Trauer, illustrierte Gedichtauswahl für Bestattungsfeiern, herausgegeben von Christoph Fleischer, Welver 2016

 

Angeregt durch einige Erfahrungen und Möglichkeiten der alternativen Bestattungsformen im Friedwald, die einfach z. T. durch die örtlichen Gegebenheiten angeregt sind, möchte ich eine Textsammlung für Trauer und Bestattung vorliegen. Die Texte verstehe ich als Meditationen, die vorranging im Eingangsteil der Trauerfeier Verwendung finden, um die Befindlichkeiten der Trauernden aufzunehmen. In dieser Situation ist m. E. in der heutigen Form von Bestattungen eine größere Differenzierung notwendig, als ich es bislang gesehen und praktiziert habe. Diese Texte sind urheberrechtlich gesichert. Zur publizistischen Weiterverwendung bitte die Rechteinhaberinnen kontaktieren. Die einmalige Verwendung in einer Trauerfeier ist gewünscht und möglich, wenn die jeweilige Autorin bzw. der Autor mitgenannt werden. Wenn einige Texte keine Überschrift haben, dann ist das auch im Original so. Die Texte von Rainer Maria Rilke und Dietrich Bonhoeffer sind gemeinfrei.

Bild: Marlies Blauth
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Sehnsüchtiges Warten, Rezension von Joachim Wehrenbrecht, Herzogenrath 2016

Zu: Herausgegeben von Ruth-Alice von Bismarck und Ulrich Kabitz: Brautbriefe Zelle 92,  Dietrich Bonhoeffer, Maria von Wedemeyer. 1943-1945, Mit einem Nachwort von Eberhard Bethge, Verlag C.H.Beck, München 7. Auflage 2016,  308 Seite mit 30 Abbildungen,  Broschiert, ISBN 978-3-406-68518-7, Preis: 14,95

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Die Brautbriefe sind in einer schönen festen Sonderausgabe bei Beck (2006) erschienen. Sie enthalten neben dem Briefwechsel eine kurze informative Lebensbeschreibung Maria von Wedemeyers nach 1945 bis zu ihrem Tode 1977 und weitere Informationen zu ihrer Herkunftsfamilie. Die Herausgeberin der Brautbriefe, Marias leibliche Schwester, Ruth Alice von Bismarck, wird kurz vor Marias Tod der Briefwechsel anvertraut. Jeder Brief ist mit kurzen Anmerkungen versehen, um ihn zeitgeschichtlich besser einordnen zu können. „Sehnsüchtiges Warten, Rezension von Joachim Wehrenbrecht, Herzogenrath 2016“ weiterlesen

Predigt über Matthäus 5, 13-16 mit drei Zitaten von Dietrich Bonhoeffer, Christoph Fleischer, Welver 2015

Die Predigt wird gehalten am 8. Sonntag nach Trinitatis in Möhnesee-Günne, Soest-Ostönnen und Soest-Meiningsen,

Matthäus 5, 13 – 16

13»Ihr seid das Salz für die Welt. Wenn aber das Salz seine Kraft verliert, wodurch kann es sie wiederbekommen? Es ist zu nichts mehr zu gebrauchen. Es wird weggeworfen und die Menschen zertreten es.
14Ihr seid das Licht für die Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. 15Auch zündet niemand eine Lampe* an, um sie dann unter einen Topf zu stellen. Im Gegenteil, man stellt sie auf den Lampenständer, damit sie allen im Haus Licht gibt. 16Genauso muss auch euer Licht vor den Menschen leuchten: Sie sollen eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.«

Liebe Gemeinde,

zunächst möchte ich den jeweiligen Anfang genauer ansehen: „Ihr seid das Salz/ das Licht für die Welt.“ Wenn man die Verse im Ganzen hört und vielleicht dazu noch die Bergpredigt Jesu mithört, dann könnte sich in diesen Sätzen eine Aufforderung, ja gar eine Anweisung verstecken. Liest man aber den Anfang für sich, dann bekommt man einen anderen Eindruck.

Zunächst einmal sind die beiden Worte „Salz“ und „Licht“ als etwas wertvolles anzusehen. Salz gehört zur Ernährung unbedingt dazu. Früher nannte man es sogar das weiße Gold. Bei Licht denken wir heute vielleicht zunächst an die Beleuchtung. Wenn man aber eher daran denkt, dass man Energie einfach als Licht bezeichnet, dann bekommt man auch bei diesem Wort das Gefühl, dass Licht etwas sehr Wertvolles ist. Salz und brennbare Flüssigkeit waren in der Antike nicht so leicht zu beschaffen, wie heute und darum teurer als heute. „Predigt über Matthäus 5, 13-16 mit drei Zitaten von Dietrich Bonhoeffer, Christoph Fleischer, Welver 2015“ weiterlesen

Predigt über Markus 10, 35 – 45, Christoph Fleischer, Welver 2015

Markus 10,35-45 (Gute Nachricht Bibel) zum Sonntag Judika 2015 (gehalten in Soest-Meiningsen und Möhnesee-Günne)

