Männer mit Flügeln? Gedanken über Engel, Christoph Fleischer, Welver 2016

Print Friendly, PDF & Email

Im Rahmen der Klinikseelsorge arbeite ich für mich und für die Besucherinnnen und Besucher der Andachten das Thema „Engel“ ein wenig auf. Der Anstoß dazu kam zuletzt von einer Lektüre antiker judaistischer Schriften, die erst durch einige Funde in Qumran bekannt geworden sind, aber aus der Zeit des Neuen Testaments stammen, der sogenannten Sabbatliturgie. Bemerkenswert finde ich an dieser Vorstellung des Himmels, dass der Himmel nicht als Herrschaftsraum gedacht ist, wie es das Bild vom Königtum Gottes suggerieren würde, sondern von der Vorstellung des Tempels, auf den Himmel hin projiziert. Hier werden dann auch Engel oder Gottwesen genannt, die den himmlischen Tempeldienst mitfeiern und durch Dienste unterstützen. Diese Vorstellung passt sehr gut zu dem Engelsauftritt in der Weihnachtsgeschichte Lukas 2, 13ff: „13Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: 14Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. 15Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten…“.

12030008 Kopie

Die Engelchöre kommen aus dem Himmel und kehren dorthin zurück. Der Himmel öffnet sich für einen Moment und lässt die Hirten den himmlischen Lobgesang hören. Die Engel sind somit die Vorboten des Heiligen Geistes. (Siehe: http://www.der-schwache-glaube.de/2016/05/23/die-quellen-der-kraft-andacht-zwoelf-die-engel-texte-aus-der-sabbatliturgie-aus-qumran-bearbeitet-und-erklaert-von-christoph-fleischer-welver-2016/). Beim Vorlesen der die Texte der Sabbatliturgie in einer Andacht, hatte ich den Eindruck, dass das bei heutigen Menschen aber nicht das ist, was beim Stichwort „Engel“ auf Interesse gestoßen wäre. Dabei finde ich diese phantasievollen Ausgestaltungen eines himmlischen Tempels für die Entstehung und Entwicklung der himmlischen Engelsidee außerordentlich interessant.

Die Engel sind Gottwesen, wie es auch in der Übersetzung von Klaus Berger heißt. Auch wenn die Texte fragmentarisch sind, so ist doch fast allgemein deutlich, dass der Tempel aus Raum göttlicher Gegenwart als allgemeines Symbol quasi auf die ganze Welt ausgeweitet wird. Dies zeigt Exemplar ein Text der Sabbatliturgie aus Qumran in der Übersetzung von Klaus Berger:

 

Ein besonderes Merkmal der Sabbatliturgie ist die Rede vom farbigen Glanz in der himmlischen Welt (4Q405, 14-15):

Wunderbar ist die Gestalt der heiligsten Engel,

Und von der Gestalt der Gottwesen kommt
ein Ruf des Lobpreises
für den König der Lobpreisenden.

Und ihr wunderbares Rühmen gilt dem Gott der Gottwesen,
vielfarbig ist ihr Glanz,
und sie jubeln.
Und die Gestalten der lebenden Gottwesen
sind abgebildet in den Vorhallen,
in die der König eintritt,
Gestalten von Engeln von Licht,
Gestalten des herrlichen Lichts,
wunderbare Engel.
Mitten unter den glanzvollen Engeln
ist ein Werk in wunderbaren Farben:
Gestalten der lebendigen Gottwesen
in der Herrlichen Wohnstatt Gottes.

