Predigt zu Trinitatis 2020, Joachim Leberecht, Herzogenrath 2020

Predigt 4. Mose 6,22-2,  Trinitatis 2020

Liebe Gemeinde,

Segen ist die Energie Gottes für unser Leben. Die aaronitischen Segensworte zum Ende des Gottesdienstes verdichten alles bisher Gesagte, Gefeierte, Gebetete. Sie stellen den Segensempfänger in einen langen Traditionsstrom, aktualisieren Gottes Lebenskraft im Moment des Segnens und befähigen den dafür offenen Menschen für die kommende Zeit.

Es gibt Worte, die sind für die Ewigkeit geschaffen und wenn sie mit Ernst und Erwartung ausgesprochen werden, stellt sich das ein, was ausgesprochen wird.

Wir Christinnen und Christen stellen uns hinein in die alten hebräischen Worte Israels und bezeugen damit den einen Gott aller Völker. Gott ist der Grund allen Lebens. Gott ist die Quelle des Segens.

Werfen wir einen Blick zurück in die Geschichte. Wie wurde der Segen gesprochen?

Segnen war ein priesterlicher Dienst und den Priestern vorbehalten.

(Vgl. zum Folgenden: Der Priestersegen, in: Roland Gradwohl, Bibelauslegungen aus jüdischen Quellen, 2002, Bd.2, S.86-96)

Um die Gemeinde zu segnen, mussten sich die Priester vorbereiten und das Segnen nach festen Ritualen vollziehen. Dazu gehörte:

  1. Die Priester waschen sich die Hände
  2. Sie erheben die Hände in Haupthöhe
  3. Der Kopf des Segnenden wird durch den Gebetsmantel (Tallit) verhüllt
  4. Die Hände sind gespreizt
  5. Nach jedem der 3 Verse antwortet die Gemeinde: Amen
  6. Der Segnende steht auf einer erhöhten Fläche in Höhe der Torarollen
  7. Der Priester ist barfüßig
  8. Die Segnung geschieht in Richtung Gemeinde
  9. Niemand aus der Gemeinde darf den segnenden Priester anschauen
  10. Der Segen wird jeden Tag der Woche gesprochen, am Sabbat 2x

 

„So sollt ihr sagen zu den Israeliten, wenn ihr sie segnet.“(V.23b)

Seit Jahrtausenden besteht der aaronitische Segen tatsächlich unverändert fort.

In einem Felsengrab bei Jerusalem entdeckten Archäologen zwei kleine Silberrollen mit den Worten des aaronitischen Segens aus dem 7 Jhd. vor Christus. Eines der ältesten Zeugnisse biblischer Texte.

„So sollt ihr sagen.“

Der Segen besteht aus drei Teilen.

Die Zahl der hebräischen Worte steigt von 3 auf 5 auf 7. Die Segensfülle nimmt zu.

  1. Der HERR segne und behüte dich

Segen ist die unbeschränkte Fülle an den Gaben Gottes – den materiellen wie den geistigen.

Zum Segen Gottes gehören nach dem Ersten Testament:

Kinder (Gen 1,28), Fruchtbarkeit der Herden und des Ackerbodens (Gen 49,25), gutes Gelingen der Arbeit (Ex 23,25), Glück der Familie (2. Sam 7,29), der Segen gilt allen Menschen und allen Völkern (Gen 12,3), Frieden (Ps 29,11)

Rabbi Sfarno sagt: „Adonai segne dich mit irdischem Besitz, denn ohne Mehl ist keine Tora.“ (Ohne materielle Güter keine geistige Arbeit/Kultur)

In einem jüdischen Midrasch heißt es: „Adonai behüte dich, damit seine Schechina (Gottes Gegenwart) nicht von dir weicht.“

 

  1. Der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig

Der Ewige wendet sich den Menschen zu. Gott verbirgt sein Angesicht nicht, sondern es leuchtet über uns. „Leuchten“ meint nichts anderes als Kraft schenken. Wenn Gott sein Angesicht leuchten lässt, dann ist durch Gottes Präsenz den Menschen geholfen (Ps 80,20). Sie geraten in sein Energiefeld und werden geisterfüllt aufgeladen wie ein Magnet, das sich an einer Quelle auflädt.

