Jesus, jüdisch und christlich zugleich, Rezension, Christoph Fleischer, Welver 2017

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Geza Vermes: Vom Jesus der Geschichte zum Christus des Dogmas, Aus dem Englischen von Claus-Jürgen Thornton, Verlag der Weltreligionen im Insel Verlag, Berlin 2016, gebunden, 383 Seiten, ISBN: 978-3-458-71040-0, Preis: 34,00 Euro (print)

„Geza Vermes (1924 – 2013) war Religionshistoriker und Judaist. Schwerpunkte des renommierten Oxforder Professors waren das antike Judentum (besonders Qumran) und die Jesusforschung.“ (Einband hinten).

Von 1973 an („Jesus The Jew“) widmete sich Geza Vermes dem Anteil des Judentums an der Überlieferung über Jesus und den frühchristlichen Schriften. Hierbei spielen weniger historische Anlässe eine Rolle als bestimmte Eigenschaften. „Jesus, jüdisch und christlich zugleich, Rezension, Christoph Fleischer, Welver 2017“ weiterlesen

Neue Sicht auf das Alte Testament, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2017

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Peter Schäfer: Zwei Götter im Himmel, Gottesvorstellungen in der jüdischen Antike, C.H.Beck, München 2017, gebunden, 200 Seiten, ISBN 978-3-406-70412-3, Preis: 24,95 Euro

Die Problematisierung des biblischen Monotheismus durch Jan Assmann um seine die Konkurrenz ausschließende Gottesvorstellung liegt noch gar nicht so lange zurück, da antwortet der langjährige Professor für Judaistik in Berlin, Peter Schäfer auf Daniel Boyarins Arbeiten zu den zwei Göttern im Himmel. Dabei spielt die auffällige Doppelung der Gottesnamen Elohim und JAHWE im Alten Testament eine gewisse Rolle. Anstelle sie redaktionsgeschichtlich zu deuten, könnten sie auch als Anspielungen auf zwei unterschiedliche Gottesvorstellungen gelesen werden.

Die Lektüre des Buches von Peter Schäfer, das die Quellen nacheinander behandelt und analysiert, anstelle wie Boyarin die Grundgedanken der doppelten Göttlichkeit konsequent zu entfalten, ist ein wenig trocken.

Immerhin zeigt auch Schäfer, dass der monotheistische Anspruch des ersten Gebots, der in einer Redaktionsschicht die Bibel durchzieht, die man die deuteronomistische nennt, auf der Ebene der Lektüre einfach nicht von pragmatischen Gedanken einer Götterhimmelvorstellung zu trennen ist. Ob Nebengötter später Engel oder Mächte heißen, ist dagegen nur eine Frage der Bezeichnung. „Neue Sicht auf das Alte Testament, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2017“ weiterlesen

Die Schrift mit der Schrift auslegen. Rezension von Christoph Fleischer, Werl 2012

zu: Frank Crüsemann: Das Alte Testament als Wahrheitsraum des Neuen, Die neue Sicht der christlichen Bibel, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2011, ISBN 978-3-579-08122-9, Preis: 29,95 Euro

 

Wer das sola scriptura Martin Luthers ernst nimmt, muss damit anfangen, die Schrift (NT) mit der Schrift (AT) zu interpretieren. Die Unmenge alttestamentlicher Zitate und Anspielungen, die das griechische Neue Testament dokumentiert, sind allerdings nur richtig zu verstehen, wenn deutlich wird, wie die hebräische Bibel von der neutestamentlichen Tradition aufgenommen wird, „Die Schrift mit der Schrift auslegen. Rezension von Christoph Fleischer, Werl 2012“ weiterlesen