Heidegger – weder Nachtreten noch Beschützen, Rezension/Essay von Christoph Fleischer und Markus Chmielorz, Welver/Dortmund 2017

 

Literatur: Marion Heinz, Sidonie Kellerer (Hg.): Martin Heideggers „Schwarze Hefte“, Eine philosophisch-politische Debatte, Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 2178, Suhrkamp Verlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-518-29778-0, 445 Seiten, 20,00 Euro

 

Es hat nach der Herausgabe der „Schwarzen Hefte“ der Gesamtausgabe von Martin Heidegger aus den Jahren 1933 -1942 im März 2014 eine Reihe von Tagungen gegeben, die die Frage nach der Verwicklung Heideggers in die nationalsozialistische Ideologie und ihr Gesellschaftssystem thematisiert haben.

Der folgende Text ist eine erweiterte Rezension, die aus zwei verschiedenen Blickwinkeln die Dokumentation der Tagung reflektiert, die im April 2015 an der Universität Siegen stattfand. „Heidegger – weder Nachtreten noch Beschützen, Rezension/Essay von Christoph Fleischer und Markus Chmielorz, Welver/Dortmund 2017“ weiterlesen

Vom Sein zur Gegenwart, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2016

 

Zu: Heidegger Studies, Heidegger Studien, Etudes Heideggeriennes, Being – historical Hermeneutic in Enactment, hrsg. von Parvis Emad (U.S.A.) u.a. Jahresschrift Volume 31, 2015. Duncker & Humblodt, Berlin 2015, ISBN: 978-3-428-14712-0: Preis: 49,90 Euro

IMG_0762

Das Impressum dieser Jahresschrift weist darauf hin, dass sie Texte zum „Verständnis Heideggerschen Denkens“ enthält, die auf die Gesamtausgabe seiner Werke bezogen sind. Der Anhang enthält eine Liste der Gesamtausgabe in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch. Die Ausgaben, die in Vorbereitung sind, werden aufgeführt.

Jede Ausgabe der Jahresschrift enthält jeweils neben Aufsätzen und Rezensionen einen Text Martin Heideggers. Der hier aufgeführte Text bietet zehn Notizen Heideggers aus dem Jahr 1942 zu „Da-Sein – Sein und Zeit – Ereignis“, die im Band 82 der Gesamtausgabe enthalten sein werden. Dies teilt F. W. von Herrmann in einer editorischen Notiz mit. Diese Texte greifen die Gedanken der Ausarbeitung „Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis)“ aus den Jahren 1936 – 1938 auf, die erst posthum veröffentlicht worden sind. Das Stichwort „Sein und Zeit“ kommt in jedem dieser Abschnitte vor, so dass hier eine Verhältnisbestimmung dieser Texte möglich ist. Das Verständnis von „Zeit“ wird in kurzen Hauptsätzen dargestellt. Einiges ist bezeichnend: Gegen den Vorwurf, „Sein und Zeit“ sei in unverständlicher Sprache geschrieben, sagt Heidegger, dass die „Mehrdeutigkeit“ der „Grundworte notwendig“ sei (S. 11). Das gilt auch für das Wort „Metaphysik“. Auch sie hängt davon ab, wie sie verstanden wird. Heidegger hat als zusätzlichen Begriff das Wort „Seyn“ eingeführt. Das zeigt für ihn, dass aus der Metaphysik eine „Meta-Metaphysik“ geworden ist, was auch aus dem Ausdruck vom „Sagen des Seyns selbst“ (S. 12) deutlich wird, worin die Ontologie und die Reflexion über Ontologie verschwimmen. Einige Aussagen sind grammatikalisch nicht ganz klar wie der Satz: „Bei dieser Bemühung entsteht der Irrweg und das notwendig der ‚Phänomenologie’.“ (S. 11). Ist Phänomenologie mit Irrweg gemeint, oder macht der „Irrweg“ Phänomenologie notwendig? Die Alternative zum phänomenologischen Denken ist nach Heidegger allein die „Aufweisung“, die in „Sein und Zeit“ hermeneutisch verstanden wird (vgl. S. 11).
Diese Notizen sind also ebenfalls interpretationsbedürftig, was aber nicht heißt, dass sie nicht auch entscheidende Hinweise zum Verständnis des Ontologischen geben. In welche Richtung die Interpretation gehen könnte, wird beispielsweise in dem Artikel von Rosa Maria Marafioti deutlich, der am Ende der Rezension etwas ausführlicher behandelt werden soll. „Vom Sein zur Gegenwart, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2016“ weiterlesen