(Klaus Berger: Psalmen aus Qumran, Gebete und Hymnen vom Toten Meer, insel taschenbuch, Insel Verlag Frankfurt/Main und Leipzig 1997, zuerst Quell-Verlag, Stuttgart 1994, Sabbatliturgie, S. 197)

Bekanntermaßen kommt die Engelsvorstellung aus der Bibel. Sie wird im Alten und Neuen Testament gelegentlich verwendet. Allermeist sind es nur einzelne Bibelworte oder kurze Anspielungen, die kaum eine ausführlichere Beschreibung zulassen. Ich habe zufällig über Tauschticket ein Buch von einem evangelikalen Verlag gefunden, dass sich diesem Thema aus einer christlichen Position nähert, was zu indes den Vorteil hat, dass auch die entsprechenden Bibelstellen besprochen werden. Das Buch heißt: „Wesen und Wirken der Engel, Biblische Grundlagen und wahre Begebenheiten“ von Judith McNutt, Gloryworld-Medien, Bruchsal 2013. Da es kein wissenschaftliches Buch ist, sondern eher zur Andachtsliteratur gehört, ist es für meine Frage nach der biblischen Vorstellung der Engel nur soweit tauglich, als es die Bibelstellen zitiert und bewertet.

Das Buch teilt sich grob gesagt in zwei Bereiche, die biblisch-religiöse Reflexion über Engel und die Darbietung einer Unmenge von persönlichen Zeugnissen von Engelsbegegnungen. Die zweitgenannten Erzählungen blende ich bei der Lektüre im Wesentlichen aus, sie wiederholen sich ohnehin. Allerdings ist es bezeichnend und in der Darstellung auch beabsichtigt, dass sich die biblischen Merkmale der Engelsbegegnung in religiösen Erfahrungen widerspiegeln, nur, dass sie dabei eben zum Teil mit der Realität verwechselt werden, anstelle einen Teil der Deutung von konstruierter Wirklichkeit zu sein. (Das mache ich der Autorin selbst sogar zum Vorwurf, zumal sie sich selbst mit eigenen Engelserfahrungen höflich zurückhält, sondern meist Menschen zu Worte kommen lässt, die ihr solche erzählt oder geschrieben haben.)

Die Begebenheiten bestehen aus diversen Erlebnisberichten von Engelsbegegnungen. Dabei werden verschiedene Phänomene beschrieben, die abgesehen von den Visionen eines gemeinsam haben: Sie deuten eine nicht-alltägliche Erfahrung als Engelsbegegnung, sei es als Traum, als Gefühl, als Gedanke oder einfach als Ereignis. Die Engelsbegegnungen sind plausibel im Rahmen religiöser oder esoterischer Vorstellungen. Säkular müsste man sagen, dass sich diese auch ohne die Vorstellungen eines Engels deuten ließen, sei es als Realität, die gedeutet wird oder als Traum oder Phantasie.

Trotzdem gehört die Engelsvorstellung zur Religion im Judentum, im Christentum und im Islam. Die jüdischen und christlichen Vorstellungen der Bibel gehen ineinander über. Ich persönliche schließe allerdings die Darstellung von Engelshierarchien (Dionysius Areopagita) zunächst aus, da ich sie für metaphysisch geprägt halte, einem Denken in Hierarchien allgemein, wobei ich zugeben muss, dass es auch unsrer Gesellschaft noch Reste von solchem Denken in Formationen gibt wie im Schützenwesen, im Karneval oder der Armee. Eine Gruppe nennt sich etwa Zug oder Mannschaft.

Was ich auch ausschließe, ist die scheinrationale Begründung oder Plausibilität subjektiver Erlebnisse, Phantasien oder Erfahrungen. Solche Begründungen wirken sprachlich rational, sind es aber im Grundsatz nicht, da sie rein phänomenologisch erklärbar sind. (Es ist wohl in der evangelikalen Szene durchaus verbreitet so zu argumentieren, als ob ein Bibelzitat etwas „beweisen“ würde.) In der Darstellung des Buches wechseln sich nicht umsonst theologische Reflexionen und Erfahrungsberichte ab, da die Erfahrungen wohl im Grundsatz eine Widerspieglung religiöser Vorstellungen sind.

