Sätze, die Mut machen, Unterrichtsergebnis aus einer Berufsschulklasse, Christoph Fleischer, Werl 2010

Anregt durch die Übersetzung der Rockoper Tommy von The Who!

– Was auch immer das Leben dir gibt, mach das Beste daraus! „Sätze, die Mut machen, Unterrichtsergebnis aus einer Berufsschulklasse, Christoph Fleischer, Werl 2010“ weiterlesen

Stück vom Himmel – Wünsche und Perspektiven von Schülerinnen und Schülern, Christoph Fleischer, Werl 2012

Notizen zu den Inhalten des Liedes „Ein Stück vom Himmel“ (Ev. Religion, Berufsfachschule, 2010)

– Die Welt wird es nicht lange geben, wenn es so weiter geht. „Stück vom Himmel – Wünsche und Perspektiven von Schülerinnen und Schülern, Christoph Fleischer, Werl 2012“ weiterlesen

Ganzbuchlektüre im Religionsunterricht Sekundarstufe Am Beispiel von D. Sölle, L. Schottroff: Jesus von Nazareth, München 2000-2 Wilfried Oertel

Vorüberlegungen

Die hier vorgestellte Ganzbuchlektüre ist mehrfach in Kursen der Sek II Jahrgangsstufe 12 realisiert worden. Gemäß der Richtlinien und Lehrpläne gehört eine derartige Lektüre zur Obligatorik. Ich selber habe diese im Themenfeld 2 „Das Zeugnis vom Zuspruch und Anspruch Jesu Christi“ für sinnvoll erachtet. Da die Textvorschläge in dem Materialband „Zentralabitur in Religion (NRW)“, herausgegeben von Heribert Fischer, Düsseldorf 2005 und als Neuausgabe 2007 sehr kopflastig ausfallen, suchte ich nach einem konkreteren Ausgleich. So traf ich die Entscheidung, die Lektüre im Themenfeld „Christologie“ anzubieten. Die Auswahl der Lektüre diskutierte ich mit dem Kurs. In dieser Frage war ich offen und bat die Lerngruppe, sich im Internet zu orientieren und Vorschläge zu machen. In der Folge wurden genannt: G. Theißen, Der Schatten des Galiläers; J. Roloff, Jesus; N. Mailer, Das Jesus – Evangelium; D. Sölle u.a., Jesus von Nazareth. Das Buch von Norman Mailer fiel raus, da es vergriffen ist. Es wäre wegen seines erzählenden Charakters meine erste Option gewesen. Aufgrund von Verständlichkeit, Bildanteil, Umfang, Übersichtlichkeit und ergänzender Infoblöcke, bzw. Glossar sowie Anhang fiel die Entscheidung zugunsten des Buches von D. Sölle aus.

Zeitplan

Das Themenfeld „Christologie“ wurde nach unserem schulinternen Curriculum in 12/II thematisiert. Somit plante ich die Lektüre für die Zeit nach den Osterferien bis zum Schuljahresende. Die Auswahl der Lektüre fand also vor den Ferien statt. Die Gruppe sollte die Ferien nutzen, das ganze Buch individuell zu lesen, was auch als Hausaufgabe über die Ferien aufgegeben wurde. Die zweite Klausur dieses Halbjahres bezog sich dann auf den Kontext der Lektüre. Im Stundenplan standen 3 Stunden pro Woche für den Religionsunterricht zur Verfügung, eine Doppelstunde, eine Einzelstunde.

Methodische Schritte

Der erste Gesprächsgang nach den Ferien bezog sich auf die Lektüre als Ganzes (siehe 1). Nach dieser Phase konzentrierte sich das Kursgeschehen vertiefend auf den Inhalt des Buches (siehe 2). Dabei wurde in einem Wechsel von Referatbeiträgen und gemeinsamer Lektüre vorgegangen. Immer gab es einen Austausch über das Gelesene und Gehörte. Meine Vorentscheidung war, die Abschnitte des Buches gemeinsam zu lesen, die die theologischen Kernpunkte enthielten und zu denen der meiste Lernbedarf bestand. Das waren die Kapitel zu Geburt und Kindheit Jesu (S. 9 – 18), Jesu Stellung zum Gesetz (S. 57 – 62), Jesu Ethik (S. 75 – 80, darin auch die Würdetitel), Jesu Reich Gottes Verkündigung (S. 89 – 100) und Kreuz und Auferstehung Jesu (S. 113 – 138). Die übrigen Abschnitte wurden über Referate in das Kursgespräch eingebracht.

