Blauschafe weiden in der Kreisstadt Unna.

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Die rheinischen Aktionskünstler Bertha-Maria Reetz (Köln) und Rainer Bonk (Rheinberg) bringen ihre Friedensherde auf Einladung der Kreisstadt Unna für 2 Tage in die Innenstadt. Eine Herde von 85 blauen Schafen erkundet Straßen und Plätze und weidet auf grüner Wiese.
Jedes Tier ist 60 cm hoch, 80 cm lang und ist aus Polyester gefertigt. Auf grüner Wiese erwecken sie die Illusion einer lebendigen, friedlich weidenden Schafsherde mit all ihren sympathischen Assoziationen.

Das leuchtende Blau fesselt den Blick des Betrachters. Erst bei genauem Hinsehen erkennt er, dass es sich bei den Schafen immer um die gleiche Figur handelt, nur in unterschiedlicher Positionierung. Diese Erkenntnis, verknüpft mit der Symbolik der Herde für menschliches Miteinander, wird zur zentralen Botschaft des Kunstprojektes: Alle sind gleich – jeder ist wichtig.

Alle Städte, die den Blauschafen Weiderecht gewähren, werden selbst zum Bestandteil des Kunstprojektes. Sie werden zu Mitgliedern einer sich ständig vergrößernden, imaginären blauen Friedensherde, einem Verbund von Städten, die die Botschaft und Zielsetzung der blauen Schafe bejahen und unterstützen.

Symbolisch wurde ein Blauschaf Bürgermeister Werner Kolter am 28.06. als Dank für die Gewährung des Weiderechtes überreicht. Die Herde selbst wird am Samstag, 06.07.2013 von 11:00 – 16:00 Uhr, in der Schäferstraße grasen. Zum Sonntag zieht sie dann weiter auf den Alten Markt, wo sie von 11:00 – 19:00 Uhr anzutreffen ist.

Beide Orte werden die Schafe mit ihrer positiven Ausstrahlung verändern und zum Nachdenken anregen. In der Schäferstraße stehen die Zeichen auf Aufbruch: In einer Gemeinschaftsinitiative arbeiten Anwohner, Eigentümer, Ladeninhaber und Stadtverwaltung an einer attraktiven Zukunft für die Straße. Bei einem Imbiss kann man Gespräche – auch mit den Künstlern – führen und die Schafherde auf sich wirken lassen. Kinder bringen derweil ihre Kreativität in einer Malaktion auf das Papier.

Der Kreisstadt entstehen übrigens durch das Projekt so gut wie keine Kosten – die Künstler finanzieren das Projekt, das inzwischen in diversen deutschen und europäischen Städten gezeigt wurde, auch aus dem Verkauf ihrer Schafe selbst.

Fotorechte: Rainer Bonk / Bertamaria Reetz

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Autor: christoph.fleischer

Christoph Fleischer, evangelischer Pfarrer in Westfalen, Mitglied in der Gesellschaft für evangelische Theologie und in der Dietrich Bonhoeffer Gesellschaft.

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