Frankfurter Buchmesse 2019, Niklas Fleischer, Dortmund 2019

Bevor ich meinen kurzen Bericht starte, möchte ich mich kurz bei Greta entschuldigen: Es tut mir leid!

Spaß beiseite, nachdem ich meine Blogger-Akkreditierung erhalten hatte und mehrtätige Ausflüge wegen notwendiger Hunde-Betreuung unmöglich waren, bin ich heute zur Frankfurter Buchmesse gefahren.

Daneben tut es mir leid, da dieser Bericht nicht wirklich zu einem Religionsblog passt. Den Ständen der entsprechenden Verlage habe ich leider weniger Beachtung geschenkt. Es handelt sich eher um einen allgemeinen Bericht über die Messe.

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Wieso entschuldige ich mich also bei Greta? Nicht etwa wegen Papier und Tropenholz, sondern weil ich mit dem Auto gefahren bin. Leider gibt es zwischen Dortmund und Frankfurt noch keine ICE Direktverbindung (~4 Stunden Bahn vs. 2 Stunden Auto). Von den Ticket-Kosten ganz zu schweigen – davon hätte ich den Tank mehr als füllen können, vermutlich zweimal. Für eine Strecke von eigentlich nur 200 Kilometern völlig überzogen. Vielleicht wird in einigen Jahrzehnten ja doch nochmal eine Schnelltrasse zwischen dem Ruhrgebiet und Frankfurt gebaut… Eigentlich bin ich der Bahn nicht abgeneigt, wenn Preis und Fahrtzeit stimmen.

 

Die Ankunft

Nach etwa 2 Stunden komme ich also am Parkhaus an. Zufahrt und Verkehrsführung funktionierten reibungslos, und schon nach wenigen Minuten mache ich mich vom Auto in Richtung des Shuttle-Bus auf. Zu meiner freudigen Überraschung stelle ich am Ausgang des Parkhauses fest, dass ich als Blogger keine Parkgebühren zahlen muss. Ein sehr feiner Zug! Der Bus steht schon bereit, und es geht zu den Hallen los. Schon im Bus fallen die Massen an Cosplayern auf. (Wem das nichts sagt: Menschen, meist Jugendliche oder junge Erwachsene, die sich wie ihre Lieblings-Zeichentrickhelden kostümieren. Einige Kostüme waren sehr gut gemacht, andere Cosplayer beeindruckten eher durch ihren Mut…)

Halle 3

Nach kurzer Einlasskontrolle ging es direkt mit Halle 3 los. Und wie… Ich neige nicht zu Klaustrophobie oder Panikattacken, bin nach der Loveparade in Dortmund aber etwas vorbelastet (in Duisburg war ich damals – Gott sei Dank – nicht). Jedenfalls war die Halle bedenklich überfüllt und es herrschten Subtropische Temperatur und Luftfeuchtigkeitsverhältnisse.

Mal ein ernstes Wort: Gut besucht ist ja toll, der Füllstand ging aber leider in Richtung „unverantwortlich“. Bei einem Knall oder einem Unfall mit Messestand-Requisiten hätte es leicht Verletzte und Tote geben können. Ab einem gewissen Füllstand gehören Hallen meiner Meinung nach abgeriegelt – oder Besucherströme müssen besser geführt werden – zahlende Standbesitzer hin oder her.

Dennoch nahm ich allen Mut zusammen und machte mit meiner Besichtigungsrunde weiter.

 

Der goldene Haufen

Halle 3 hatte auch direkt das erste Skurrile Highlight:

Ein japanischer Schulbuchverlag warb in Halle 3, wo normalerweise Belletristik, Comics und Kinderbücher gezeigt werden, mit einer Schulbuch-Reihe, in der sich alles um Haufen dreht. (Also die, die man auf der Toilette lässt.)

Kindern mit Spaß zum Lernen zu animieren halte sich eigentlich für eine gute Idee – das geht für meinen Geschmack dann aber doch eine Spur zu weit. Highlight des Standes war ein goldener Haufen. Das Titelbild möchte ich Euch ebenso nicht vorenthalten, ebenso wie den goldenen Haufen:

Foto: Niklas Fleischer

Mal im Ernst, an mir nagen ersthafte Zweifel, ob das auch ein Modell für deutsche Grundschulen ist. Die japanischen Standbetreiber scheinen von dem Konzept aber überzeugt zu sein, der Stand ist durchaus groß und in exponierter Lage, fast einen Steinwurf von großen Verlagen wie Carlsen entfernt. Ich möchte dennoch den Mut der Betreiber würdigen – das hätte ich mich nicht getraut, weder in ökonomischer Hinsicht, noch in irgendeiner anderen.

