Passion und Ostern mit Kindern nachspielen, Rezension und Hinweis von Christoph Fleischer, Fröndenberg 2022

Der Text, der sich mit Bildern hier auf der Seite der Ev. Kirchengemeinde Gütersloh findet, ist von Pfarrer i. R. Christoph von Stieglitz verfasst und mehrfach überarbeitet und erweitert worden. Ich behandle diesen Text auf meiner Homepage, um zu zeigen, dass es durchaus sinnvoll ist, kürzere anschauliche Texte online zu veröffentlichen.

Inhalt der Arbeitshilfe.

Elemente der Passion Jesu werden veranschaulicht, indem sie auf einer Passionslandschaft nachgestellt und erzählt werden. Der dazu gegebene Text dieser Auswahl biblischer Geschichten könnte dazu auch vorgelesen werden. Er orientiert sich am Matthäusevangelium.

Der Text ist nicht frei von theologischen Fachbegriffen (Messias, Evangelisten, Deutung, usw./ d. Rez.) und müsste dann ohnehin den Gegebenheiten angepasst werden. Es ist sinnvoll, sich an den Text eines Evangeliums anzulehnen, um so eine stringentere Erzählstruktur zu erreichen. Hierzu sei an den Film „Das erste Evangelium“ von Pasolini erinnert. (D. Rez.). Auch hier ist es das Matthäusevangelium, dass den leitenden Bibeltext bietet.

Ob der häusliche Kontext wirklich ideal ist, sei dahingestellt. Es geht ja vordergründig auch nur darum, in der Zeit der Pandemie ein häusliches Programm zur Osterfeier anzubieten. Ich denke andererseits, dass hierzu eher religionspädagogische Erlebnisfelder in Frage kämen, wie die Kontaktstunde, der Kindergottesdienst oder der Religionsunterricht allgemein. Vielleicht wäre es auch sinnvoll, den Text exemplarisch zu spielen und auf Video aufzunehmen. Auch ein solches Video kann in der Pandemiezeit und darüber hinaus eine Gelegenheit sein, die biblische Geschichte zu Hause zu vermitteln.

Aufgefallen sind mir zwei Details. Zum einen die Kreuzigung, über die im Überblick nur wenig berichtet wird, weil wohl deren Brutalität wohl kaum kindgerecht dargestellt werden kann. Leider wird die Passion dadurch um ihre Pointe gebracht. Sowohl die sozialtheologische Deutung, die Jesu Tod als Martyrium für die Armen sieht, als auch die heilsgeschichtlich- theologische, die hier den Sohn Gottes stellvertretend leiden sieht, sieht die Kreuzigung als Erzählhöhepunkt.

Welche Deutung bietet die Auferstehungsgeschichte wirklich?

Die zweite Frage richte ich an die Auferstehungsgeschichte, deren symbolische Pointe durch die realistische Darstellung undeutlich wird. Mal ist Jesus weg wie im leeren Grab, dann ist er wieder da, und erscheint den Jüngerinnen und Jüngern. Wieso etwa haben die Jüngerinnen und Jünger Jesus beerdigt und gehen zum Grab, wo sie doch zuvor vom Jerusalem geflohen sind? Und warum gehen sie erst am frühen Morgen zum Grab, obwohl der Sabbat schon am Abend zuvor beendet ist?

Insgesamt ist eine Veranschaulichung unabdingbar, und dafür steht diese Arbeitshilfe. Anderseits besteht die Gefahr, dass die symbolische Pointe der Bibel durch Erzähldetails verdeckt oder verschoben wird.

Am meisten verspricht mir der Gedanke, das gegebene Konzept als Plot eines Videoprojekts anzusehen, um die Passionsgeschichte als Trickfilm zu erarbeiten. Auch die anschauliche Darstellung im Stil eines Bibelgartens ist möglich. Ein Ausflug in das Freilichtmuseum des Heiligen Landes in den Niederlanden wäre zu erwägen.

Hundertwasserhaus

Das Hundertwasserhaus im Grugapark, Essen, ein Haus für Kinder war eine Zusammenarbeit von Friedensreich Hundertwasser mit Mc Donslds Kinderstiftung.