Die gnädige Zuwendung Gottes geschieht im Segen. Sie ist zu spüren und nicht selten beginnt auch der Mensch zu leuchten und zu strahlen. Gott begnadet mit Erkenntnis und Weisheit, dass der Mensch gefallen finde in den Augen vieler. Der Gesegnete weiß sich von Gott angenommen, gehört zur Gemeinde  und erlebt sinnlich Sinn.

 

 

  • Der HERR erhebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden

Wieder ist vom göttlichen Antlitz die Rede. Jetzt leuchtet es nicht über den Menschen, sondern Gott erhebt es über den Menschen. Eine kleine, aber inhaltlich bedeutsame Verschiebung. Zuerst kommt die Gnade des An-Geschaut-Seins. Die Energie beginnt zu fließen. Wenn sich das Angesicht Gottes erhebt über den Menschen ist das wie eine Bestätigung der Zuwendung. Die Erhebung ist ein besonderes sich zu dem Menschen stellen. Es ist ein Symbol von Gottes Liebe und Wohlgefallen. Keine Schuld trennt den Menschen mehr von Gott. Die Erhebung Gottes über den Menschen schenkt den Menschen Freiheit.

Das höchste Gut des Segens wird hebräisch mit Schalom bezeichnet. Rabbi Schimon sagt: „Groß ist der Frieden, denn es gibt kein größeres Gefäß des Segens als den Frieden.“

 

Hebräisches Denken im ersten Testament vollzieht sich in Räumen. Der Segen ist geistig nicht umherirrend, sondern füllt Räume: Den Menschen, die Gemeinde, das Land, die ganze Welt. Der segnende Priester versteht sich als Trichter durch den der Segen Gottes hindurchfließt und die empfangsbereite Gemeinde füllt. Jeder Mensch ist ein Gefäß und wird durch den Segen mit Gottes Lebenskraft gefüllt. Damit aber hört das Segnen nicht auf, sondern nimmt recht gesehen erst seinen Anfang. Der segensangefüllte Mensch geht in seine Lebenswelt und kann gar nicht anders als aus diesem mit Gottes Energie angefüllten lebendig Sein den Segen weitergeben. Das heißt der Segen breitet sich in andere Räume aus. Das können gute Gedanken sein (geistig), das kann eine gute Tat sein (Leib), das kann schöpferisches Arbeiten (geistig/leiblich) sein. Das kann ein Mitfühlen sein (seelisch). Da gibt es keine Grenzen.

Umgekehrt wird deutlich, dass Frieden als das höchste Gut des Segens ganz und gar Gottes Gabe ist, aber der Mensch berufen ist für den Frieden zu arbeiten und selbst den Frieden zu suchen. Auf diese Wechselwirkung kommt es an.

Liebe Gemeinde,

nach evangelischem Verständnis braucht es keine Priester mehr, sondern das Priestertum ist auf alle Getauften übergegangen. Jeder von uns kann und darf segnen und das muss auch nicht allein im Gottesdienst geschehen. Das kann mitten im Alltag, jeden Tag, stattfinden. Erstaunlich ist, dass viele Segensrituale sich bis heute kaum verändert haben. Wenn die Gemeinde gesegnet wird, erhebt der Segnende die Hände. Die Segnenden sind zwar nicht barfüßig, aber sie nehmen eine besondere Haltung ein.

Zum Segnen gehören Segensgesten dazu. Der Segen wird körperlich erfahren. Nehmen sie doch mal ihr Kind in den Arm oder ihren Partner und sagen Sie zu ihm: Ich segne dich im Namen Gottes. Das ist eine kurze Version. Sie können auch mit Worten des aaronitischen Segens einander segnen.