Langsam wurde es mir in Halle 3 dann doch zu voll. Ähnlich wie samstags auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt versuchte ich also weitestgehend mit dem Strom zu einem der Ausgänge zu schwimmen.

 

Die Agora

Auch im Innenhof bemerkte man die Besucherströme, durch die größere Fläche verlief die Massen sich aber ein wenig. Die Warteschlangen an Ständen und Versorgungsstationen waren aber beachtlich. Wieder wurde deutlich, wie sehr Cosplayer inzwischen das Bild der Messe prägen, obwohl Comics bei den Bücherständen eher schwach repräsentiert waren. Die Currywurstbude lockte zwar schon, ich entschied mich aber trotzdem erstmal für Halle 4.

Foto: Niklas Fleischer

Halle 4.0

Wie üblich hatte ich noch leichte Orientierungsprobleme und meinte deshalb, Halle 4 über Halle 3 betreten zu müssen, anstelle 200 Meter weiter den direkten Eingang zu benutzen… nach einem kurzen Schlenker über Halle 3.1 ging es also mit Halle 4 weiter. Dort waren in diesem Jahr asiatische Verlage, Druckdienstleister und der Cosplay-Bereich angesiedelt. Wieder wurde man von Menschenmassen geradezu erschlagen, todesmutig stürzte ich mich dennoch erneut hinein. Den Papeterie-Bereich empfand ich als etwas klein geraten. Eigentlich gehören Schreibwaren für mich zur Literatur dazu, das scheine ich aber offenbar alleine so zu sehen. Beim Stand des Leuchtturm-Verlages (ist ein Hersteller von Notizbüchern eigentlich ein Verlag?) gab es ein paar gute Angebote, sodass ich zwei Notizbücher mitnahm. Eines der Bücher soll mit Hilfe einer App die Digitalisierung der Seiten erleichtern – das werde ich einmal ausprobieren müssen. Weiter ging es zu Asiatischen Verlagen und dem Comic-Bereich. Hier wurde es mir jedoch langsam zu voll – der Füllstand, speziell in diesem Bereich, übertraf noch einmal den von Halle 3. Langsam fing mein Magen an zu knurren, ich schlenderte also in Richtung der Agora zurück.

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Ein Leben voller Glück und Wunder, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2019

Zu:

Jando: Im Himmel gibt es einen Bahnhof, Illustrationen von Antje Arning (Antjeca), Verlag KoRos Nord GmbH, Bad Zwischenahn 2019, gebunden, 79 Seiten (ohne Werbung), ISBN: 978-3945908150, Preis: 11,98 Euro, Link: https://jandoautor.com

Geschichten in Küstennähe mit leichter Meeresbrise schreibt Jando aus Bad Zwischenahn mit Wunder andeutenden Titeln wie „Sternenreiter“ und „Traumflieger“. Die Bücher zeigen Jando als brillanten Erzähler, der es versteht, einen roten Faden einer auch für Kinder einleuchtenden Geschichte mit Tiefgang und Lebensweisheit zu verknüpfen. „Ein Leben voller Glück und Wunder, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2019“ weiterlesen

Predigt über Jesaja 50, Christoph Fleischer, Welver 2018

Predigt Palmarum 2018, wird gehalten in Günne (Verse 4-9) und Bad Sassendorf (Vers 4).

Jesaja 50, 4(5-9) (Lutherbibel)

4 Gott der HERR hat mir eine Zunge gegeben,

wie sie Jünger haben, dass ich wisse,

mit den Müden zu rechter Zeit zu reden.

Er weckt mich alle Morgen;

er weckt mir das Ohr,

dass ich höre, wie Jünger hören.

(5 Gott der HERR hat mir das Ohr geöffnet.

Und ich bin nicht ungehorsam und weiche nicht zurück.

6 Ich bot meinen Rücken dar denen, die mich schlugen,

und meine Wangen denen, die mich rauften.

Mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmach und Speichel.

7 Aber Gott der HERR hilft mir, darum werde ich nicht zuschanden.

Darum hab ich mein Angesicht hart gemacht wie einen Kieselstein;

denn ich weiß, dass ich nicht zuschanden werde.

