Notizen zur Entstehung des Blogs www.der-schwache-glaube.de, Christoph Fleischer, Welver 2016

Als in den neunziger Jahren die Möglichkeiten der sozialen Netzwerke aufkamen, bin ich AOL beigetreten. Meine Predigten veröffentlichte ich unter www.kanzelgruss.de. Nach einiger Zeit war ich auf der Suche nach einem Internetanschluss mit E-Mailadresse und kam zu einem neuen Anbieter, bei dem die Emailadresse mit einer Homepage verbunden war. So hatte ich seitdem auch eine Homepage. Sie hieß schlicht www.christoph-fleischer.de.

Ich habe die neusten Texte einfach nach oben gesetzt und jeweils einen Newsletter geschrieben, um auf die Neuerscheinungen hinzuweisen. Es gab zusätzlich zu den Predigten einige Gedichte und Lieder, einige längere Rezensionen und Referate z. B. über den Islam oder Rudolf Bultmann. Als die Theologin Dorothee Sölle im Jahr 2003 starb, nahm ich das zum Anlass, ihre Schriften systematisch aufzuarbeiten. Mir schien ihr Einsatz so etwas zu sein wie eine säkulare Religion, damals stark politisch oder feministisch geprägt. Hinter dem allen wie auch den Arbeiten von Lothar Zenetti und Wilhelm Willms, die auch als Liederdichter bekannt waren, sah ich das Bemühen, den Menschen in der Vermittlung der christlichen Botschaft auf Augenhöhe zu begegnen und nicht mit dem Anspruch einer Überlegenheit oder religiösen Besserwisserei oder exklusiven Heilsdenkens. „Notizen zur Entstehung des Blogs www.der-schwache-glaube.de, Christoph Fleischer, Welver 2016“ weiterlesen

Im Ganzen Gott sehen und begegnen, Rezension von Christoph Fleischer, Werl 2013,

Zu: Rudolf Hubert: Im Geheimnis leben, Zum Wagnis des Glaubens in der Spur Karl Rahners ermutigen, Mit einem Nachwort von Roman Siebenrock, Echter Verlag Würzburg 2013, ISBN 978-3-429-03602-7, Preis: 49,00 Euro

„Unser gesamtes Sein – mit allem, was dazugehört – ist die Anrede Gottes an uns.“ (S. 249)
Mit diesen und anderen Worten fasst Rudolf Hubert, katholischer Theologe und Geschäftsführer eines Caritasverbandes, die Gottesvorstellung von Karl Rahner zusammen. Das Konzept der Bearbeitung dieser Zitate Karl Rahners stammt aus der Erwachsenenbildung, in der es von vornherein um Verständlichkeit und Umsetzbarkeit geht.

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Die Ethik Dietrich Bonhoeffers, Christoph Fleischer, Werl 2009

Vorbemerkung zur Reihenfolge der behandelten Fragmente in Bonhoeffers posthum herausgegebenen Ethik [1]

Die Ethik Dietrich Bonhoeffers entstand von 1939 an und die Arbeit daran endete abrupt mit seiner Verhaftung im April 1943. Einige Abschnitte sind abgeschlossen, andere wurden nur begonnen und sollten fortgesetzt werden. Da sich eine sachliche Gliederung als nicht praktikabel erwiesen hat, wie Eberhard Bethge im Vorwort zur sechsten Auflage der Ethik schreibt, hat er die Fragmente der Ethik nach seiner Entstehungszeit geordnet. [2] Die Orientierung an einer Disposition Bonhoeffers wurde damit aufgegeben, weil gerade die zuletzt entstandenen Teile andere Akzente setzen und ein erhebliches thematisches Gewicht aufweisen.

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Gerhard Kracht: Über das „Credo“ weiter nachdenken – mit David Steindl-Rast. Recklinghausen 2012

Angeregt durch einen Artikel von David Steindl-Rast in „Christ in der Gegenwart“ (CIG), 63. Jg. 2011 vom 17. April 2011 wird mir mehr und mehr deutlich, dass wir gegenwärtig eine Art Zusammenbruch des Theismus erleben, das heißt also auch des Glaubens an einen personalen Gott. Diese Entwicklung begrüßt Steindl-Rast und untermauert sie christlich-theologisch, als Zeichen notwendig gewordener Entwicklung in der Kirche.

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Dankbarkeit

Dankbar kann man nur in Jetzt, also im Gegenwärtigen Augenblick sein.

Dankbarkeit ist Gelegenheit in Augenblick. Und wenn es nur die Gelegenheit ist, für das Jetzt aufmerksam zu werden.

Dankbarkeit ist weniger Philosophie, also etwa verwandt mit positivem Denken, was auch so sein könnte.

Aber es gibt auch Situationen, wo man nicht dankbar sein kann: Krieg, Menschenrechtsverletzungen, etc.

Dann stellt sich die Frage, Wofür ist das jetzt eine Gelegenheit für mich?

Jeder Augenblick ist neue Situation, offen und dankend ins Leben einzutreten, oder eben eine Theorie zu entwickeln, die soviel Gedanken, Energien benötigt,

und dadurch den gegenwärtigen Augenblick übersieht.

Man muss schon sehr augenblicksbezogen, oder sagen wir gegenwärtig leben. um jeweils die Gelegenheit zu erkennen.

Im Alltag gibt es aber x-Möglichkeiten, Dankbarkeit zu üben, wenn man sich übt, im Augenblick gegenwärtig zu sein.