Fotoausstellung von Herlinde Koelbl
Ein verwegenes Lächeln. Ein nachdenklicher Blick. Tiefe Furchen in bekannten Gesichtern, die das Leben zeichnete, aber nicht erschüttern konnten. Mit einer Auswahl von 26 Portraits zeigt das Jüdische Museum Westfalen ab dem 4.9.2016 Herlinde Koelbls Fotoausstellung „Jüdische Portraits“.
Herlinde Koelbl, 1939 in Lindau am Bodensee geboren, ist eine der renommiertesten Portraitfotografinnen Deutschlands. Nach dem Studium zur Modedesignerin begann ihre fotografische Karriere fast zufällig und autodidaktisch. Als Künstlerin, Journalistin und auch Chronistin ist ihr Zugang zu den persönlichen Geschichten, die sie anhand Portraits und Interviews erzählt, ein sehr besonderer. Auf diesem Weg fügt sie ihren Werken eine neue „dritte Dimension“ hinzu. Größere Bekanntheit erlangte Koelbl in der deutschen Öffentlichkeit durch den Bildband „Das deutsche Wohnzimmer“ im Jahre 1980, der einen Querschnitt der sozialen Gegebenheiten in Deutschland zeigte. Ihre Arbeiten sind geprägt von einer konzeptionellen Herangehensweise, wie bei „Spuren der Macht“ (1998). Hierbei handelte es sich um eine Langzeitstudie, die die Veränderungen der Menschen durch das Amt darstellte. Es gelang ihr, anhand von Interviews, sich verändernden Lebensumständen und der Beobachtung von Gestik und Mimik sowie der Kleidung, eine Chronik der Macht zu skizzieren.
Die Themen, die sie umtreiben, kennzeichnen zum einen die sozialen Verhältnisse der deutschen Gesellschaft, zum anderen markieren sie Schnittpunkte in ihrem Leben. So auch in der kommenden Ausstellung „Jüdische Portraits“ im Jüdischen Museum Westfalen, die von der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland zur Verfügung gestellt wird. „Jüdische Portraits, Pressemeldung des Jüdischen Museums Westfalen in Dorsten“ weiterlesen