8 Er ist nahe, der mich gerecht spricht; wer will mit mir rechten?

Lasst uns zusammen vortreten!

Wer will mein Recht anfechten?

Der komme her zu mir!

9 Siehe, Gott der HERR hilft mir; wer will mich verdammen?

Siehe, sie alle werden wie ein Kleid zerfallen, Motten werden sie fressen.)

Liebe Gemeinde,

4 Gott der HERR hat mir eine Zunge gegeben,

wie sie Jünger haben, dass ich wisse,

mit den Müden zu rechter Zeit zu reden.

Er weckt mich alle Morgen;

er weckt mir das Ohr,

dass ich höre, wie Jünger hören.

Der Liederdichter und Schriftsteller Jochen Klepper hat ein bekanntes Morgenlied aus diesen Worten des Jesaja gemacht:

Dazu:

Er weckt mich alle Morgen (eg 452, Jochen Klepper, 1938) „Predigt über Jesaja 50, Christoph Fleischer, Welver 2018“ weiterlesen

Die Weisheit des Königs Salomo, Teil 1, Christoph Fleischer, Welver 2015

Version 2

Das Buch „Weisheit“ ist Teil der Septuaginta, der griechischen Bibelübersetzung aus Alexandria, entstanden zur Zeit des Lebens Jesu, ohne dass es eine hebräische Fassung gäbe. Es ist wohl keine Übersetzung, sondern eher eine Nachahmung des Hebräischen, auch um der fiktiven Autorenschaft Salomos zu entsprechen, die man als Pseudepigrafie bezeichnet. Das Buch „Weisheit Salomos“ fehlt daher in vielen Bibeln z. B. der Lutherbibel, da es nicht zur hebräischen Bibel des Alten Testaments gehört. Die Einheitsübersetzung und die Apokryphen der Lutherbibel führen das in griechischer Sprache verfasste Buch auf (Anm. 1).

Möglicherweise hat es sogar einen größeren Einfluss auf die ebenfalls in griechischer Sprache verfassten Bücher des Neuen Testaments als unser Altes Testament, da es ein Teil der griechischen Bibelübersetzung, der Septuaginta war.  Viele Bibelzitate auch aus anderen „hebräischen“ Büchern sind der Septuaginta entnommen. Das griechische Neue Testament vermerkt allein 97 Zitate oder Anspielungen aus dem Buch sapientia salomis (Anm. 2).
Der erste Teil des Buches Weisheit ist in Gedichtform gehalten (Kapitel 1-9). Ich fasse die biblische Lyrik so auf, dass sie gesungen worden ist. Daher bringe ich meine biblischen Gedichte in eine gereimte Form, die sich ggf. auch vertonen ließe. Wie schon bei meinen Psalmengedichten, mache ich mir die Tatsache zu eigen, dass der hebräische Lyrikstil anstelle des Endreims den Parallelismus kennt. Diese Wiederholung in anderen Worten bringt keine neue Aussage, sondern wirkt in unseren Augen eher redundant (z. B. „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln“ Psalm 23). Die Gedichte reduzieren die Redundanz des Parallelismus auf eine Auswahl, die versucht, die Hauptaussage zu erfassen und zu aktualisieren. Diese wird sprachlich modern ausgedrückt, aber ohne den Dualismus aufzulösen. Den Gegensatz zwischen den Frevlern und den Gerechten, fasse ich nicht als Abgrenzung oder Sammlung von Vorurteilen auf, sondern das eigene Bemühen, sich nach der Maßgabe der Gerechtigkeit zu verhalten. Ich sehe darin eher die Ablehnung von Verhaltensweisen als von Menschen, denn jeder wird ja immer das auch in sich haben, was er oder sie ablehnt. „Die Weisheit des Königs Salomo, Teil 1, Christoph Fleischer, Welver 2015“ weiterlesen

Komm und schaue, Hanna Buiting

Version 2

 

 

 

 

 

 

 

 

Wann gibt es das noch?
Dass Autos anhalten
stillstehen und schauen
wie ein Mann in einem roten Mantel
auf einem Apfelschimmel
über die Kreuzung reitet
Umgeben von Licht ist er
in Stimmen gehüllt
in Lieder
durch die Straßen auf und nieder
Geteiltes Glück
an einem Mittwoch im November

Quelle:

Komm und schaue