Überzeugung statt Erbauung, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2015

Zu: Frank Stückemann (Hrsg.): Johann Moritz Schwager: Homiletische Volksaufklärung für den Landmann, Einzelpredigten und Predigtskizzen, Luther-Verlag, Bielefeld 2014, ISBN 978-3-7858-0647-0, Preis: 29,90 Euro

Cover-StückemannFrank Stückemann arbeitet als Pfarrer im westfälischen Soest und ist im Rheinland und in Jöllenbeck aufgewachsen, das heute zu Bielefeld gehört. Die Heimatgeschichte dieses ostwestfälischen Ortes hat es in sich, weil dort die Erweckungsbewegung und die Aufklärung miteinander konkurrierten, ein Schauspiel, das sich in der evangelischen Kirche immer mal wiederholt.

Der aufstrebende Buchmarkt und die wachsende Bildung brachten es im 18. Jahrhundert mit sich, dass es auch Pfarrern möglich war, sich als Schriftsteller lukrativ zu betätigen. Frank Stückemann hat das Lebenswerk von Johann Moritz Schwager (1738-1804) in seiner Dissertation aufgearbeitet und diverse Schriften Schwagers herausgegeben, Romane und Reisebeschreibungen. Die Predigten Schwagers wurden ebenfalls zu Lebzeiten gedruckt, vor allem im später erschienen Buch „Predigtbuch zur Beförderung der bürgerlichen Glückseligkeit…, Ein Lesebuch für gebildete Christen“ (Berlin Stettin 1794, 21806). Auch die gedruckten Predigten des hier besprochenen Buches sind an unterschiedlichen Stellen erschienen (dazu ist je eine Quellenangabe in den Anmerkungen und ein ausführliches Literaturverzeichnis beigefügt). „Überzeugung statt Erbauung, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2015“ weiterlesen

„Erweiterter Kunstbegriff“, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2015

Zu: Joseph Beuys: Mysterien für alle, Kleinste Aufzeichnungen, Auswahl und Nachwort von Steffen Popp, Suhrkamp Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-518-22492-2, Preis 24,95 Euro

Bildschirmfoto 2015-10-21 um 17.20.33Wer aus dem Abstand mehrerer Jahrzehnte auf die z. T. grafisch oder tabellarisch notierten Stichwortzettel von Joseph Beuys (1921 – 1986) sieht, dem  ehemaligen Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf, mag zuerst an den künstlerischen Schwerpunkt seines Konzepts denken. Allerdings kommt mir auch die Assoziation zu rhetorischen Stichwortkonzepten. In der Tat weist das Quellenverzeichnis „ZU DEN NOTATEN“ (S. 197) vor allem im letzten Teil auf solche Vorträge des bekannten Aktionskünstlers hin. „„Erweiterter Kunstbegriff“, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2015“ weiterlesen

Keine Angst vor religiöser Rede, Rezension von Christoph Fleischer, Werl 2014

Zu: Wilhelm Gräb: Predigtlehre, Über religiöse Rede, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2013, ISBN 978-3-525-62427-2, Preis: 29,99 Euro

20140213-153756.jpgUm die Ausrichtung dieser Homiletik („Predigtlehre“, Titel) von Wilhelm Gräb zu verstehen, ist es am einfachsten, sich die vier Schritte der Predigtvorbereitung sagen zu lassen, vier Anforderungen, die auch den Gliederungsschritten des dritten Teils, der „Durchführung“ (S. 81 – 301) entsprechen:

„Predigen heißt, auf der Basis biblischer Texte die religiösen Lebensfragen der Menschen anzusprechen; ihnen im Lichte der christlichen Botschaft ein Angebot zur Deutung ihres Lebens zu machen und diese Deutung in einer ansprechenden, zur religiösen Selbstdeutung anregenden Form zum Vortrag zu bringen. „Keine Angst vor religiöser Rede, Rezension von Christoph Fleischer, Werl 2014“ weiterlesen

Rhetorik im Sommersemester 2007 an der FH – Südwestfalen, Abteilung Soest, Kleiner Bericht über ein Seminar Bericht von Christoph Fleischer, Werl 2007

