„Weihnachten wird unterm Baum entschieden“ – Schülerassoziationen, gesammelt von Christoph Fleischer, Werl 2011

Spruch aus der Werbung wurde zum Impuls im Unterricht vor Weihnachten:

Die Geschenke aus der Werbung liegen unter dem Baum. Weihnachten ohne Baum geht nicht. Es wäre nicht vollständig. Geschenke sind wichtiger als viel Geld. Weihnachten war mal ein Fest der Liebe und jetzt will der Handel nur noch die Produkte loswerden. Bedeutet, dass es davon abhängt, was für Geschenke unter dem Weihnachtsbaum liegen, um ein schönes Weihnachtsfest zu feiern. Wenn z.B. Kinder nicht das geschenkt bekommen, was sie sich gewünscht haben, ist die Stimmung gleich sehr schlecht.

An Weihnachten machen viele Leute nur Geschenke draus. Viele freuen sich nur auf die Geschenke und vergessen, was damals Weihnachten wert war. Wenn es Weihnachten „scheiß“ Geschenke gibt, ist für viele Weihnachten gelaufen. Dass soll heißen, dass es auf die Geschenke ankommt, wie die Weihnachtsstimmung wird. Erhält man zum Beispiel ein großes und teures Geschenk, welches man sich auch gewünscht hat, ist eine fröhliche Stimmung vorprogrammiert. Erhält man etwas, das man nicht mag, kann die Stimmung schlecht werden. Weihnachten wird also unterm Baum entschieden, da die Geschenke meist unterm Baum liegen.

Dies soll bedeuten, dass es um die Menge/Größe/Art der Geschenke ankommt, welche jeder einzelne bekommt. Diese entscheiden über die Stimmung einzelner an jenem Abend. Z. B. wird sich ein Junge viel mehr über einen Spielroboter freuen, als wenn er nur eine Tafel Schokolade bekommen würde. Klingt wie: Hab ich gute Geschenke für mich und von mir für andere unterm Baum, ist Weihnachten gut. Andernfalls ist Weihnachten nicht gut, nur die Geschenke interessieren. Der Satz (s.o.) bedeutet für mich, dass desto teurer das Geschenk für sein Gegenüber, desto fröhlicher ist dieser. In der heutigen Zeit legen die Menschen viel Wert auf Exklusives, Teures und Außergewöhnliches und denken nicht mehr darüber nach, was Weihnachten „Der Heilige Abend“ eigentlich bedeutet. Weil die Geschenke aus der Werbung unter dem Baum liegen sollen. An Weihnachten gibt es Geschenke, die liegen meist unterm Baum. Weil für die Werbenden, die diesen Spruch erfunden haben nur der Wert der Geschenke zählt, die Weihnachten unter dem Baum liegen sollen.

Wenn man gute Geschenke unter dem Baum hat, dann ist Weihnachten erst gut, sonst nicht. Weihnachten ist „gerettet“, wenn die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum toll sind. In diesem Moment wird dann entschieden, ob das Weihnachtsfest gelungen ist oder nicht. Die Kinder wünschen sich etwas und bekommen es von ihren Eltern. Bekommen die Kinder ihre gewünschten Geschenke, ist Weihnachten toll. Wenn nicht, ist es für die Kinder oder auch Erwachsene uninteressant.

Mit diesem Satz geht die ganze Bedeutung von Weihnachten verloren! Heutzutage kommt es darauf an, was geschenkt wird, nicht darauf warum überhaupt Weihnachten gefeiert wird. Weihnachten ist ein Fest. Und es wird nicht unter dem Baum entschieden. Weil es geht ja nicht um die Geschenke. Eher um das Zusammenleben. Den Satz finde ich nicht schön. Denn beim Weihnachtsfest wird nichts entschieden. Es geht um die Liebe und man schenkt sich was, weil man einen glücklich machen will. Und zwar geht es beim Weihnachtsfest nicht um das Geschenk, was unter dem Baum liegt, also dem Wert des materiellen Geschenks. Sondern es geht vielmehr darum, seinem Nächsten eine Freude zu machen, ihm ein Geschenk auf einer Beziehungsebene zu bereiten, das sich in Freude und Glücklich sein wiederspiegelt. Die Nächstenliebe steht im Vordergrund und nicht das materielle Geschenk. Es geht eigentlich darum, um anderen eine kleine Freude zu machen und nicht darum, wie viel es kostet oder welche Marke es ist. Die Aussage verdeutlicht, dass es den meisten an Weihnachten nur um die Geschenke, also das Materielle, geht. Der eigentliche Grund wird heutzutage völlig ausgeblendet und gar vergessen.  Das Materielle steht immer mehr im Vordergrund als die Geschichte. Niemand weiß, was „Weihnachten“ eigentlich bedeutet. Weihnachtstage sind besondere Tage. Das soll heißen, dass zu dieser Zeit mehr das Materielle im Vordergrund steht anstatt um die Geschichte von Jesus und warum es diesen Feiertag überhaupt gibt.

