Friedensbotschaft von Prem Rawat, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2018

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Prem Rawat: Der Papagei, der alles wusste und nichts konnte, Weisheiten, die glücklich machen, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2018, 120 Seiten, ISBN 978-3-579-08703-0, Preis: 12,00 Euro

Der Papagei der alles wusste und nichts konnte von Prem Rawat

Prem Rawat müsste in Deutschland eigentlich bekannter sein, als es den Anschein hat, denn es gibt laut Amazon eine Biographie von ihm in deutscher Sprache, erschienen in Wien, 2007: Andrea Cagan: Frieden ist möglich. Die biographischen Informationen im hier zu besprechenden Buch sind allerdings spärlich.

Da lohnt schon eher ein Blick in das Internetlexikon Wikipedia, um die Biographie des in den USA lebenden Inders zur Kenntnis zu nehmen (https://de.wikipedia.org/wiki/Prem_Rawat, Zugriff am 30.04.2018).

Rawat hat schon als Kind spirituelle Wege der Meditation gelernt. Schon im Alter von 12 Jahren wurde er Nachfolger seines Vaters als Leiter der von ihm gegründeten spirituellen religiösen Gemeinschaft in Indien. Doch eines Tages musste er nach einem Konflikt mit seinen Brüdern die Gemeinschaft verlassen und nach Amerika auswandern. Im Hauptberuf ist bzw. war er dort ein erfahrener Pilot und zugleich in der Informatik der Luftfahrt tätig.

Das Buch „Der Papagei, der alles wusste und nichts konnte“ ist aus dem Amerikanischen übersetzt. Es dokumentiert am Ende zwölf Kernbotschaften Prem Rawats aus dessen weltweiter Vortragstätigkeit, die in der englischen Vorlage nicht enthalten sind. Das Buch selbst enthält elf thematisch ausgewählte Kurzgeschichten, die danach jeweils ausgelegt und kommentiert werden.

Die spirituelle Tiefe dieser Texte soll am Beispiel der Kokosnuss kurz erläutert werden. Jeder kennt diese Frucht, die außen eine sehr feste Nussschale hat, die nur mit dem Hammer oder einem Stein geöffnet werden kann. In der Kokosnuss ist rund um die Schale das Kokosmark, eine Flüssigkeit, genannt Kokosmilch und ein Hohlraum.

Die Beobachtung in der Kurzgeschichte geht nun dahin, dass die Kokosnuss durch ihre Zusammensetzung auf dem Meer schwimmen kann. Die von ihr ausgesäten Kokospalmen sind rund um den indischen Ozean weit verbreitet, sogar auf Inseln, die nie ein Mensch betreten hat. Die Kokosnüsse wurden einfach an die Strände der Inseln angeschwemmt. Sie enthält alles, was der kleine Baum zum Anwachsen braucht, kann also in jeder Umgebung anwachsen und keimen. Diese Eigenschaft liest Prem Rawat symbolisch:

„Nutze deine Stärke, sei ernsthaft und erkenne dein wahres Ich, dass innere Selbst. Auf dieser starken Grundlage triff deine Entscheidungen und fange an, sie in die Tat umzusetzen.“ (S. 26)

Prem Rawat setzt sich für den Frieden in der Welt ein. Er ist überzeugt, dass jeder Mensch diesen Frieden in sich trägt. Es gibt bei ihm keinen Unterschied, zwischen der inneren Ebene, dem persönlichen Umfeld und der Politik. Es heißt nicht, dass der Friede in der Familie beginnt, sondern er beginnt in jedem Menschen selbst: „Bevor du dich einem äußeren Konflikt hingibst, löse deinen inneren Konflikt und baue eine friedliche Beziehung auf.“ (S. 117).

Die Impulse von Prem Rawat sind weitreichend und konstruktiv. Er vertritt ein integrales Friedenskonzept, das Religionen einschließt, wenn sie sich nicht gegeneinander richten.

Autor: christoph.fleischer

Christoph Fleischer, evangelischer Pfarrer in Westfalen, Mitglied in der Gesellschaft für evangelische Theologie und in der Dietrich Bonhoeffer Gesellschaft.

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