Anfangsphase, zugleich ein Vorschlag für die Vorbereitung einer Rede.
Das Brainstorming am Anfang einer Stoffsammlung könnte sofort strukturiert mit dem MindMap geschehen. Gleiches gilt für das Seminar, so dass ein MindMap zum Thema „Rhetorik“ vorliegt. Dieses Mind Map wurde im Seminar-Gespräch erstellt, wobei die Vorgaben und das Vorwissen der Teilnehmer aufgenommen wurde und zugleich Vereinbarungen über die Ziele getroffen wurden. Die Ziele eines MindMap sind: Stichwortsammlung, Struktur, Phantasie, Entwicklung zur Gliederung. Zum Schluss des Seminars, nach der Rede: Überprüfung der Inhalte und Ziele.
Die Überarbeitung des Mindmap zeigte dann die Struktur einer Aufteilung der Rhetorik in folgende Themen: Die rhetorische Situation, Kommunikation, Abfassung der Rede, die Person des Redners, der Rednerin, Adressaten, Medieneinsatz, Text und Worte der Rede und Redegattungen. Diese Themen wurden im Seminar nicht nacheinander deduktiv erarbeitet, sondern so, dass sie ineinandergreifen und einander verstärken, zum Teil auch induktiv, aus der Beobachtung der einzelnen Vortragsbeispiele.
Die Übung erfolgt mit dem Notebook, auf dem mittels eines Programms und eines Mikrophons die Redebeiträge aufgezeichnet werden. Dazu wird gleich in der ersten Sitzung das Thema zu einem spontanen Redebeitrag vorgeschlagen: Meine persönlichen Stärken. Obwohl ich eigentlich gedacht hatte, dass sich jeder Seminarteilnehmer so vorstellen würde, zeigt sich dies als eine falsche Ewartung. Ob die Überforderung in dem mangelnden Mut zur Selbstdarstellung oder gegenüber der feien Rede lag, mag ich nicht zu beurteilen.
Die vorgelegte Literaturliste zur Rhetorik in Theorie und Praxis sollte mit den folgenden Angeben konkretierit werden:
– Lektüre für alle und als Vorlage für die Referate: Joachim Knape. Was ist Rhetorik? Reclam Stuttgart 2000, Cornelia Dietrich/ Degener MoreOFFICE (Hrsg.. Rhetorik. Die Kunst zu überzeugen und sich durchzusetzen. Cornelsen Berlin 2005.
– Beispiele aus dem Internet: vor allem http://www.mediaculture-online.de/Die_politische_Rede.360.0.html (Klassische Autoren, Überblick Theorie und Training, : z. B. rhetorische Figuren, klassischer Redeaufbau u.a.) sowie einige anderen Links zur Rhetorik.
– zusätzlich: Trainingsbuch Rhetorik. Tim-Christian Bartsch u.a.Paderborn 2005 (utb), Vera F. Birkenbihl. Rhetorik. 3. Auflage im Taschenbuch. Mosaik bei Goldmann, München 2004, Samy Molcho, ABD der Körpersprache. Hugendubel, Kreuzlingen, München 2006, …
Lektüre: Joachim Knape. Was ist Rhetorik?
Referate über die Kapitel: Ecce homo, Orator, Konstruktion und Widerstand, sowie Medialrhetorik. Die Sprache Knapes wurde insgesamt als zu „philosophisch“ bzw. zu „soziologisch“ empfunden. Die Fachbegriffe waren oft nicht nachvollziehbar. Nur wenn sich die Referenten stark vom eigentlichen Inhalt gelöst haben, die Essentials dargebracht und durch eigene Beispiele anschaulich erklärt haben, wurde die Lektüre intessant vermittelt. Trotzdem halte ich die Inhalte dieser Schrift für absolut aktuell und unverzichtbar, z. B. die Erklärung des Konstruktivismus und seiner Konsequenzen für die Kommunikation. Ich nenne einige Zitate, die festzuhalten sind:
– Basiskomponenten rhetorischer Kommunikation: 1. ein rhetorisch Handelnder tritt auf. 2. Konsensstiftung (rhet. Ziel), 3. Kommunikationssituation (Setting), 4. dem Bewusstsein der Beteiligten ein Orientierung zu geben (rhet. Handlung) (S.16)
– Die Rhetorik ist nach Joachim Knape ein Sonderfall der Kommunikation, der nach dem Oratorprinzip funktioniert: „Der rhetorische Fall tritt erst ein, wenn für den Orator die Frage von Wahrheit und Geltungsanspruch so weit geklärt ist, dass er in die rhetorische Handlung eintreten kann, die in persönlicher direktiver Kommunikation besteht.“ (S.31)
– Definition: In der Praxis ist Rhetorik die Beherrschung erfolgsorientierter Kommunikationsverfahren: „Rhetorik ist die kommunikative Möglichkeit des Menschen, einem von ihm als berechtigt angesehenem Anliegen, dem rhetorischen Telos, soziale Geltung zu verschaffen und sich selbst damit, wenigstens im Moment des kommunikativen Erfolges aus sozialer Determination zu befreien. Rhetorik war von Beginn an der Ausgang des Menschen aus gesellschaftlicher Sprachlosigkeit, und der rhetorische Imperativ lautet: Habe Mut, dich deiner eigenen Ausdrucksfähigkeit offen zu bedienen.“ (S.33)