Weihnachten – Im Advent. Christoph Fleischer, Werl 2011

(Der Text soll auf einer adventlichen Weihnachtsfeier vorgetragen werden.)

Der Advent hat bereits begonnen. Es ist die Vorbereitungszeit auf Weihnachten, auf das Christfest.

Je älter ich werde, um so stärker spüre ich, wie kurz die Tage sind und wie lang und dunkel die Nächte. Da ist es doch eine schöne Sitte, Kerzen und Lichter anzuzünden und in die Dunkelheit zu stellen.

Ein Licht leuchtet in der Dunkelheit, nimmt den Menschen das Leid und vertreibt dabei Angst und Streit.

Es sollen nur einzelne Lichter sein, wie an einem Adventkranz, denn das große Licht ist dem Weihnachtsfest vorbehalten. Dabei sagt schon das Wort „Weihnachten“, dass es dabei um die heilige Nacht geht. Es geht um die längste Nacht des Jahres. Doch in dieser Nacht wird auch die Geburt Jesu gefeiert. Woran liegt das? Ist es ein Doppelfest, die Sonnenwende und das Christfest oder gehören beide zusammen?

Der Heilige Abend geht über in die Heilige Nacht, die Christnacht. Wir Christen leben nach dem Sonnenjahr. Im Sonnenjahr wird in der heiligen Nacht das Licht der Sonne neu geboren. Warum aber ist es dann das Christfest? Niemand kennt den Geburtstag Jesu. Als Licht der Welt ist Jesus der Sonne gleich. Daher feiert man in der Heiligen Nacht das Fest der Geburt Jesu Christi und liest aus der Bibel Teile der Weihnachtsgeschichte vor.

Als Reisende waren Josef und Maria in Bethlehem, der Stadt Davids, des Gründerkönigs Israels angekommen. Josef war ein Teil der Familie Davids und musste sich in Bethlehem in die Steuerlisten eintragen lassen. Jesus, Marias Kind wurde in der Herberge geboren, in der die Reisenden untergekommen waren. Da sie keinen anderen Platz hatten, legten sie das Kind in eine Futterkrippe. Die Hirten, die vom Feld kamen, gratulierten den Eltern zur Geburt. Doch da war noch mehr: Die Hirten brachte eine Botschaft mit, die sie von einem himmlischen Boten bekommen hatten, einem Engel. Sie hatten den Auftrag, Maria und Josef diese Botschaft weiterzusagen. Sie lautete kurz gesagt: „Der Messias, der Retter Israels und der ganzen Welt ist geboren, ist damit auf die Erde gekommen. In diesem neugeborenen Kind beginnt Gottes Reich. Das Zeichen bestätigt die Wahrheit der Worte: ‚Das Kind liegt in einer Krippe und ist in Windeln gewickelt.‘“ Die Botschaft verbreitet Gewissheit, die nur im Glauben wahr wird. Die Gegenwart Gottes ist nah, in diesem kleinen Kind.

Und so hören wir auch zu Weihnachten diese Botschaft vom Kommen Gottes in die Welt. Wir bereiten uns darauf vor. Wir erzählen, was wir gehört haben und was wir mit dem Glauben erfahren. Wir nehmen Gottes Nähe ernst und geben sie als Zeichen der Liebe weiter. Jesu Licht ist das Licht der Liebe. Wer Liebe weitergibt, macht die Welt ein wenig heller, so dunkel sie auch sein mag.