Je nach zeitlichen Gegebenheiten lassen sich in die Vertiefungsphase gelegentlich kreative Aktionen einbauen. So können z.B. erarbeitete inhaltliche Ergebnisse (siehe 2.1) in kleinen Teams auf farbigen Plakatkartons ansprechend gestaltet werden, die dann in angemessener Weise im Raum oder in der Schule präsentiert werden. Dieser Vorgang entspricht gleichzeitig einer Wiederholung. Oder das Kapitel zu Maria Magdalena (S. 37 – 45) bietet sich an, einen Bezug zu Dan Browns „Sakrileg“ herzustellen und sich mit dessen fiktionaler Darstellung und Verfremdung dieser Person auseinander zu setzen. Weitere kreative Möglichkeiten bestehen im gemeinsamen Singen des irischen Folksongs „The Lord of the dance“, der sehr lebendig die Motive von Kreuz und Auferstehung interpretiert. Zum gleichen Thema lässt sich die Kurzgeschichte von Günter Herberger „Birne in der Kirche“ einsetzen und bearbeiten. Diese Geschichte kann z. B. bis zu einem bestimmten Punkt vorgelesen und dann abgebrochen werden. Anschließend sollten die Jugendlichen sie nach eigenen Vorstellungen zu Ende bringen. Dies kann als Hausaufgabe geschehen und als ein gemeinsames Produkt des Kurses in eine Sammlung aller dieser Kurzgeschichten münden. Zum Abschluss des Kurses kann – wenn vor den Sommerferien sowieso nichts mehr läuft – der Film „Wie im Himmel“ betrachtet werden, der auf ganz eigene Weise das Thema von der Präsenz des Reiches Gottes realisiert.

Ergebnisse sichern (siehe 3)

Optional sind ein Protokoll der jeweiligen Stunde, zusammenfassende Hausaufgaben in einer Arbeitsmappe, eine ständig zu führende Liste mit auftauchenden Fremdworten samt Erklärungen und die Themenplakate, die von Kleingruppen erstellt werden können.

Würdigung des Buches

Das Jesus – Buch von Sölle/ Schottroff überzeugt durch seine konkrete, auf die historischen Kontexte bezogene Darlegung. Es wird nicht verkündet, sondern sinnvoll erklärt, nachvollziehbar verdeutlicht und ans Herz gelegt. Die eingefügten Infoblöcke bieten dabei passende Hilfestellungen. Für Jugendliche, die eventuell als Konfirmanden oder Firmlinge durch abgehobene Predigten geschädigt sind, bietet sich über die Lektüre eine gute Gelegenheit, diese Prägung zu korrigieren. Die in der Einleitung von Sölle/ Schottroff skizzierte Weichenstellung, die Person Jesu und sein Wirken in befreiungstheologischer Perspektive darzustellen und gleichzeitig über alte, zähe antijüdische Vorurteile aufzuklären, machen die Lektüre ihres Buches besonders sinnvoll und lohnend.

Skizze

1 Beobachtungen zum Gesamtbuch
1.1 Äußere Gegebenheiten

Die Autorinnen

Mögliche Zielgruppe des Buches

Aufbau des Buches

1.2 Inhalt generell
Thema des Buches: Worum geht es?

Anliegen des Buches: was will das Buch?

1.3 Persönliche Auseinandersetzung
Was hat mich besonders angesprochen ?

Wozu möchte ich mehr erfahren?