Gerade in diesen Zeiten haben wir Segen nötig. Genauso wie wir Frieden und Gerechtigkeit nötig haben. Lassen wir uns segnen, dass wir inne werden, wozu wir berufen sind: Schalom Gottes zu empfangen und zu leben.

Amen

 

 

 

 

 

Die Erderwärmung stoppen, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2019

Zu:

Paul Hawken (Hg.): Drawdown, Der Plan, Wie wir die Erderwärmung umkehren können. Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Thomas Görden, mit Geleitworten von Andreas Kuhlmann und Ernst Ulrich von Weizsäcker, deutschsprachige Ausgabe erschienen im Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2019, Originalausgabe erschienen 2017. Softcover, farbig illustriert, 408 Seiten, ISBN 978-3-579-01472-2, Preis: 28,00 Euro

Links:https://www.drawdown.org (Englisch), https://www.randomhouse.de/Paperback/Drawdown-der-Plan/Paul-Hawken/Guetersloher-Verlagshaus/e551362.rhd

 

Das umfangreiche Buch ist ein farbig illustrierter und aufwändig ausgearbeiteter Katalog aller möglichen Formen der Energieerzeugung oder des sparsamen Umgangs mit Energie, was einer Erzeugung durch Einsparung gleichkommt. Im Buch wird das Einsparpotential an konkreten Beispielen im Bereich „Gebäude und Städte“ dargestellt.

Das Ziel der Studie „Drawdown“ ist mit dem Weltklimarat identisch, die klimaschädlichen CO2 Emissionen zu reduzieren. Doch um dieses Ziel zu erreichen, wird es praktisch umgekehrt. Nicht von einer Einsparung ist die Rede, sondern davon, die Energieerzeugung völlig CO2 neutral zu ermöglichen. Es ist technisch und ökonomisch möglich und Schritte in diese Richtung sind folgerichtig zunächst als Mittel der Reduktion anzusehen.

So heißt es in der Einleitung: „Der Untertitel des Buches – Wie wir die Erderwärmung umkehren können – mag etwas anmaßend klingen. Wir haben diese Formulierung gewählt, weil bislang noch kein detaillierter Plan, wie die globale Erwärmung rückgängig gemacht werden kann, veröffentlicht wurde. Es gibt Vereinbarungen, wonach der Anstieg der Emissionen verlangsamt oder gestoppt werden soll. Und es gibt internationale Verpflichtungserklärungen, den globalen Temperaturanstieg auf zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.“

Man sollte sich vielleicht immer mal aus aktuellem Anlass ein Thema vornehmen, dass aktuell in der Presse diskutiert wird. In diesem Jahr kann das nur der Schutz des Waldes sein. Das Kapitel „Waldschutz“ findet sich als erster Artikel unter dem Oberbegriff Landnutzung. Hier heißt es zu Recht: „Würden alle Kahlschläge gestoppt und die Waldressourcen wiederhergestellt, könnte damit ein Drittel der globalen Kohlendioxidemissionen kompensiert werden.“ Auch wenn es wohl immer wieder gelang, die Anzahl der Waldrodungen durch Brand zu begrenzen, zu scheint die übermäßige Zahl der Brände in diesem Jahr (2019), die das Ausmaß einer globalen Katastrophe annehmen, hier nicht im Blick zu sein. Das ist natürlich kein Grund, den vorgelegten Katalog ganz an die Seite zu legen. Im Gegenteil: So lassen sich mit diesem Buch immer wieder konkrete Umweltthemen bearbeiten und kommentieren. Das Ranking der Energieeffiziens hilft bei einer allgemeinen Bewertung. Die etwa 100 Artikel wurden von einem Team von 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus 22 Ländern wissenschaftlich erarbeitet. Die Oberbegriffe zeigen auf, mit welcher inhaltlichen Breite dieser Maßnahmenkatalog angelegt ist: Energie, Ernährung, Frauen und Mädchen, Gebäude und Städte, Landnutzung, Transportwesen und Materialien.