35 Da gingen Jakobus und Johannes, die Söhne von Zebedäus, zu Jesus hin und sagten zu ihm: »Lehrer, wir möchten, dass du uns eine Bitte erfüllst!« 36 »Was möchtet ihr denn?«  fragte sie Jesus.  »Was soll ich für euch tun?« 37 Sie sagten: »Wir möchten, dass du uns rechts und links neben dir sitzen lässt, wenn du deine Herrschaft angetreten hast!«

38 Jesus sagte zu ihnen: »Ihr wisst nicht, was ihr da verlangt! Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke? Könnt ihr die Taufe auf euch nehmen, mit der ich getauft werde?«

39 »Das können wir!« sagten sie. Jesus erwiderte: »Ihr werdet tatsächlich den gleichen Kelch trinken wie ich und mit der Taufe getauft werden, die mir bevorsteht.  40 Aber ich kann nicht darüber verfügen, wer rechts und links neben mir sitzen wird. Auf diesen Plätzen werden die sitzen, die Gott dafür bestimmt hat.«

41 Die anderen zehn hatten das Gespräch mit angehört und ärgerten sich über Jakobus und Johannes. 42 Da rief Jesus alle zwölf zu sich her und sagte: »Ihr wisst: Die Herrscher der Völker, ihre Großen, unterdrücken ihre Leute und lassen sie ihre Macht spüren.

43 Bei euch muss es anders sein! Wer von euch etwas Besonderes sein will, soll den anderen dienen, 44 und wer von euch an der Spitze stehen will, soll sich allen unterordnen.

45 Auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben als Lösegeld für alle Menschen hinzugeben.«

Liebe Gemeinde,

der Weg Jesu mit den Jüngerinnen und Jüngern führt nach Jerusalem. Das kann verschiedene Gründe haben. Jerusalem ist der Ort des Tempels. Doch dass Jesus dort opfern wird, ist kaum anzunehmen. Wahrscheinlicher ist schon, dass er die Gelegenheit nutzen möchte, zu vielen Menschen zu sprechen, die sich im Tempel oder in der Nähe des Tempels versammeln. Doch die Jünger rechnen mit mehr. Wird Jesus seine Ankündigung wahrmachen und die Macht übernehmen, wie man sich das auch immer vorstellen mag? Der Messias ist erschienen, nicht zum ersten Mal. Aber Jesus, der Jehoschua heißt, Gott rettet, wird seinem Namen alle Ehre machen. Er wird das Land den Römern wegnehmen. Der Messias ist der Gesalbte, auch Griechisch Christos, und damit ist er eigentlich ein Nachfolger des letzten israelitischen Königs. Jesus von Nazareth hat allerdings völlig anders vom Reich Gottes gesprochen. Das Reich Gottes kann schon irgendwo verborgen da sein. Er hat in Gleichnissen vom Reich Gottes gesprochen. Hat es mit einem Samen verglichen, der im Verborgenen keimt. Das Gottesreich kann mitten in der Welt anbrechen. Es ist im Sinne Jesu eine religiöse Botschaft, die gleichwohl die Welt verändert. Braucht dieses Gottesreich Minister, braucht es eine Regierung? Gibt es einen unterschiedlichen Rang? Gibt es eine Form der Herrschaft oder der Gewalt? Was bedeutet es in der Kirche Verantwortung zu tragen? „Predigt über Markus 10, 35 – 45, Christoph Fleischer, Welver 2015“ weiterlesen

Glaube, in der Neuzeit angekommen, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2014

Zu: Tobias Schulte: Ohne Gott mit Gott, Glaubenshermeneutik mit Dietrich Bonhoeffer, Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2014, ISBN 9783791725697, 413 Seiten, Preis 44,00 Euro

rf Schulte, Ohne Gott mit GottDiese Arbeit von Tobias Schulte wurde im Jahr 2013 als Dissertation der Universität Freiburg im Fach katholische Theologie angenommen. Sie versteht sich als theologische Analyse mit philosophischem Hintergrund und erscheint in einer Reihe des Pustet Verlages, Regensburg, die bezeichnenderweise „ratio fidei“ (Vernunftverständnis des Glaubens) heißt Beiträge zur philosophischen Rechenschaft der Theologie). In dieser Hinsicht sehe ich in dieser Arbeit eine gute Fragestellung für die Erforschung des Werkes von Dietrich Bonhoeffers wie überhaupt der Evangelischen Theologie des 20. Jahrhunderts, inwiefern diese die Philosophie der Neuzeit rezipiert und wie sie sich in den Dialog mit der Philosophie einordnen lässt. Dass hierbei kein Weg an Immanuel Kant vorbeiführt, zeigt der jetzige Priesteramtskandidat Tobias Schulte an einigen Stellen des Buches und setzt damit nicht nur die „Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft“ (I. Kant) auf die Tagesordnung, sondern das transzendentale Denken überhaupt, das in der Religion die Antwort auf den Umgang mit den Grenzen der menschlichen Existenz und des menschlichen Denkens sieht, ja Gott überhaupt als den Namen dieser Grenze bezeichnet. „Glaube, in der Neuzeit angekommen, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2014“ weiterlesen