– Orator und Botschaft: „Der Orator (Redner, Rednerin) ist die Botschaft, d.h. die kognitiven menschlichen Systeme sind und bleiben bei der rhetorischen Kommunikation maßgeblich. Für den perfekten Orator ist die Verbindung von Situationsbeherrschung und Medienbeherrschung am besten in der direkten personalen Interaktion der „face-to-face“ Situation zu erreichen.“ (S.93)
– Medialrhetorik: „Die Mediarhetorik versetzt die klassische Rhetorik in das System der Medienkommunikation und zeigt, wie zusätzlich zur persönlichen Präsenz andere Mittel eingesetzt werden um Rhetorik optimal zu nutzen z.b. durch Übertragung persönlicher Interaktion, Begrüßung, Körperpräsenz, Bilder, u. v. m.. Die klassische Redesituation ist zwar face-to-face. Trotzdem wird Rhetorik professionell in den Mediensystemen eingesetzt.“ Siehe auch die Tabelle auf S. 98 über primäre und sekundäre Kommunikationsformen.
Der Vorrang der persönlichen Präsenz wurde durch den teilweisen Verzicht auf starke Medien wie dem Porgramm PowerPoint verdeutlicht.
Methoden für die Redevorbereitung.
Die Aufbereitung des Inhalts wie Stoffsammlung und Gliederung der Lektüre, dazu auch MindMap wurde im Anfangsteil dargestellt.
Zur Analyse der Redesituation wurde als ein Beispiel dargestellt und exemplarisch durchgeführt (Bericht über die Hannovermesse): W.O.G.A.M.P.I.T.Z., das heißt: Wirkung, Ort, Grundeinstellung, Absicht, Medien, Publikum, Image, Titel, Zeitpunkt. (Trainingsbuch Rhetorik S. 18-24)
Zur Thema – und Streitpunktanalyse die Auswarbeitung der Begriffe in Bezug auf das Thema: Existenz, Definition, Qualität, Quantität, Kompetenz. Es handelt sich um Dissenzkriterien, die auch bei der Argumentation erneut eine Rolle spielen. (Trainingsbuch Rhetorik s. 24-27)
Klassischer Redeaufbau (Clemens Ottmers. Rhetorik. Stuttgart 1996 (www.mediaculture…)/ (Trainingsbuch Rhetorik S. 41-50)
Redeanalyse mit Blick auf Redeaufbau und Anwendung rhetorischer Figuren. z. B. Angela Merkel. Antrittsrede vor dem europäischen Parlament (http://www.bundeskanzlerin.de/nn_5296/Content/DE/Rede/2007/01/2007-01-17-bkin-rede-ep.html) und Joschka Fischer (http://www.mediaculture-online.de/Die_politische_Rede.360.0.html). Analyse zur Fischer Rede in: Trainingsbuch Rhetorik s. 44ff
Zitate des Aristoteles zum Anfang der Rede: 1. Eingehen auf die Hörer mit Lob, Tadel, Zuraten, Abraten, Appell und 2. Ausblick auf den Redeaufbau, damit die Gedanken nicht in der Luft hängen. (aus: Aristoteles. Rhetorik. ReclamStuttgart 1999/2005: Teil III, Kapitel 14.
Lektüre: Cornelia Dietrich. Rhetorik.
Die Kunst zu überzeugen und sich durchzusetzen. Themen: Reflektieren, Konzentrieren, Informieren,Überzeugen, Lenken, Durchsetzen. Die Lektüre wurde gern aufgenommen und referiert. Besonders anschaulich wurden die Referate, wenn entweder die vorgestellten Aufgaben selbst dargestellt wurden und eigene selbst erfundene oder erlebte Beispiele zur Verdeutlichung gewählt wurden.
Reflektieren: Wirkung, Verbaler, paraverbaler, nonverbaler Ausdruck; Kongruentes Verhalten: Der Sprecher wirkt überzeugend, wenn er in allen drei Ausdrucksebenen die gleiche Botschaft vermittelt.
Konzentrieren: Analyse des Gesprächspartners, Zuhörtechnik: Je mehr ein Sprecher über seinen Zuhörer weiß, um so besser kann er seine Äußerung auf diesen abstimmen. Ziel: Hörerzentriertes Reden!
Informieren: Inhaltliche Gestaltung der Äußerung. Thema, Verständlichkeit, Deduktiv oder induktive Rede, Direktive oder nicht direktive Formulierungen: Rhetorische richtige Informationsvermittlung orientiert sich am Gesprächspartner.
Überzeugen: Argumente (Behauptung und Begründung), Fragerichtungen und rhetorische Figuren beeinflussen die Überzeugungskraft einer Rede. Nur wenn der Sprecher seine Argumente mit Engagement vorträgt, hat er eine überzeugende Ausstrahlung.
Lenken: Die Lenkung zielt auf das Verhalten ab, Frageformen und Fragetypen richten sich auf den Hörer. der Umgang mit Fragen soll reflektiert werden. Offene fragen sind zu bevorzugen.
Durchsetzen: Es gibt ausgesprochen rhetorische Durchsetzungstechniken, die zuerst darauf zielen zu Wort zu kommen und macht auszuüben. Daher ist es wichtig: Durchsetzung ohne Überzeugung währt nicht lange!
Inhaltliche Ergänzungen aus der weiteren Literatur:
Die im MindMap oft angefragte Bedeutung Körpersprache wird wahrscheinlich zunächst als „Technik“ gesehen. Wichtig ist dagegen ein ganzheitlicher Einsatz der Körpersprache. Die Frage der Technik von Körpersprache ist eher für die Deutung des Gesprächspartners wichtig. Für die eigene Person gilt: Die Körpersprache drückt die Persönlichkeit eines Menschen aus. Rede ist kein Theater, weil der Redner nur über Authentizität wirkt! Rollenbilder: Der Bescheidene, der Beherrschte, der Vernebler, der Eroberer, der Unentschlossene, der Darsteller, der Aktionist, das Opfer, der Selbstbewusste, der Patriarch. Präsentieren, vor Publikum sprechen. (Samy Molcho, ABC s.o.)
Für die Redesituation im Ramen eines Teams ist auch die Sitzordnung nicht unwichtig. Ideal ist das U, bei dem der Redner nicht vor Kopf, sondern untern steht. Ein Redner steht immer. (Folie nach einer Grafik: Gestaltung eines Konferenzraumes. in: Jan L. Wage. Die Macht der KörperspracheBielefeld 2002. S.122 Abb. 76)
Zum Einsatz von Stimme und Sprache eignete sich eine Lesung der Texte aus der Broschüre „Ds gesprochene Wort“ mit Durchführung praktischer Übungen. (Institut für Rhetorik und Kommunikation Bonn 2006, Gabriele und Günter Zienterra. Das gesprochene Wort. Download unter:www.rhetorik-online.de, dort ebenfalls erhältlich: „Mit unserer Stimme überzeugen.“, erschienen 2007).
Zum Umgang mit Emotionen, auf den schon die Lektüre von C. Dietrich teilweise einging, bot sich mir ein aktuelles Buch an, das leider nur in englischer Sprach vorliegt und in dem es um die Rolle von Emotionen in Verhandlungssituationen geht. Der Hauptinhalt der Autoren vom Harvard Negotation Project zielt auf die Berücksichtigung von menschlichen Kernanliegen, die die Stimmungslage positiv beeinflussen. Das Ziel der Rede bzw. der Verhandlung, die eine optimales Ergebinis erreichen möchte, ist es eine positive Wirkung durch positive Emotionen zu erzielen. Die Kernanliegen sind: Wertschätzung, Anerkennung, Autonomie, Status und Rolle. (Roger Fisher, Daniel Shapiro. beyond reason. Penguin Books New York 2006)
Eine Anregung aus dem Focus Magazin zur Frage der Persönlichkeit, auf die es ja ankommt, wenn der Redner selbst zur Botschaft wird (s. Knape): Was den guten Charakter ausmacht – Charaktertraining und Persönlichkeitsanalyse, wichtig im Blick auf Körpersprache und Einstellungstests. Dort gibt es die Möglichkeit kostenlos einen Charaktertest zu machen: http://charakterstaerken.focus.de/fragebogen.php.
Praktische Beispiele und Übungen:
Zu zwei Themen gab es je vier PowerPoint-Vorträge: „Elektrizität im Haushalt“. Und: „Stress im Studium und Bildung von guten Arbeitsformen“ (PowerPoint). Die Autoren haben sich mit viele Liebe zum Detail auf die Aufgabe eingestellt und es durchaus verstanden, die Seminargruppe zu unterhalten bzw. sachgemäß zu informieren. Dennoch traten die Schwächen des Präsentierens zutage, z. B. die wechselnde Blickrichtung des Redners und die Ablenkung der Hörer durch die Macht der Bilder. Ein praktikabler Vorschlag war: „Nur gliedernde Sätze projizieren“ (weniger ist mehr). Das heißt, dass die Präsentation die Rede unterstützt, aber dem Redner nicht die Rolle der Inhaltsvermittlung nimmt.
Die spontane Spechübung zu Beginn und weitere Übungen erfolgten nach der Vorgabe von Vera Birkenbihl (Literatur s.o.): Vorleseübung, Schlagfertigkeit, Sprechdenken, Mentales Training, „Steine im Fluss“: Wer reden will, soll keine Schreibe vorbereiten, sondern eine Rede! Also nicht zuerst ein Manuskript erstellen, sondern mit einer Aufnahme der freien Rede arbeiten, die ggf. wiederholt wird.
Die Übung „Schnelle Redestruktur“ zielt auf die freie Rede in Kongress- oder Parlamentsituationen. Anhand von praktischen Beispielen aus dem Inhalt Zeitungsmeldungen lassen sich schnelle kurze Redebeiträge entwerden und probieren: Studiengebühren, u.ä. (Trainingsbuch Rhetorik S. 35-37). Die Redebeiträge lösen spontan Diskussionen aus.
Ergänzung:
Ratschläge für das gute Reden (Trainingsbuch, S. 55):
Kürze (nicht verschachtelte Satze)
einfache Sprache (Fremdwörter vermeiden oder erklären)
direkte Ansprache der Zuhörer (Anrede)
klare Anordnung
Pointierung (Aussage in einem Satz)
Gegenwart (Eindringlich im Präsens reden)
Aktiv (wenig Passiv verwenden)
Wiederholung der Kernaussagen
Und eine Formel zum Schluss: „Tell the people what you are going to tell them, then tell them, then tell them, what you told them.“ (Vera Birkenbihl, S. 89)
Evaluationsfrage:
Was ist vorgekommen, was hat gefehlt, was hätte mehr Raum gebraucht?
Welche Methoden sind gut, welche schlecht? Was kann verbessert werden?