Durch eine Auswahl der Bibelstellen lassen sich in einer kurze phänomenologischen Darstellung die Ausprägungen von Engelsvorstellungen unterscheiden. So gibt es zehn „Aufgaben der Engel“ (S. 31), die hier zitiert werden.

Zunächst zitiere ich vier Bibeltexte, die hier auf die biblische Vorstellung von Engeln verweisen. Die Bibelzitate verweisen auf gängige deutsche Bibelausgaben, die auch belegt werden. Eine weitergehende exegetische Bearbeitung findet nicht statt.

Klar ist wohl, dass sowohl die hebräische als auch griechische Fassung des Wortes zuerst mit der Grundbedeutung des Boten arbeitet, wobei aber in der Wirkung die Gegenwart Gottes mitgemeint sein muss. Um den Weg in den Polytheismus auszuschließen wird immer wieder auf diese Bedeutung hingewiesen, wozu hier auch vier Bibelzitate angefügt werden. Da es um Engel geht, werden die Erzählungen persönlicher Gottesbegegnung nicht erwähnt, es sei denn, dass sich diese auch durch eine Engelbegegnung erklären ließe.

„Niemand soll euch verachten, der sich in scheinbarer Demut auf die Verehrung beruft, die er den Engeln erweist, der mit Visionen prahlt …“ (Kolosser 2, 18, siehe S. 29)

Ein Engel sagt Johannes in der Offenbarung, als er niederknien will: „Siehe zu, tu es nicht! Ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, die das Zeugnis haben! Bete Gott an!“ (Offenbarung 19,10, siehe S. 29)

„So sage ich euch ist Freude vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut.“ (Lukas 15, 10, siehe S. 31)

Folgende Bibelzitate zeigen die zehn Aufgaben der Engel (siehe S. 33-44)

  1. Mit Jesus wiederkommen: „…wenn der Herr Jesus sich offenbaren wird vom Himmel her mit den Engeln seiner Macht in Feuerflammen.“ (2. Thessalonicher 1, 7-8)
  2. Die Gemeinde schützen: „Die sieben Sterne sind Engel der sieben Gemeinden…“ (Offenbarung 1,20)
  3. Ein Urteil vollstrecken: „Sogleich aber schlug ihn (Herodes) ein Engel des Herrn dafür, dass er nicht Gott die Ehre gab.“ (Apostelgeschichte 12, 23)
  4. Das Gesetz vermitteln: Menschen, die „das Gesetz durch Anordnung von Engeln empfangen.“ (Apostelgeschichte 7, 53)
  5. Gott erheben, anbeten und verherrlichen: „Und alle Engel Gottes sollen ihn anbeten.“ (Hebräer 1,6) und „Ich hörte eine Stimme vieler Engel rings um den Thron her … Und ihre Zahl war Zehntausende mal Zehntausende…“ (Offenbarung 5, 11f)
  6. Als Gottes Botschafter dienen: „Und der Rauch des Räucherwerks stieg mit den Gebeten der Heiligen auf aus der Hand des Engels vor Gott.“ (Offenbarung 8,4) und Paulus in der Apostelgeschichte: „Ein Engel des Gottes, dem ich gehöre und dem ich diene stand in dieser Nacht bei mir und sprach: „Fürchte dich nicht, Paulus. Du musst vor den Kaiser gestellt werden…“ (Apostelgeschichte 27, 23-25)
  7. Als Beschützer wirken, Schutz geben: „Denn er bietet seine Engel für dich auf, dich zu bewahren auf allen deinen Wegen.“ (Psalm 91,11)
  8. Vom Bösen erlösen: „Das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln“ (Matthäus 25, 41)
  9. Heilung bringen: Kein Bibelzitat mit dem Wort „Engel“, aber der Hinweis auf den Verkündigungsengel Marias, der den Namen Jesu mit „Gott rettet“ ankündigt. Das Wesen Jesu und damit auch seiner Engel ist demnach die Heilung. An einer anderen Stelle, in der der Engelsname Raphael erklärt wird, zeigt sich, dass es z. B. im Buch Tobit eine Überlieferung für dessen Heilungskräfte gibt. Dazu wird dann auch an eine Heilungsgeschichte im Johannesevangelium erinnert. Es heißt dort in einer späteren Handschrift, „…dass viele Kranke ‚auf die Bewegung des Wassers warteten; denn ein Engel des Herrn stieg zu bestimmter Zeit in den Teich herab und bewegte das Wasser; wer nun nach der Bewegung des Wassers zuerst hineinstieg, wurde gesund, mit welcher Krankheit er auch behaftet war’“ (Johannes 5,4, siehe: S. 103)
  10. Die Erwählten sammeln und sie durch den Tod tragen: „Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme des Erzengels (Michael) und die Posaunen Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und zuerst werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen.“ (Nach 1. Thessalonicher 4,16)