 

Als ich das Buch zum ersten Mal in die Hand nahm, war ich persönlich zunächst einmal daran interessiert, auch einmal einen kritischen Punkt anzusehen, die Atomenergie. Stromerzeugung durch Atom ist im Vollzug klimaneutral. Aber damit sind die ungeheuren Risiken dieser Technologie ausgeblendet. Zusätzlich ist die Atomenergie mit so hohen Kosten belastet, so dass sie langfristig weltweit immer stärker auslaufen wird.

Der Abschnitt der Atomenergie wird in der deutschen Ausgabe zusätzlich durch eine Anmerkung des Herausgebers kommentiert, der auf die weltweite Sicherheitsproblematik hinweist. Trotzdem stellt der Bericht fest, dass es bis 2050 ungefähr bei einem Anteil von 12 % an der weltweiten Energieerzeugung bleiben wird. Da Atomenergie risikobehaftet und sehr teuer in der Energieproduktion ist, ist sie keine zukunftsorientierte Energieform.

Am Ende enthält das Buch unter dem Stichwort „Zukunftsvisionen“ einige Schwerpunktszenarien, die Projekte vorstellen, die zukunftsweisend sein könnten wie z. B. „autonomes Fahren“, „lebendige Gebäude“, „Nutzhanf“, „intelligente Stromnetze“ usw., um nur einige Beispiele zu nennen.

Der praktische Wert dieses wissenschaftlich fundierten Handbuchs liegt auf der Hand: Auch wenn einmal ein Aspekt durch die aktuelle Lage zu ergänzen oder bearbeiten wäre, so wird dieser Katalog eine Hilfe sein, die Maßnahmen zur Reduzierung der Erderwärmung zu fördern. Es ist ein wichtiges und notwendiges Buch. Das Ziel dieser Arbeit könnte darin bestehen, den wirtschaftlichen Nutzen der Energieeinsparung zu verdeutlichen, wie es etwa bei Passivenergiehäusern der Fall ist. Es ist kein Horrorgemälde, das das Ende der Zivilisation voraussagt, sondern ein Katalog der an praktischen Beispielen aufzeigt, dass die Zukunft ohne CO2 heute schon möglich ist.

Erfolgreiche Energiewende gelingt nur mit starken Kommunen – Ein Papier zur Diskussion dazu!

Oberbürgermeister Lewe erarbeitete mit Initiative „Dialog Nachhaltige Stadt“  Grundsatzpapier auf Link beigefügt

Münster (SMS) Oberbürgermeister Markus Lewe hat auf Einladung des Rates für Nachhaltige Entwicklung an einem Treffen der Initiative „Dialog Nachhaltige Stadt“ in Berlin teilgenommen. Er stellte für Münster das Energiewende-Projekt „Leuchtturm in Münster: Strategie 2020 – Münster atomstromfrei in 2020“ vor, das große Beachtung fand.

Der Initiative „Dialog Nachhaltige Stadt“ gehören zusammen mit OB Lewe die Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister von 25 Städten aus ganz Deutschland an. Bei ihrem Treffen erarbeiteten sie ein Grundsatzpapier zur Energiewende und einer nachhaltigen Energieversorgung und -nutzung.

Unter dem Titel „Mit starken Kommunen die Energiewende zur Erfolgsstory machen“ beschreiben die Oberbürgermeister wichtige Gestaltungsmöglichkeiten der Kommunen für ihre Energieversorgung. Zugleich fordern sie den Gesetzgeber auf, wirtschaftliche und gesetzliche Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Energiewende zu schaffen. „Erfolgreiche Energiewende gelingt nur mit starken Kommunen – Ein Papier zur Diskussion dazu!“ weiterlesen

Das Klima schützen ohne Zwang. Rezension von Christoph Fleischer, Werl 2011

Zu: Andreas Wolfsteiner, Günter Wittmann: Nur Egoismus kann das Klima retten. Warum ökologisches Handeln und ökonomisches Handeln kein Widerspruch sein muss. Mit einem Vorwort von Ernst Ulrich von Weizsäcker, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2011, ISBN: 978-3-579-06688-2, Preis: 19,99 Euro

