Pressemeldung, deutsch-türkische Theatergruppe im Kurhaus Bad Hamm, 2017

Print Friendly, PDF & Email
Die Öztürks zum Dritten: Die Traumhochzeit

Hat die Liebe eigentlich Grenzen? Oder eine Nationalität?

Hamm. Nach „Stefanie integriert die Öztürks“ und „Almanya, ich liebe dich“ steht beim neuen Stück der deutsch-türkischen Theatergruppe „Halber Apfel“ um Autor und Leiter Murat Isboga nun ein drittes Mal die Familie Öztürk im Mittelpunkt. Zu sehen ist die Komödie am Freitag, 6. Oktober, um 19.30 Uhr im Kurhaus Bad Hamm.

Hakan Öztürk möchte heiraten. Dagegen hätte Vater Ali Öztürk ja nichts einzuwenden, nur, dass es sich bei der Braut um keine Türkin, sondern um eine Deutsche handelt. Ali lebt seit 30 Jahren in Deutschland und hat seinen Kindern zwar immer geraten, auf die andere Kultur zuzugehen – aber das bedeutet nun wirklich nicht, dass sein Sohn gleich in besagte Kultur einheiraten muss. Die Probleme fangen doch schon beim Essen an: „Kann diese Nina vielleicht Bohnensuppe kochen?“ Auch bei Braut Nina Stahlschmidt zeigen sich dunkle Wolken am familiären Himmel. Sie ist ein Einzelkind und Vater Jörg, seines Zeichens Polizist, nicht gerade begeistert von der Aussicht, ausgerechnet einen türkischen Schwiegersohn zu bekommen. Er steht allem Ausländischen grundsätzlich eher ablehnend gegenüber – und in der eigenen Familie braucht man erst recht keine Fremden.

Doch so schnell geben sich Nina und Hakan nicht geschlagen – wo ein Wille ist, gibt es auch einen Weg!

Auch die neue Komödie von Murat Isboga in komplett deutscher Sprache verspricht wieder Comedy mit Lachkrämpfen und einer Prise Ernsthaftigkeit, die tief unter die Haut geht. Eine Liebeserklärung an die Verbindung zwischen typisch Deutsch und typisch Türkisch, ein Spiel mit überzogenen Klischees (wie das mit allerlei Spitzendeckchen versehende knallige Sofa der Öztürks und der deutsche Polizist mit dem sprechenden Namen Stahlschmidt).

2005 gründete sich das Theater „Halber Apfel“ als rein türkischsprachiges Ensemble, 2009 wandelte sich das Konzept und es folgte das erste deutschsprachige Stück. Regisseur Murat Isboga ist in Deutschland geboren und kennt beide Kulturen, weiß um die Vorurteile und Eigenheiten der jeweils anderen. Das Publikum an diesem Wissen teilhaben lassen, ist das Konzept von „Halber Apfel“. Mittlerweile ist das Ensemble gemischt und agiert im ganzen deutschsprachigen Raum unter dem Motto: „Wenn der Vorhang aufgeht, treffen sich zwei Kulturen“. Mehr als 100.000 Menschen verschiedenster Nationalitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben die einzelnen Inszenierungen bis heute besucht.

Wenn Welten sich begegnen: Karten (10,80 Euro Erwachsene / 5,30 Euro Kinder & Schüler) für den witzigen Theaterabend gibt’s beim städtischen Kulturbüro, allen Eventim-Vorverkaufsstellen und im Web-Shop unter www.hamm.de/kultur.

Autor: christoph.fleischer

Christoph Fleischer, evangelischer Pfarrer in Westfalen, Mitglied in der Gesellschaft für evangelische Theologie und in der Dietrich Bonhoeffer Gesellschaft.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.