Es gibt im Buch auch noch andere Bibelzitate mit Hinweisen auf Engel, die aber das Gesagte im Grund bestätigen. Der christliche Glaube interessiert sich wohl hauptsächlich für die irdischen Wirkungen der Botschaften Gottes. Man muss wohl konstatieren, dass der Fortschritt, den der Monotheismus gebracht hat, zunächst damit erkauft werden musste, dass die mögliche Vielfalt eines Pantheons entfallen musste, oder dann doch irgendwie ersetzt werden musste. Man sollte darin aber keinen Rückschritt in den Polytheismus sehen, da auch der Monotheismus nicht ohne praktische Gotteserfahrungen denkbar ist. Religion bzw. der Glaube an Gott wird sich ja der Vielfalt menschlicher Erfahrung stellen müssen und so wird im Bild der Engel aufgezeigt, wie Gott in das Alltagsleben der Menschen hineinwirkt. Dies wird auch in moderneren Texten deutlich, in denen von Engeln oder Mächten die Rede ist, wobei aber zugleich die Wirkungen des Geistes Gottes mehr oder weniger immanent oder sogar säkular ausgedrückt werden. Eine Alternative scheint auch in einer Berührung mit Vorstellungen der Esoterik zu liegen, die aber ohnehin aus der gleichen Quelle schöpfen. Ein solches Beispiel ist ein Text von Jürgen Fliege aus einer Andacht zum Neuen Jahr, den ich hier nur gekürzt zitiere:

„Sie sind nicht allein! Auch in diesen Tagen und Nächten des Übergangs nicht. Es gibt eine unsichtbare Kraft, die Sie im Gleichgewicht hält. Die Kraft würde ich Ihnen gern näherbringen. Ich sage, dass es die Engel sind, die sie begleiten. …

Ich stelle sie ihnen am Anfang des Jahres vor. … Da ist zuerst Ihr Schutzegel. An den glauben zwar die meisten. Aber auch nur, wenn sie in einer Krise mit dem blauen Auge davongekommen sind. … Ihr Schutzengel ist immer da. …

Den zweiten Engel nennt das alte Wissen den Führungsengel. Er ist zu spüren als Stimme ihres Gewissens. Er ist da, wenn ihnen Ihr Bauch etwas Anderes rät als ihr Kopf. Er weiß ihren richtigen Weg durch dieses Leben. …

Der dritte Engel arbeitet sozusagen in gehobener Position. Er ist die Kraft der Fügung. Ihn nimmt man am Ende des Lebens deutlicher wahr als zuvor. Er steckt hinter dem Wunder, dass in der Rückschau auf das Leben alles seinen Sinn hatte.

