Predigt über den Glauben mit Zitaten aus der Konfirmationspredigt von Dietrich Bonhoeffer in Kieckow, 9.4.1938
Quelle: „Glauben lernen“ in: Dietrich Bonhoeffer. Predigten-Auslegungen-Meditationen. Band 2, 1935-1945. München 1985. S. 104-110
Zum heutigen Sonntag, an dem sich ein Erwachsener in unserer Gemeinde konfirmieren lässt, möchte ich nicht über einen bestimmten Predigttext sprechen, sondern ich möchte über den Glauben sprechen. Ich habe eine Konfirmationspredigt gefunden aus dem Jahr 1938, also gehalten vor 70 Jahren. Dietrich Bonhoeffer ist 1945 von den Nationalsozialisten hingerichtet worden, weil er sich dem politischen Widerstand gegen die Hitlerdiktatur angeschlossen hat. Schon vorher war er den Nationalsozialisten ein Dorn im Auge. Er hat die Bekennende Kirche unterstützt, die sich gegen die Auflösung der kirchlichen Strukturen zur Wehr gesetzt hat. Außerdem hat er sich dagegen gewandt, dass in der Kirche die Gesetze gegen die jüdische Bevölkerung angewandt wurden.
1938 war Bonhoeffer als Hilfsprediger getarnt in Pommern, wo er in einigen Kursen junge Vikare zu Pfarrern ausbildete. Die Predigt richtet sich daher also nicht nur an Konfirmanden, sondern spricht grundsätzlich in die Situation der damaligen Zeit. Trotzdem finde ich, dass nun wieder auf ganz andere Art und Weise die Sätze Dietrich Bonhoeffers heute wieder aktuell sind. Der biblische Leitsatz, der dieser Predigt zugrunde liegt ist der Satz aus Markus 9, 24: „Ich glaube, lieber Herr, hilf meinem Unglauben.“
Ein Lektor spricht die Worte Dietrich Bonhoeffers und ich ergänze diese dann.
„Gerade weil heute alles darauf ankommt, dass wir wirklich Glauben halten, vergeht uns alle Lust zu großen Worten. Ob wir glauben oder nicht, das wird sich zeigen; mit Beteuerungen ist da gar nichts geholfen. … Große Beteuerungen, und mögen sie noch so aufrichtig, noch so ernst sein, sind immer der Verleugnung am nächsten.“
Bonhoeffer zeigt am Beispiel der Verleugnung des Petrus, dass es gar nichts hilft, sich auf große Beteuerungen und Versprechungen zu verlassen. Es kommt vielmehr darauf an, dass das, was ein Mensch von Glauben verstanden hat und versteht in seinem Leben praktiziert wird. Beteuerungen und große Worte sind weniger wichtig. Es kommt auf den Glauben an. Es kommt nicht darauf an, Glauben zu haben, sondern zu halten und zu praktizieren. Bonhoeffer weist uns und seine Konfirmanden darauf hin, dass es auf das tägliche Leben ankommt und darauf, wie der Glaube darin geschieht.
„Euer Glaube ist noch schwach und unerprobt und ganz im Anfang. Darum, wenn ihr nachher das Bekenntnis eures Glaubens sprecht, so verlasst euch nicht auf euch selbst und auf all eure guten Vorsätze und auf die Stärke eures Glaubens, sondern verlasst euch allein auf den, zu dem ihr euch bekennt, auf Gott den Vater, auf Jesus Christus und auf den Heiligen Geist.“
Dieser Satz von der Schwachheit des Glaubens ist an Glaubensanfänger gerichtet. Aber ich finde, dass er für unsere Zeit sehr passend ist. Der Glaube ist unter uns und in der Gesellschaft schwach geworden. Ich finde, dass wir es in der Kirche mit einem schwachen Glauben zu tun haben. Selbst dann wenn wir über unseren Glauben reden und bekennen, selbst wenn wir anderen sagen, dass wir Christen sind. Selbst dann, wenn wir auch heute den Glauben der Väter mit sprechen und uns bekennen zu Gott, dem Vater, zu Jesus Christus, dem Sohn, und dem heiligen Geist. Selbst dann wissen wir doch andererseits immer gar nicht so recht oft wir den wirklich Glauben verstanden haben, ja ob wir wirklich so glauben können. Und das möchte ich noch einmal verstärken, denn das ist keinesfalls eine Schande, wenn wir uns diesen schwachen Glauben eingestehen. Es kommt also drauf an, sich darauf zu verlassen, dass das Wenige, das wir vom Glauben verstanden haben durch neue Gedanken erweitert und geprägt wird, und zwar durch Gott selbst. Gott allein ist es, der in uns den Glauben weckt. Die Schwachheit unseres Glaubens ist eine menschliche Selbstverständlichkeit und liegt in seiner Natur. Die Quelle des Glaubens ist immer wieder neu zu entdecken und auch zu fördern.