Mein erster Gesamteindruck

2 Vertiefung
2.1 Inhalte im Einzelnen

Kindheit und Jugend Jesu – Jesu Stellung zum Gesetz – Jesu Ethik – Die Verkündigung des Reiches Gottes – Kreuz und Auferstehung

3 Ergebnissicherung
Protokoll

Hausaufgaben/ Arbeitsmappe

Liste: Fremdworte und zu klärende Sachverhalte

Themenplakate

Sammlung von Kurzgeschichten

4 Material
4.1 Dorothee Sölle/ Luise Schottroff, Jesus von Nazareth, München 20002

4.2 Heribert Fischer (Hg.): Zentralabitur in Religion (NRW), Düsseldorf 2005, bzw. 2007

4.3 Dan Brown: Das Sakrileg, Bergisch-Gladbach 2004 – zu: Maria Magdalena (S. 37 – 45)

4.4 Günter Herburger, Birne in der Kirche; in: ders., Birne kann alles (vergriffen)

4.5 Irischer Folksong: The Lord of the dance, in: youtube

4.4 und 4.5 zu: Kreuz und Auferstehung (S. 113 – 138)

4.6 Film: Wie im Himmel zu: Thema Reich Gottes (S. 89 – 100)

4.7 Plakatkartons, Scheren, Kleber etc, optional Stellwände

Lesung und Ansprache – Christoph Fleischer – zum Einschulungsgottesdienst der Conrad-von-Ense Schule am 17.08.2009

Lesung Jesus Sirach, Kapitel 6 (Gute Nachricht Bibel)

5 Durch freundliche Worte gewinnst du viele Freunde

und einleuchtende Rede verschafft dir ihre Zustimmung.

6 Menschen, die dich grüßen, solltest du viele haben;

aber als Ratgeber nimm nur einen unter tausend!

7 Wenn du jemand zu deinem Freund machen willst,

dann vertrau dich ihm nicht zu schnell an;

finde zuerst heraus, ob er es verdient.

8 Mancher ist dein Freund, solange es für ihn nützlich ist;

aber sobald du in Schwierigkeiten gerätst, ist er nicht mehr da.

9 Es gibt Freunde, die fangen Streit mit dir an und hängen es gleich an die große Glocke;

dann kommst du ins Gerede.

10-11 Es gibt Freunde, die mit an deinem Tisch sitzen,

solange bei dir alles zum Besten steht.

Sie folgen dir wie dein Schatten und befehlen deinen Dienern, als wären es ihre eigenen.

Aber sobald du in Schwierigkeiten gerätst, verschwinden sie.

12 Wenn es dir schlecht geht,

wollen sie nichts von dir wissen und lassen sich nicht mehr sehen.

13 Halte dich fern von deinen Feinden und

nimm dich in Acht vor deinen Freunden!

14 Ein zuverlässiger Freund ist wie ein sicherer Zufluchtsort.

Wer einen solchen Freund gefunden hat, der hat einen wahren Schatz gefunden.

15 Er ist nicht zu bezahlen und mit nichts aufzuwiegen.

16 Ein zuverlässiger Freund ist ein echtes Heilmittel;

wer dem Herrn gehorcht, findet einen solchen Freund.

17 Ein Mensch, der sich an den Herrn hält,

kann auch rechte Freundschaft halten;

denn der Freund, den er wählt, passt zu ihm.

Monatsspruch August 2009: Der HERR segne dich und behüte dich; der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden. Numeri 6,24-26

Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern und Verwandten, liebe Lehrerinnen und Lehrer,

Der Segens-Spruch den ich vorgelesen haben, passt ganz gut zum vorgesehen Thema: Lächeln. Irgendjemand sagte einmal, Das Lächeln ist die netteste Art, jemandem die Zähne zu zeigen! Wir begegnen anderen Menschen, und egal ob es neue Freunde sind oder jetzt völlig fremde Gesichter, wir lesen in ihren Gesichtern unheimlich viele Botschaften, und umgekehrt, sie in unserem Gesicht. Es geht dabei um pure Menschlichkeit. Das nimmt jeder Angst und jeder Sorge den Wind aus den Segeln, denn die anderen zeigen uns: Wir sind Menschen, wie Du auch. Das gilt im Übrigen auch für Eure Lehrerinnen und Lehrer. Wir begegnen einander menschlich in unseren Gesichtern. Das menschliche Gesicht ist ein Phänomen. Es zeigt allgemeine Züge, es zeigt weibliche und männliche Züge und es ist auch ganz individuell. So gehen wir immer wieder aufeinander zu und wecken damit instinktiv aneinander auch die Neugier! Was macht der oder die andere so, denkt sie oder er vielleicht sogar ganz genauso wie ich? Vielleicht entdecken wir schon auf dem ersten Blick den Freund oder die Freundin! …