Dieses Sachbuch zeigt einmal mehr, dass eine fortlaufende Lektüre von der ersten bis zur letzten Seite nicht immer sinnvoll ist. Hervorgehoben sei also zunächst ein kurzer Text am Ende des Buches, der sicherlich auf jeden Fall gelesen werden sollte, vielleicht auch vor allen anderen, nämlich eine mit einer langen Unterschriftenliste abgedruckte Erklärung, die die Notwendigkeit darstellt, aus der Erkenntnis des Klimawandels Konsequenzen zu ziehen. „Das Klima schützen ohne Zwang. Rezension von Christoph Fleischer, Werl 2011“ weiterlesen

Bedenken gegen Erneuerbare Energie von Adolf Wiemhöfer, Kommentar von Christoph Fleischer, Werl 2011

Herr Wiemhöfer hat seine Bedenken gegen die erneuerbare Energie kurz skizziert. Er bezieht sich auf den Spiegel Artikel vom 20.09.2010, der auch nach Fukushima zumindest in Teilen aktuell sein dürfte.

Quelle: Der Spiegel 38/2010: (http://wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=73892376&aref=image044/2010/09/18/CO-SP-2010-038-0088-0097.PDF&thumb=false)

Fakt ist allerdings, dass in der Anti-Atom-Diskussion jederzeit auf einen Anteil von Regenerativer Energie verwiesen worden ist, der im Strommix zur Verfügung steht und weiter zu erhöhen ist. Seitens der Bundesregierung werden dabei auch Sparmaßnahmen eingeplant. Die bundesweite Einführung etwa von E10 Sprit in der letzten Woche zeigt jedoch, dass die Energieeffiziens eher eine untergeordnete Rolle spielt, und die Erneuerbare Energie die fossile Energie schlicht ablösen soll. Sollte im nächsten Jahr die Konjunktur und der Automobilmarkt erneut einbrechen, werden wir sicherlich wieder mit Rabatten bombardiert, anstelle neue und effiziente Technologie vorzustellen. Vorab sollte die Frage erlaubt sein, welche Form von regenerativer Energie hier nicht aufgezählt wird. Weiterhin sei die Frage erlaubt, ob die Bedenken gegen die erneuerbaren Energien, die verbreitetet CO2 Produktion durch fossile Energie aufheben. Wir haben die Frage in der letzten Sitzung der Mahnwache schon angesprochen. Hier ist Informationsbedarf, der aber nur durch Fachleute oder Experten geklärt werden kann.

A.W: 1. Die Sonne schickt doch eine Rechnung (Solarenergie).

Ich habe für meine Gartenbeleuchtung Solarlaternen installiert mit dem Ergebnis, daß sie in Abhängigkeit der täglich verfügbaren Sonnenstunden sich aufladen und in der Dunkelheit leuchten. Doch wenn der Tag ohne helle Sonnenstunden war und das ist laut Klimauntersuchungen für unsere Breite der Fall, dann glimmen sie nur eine kurze Zeit lang vor sich hin und verlöschen. Hier kommt je nach Batterieweiterhin der Memoryeffekt zum Tragen, d.h. das die Batterie nicht mehr voll geladen wird aufgrund der Ausrichtung der verwendeten Metalle.

Hier hat nur der Anwender Vorteile durch Subventionierung. Wenn hier die Subventionen nicht gezahlt würden, wäre unsere Landschaft auf den Dächern nicht tiefschwarz. Weiterhin wie schon berichtet kommt hinzu die Verteuerung der Hausversicherung aufgrund der Problematik beim Löschen eines Photovoltaikdaches wie auch der enorme Aufwand der Vernetzung und Steuerung durch Kupferkabel. Was macht Photovoltaik in der Nacht und wie ist es mit der Energiespeicherung?