MindMap Rhetorik als Text:

1. Die rhetorische Situation:
1.1 Basiskomponenten:
1.1.1 Orator
1.1.2 reth. Ziel
1.1.3 rhet. Setting
1.1.4 rhet. Handlung
1.2 Wirkung (Evidentia)
1.3 der rhetorische Raum

2. Kommunikation:
2.1 Zuhörer
2.2 Wahrnehmung
2.2.1 Emotionen
2.3 Sender, Empfänger, Kanal

3. Abfassung der Rede:
3.1 Planung
3.1.1 Stoffsammlung
3.2 Aufbau/Konzept
3.2.1 Einleitung
3.2.2 Darstellung des Themas
3.2.3 Argumentation
3.2.4 Schluss/Ergebnis

4. Die Person des Redners/der Rednerin:
4.1 Kompetenz
4.1.1 Körpersprache
4.1.2 Sprache
4.1.3 Wissen und Sachkenntnis
4.2 Persönlichkeit
4.2.1 Erscheinungsbild
4.2.2 Selbstbewusstsein

5. Adressaten:
5.1 Situation
5.2 Raum und Zeit
5.3 Publikum, Zuhörerschaft

6. Medieneinsatz:
6.1 Präsentation
6.2 Raum und Akustik

7. Text und Worte der Rede:
7.1 Didaktik
7.2 Rhetorische Mittel und Figuren

8. Rede-Gattungen:
8.1 Fest- und Lobrede
8.2 Lehre
8.3 Management
8.4 politische Rede
8.5 Gerichtsrede
8.6 Predigt