Wir begegnen also einander in Gesichtern, im Angesicht, früher sagte man im Antlitz. Und besonders sympathisch ist es uns, wenn diese Gesichter lächeln. In dem Segenswort, das wir gehört haben, wird genau dies von Gott gesagt, wenn er und Gutes wünscht und segnet. Gott kommt uns entgegen und begegnet uns im Lächeln seines Gesichts, ganz unsichtbar, versteht sich.

Das heißt zum einen: Gott begegnet uns freundlich. Gott will, dass es uns gut geht. Er begegnet uns, wie wir einem freundlichen Gesicht begegnen. Man kann auch sagen, dass Gott in Jesus unser guter Freund geworden ist. Gott sagt: „Ich segne dich und behüte dich.“

Das zweite ist: Gott begegnet uns in jedem menschlichen Gesicht. Jedes menschliche Gesicht ist das uns Fremde, das ganz andere. Wir Menschen können uns nahe kommen, und werden uns doch einander immer auf eine bestimmte Art respektieren müssen, weil wir anders sind, und verschieden. Gott sagt: „Ich lasse dein Angesicht leuchten über dir und bin dir gnädig.“

Im dritten Satz wird dies mit anderen Worten noch einmal betont: Gott kommt uns nah. Sein Wort ist seine Gegenwart. Das Lächeln Gottes wird damit zu einem guten Wort, zum Wort Segen. Gott sagt: „Ich hebe mein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.“

Und so kommt in diesem Wort des Segen doch beides zusammen, die Nähe Gottes und sein Lächeln und die Nähe der Menschen und ihr Lächeln. Gott ist Mensch geworden in Jesus, zu Weihnachten im Kind in der Krippe. (Daher ist auf manchen Krippendarstellungen das Jesuskind mit einem Lächeln gemalt worden.) Gottes Zeichen unter uns Menschen ist seitdem das menschliche Lächeln.

Um daran zu erinnern bekommt jetzt jeder Schüler und jede Schülerin, die heute neu anfangen einen Smile-Aufkleber, der dann bitte auf das Lerntagebuch geklebt werden soll, das Bild eines Lächelns.

Gebetsvorschläge für ein multireligiöses Gebet, Schülerbeiträge, Christoph Fleischer, Werl 2009

Eine Klasse von Industriekaufleuten schreibt:

1. Für alle Glaubenden!

Lasst euch von eurem Glauben tragen;

der Glaube ist mit euch und in euch;

er schenkt euch Kraft und Geborgenheit;

er führt euch durchs Leben und durch schlechte Zeiten;

lasst euch nicht auf den falschen Weg führen,

denn die Kraft eures Glaubens hilft euch dort hinaus.

Lasst euch von niemandem beeinflussen;

folgt der Stimme eures Herzens.

2. Lieber Gott, wir bitten dich:

Sorge für eine Gemeinschaft aller Völker!

Lass sie in Eintracht zusammen leben,

Und sorge für Zusammenhalt unter den Menschen,

unabhängig ihrer Farbe, Sprache, Geschlecht und Glaubensrichtung.

3. Gebet.

Heute wollen wir einmal für alle Religionen der Welt beten.

Jeder von uns hat seinen eigenen Glauben,

Der ihm Kraft und Mut schenkt;

Deshalb sollten wir jede einzelne Religion respektieren und tolerieren.

Jeder Mensch ist einzigartig und hat es verdient zu leben,

da er das Leben durch seine Fähigkeiten ergänzt

und die Menschheit als ein Individuum bereichert.

Schenke allen eine gute Zukunft.