Die 10. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen, die vom 30. Oktober bis zum 8. November dieses Jahres in Busan, Korea, tagt, steht unter Überschrift: „Gott des Lebens, weise uns den Weg zu Gerechtigkeit und Frieden.“ Diese Überschrift erinnert vom Anspruch her an das Thema der 6. Vollversammlung 1983 in Vancouver, Kanada, also genau vor 30 Jahren, „Jesus Christus, das Leben der Welt“. Damals hielt die Theologin Dorothee Sölle eine viel beachtete Rede über das „Leben in seiner Fülle“.
Da das Wort Leben in der aktuellen Überschrift erneut auftaucht, ist es vielleicht interessant, hier noch einmal nachzulesen, was Dorothee Sölle über das Leben in Beziehung auf Gott sagte. Das Wort „Leben“ kommt in ihrer Rede mehr als achtzigmal vor, seltener als Verb wie in der Frage: „Wer lebt es denn?“ (S. 11) Doch diese Frage ist sicherlich eine Leitfrage des Artikels. Das „Leben in seiner Fülle“ wird jedoch zumeist in Frage gestellt, entweder durch die Sinnlosigkeit der Leere oder des Elends. Das Leben muss jeweils in seinem gesellschaftlichen Kontext betrachtet werden. „Gott und das Leben, Erinnerung an eine Rede von Dorothee Sölle, Christoph Fleischer, Werl 2013“ weiterlesen