Trauen Sie ihren Engeln ruhig etwas zu.“ (Jürgen Fliege: Der Himmel ist auf deiner Seite, Ermutigungen für alle Lebenslagen, Kösel -Verlag, München 2004, S. 84 + 85)

Dietrich Bonhoeffer spricht ins einem bekannten Gedicht nicht mehr von Engeln, sondern von „guten Mächten“. Erst in der letzten Strophe werden die unterschiedlichen Gedanken dieser guten Mächte mit einem kurzen „Gott ist mit uns“ verknüpft. Bonhoeffer macht wohl in diesem Text mit der weltlichen Interpretation des Glaubensinhalts Ernst, den er in einem Gefängnisbrief aus dem Jahr 1944 schon angekündigt hat.

Von guten Mächten treu und still umgeben,

Behütet und getröstet wunderbar,

So will ich diese Tage mit euch leben

Und mit euch gehen in ein neues Jahr.

 

Noch will das alte unsre Herzen quälen,

Noch drückt uns böser Tage schwere Last.

Ach, Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen

Das Heil, für das du uns geschaffen hast.

 

Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern

Des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,

So nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern

Aus deiner guten und geliebten Hand.

 

Doch willst du uns noch einmal Freude schenken

An dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,

Dann wolln wir des Vergangenen gedenken

Und dann gehört dir unser Leben ganz.

 

Lass warm und hell die Kerzen heute flammen,

Die du in unsre Dunkelheit gebracht.

Führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.

Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.

 

Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,

So lass uns hören jenen vollen Klang

Der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,

All deiner Kinder hohen Lobgesang.

 

Von guten Mächten wunderbar geborgen,

Erwarten wir getrost, was kommen mag.

Gott ist bei uns am Abend und am Morgen

Und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

 

(https://www.heiligenlexikon.de/Literatur/Dietrich_Bonhoeffer_Von_guten_Maechten.html)

Zum Schluss lese ich einen Text von Wilhelm Willms, der unterschiedliche Bilder der Engelvorstellung skizziert, aber dann mit der schlichten Frage kombiniert, wie wir Menschen einander zum Engel werden können. Wenn Gott die Liebe ist, dann ist es der gute Geist Gottes, in dem sich uns auch die Gegenwart Gottes in Gestalt der Engel zeigt.

 

der engel (Wilhelm Willms, Kleinschreibung im Original)

welcher engel wird uns sagen
daß das leben weitergeht
welcher engel wird wohl kommen
der den stein vom grabe hebt

wirst du für mich
werd ich für dich
der engel sein

welcher engel wird uns zeigen

wie das leben zu bestehen
welcher engel schenkt uns augen
die im keim die frucht schon sehn

wirst du für mich
werd ich für dich
der engel sein

welcher engel öffnet ohren
die geheimnisse verstehn
welcher engel leiht uns flügel
unsern himmel einzusehn

wirst du für mich
werd ich für dich
der engel sein

(Klaus Vellguth, Berthold Weckmann: Welcher Engel leiht uns Flügel, In Erinnerung an Wilhelm Willms, Butzon & Bercker 2005, S. 190, konsequente Kleinschreibung!)

Ich spüre, dass mit der Meditation über das Thema Engel noch nicht alles gesagt ist. Das Thema wird fortgesetzt. Ich möchte die Beobachtungen von Klaus Berger noch ergänzen und auch die der Bibel nahestehenden Texte des Buches Henoch auslegen. Eines jedoch scheint klar zu sein: Die Darstellung der Engel in der Kunst führt uns zu einer falschen Vorstellung von „Männern mit Flügeln“. Engel sind geistige Kräfte der Gegenwart Gottes. Wenn man will, kann man sie mythologische Figuren der religiösen Erzählungen oder Wirklichkeiten nennen, die aber auch säkular umgedeutet werden können (siehe oben Bonhoeffer und Willms).

 

 

 

 

Autor: christoph.fleischer

Christoph Fleischer, evangelischer Pfarrer in Westfalen, Mitglied in der Gesellschaft für evangelische Theologie und in der Dietrich Bonhoeffer Gesellschaft.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.