„Und wir wollen dankbar sein, dass Gott uns diese Stunde gemeinsamen Bekennens in der Kirche schenkt. Aber ganz ernst, ganz wirklich wird das alles eben doch erst nach der Konfirmation, wenn der Alltag wieder da ist, das tägliche Leben mit all seinen Entscheidungen. Da wird es sich dann zeigen, ob auch der heutige Tag ernst war. Ihr habt einen Glauben nicht ein- für allemal. Euer Glaube, den ihr heute bekennt von ganzem Herzen, der will morgen und übermorgen, ja er will täglich neu gewonnen sein. Glauben empfangen wir von Gott immer nur so viel, wie wir für den gegenwärtigen Tag gerade brauchen. Der Glaube ist das tägliche Brot, das Gott uns gibt. … Ein Tag ist genug, um Glauben zu bewahren. Es ist an jedem Morgen ein neuer Kampf, durch allen Unglauben, durch allen Kleinglauben, durch alle Unklarheit und Verworrenheit, durch alle Furchtsamkeit und Ungewissheit zum Glauben hindurch zustoßen und ihn Gott abzuringen.“
Es mag ja sein, dass diese Sätze vom Prediger Bonhoeffer für eine bestimmte Situation zugespitzt sind, in der die Einstellung des Christentums durch Einflüsse von außen immer wieder bedroht wurde. Aber auch für uns ist gerade dies tröstlich was wir gehört haben: Der Glaube ist tatsächlich kein Besitz. Uns selbst wenn wir den Glauben bekennen, immer wieder in der Kirche, oder für uns allein, dann kommen wir persönlich in den Alltag hinein und dann wird sich zeigen, ob unser Leben, unsere Entscheidungen und Taten vom Glauben und Vertrauen geprägt sind. Der Glaube ist so etwas wie das tägliche Brot und wir für jeden Tag immer wieder von neuem gebraucht und muss also immer von neuem von Gott erbeten werden. Es gibt nur noch die Alternative zwischen Angst und Vertrauen. Es kommt darauf an, diese Alternative in unserem Leben wahrzunehmen. Das tägliche Brot des Glaubens besteht darin, das Vertrauen in das Leben immer wieder neu zu schenken. Dieses tägliche Brot des täglichen Vertrauens ist viel wichtiger als materielles Gut. Immer wieder, jeden Tag sollen wir uns durch Gott daran erinnern lassen, dass wir glauben und vertrauen dürfen. Und nur so ist es uns möglich den Glauben festzuhalten. Nur so kann der Glaube immer wieder neu wachsen und Gott in uns sprechen. Der Glaube ist das tägliche Brot der Seele.