C.F.: Wie hoch ist der CO2 Ausstoß von Photovoltaik durch Herstellung, Transport und Montage? Wie hoch die Effizienz der Stromproduktion? Wäre Photovoltaik auch ohne Subventionen wirtschaftlich? Ist die thermische Sonnenenergienutzung effizienter (Heizung, Warm-Wasser)?

A.W.: 2.Windparks im Meer

Halte ich für eine vor Ort zur Versorgung der Küstenländer für eine Alternative unter Beachtung der Naturschutzvorgaben und des techn. Machbaren. Hier denke ich an Naturkatastrophen und deren Auswirkung auf den Standort der Anlagen.

C.F.: Wie stark ist der Vorteil von Windparks am Wasser gegenüber den Standorten im Inland, die aber dann weniger Leitungen benötigen? Gibt es wirklich so starken Widerstand gegen die Erhöhung der Windräder? Gibt es nicht auch weniger dicht besiedelte Regionen die noch nicht so viele Windenergie-Analgen haben? Wie hoch ist die CO2 Ersparnis bei Windenergie?

A.W.: 3. Stromautobahnen

Wenn die Physik uns offensichtlicher wäre für den Transport von Strom mit seien großen Leitungsverlusten würden die Stromanbieter schon längst Afrika zugepflastert haben und riesige Stromautobahnen den Strom von Afrika nach Norwegen und umgekehrt transportieren mit noch nicht absehbaren Schäden durch Stromverschmutzung. Möchte der unbedarfte Leser unter einem Strommasten leben mit all seinen „Vorteilen“ für die Gesundheit und die Landschaft. Hier auch der riesige Flächenverbrauch.

C.F: Warum wird hier im SPIEGEL Artikel hauptsächlich mit zentralen Stromerzeugungsanlagen argumentiert, die große Leitungskapazitäten benötigen? Wie groß ist der Bedarf an neuen Strommasten wirklich? Gibt es nicht auch andere Möglichkeiten wie z.B. entlang der Autobahnen oder die Mitnutzung der Bahn-Stromanlagen?

A.W.:4.Norwegen als Batterie für Deutschland

Hier siehe Ausführungen zu 3.

C.F. Durch den Vermerk erübrigt sich schon fast die Frage. Oder fragen wir anders: Steigt der Energieverlust der Stromleitungen mit der Entfernung, und wenn ja, wie stark? Wie hoch ist die Ausnutzung der Elektrizität überhaupt gegenüber der Primärenergie?

A.W: 5.Agrarrohstoffe für Energie.

Fällt mir nur ein riesiger Flächenverbrauch mit Monokultur verbunden mit dem Rückgang der Artenvielfalt. Erst stirbt die Biene und dann der Mensch. Wo soll die Abwärme hin und wer zahlt für das zu erstellende Stromnetz?

C.F: Die Diskussion um die Biogasanlagen und der Biosprit sind ziemlich weit. Die Auswirkungen auf den Welternährungsmarkt wird aber von der Landwirtschaft bestritten (siehe Artikel: Die Zuckerrübe). Mit welchen Argumenten kann diesen Bedenken begegnet werden? Ist die Biomasse insgesamt nicht so gut für den CO2 Einsparung geeignet oder gibt es geeignete Formen, wie z.B. naturnahe Waldwirtschaff? Reicht es zur regulieren, oder muss der Bioenergiemarkt ganz zurückgedrängt werden?

A.W.: 6.Sparen

Sparen ist die Alternative, die der Bürger lernen muss und wenn nötig mit Zwang. Jetzt nach bewusstem Stillhalten der Verantwortlichen kommt die Erleuchtung auch für den nicht so bedarften Mitbürger, dass diese Energie Kosten bereitet und nicht wie er glaubte, ihn von den Kosten befreit und wie schon in der Vergangenheit praktiziert will der nicht denkende Mitbürger wieder Atomstrom haben, weil er ja so billig ist.

