Besinnlich den Advent begehen, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2018

Zu: Fabian Brand: Sehnsucht, Sinn und Stille Nacht, 24 mal Hoffnung im Advent, Neukirchener Verlagsgesellschaft, Neukirchen-Vluyn 2018, ISBN: 978-3-7615-6538-4 (Print), www.neukirchener-verlage.de, Preis: 9,99 Euro


Der katholische Theologe Fabian Brand veröffentlicht nun schon das zweite Adventsbuch im eher evangelischen oder sogar evangelisch-reformierten Verlag aus Neukirchen-Vluyn. Dieses Adventsbuch hat im Verlag schon Tradition, wie z. B. die zuvor erschienen Bücher von Hanna Buiting zeigen.

Nun also die Frage: Was ist das Besondere am Buch von Fabian Brand, der wie schon zuvor für jeden Tag im Advent vom 1. bis 24. Dezember eine kurze Besinnung vorlegt. Jede Besinnungsandacht beginnt in der Überschrift mit dem Wort „Sehnsucht“. Hiermit wird in der Bevölkerung noch mehr und anders gefragt, als die kirchliche Verkündigung mitteilen, nämlich nach der Sehnsucht nach Sinn, Heimat, Liebe, Freiheit, Trost, Geborgenheit, Hoffnung, Treue usw. Hiermit wird die Botschaft der Bibel im menschlichen Alltag verortet.

Besonders interessant, aber nicht überzogen, ist der sporadische Bezug zum heutigen Israel, das aber gleichwohl nicht idealisiert wird. Der Klappentext sagt, dass der noch recht junge Fabian Brand auch in Jerusalem studiert hat und somit eine persönliche Erfahrung mit Israel einbringen kann.

Vielleicht kann man zwei Sätze ans Ende dieser Rezension setzen, die sich in der abschließenden Weihnachtsandacht finden: „Nimm dir Zeit, deiner Sehnsucht nachzugehen, dir deiner Hoffnungen bewusst zu werden. Nimm dir Zeit, ganz da zu sein, mit allem, was dich bewegt und bedrückt, dich freut und dich fröhlich macht.“

Diese Verortung wird im Titel eines anderen Buches von Fabian Brand ganz praktisch vollzogen: „Kirche, Bordell und Armenküche: 24 Orte adventlicher Hoffnung“ (Echter-Verlag)

Predigt über Römer 15, 4-13, Christoph Fleischer, Welver 2017

Die Predigt aus 2014 wird überarbeitet in diesem Jahr gehalten in Lohne und Bad Sassendorf am 3. Advent

Predigttext Römer 15, 4-13 (Gute Nachricht Bibel)

4 Was in den Heiligen Schriften steht, wurde im Voraus aufgeschrieben, damit wir den Nutzen davon haben. Es soll uns zum geduldigen Ertragen anleiten und uns Mut machen, an der gewissen Hoffnung auf die endgültige Erlösung festzuhalten. 5 Gott, der Geduld und Mut schenkt, gebe euch, dass ihr alle in der gleichen Gesinnung miteinander verbunden seid, so wie es Jesus Christus gemäß ist. 6 Dann werdet ihr alle einmütig und wie aus einem Mund den Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus preisen.

7 Lasst einander also gelten und nehmt euch gegenseitig an, so wie Christus euch angenommen hat. Das dient zum Ruhm und zur Ehre Gottes. 8 Denn das sage ich: Christus ist ein Diener der Juden geworden, um Gottes Treue zu bezeugen. Durch ihn hat Gott die Zusagen eingelöst, die er ihren Vorfahren gegeben hatte. 9 Die anderen Völker aber haben Grund, Gott für sein Erbarmen zu rühmen, wie es schon in den Heiligen Schriften heißt: »Dafür will ich dich, Herr, preisen unter den Völkern und deinen Ruhm besingen.«(zitiert Psalm 18,50)

10 Es heißt dort auch: »Jubelt, ihr Völker, zusammen mit Gottes erwähltem Volk!« (nach 5. Mose 32,43) 11 Und weiter: »Preist den Herrn, alle Völker; alle Nationen sollen ihn rühmen!«(zitiert Psalm 117,1) 12 Und der Prophet Jesaja sagt: »Es kommt der Spross aus der Wurzel Isais, er steht auf, um über die Völker zu herrschen. Auf ihn werden Menschen aller Völker ihre Hoffnung setzen.« (nach Jesaja 11,10,vgl. 11,1)

13 Ich bitte Gott, auf den sich unsere Hoffnung gründet, dass er euch in eurem Glauben mit aller Freude und allem Frieden erfüllt, damit eure Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes immer stärker und unerschütterlicher wird.