„Aus dem „Wir glauben“ muss nun immer mehr das „Ich glaube“ werden. Der Glaube ist eine Entscheidung. Darum kommen wir nicht herum. „Ihr könnt nicht zwei Herren dienen“. Ihr dient von nun an Gott allein oder ihr dient Gott überhaupt nicht. Ihr habt nun nur noch einen Herrn, das ist der Herr der Welt, das ist der Erlöser der Welt, das ist der Neuschöpfer der Welt. Ihm zu dienen ist eure höchste Ehre. Zu diesem Ja zu Gott gehört aber ein ebenso klares Nein. Euer Ja zu Gott fordert euer Nein zu allem Unrecht, zu allem Bösen, zu aller Lüge, zu aller Bedrückung und Vergewaltigung der Schwachen und Armen, zu aller Gottlosigkeit und Verhöhnung des Heiligen. Euer Ja fordert ein tapferes Nein zu allem, was euch daran hindern will, Gott allein zu dienen und sei es euer Beruf, euer Besitz, euer Haus, eure Ehre vor der Welt. Glaube heißt Entscheidung. Aber eure eigenste Entscheidung! Kein Mensch kann sie euch abnehmen.“
Wir hören also nun dass der Glaube sich im Alltag immer wieder in Entscheidungen verwirklicht. Entscheidungen sind Situationen, in denen wir Alternativen wahrnehmen oder vor Alternativen gestellt werden. Alternativen zwischen Lüge und Wahrheit, zwischen Gerechtigkeit und Unterdrückung, zwischen Frieden und Gewalt. Der Glaube ist das Ja zu unserem Leben. Dieses Ja wollen wir fröhlich leben, indem wir vertrauen. Und dieses Ja wollen wir auch weitergeben, indem wir den Glauben praktizieren. Dazu gehört es auch Nein sagen zu können. Durch diese Entscheidungen zum Ja und zum Nein, die wir immer wieder neu treffen wird unser Glaube zu einem Weg. Ob im Beruf, im Privatleben, in der Gesellschaft, Konsequenzen und Handlungen gehören zu den Entscheidungen. Wir wenden uns Menschen zu, wir geben etwas von uns, um anderen Menschen uns Ja oder unser Nein deutlich zu sagen. Gut ist, dass uns hier gar nichts von außen vorgeschrieben wird. Es sind unsere persönlichen Entscheidungen, die wir selbst in eigener Verantwortung zu treffen haben. Da kann und wird uns niemand hereinreden. Der Glaube, der zwischen Gut und Böse unterscheidet, ist die tägliche Entscheidung für das Gute, für das Ja des Lebens.
„Euer heutiger Glaube ist ein Anfang, kein Abschluss. Ihr müsst erst in die Schrift hinein und ins Gebet hinein, ihr ganz allein. Und ihr müsst lernen euch mit der Waffe des Wortes Gottes zu schlagen, wo es not tut. Christliche Gemeinschaft ist eine der größten Gaben, die Gott uns gibt. Aber Gott kann uns dieses Geschenk auch nehmen, wenn es ihm gefällt, wie er es vielen unserer Brüder heute schon genommen hat. Dann stehen und fallen wir mit unserem eigenen Glauben. Einmal aber wird jeder von uns in dies Alleinsein gestellt werden, auch wenn er ihm sein Leben lang aus dem Weg gegangen ist, in der Stunde des Todes und des Jüngsten Gerichts.“
Wir hören hier, dass der Glaube eine Nahrung braucht. Die Nahrung des Glaubens ist das Wort Gottes. Dazu gehört die Teilnahme an den Gottesdiensten der Gemeinde und die Auseinandersetzung mit der Bibel ganz persönlich. Die Entscheidung, ob man eher in der Gemeinschaft oder allein auf Gott hören möchte, sollte jeder Christ, jede Christin persönlich treffen. Auch im Alleinsein kann Gott sehr wohl zu uns durch das Wort zu uns sprechen. Und so ist es möglich aus dem Wort Gottes heraus zu leben. Es sind immer bestimmte Worte und Bibelzitate, die uns dabei behilflich sind, Worte, die uns etwas unser ganzes Leben begleiten wie unser Konfirmationsspruch. Doch so gut wir ganz allein Gottes Wort empfangen können und werden, so sollen und werden wir dann gerade nicht anders können, als mit anderen Menschen darüber zu sprechen, z. B. der Partnerin, dem Partner, den Kindern usw. Jeder Mensch, der so den Glauben empfängt wird zu einem Träger des Wortes Gottes, zu einem Evangelisten, zu einem Redner des Evangeliums. Die Mitteilung ist die Quelle dafür, dass auch bei anderen der Glaube wachsen kann. Ich sehe an diesem Punkt die größte Krise des Glaubens heute. Wir haben dem Glauben gegenüber eine Konsumhaltung eingenommen. Das ist das Maximum, was wir heute erreicht haben, wenn es gut ist. Es gehen Menschen in die Kirche und hören etwas für sich selbst. Es geht aber nur so, dass wir selbst zu Trägern des Evangeliums werden und dass wir selbst über unseren Glauben und über unser Vertrauen zu sprechen lernen.
