Reformation als Rechtsreform, Rezension, Christoph Fleischer, Welver 2017

Zu:

John Witte, Jr.: Recht und Protestantismus, Die Rechtslehren der lutherischen Reformation, Aus dem Amerikanischen übertragen von Dagmar Kelle, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2014, Softcover, 399 Seiten, ISBN: 978-3-579-08130-4, Preis: 78,00 Euro

Diese Arbeit ist ein juristisches Fachbuch. Sehr eindrücklich zeigt der amerikanische Jurist John Witte, dass die Reformation weit mehr war als ein religiöser Umbruch: „Die kanonischen Rechtsbücher der Kirche wurden verbrannt, Kirchengerichte geschlossen, klösterlicher Besitz wurde konfisziert.“ (S. 19)

1520 war das entscheidende Jahr, das Jahr des Umbruchs. Die kontrollierende Rolle des kirchlichen Rechts ist weggefallen, zumindest dort, wo seine Geltung nicht mehr bestand: „Die Rate von Verbrechen, Kleinkriminalität, Bummelantentum, Landstreicherei und Bettelei stieg an.“ (S. 21). Die Reformation eröffnete damit „den Aufbau eines bürgerlichen Rechts“ (S. 22). Es gab, so Witte, eine neue Verbindung zwischen lutherischen Theologen und Rechtsgelehrten. Die These von John Witte, Jr. ist, dass diese Verbindung zwischen Recht und Theologie die Reformation gestärkt hat. „Reformation als Rechtsreform, Rezension, Christoph Fleischer, Welver 2017“ weiterlesen