Krippenausstellung in Werl, Forum der Völker, Bethlehem damals und heute

Liebe Gemeinde,

Ich hörte einmal einen Satz, den ich dann man nach der ursprünglichen Quelle hin verfolgte und fand heraus, das er als äthiopisches Sprichwort verbreitet wird. Der Satz lautet:

Das Wort, das dir weiterhilft, kannst du dir nicht selber sagen.„Predigt über Römer 15, 4-13, Christoph Fleischer, Welver 2017“ weiterlesen

Adventsmotivationen, Rezension, Christoph Fleischer, Welver 2017

Zu:

Hanna Buiting: Von Lichtgestalten und Sterneguckern, 24 Glanzpunkte im Advent, Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn 2017, Softcover, 147 Seiten, ISBN: 978-3-7615-6458-5, Preis: 9,99 Euro

Hanna Buiting (geb. 1992) entwickelt sich zur anerkannten Autorin. Ich treffe sie auch regelmäßig auf Twitter. In Hamburg hat sie bei „Andere Zeiten“ gearbeitet und hat wohl von deren Konzept her eine ähnliche Arbeit entwickelt, zumindest in diesem Adventsbegleiter, der jetzt schon nach 2016 der zweite dieser Art ist. Sie lebt und bloggt in Berlin (hannabuiting.de). „Adventsmotivationen, Rezension, Christoph Fleischer, Welver 2017“ weiterlesen

Predigt über Matthäus 24, Christoph Fleischer, Welver 2016

Predigt am 2. Advent, reformierte Kirche Soest

Matthäus 24, 1 – 14

241 Und Jesus verließ den Tempel und ging weiter. Und seine Jünger traten zu ihm, um ihm die Bauten des Tempels zu zeigen. 2 Er aber sagte zu ihnen: Nicht wahr, das alles seht ihr? Amen, ich sage euch: Hier wird kein Stein auf dem andern bleiben, jeder wird herausgebrochen.

3 Als er nun auf dem Ölberg saß, traten seine Jünger zu ihm und sagten, als sie unter sich waren: Sag uns, wann wird das sein, und was ist das Zeichen für dein Kommen und für das Ende dieser Welt? 4 Und Jesus antwortete ihnen: Gebt acht, dass niemand euch in die Irre führt! 5 Denn viele werden kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin der Messias, und sie werden viele in die Irre führen. 6 Ihr werdet aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hören: Seht zu, dass ihr euch nicht erschrecken lasst! Denn das muss geschehen, aber das Ende ist es noch nicht. 7 Denn erheben wird sich Volk gegen Volk und Reich gegen Reich, und Hungersnöte und Erdbeben wird es geben da und dort. 8 Das alles aber ist erst der Anfang der Wehen.

9 Dann werden sie euch der Bedrängnis ausliefern und werden euch töten, und ihr werdet gehasst werden von allen Völkern um meines Namens willen. 10 Dann werden viele zu Fall kommen, und sie werden einander ausliefern und einander hassen. 11 Und viele falsche Propheten werden aufstehen, und sie werden viele in die Irre führen. 12 Und da die Missachtung des Gesetzes überhandnehmen wird, wird die Liebe in den meisten erkalten. 13 Wer aber standhält bis ans Ende, der wird gerettet werden. 14 Und dieses Evangelium vom Reich wird auf dem ganzen Erdkreis verkündigt werden als ein Zeichen für alle Völker, und dann wird das Ende kommen.

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Foto: Niklas Fleischer (c)

 

Liebe Gemeinde,

beim ersten Lesen dieses Textes habe ich mich erschreckt. Wie soll man bei dieser Ansammlung von schlechten Nachrichten noch Advent feiern? Oder wie passt die Botschaft zusammen mit der Vorweihnachtszeit, mit dem Rummel der Weihnachtsmärkte, den Aufführungen der Kinderchöre, den Konzerten und Oratorien, der weihnachtlichen Beleuchtung und den stillen Stunden in den Familien? „Predigt über Matthäus 24, Christoph Fleischer, Welver 2016“ weiterlesen

Advent – zwei alternative Zugänge, Rezensionen von Christoph Fleischer, Welver 2016

Zu: Martina Kaiser: Den Advent neu erleben, Ankommen in meiner Freiheit, AURUM in J. Kamphausen Mediengruppe, Bielefeld 2016, gedruckt auf 100% alterungsbeständigem Altpapier, 110 Seiten, ISBN 978-3-95883-089-9, Preis: 14,95 Euro

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Und: Hans Scheibner: Wer nimmt Oma? Weihnachtssatiren, Ellert & Richter Verlag, Hamburg 14. Auflage 2011, gebunden, 192 Seiten, ISBN: 978-3-8319-0133-3, Preis: 14,95 Euro

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Neulich las ich auf einer Facebook-Seite für Pfarrerinnen und Pfarrer einen Kommentar für jemanden, der nach einer Geschichte für eine Adventsfeier gefragt hat: „Hans Scheibner geht immer.“ Meine persönlichen Favoriten in seinem Buch sind die Gedichte. Wie immer ist die Satire der Wirklichkeit am Nächsten. Ich finde es auch darum gut, weil es in der emotional überladenen Adventszeit gut ist, über etwas lachen zu können, am Besten über sich selbst. Manche Geschichten erscheinen mir zum Vorlesen ein wenig lang, obwohl sie durch ihre Komik auch bestechen. Ich meine sogar, ich hätte einmal einen Sketsch gesehen, der auf einer Seniorenweihnachtsfeier aufgeführt wurde und sich am Text von „Wer nimmt Oma diesmal?“ orientiert hat. Auch dazu lassen sich also die Geschichte verwenden, um gesellige Anlässe in der Adventszeit zu gestalten. „Advent – zwei alternative Zugänge, Rezensionen von Christoph Fleischer, Welver 2016“ weiterlesen