„Euer Glaube wird in schwere Versuchungen geführt werden. Auch Jesus Christus wurde versucht, mehr als wir alle. Es werden zuerst Versuchungen an euch herankommen, Gottes Geboten nicht mehr zu gehorchen. Mit großer Gewalt werden sie euch bestürmen. Schön und verlockend, unschuldig und mit dem Schein des Lichtes wird der Satan, der Luzifer, der Lichtträger zu euch kommen. Er wird euch Gottes Gebot verdunkeln und in Zweifel ziehen. Er wird euch die Freude an dem Wege Gottes rauben wollen. Und hat der Böse uns erst zum Wanken gebracht, dann wird er uns unseren ganzen Glauben aus dem Herzen reißen, ihn zertreten und wegwerfen. Das werden schwere Stunden sein in eurem Leben, in denen ihr des Wortes Gottes überdrüssig werden wollt, in denen alles revoltiert, in denen kein Gebet mehr über die Lippen will, das Herz nicht mehr hören will. Das muss alles so kommen, so gewiss euer Glaube lebendig ist. Dass muss alles so kommen, damit euer Glaube geprüft und gestärkt wird, damit ihr immer größeren Aufgaben und Kämpfen gewachsen seid. Gott arbeitet an uns durch die Versuchungen.“
Die Rede von den Versuchungen ist für uns heute die größte Schwierigkeit. Wir wollen doch alle versuchen, da tägliche Leben so wie es uns begegnet mit unserem Glauben in Einklang zu bringen. Hier wird dagegen so getan, als wäre der Glaube ein ständiger Kampf und als würde man ständig an die Grenze zum Bösen herankommen. Die konkrete Frage, die hier angesprochen ist, ist diese: ‚Was ist eine Versuchung?‘ Hier ist nicht von allem Möglichen die Rede, sondern davon, was die Versuchung ist, uns den Glauben wegzunehmen. Das würde dann bedeuten, dass in unserem Leben die Angst und die Unsicherheit Überhand gewinnen. Der Glaube wächst durch das Vertrauen. Und es gibt die Stunden, in den wir das Vertrauen nicht haben. Bonhoeffer sagt, dass auch die Stunden unserer Unsicherheit und Angst von Gott gewollt sind. Der Glaube ist im Negativen vorhanden. Wir spüren selbst in seinem Fehlen, dass der Glaube für unser Leben wichtig ist. Hier sind wir aufgefordert, alles dafür zu tun, unseren Glauben wieder zu gewinnen. Dazu gehören auch die Versuchungen, die uns in unseren Lebensalltag begegnen. Es sind Versuchungen, für die wir uns vielleicht sogar selbst entscheiden. Ja zu einer Versuchung gehört dann auch die Situation, der wir vielleicht gar nicht ausweichen können, die Not und das Leid und die Trauer.
„Euer Glaube wird geprüft werden durch Leid. Ihr wisst noch nicht viel davon. aber Gott schickt seinen Kindern das Leid gerade dann, wenn sie es am nötigsten brauchen, wenn sie allzu sicher werden auf dieser Erde. Da tritt ein großer Schmerz, ein schwerer Verzicht in unser Leben, ein großer Verlust, Krankheit, Tod. Unser Unglaube bäumt sich auf. Warum fordert Gott das von mir? Warum hat Gott das zugelassen? Warum, ja warum? Das ist die große Frage des Unglaubens, die unseren Glauben ersticken will. Keiner kommt um diese Not herum. Es ist alles so rätselhaft, so dunkel. In dieser Stunde der Gottverlassenheit dürfen und sollen wir sprechen: ‚Ich glaube, lieber Herr, hilf meinem Unglauben.'“
Wir müssen nicht so tun, als sei unser Leben ständig voller Leid. Aber wir können auch nicht so tun, als würde es das Leid nicht geben. Wir sind so oder so immer wieder davon betroffen, von Enttäuschung, von Krankheit, von Erfahrung des Verlustes, Krankheit, Unfall, Arbeitslosigkeit, eine Krise. Es gibt vieles, was uns in das Leid hineinführt und zu dieser Frage führt: Warum? Warum gerade ich? Bonhoeffer zeigt, dass gerade dies zu unserem Leben gehört. Der Glaube wird dann schwach, aber die Schwachheit des Glaubens ist gerade seine Stärke. Doch dies gilt nicht nur für das Leid.
