Iserlohn im Jüdischen Museum Westfalen vertreten – Stadtarchiv unterstützt Ausstellungsprojekt „Heimatkunde“ |
Ende des vergangenen Jahres eröffnete das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten die Sonderausstellung „Heimatkunde. Westfälische Juden und ihre Nachbarn“. Besucherinnen und Besucher können dabei auch ein kleines Stück Iserlohner Geschichte entdecken. Das Stadtarchiv Iserlohn stellte für das Projekt historische Stadtansichten und Lithografien des Fotografen Leopold Cohen (1838-1911) zur Verfügung.Das Ausstellungsprojekt widmet sich ausgewählten Erfahrungen des Zusammenlebens von Juden und Nichtjuden in Westfalen. Das Jüdische Museum knüpft an verbreitete Vermutungen an, dass Juden ein besonderes Verhältnis zu ihrer Heimat haben, und zeigt an geschichtlichen Spuren aus dem 19. und 20. Jahrhundert, wie es zu dieser Wahrnehmung kam. Es wird sichtbar gemacht wie verschiedene Wege der Integration verliefen. Ausgehend von historischen Prozessen spannt die Ausstellung einen Bogen bis zur Gegenwart, da elf jüdische Menschen, die in Westfalen geboren wurden oder heute hier leben, in Interviews zum Thema Heimat sprechen. Eindrucksvolle Porträts ergänzen eine Videoinstallation.
Jüdisches Engagement in Städten und Gemeinden, die jüdische Beteiligung an der Herausbildung regionaler Identitäten und Kulturzeugnisse werden an Beispielen vorgestellt. Mit Leopold Cohen stammt eines dieser Beispiele aus Iserlohn. Das Stadtarchiv Iserlohn hatte Cohen, einem frühen Iserlohner Fotografen, im Jahr 2012 erstmals eine Ausstellung gewidmet. Gezeigt wurden damals vor allem die von Cohen überlieferten Stadtansichten und Postkarten. Einige dieser Bilder sind nun in der Ausstellung in Dorsten wieder zu sehen. Sie werden auch im Begleitband gezeigt, der zudem eine Kurzbiografie des Fotografen von Stadtarchivar Rico Quaschny enthält. „Leopold Cohen passt perfekt in das Thema der Sonderausstellung: er war Westfalen und Iserlohn eng verbunden, wie zahlreiche Aufnahmen belegen, und er war in die bürgerliche Stadtgesellschaft integriert“, erläutert Quaschny. Cohen war Vorsitzender des Kriegervereins 64/66 (Kriegsveteranen von 1864/66) und zugleich im Vorstand der Synagogengemeinde Iserlohn aktiv. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Iserlohner Familie Cohen fast vollständig ausgelöscht. Das Stadtarchiv Iserlohn sucht auch weiterhin nach fotografischen Zeugnissen und historischen Postkarten von Leopold Cohen und ist für Hinweise sehr dankbar. Die von Iris Nölle-Hornkamp herausgegebene Begleitpublikation zum Projekt „Heimatkunde“ umfasst auf 287 Seiten über 40 einzelne Beiträge. Sie erschien im Klartext-Verlag (Essen) und ist im Buchhandel erhältlich. Die Ausstellung in Dorsten ist noch bis zum 16. Mai 2015 geöffnet. Über Einzelheiten informiert die Internetseite www.heimatkunde-jmw.de. |
Schlagwort: Postkarten
Westfälische Juden und ihre Nachbarn – Historische Stadtansichten und Lithografien des Fotografen Leopold Cohen (1838-1911)
Iserlohn im Jüdischen Museum Westfalen vertreten – Stadtarchiv unterstützt Ausstellungsprojekt „Heimatkunde“ |
Ende des vergangenen Jahres eröffnete das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten die Sonderausstellung „Heimatkunde. Westfälische Juden und ihre Nachbarn“. Besucherinnen und Besucher können dabei auch ein kleines Stück Iserlohner Geschichte entdecken. Das Stadtarchiv Iserlohn stellte für das Projekt historische Stadtansichten und Lithografien des Fotografen Leopold Cohen (1838-1911) zur Verfügung.
Das Ausstellungsprojekt widmet sich ausgewählten Erfahrungen des Zusammenlebens von Juden und Nichtjuden in Westfalen. Das Jüdische Museum knüpft an verbreitete Vermutungen an, dass Juden ein besonderes Verhältnis zu ihrer Heimat haben, und zeigt an geschichtlichen Spuren aus dem 19. und 20. Jahrhundert, wie es zu dieser Wahrnehmung kam. Es wird sichtbar gemacht wie verschiedene Wege der Integration verliefen. Ausgehend von historischen Prozessen spannt die Ausstellung einen Bogen bis zur Gegenwart, da elf jüdische Menschen, die in Westfalen geboren wurden oder heute hier leben, in Interviews zum Thema Heimat sprechen. Eindrucksvolle Porträts ergänzen eine Videoinstallation. Jüdisches Engagement in Städten und Gemeinden, die jüdische Beteiligung an der Herausbildung regionaler Identitäten und Kulturzeugnisse werden an Beispielen vorgestellt. Mit Leopold Cohen stammt eines dieser Beispiele aus Iserlohn. Das Stadtarchiv Iserlohn hatte Cohen, einem frühen Iserlohner Fotografen, im Jahr 2012 erstmals eine Ausstellung gewidmet. Gezeigt wurden damals vor allem die von Cohen überlieferten Stadtansichten und Postkarten. Einige dieser Bilder sind nun in der Ausstellung in Dorsten wieder zu sehen. Sie werden auch im Begleitband gezeigt, der zudem eine Kurzbiografie des Fotografen von Stadtarchivar Rico Quaschny enthält. „Leopold Cohen passt perfekt in das Thema der Sonderausstellung: er war Westfalen und Iserlohn eng verbunden, wie zahlreiche Aufnahmen belegen, und er war in die bürgerliche Stadtgesellschaft integriert“, erläutert Quaschny. Cohen war Vorsitzender des Kriegervereins 64/66 (Kriegsveteranen von 1864/66) und zugleich im Vorstand der Synagogengemeinde Iserlohn aktiv. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Iserlohner Familie Cohen fast vollständig ausgelöscht. Das Stadtarchiv Iserlohn sucht auch weiterhin nach fotografischen Zeugnissen und historischen Postkarten von Leopold Cohen und ist für Hinweise sehr dankbar. Die von Iris Nölle-Hornkamp herausgegebene Begleitpublikation zum Projekt „Heimatkunde“ umfasst auf 287 Seiten über 40 einzelne Beiträge. Sie erschien im Klartext-Verlag (Essen) und ist im Buchhandel erhältlich. Die Ausstellung in Dorsten ist noch bis zum 16. Mai 2015 geöffnet. Über Einzelheiten informiert die Internetseite www.heimatkunde-jmw.de. |