C.F: Welche Formen der Energieeffiziens sind für die privaten Haushalten, welche Formen für Industrie und öffentlichen Sektor nötig und sinnvoll? Muss hier nicht der PKW- und LKW-Bereich mit einbezogen werden? Warum wird in letzter zeit der Bereich der Elektroautos propagiert, obwohl diese durch Strom die Sekundärenergie nutzen und im Winter zusätzlich beheizt werden müssen? Ist der Öffentliche nahverkehr effizient, könnte er nicht verbessert werden (nur volle Busse/Züge und keine leeren)?

A.W.: 7. Geotherme

Idee gut Erdwärme zu nutzen. Jedoch der Stromverbrauch zum „Aufheizen in keiner Relation zum Nutzen bei älteren Anlagen und bei z.B.10° C Wassertemperatur. Was mache ich bei Temperaturen -10° C draußen mit meiner Stromrechnung.

Die bessere Idee ist eine Solarkraftwerk: Kollektoren auf dem Dach mit Medium durchströmt, das bei Sonne diese Energie an einen 20000 ltr. Tank Wasser abgibt als Speicher. Funktioniert aber nur bei Sonne.

C.F.: Wie groß ist die CO2 Ersparnis bei Geothermie, wie hoch ist die Wirtschaftlichkeit, wie stark sind die Risiken zu bewerten? Zu Solarthermie s.o., die Frage nach der Speicherung von Energie (Wärme/Strom) ist im Ganze zu diskutieren? Zusätzlich: Wie effektiv sind Blockheizkraftwerke für großere Wohnkomplexe gegenüber der bislang oft üblichen Individualheizung?

A.W.: 8. Holzpellets

Feinstaubbelastung aus Abfallholz sehr groß aufgrund der Feinkörnigkeit. Ich heize selbst mit Holz unser Haus mittels drei Öfen und das Raumklima aus „Reizklima“ entspricht meinen Bedürfnissen. Der Rückstand Holzasche bei Pellets, wo bleibt er? Löst er sich in Luft und Liebe auf wie manche meinen weil sie bei Pellets keine Veraschung vorfinden? Und was mache ich bei Pellets, wenn ich keinen Strom habe? Weiterhin bei Holzverfeuerung muß die Holzfeuchte und die Lagerbedingung von min. ca. 2 Jahre beachtet werden. Holzpreis nicht für jeden realisierbar. Für ein Schüttraummeter trockenen Holzes werden ca. 80,- verlangt. Bei Niedertemperatur Auslegung ob Gas, Öl oder Holz besteht Versottungsgefahr des Kamins. Kamin muß für Niedertemperatur ausgelegt sein.

C.F: Wie gut ist die Biomasse zur effektiven Energieerzeugung geeignet? Unter welchen Voraussetzungen ist die Nutzung von Pellets sinnvoll, wann nicht?

A.W.: 9. Hauswärmedämmung

ist herkömmlich vergleichbar mit einer Kunstoffverpackung, auf der vom Gesetzgeber der Hinweis ersichtlich sein muß, daß Erstickungsgefahr droht. Beim Haus ist dies vergleichbar oder wie bei „Goldfinger“ das nette Mädchen mit Goldlack überzogen wurde. Die Haut bzw. die Wände können nicht mehr atmen und Schimmel wird die Folge sein. Usw.

C.F. Wie können die vorgenannten Argumente gegen Dämmung entkräftet werden, da diese doch sicherlich zur Energieeffiziens beitragen dürfte (siehe: Energiepass)? Wie stark darf die Wirtschafltichkeit solcher Maßnahmen etwa bei Eigenheimen doer kleinen Wohnkomplexen berücksichtigt werden?

C.F.: Grundsätzliche Frage: Welche Formen von effektiver und CO2 ersparender Energie sind hier nicht aufgeführt? Ist die KWK-Anlage für ein einzelnes Haus sinnvoll, oder sollte sie eher als Heizkraftwerk eingesetzt werden (z.B. in einem Krankenhaus) und wie effektiv ist sie?

Adolf Wiemhöfer/Christoph Fleischer