„Nicht nur Versuchung und Leiden, sondern vor allem Kampf wird euch euer Glaube bringen. Konfirmanden sind heute wie junge Soldaten, die in den Krieg ziehen, in den Krieg Jesu Christi gegen die Götter dieser Welt. Dieser Krieg fordert den Einsatz des ganzen Lebens. Sollte Gott, unser Herr, dieses Einsatzes nicht wert sein? Der Kampf ist schon im Gange und ihr sollt jetzt mit einrücken. Abgötterei und Menschenfurcht stehen allenthalben gegen uns. Aber glaubt nicht, dass hier irgendetwas mit großen Worten geschafft sei. Es ist ein Kampf mit Zittern und Zagen; denn der schwerste Feind steht ja nicht uns gegenüber, sondern in uns selbst.“
Das Bild das Bonhoeffer hier gebraucht ist von der Zeit her typisch. Man spürt, dass diese Gesellschaft am Vorabend des Krieges stand. Mobilmachung bestimmt das Klima. Selbst Bonhoeffer gebrauchte dieses Bild. Ist das für uns noch realistisch, den Glauben als Krieg zu verstehen? Und wenn, ist es dann der richtige Glauben? Der Schlüssel liegt aber hier am Schluss. Es geht ja gerade nicht um äußere Feinde. Viele sind versucht, nach äußeren Feinden zu suchen, auch gerade in der Kirche. Da wird alles und jedes zum Schuldigen gemacht. Die Versuchung des Unglaubens, sei es durch Leichtsinn oder durch Leid liegt ja in uns selbst. Der Glaube ist schwach und immer wieder bedroht, in uns selbst bedroht und nicht dadurch, dass wir einen Schuldigen dafür suchen. Es kommt darauf an, das ja, dass uns gesagt ist, gegen alle Widerstände am Vertrauen festzuhalten.
„Und wenn wir trotz aller Versuchung doch nicht fliehen, sondern stehen und kämpfen, so ist das nicht unser starker Glaube und unser Kampfesmut, unsere Tapferkeit, sondern es ist ganz allein dies, dass wir ja nciht mehr fliehen können, weil Gott uns festhält, dass wir von ihm nicht mehr loskommen. … Gott erhört unser Gebet. Er hat mitten in der Versuchungen, in Leiden und Kampf eine Freistatt des Friedens geschaffen. Das ist sein Heiliges Abendmahl. Hier ist Vergebung der Sünde, hier ist Überwindung des Todes, hier ist Sieg und Friede. Nicht wir haben ihn erfochten. Gott selbst hat es getan durch Jesus Christus. Sein ist die Gerechtigkeit, sein ist das Leben, sein ist der Friede. wir sind in der Unruhe und bei Gott ist Ruhe. Wir sind im Streit, bei Gott ist Sieg. Ihr seid zum Abendmahl berufen. Kommt und empfangt im Glauben Vergebung, Leben und Frieden.“
Durch das Zeichen des Abendmahls wird uns immer neu bewusst, dass wir nicht Gebende, sondern Empfangende sind. Das wird sich natürlich auch auf den Glauben auswirken. Der Glaube in uns ist schwach. Und wird auch schwach bleiben. Aber er wird immer stark durch die Erfahrung der Zuwendung und der Liebe, durch die guten Worte die wir hören und geben. Der Glaube wird dadurch stark dass, wir anderen etwas sagen, was ihnen weiterhilft, oder dass wir es erfahren. Aber dieses alles könnten wir nicht ohne Jesus Christus, ohne diesen Menschen Gottes. Und er hat es uns im Abendmahl als Zeichen hinterlassen. Christi Leib für dich gegeben, Christi Blut für dich vergossen. Das stärke und bewahre dich im Glauben zu ewigen Leben. Immer wieder dieses „für dich“. Gott steht für uns ein. Gerade das Gebet ist eine gute Möglichkeit uns immer wieder für Gott zu öffnen und ihn darum zu bitten, unseren schwachen Glauben zu stärken und beständig machen und dass er uns hilft, nach den Worten zu leben, die wir empfangen haben. Selbst Jesus hat sich im Gebet im Garten Gethsemane zu seiner Schwachheit bekannt.
Und so schließe ich mit dem Wort, dass dieser Predigt ihr Thema gegeben hat: „Ich glaube, hilf meinem Unglauben.“
Amen.
Auch hier: http://www.dietrich-bonhoeffer.net/bonhoeffer-heute/gottesdienst-andacht/der-schwache-glaube/