Im Garten, Christoph Fleischer, Werl 2011

Wie von Teppich grün bezogen
Liegt im Sonnenlicht das Land.
Bäume leicht im Winde wogen,
Schönheit findet mein Verstand.

Ich seh´ Gärten, ich seh´ Wälder,
Ich hör´ auch des Kuckucks Ruf.
Schwingt die Lerch` sich über Felder,
Klopfend schlägt der Pferde Huf.

Morgens schon der Sonne Strahlen
Finden jeden Tropfen Tau,
Und die Wasserräder mahlen
Korn aus uns´rer Felder Au´.

Leute lassen Hunde bellen.
Dumpf ertönt Motorenlärm:
Übers Land die Flieger schnellen.
Ich spür Ärger im Gedärm.

Seh´ ich leuchtend bunte Blüten,
Hör´ ich auch ein leis´ Gebrumm,
Ist das wie Musik von Flöten.
Wut verfliegt; ich bleibe stumm.

Denn so schön der Gärten Wachstum,
geht´s doch ohne Menschen nicht.
Seh´ ich auch den wilden Reichtum:
Arbeit ist des Menschen Pflicht.

Dort, wo Schafe auf der Weide,
Steht so mancher Apfelbaum.
Winters dort die Äste schneide!
Kein Apfel sonst im Lagerraum.

Steh´n im Winde fest die Buchen,
Kommt bald auch manches Reh dazu;
Unter Birken Pilze suchen
Und im Gras, da find´ ich Ruh.

Kurz: Ich liebe diesen Garten,
Auch zu jeder Jahreszeit.
Und im Winter heißt es warten:
Frühling komm, es ist so weit!