— Weiterlesen www.grugapark.de/erleben/fuer_kunst__und_kulturinteressierte/hundertwasserhaus.de.html

Coronopoly, Rezension von Christoph Fleischer, Fröndenberg 2022

 

 

 

Diesen Text als Rezension zu bezeichnen ist schon fast übertrieben. Ich möchte hier das Spiel Coronopoly vorstellen und zur Verfügung stellen. Der Verlag KATAPULT hat den Link zur Verbreitung freigegeben:

 

https://ta6496972.emailsys1a.net/c/50/5008285/3547/0/17754227/10539/400675/493030552c.html

 

auf diesem Link findet Ihr das Spielbrett, das hier noch einmal als Bild erscheint. Sinnvoll ist es nur im Zusammenhang mit den Spielregeln, die ich hier bewusst auch ergänze:

 

 

 

Weiter Informationen erhaltet Ihr beim Verlag:

KATAPULT-Magazin gGmbH

Walther-Rathenau-Straße 49a
17489 Greifswald
www.katapult-magazin.de

redaktion@katapult-magazin.de

0176 56 99 89 44
(8.30-12 Uhr und 13-16.30 Uhr)

KATAPULT ist gemeinnützig und unabhängig. Wir finanzieren uns durch Spenden und Abonnements. Unterstützen Sie unsere Arbeit und abonnieren Sie das gedruckte Magazin für nur 19,90 Euro im Jahr.

 

Umnutzung der Neuen Pauluskirche in Essen-Huttrop, Christoph Fleischer, Fröndenberg 2022

Paulus-Quartier

An der Steeler Straße in Essen Huttrop befindet sich das Gebäude der Neuen Pauluskirche unweit des katholischen Franz-Sales-Hauses, ganz in der Nähe der A 52. Von weiten erscheint die Kirche in der üblichen Gestalt. An der Front oben findet sich der Schriftzug „Paulus Quartier, Adolphi Stiftung“. Und ganz recht unten steht: „Paulus-Café“.

Seniorenwohneinrichtung

Die Kirche wurde im Jahr 2015 zur Seniorenwohneinrichtung umgebaut. Leider kann man diese Einrichtung im Moment nur unter Durchführung eines Corona-Tests betreten, daher konnte ich mir davon kein Bild machen.

Auf der Homepage zukunft-kirche-raeume.de wird es neben anderen erfolgreich durchgeführte Umnutzungsprojekten dokumentiert. Vom Ursprünglichen Kirchengebäude gibt es noch die Gestalt des Kirchhauses mit dem Kirchturm. Ob man vom Nebeneingang her wirklich ein Café betreten kann, weiß ich nicht. Offensichtlich handelt es sich um das Café des dortigen Altenheims, wie es das ja fast in jedem größeren Altenheim gibt. Das große Buntglasfenster der Kirche ziert die jetzt 7 Meter hohe Cafeteria.

Dort, wo man den Haupteingang der Kirche vermutet, am Turm der Westseite, findet sich eine Front von einzelnen Fenstern, die auf die Geschosse des Altenheims aufgeteilt sind. Die gleiche Aufteilung erscheint auch an der rechten Seite der Kirche zur Steeler Straße.

Der Haupteingang zum Altenheim ist an der gegenüberliegenden Innenseite und ist von daher eher unauffällig. Ich habe mir beim ersten Eindruck keinen rechten Reim darauf machen können, warum die Kirche in ein Quartier umbenannt wurde, halte die Lösung aber für durchaus passabel.

Kein Tagungszentrum realisiert

In der Broschüre „Modellvorhaben Kirchenumnutzungen, Ideen-Konzepte-Verfahren, Sechzehn Beispiele aus Nordrhein-Westfalen“ aus dem Jahr 2010 findet sie diese Kirche bereits als eines der geplanten Umnutzungsprojekte (Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Referat für Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Düsseldorf 2010). Doch in diesem Heft wird kein Altenheim, sondern ein Tagungszentrum vorgestellt. Dieses Projekt wurde nicht realisiert, so dass dann die Adolphi-Stiftung als evangelischer Träger die Gelegenheit erhielt, ein Seniorenzentrum zu errichten (https://www.zukunft-kirchen-raeume.de/projekte/neue-pauluskirche-seniorenwohneinrichtung-und-pflegeheim/).

 

Ausstellung „ESEL“ in Unna, ein Hinweis an die Kuratorinnen, Christoph Fleischer, Fröndenberg 2021

Das Stadtmuseum in Unna zeigt zur Zeit die Ausstellung über den Esel. Daher möchte ich zunächst aus einer kurzen Pressenotiz zitieren, die zudem auf eine noch aktuelle Führung hinweist:

„DER ESEL. Viel mehr als Unnas Stadtsymbol“
Kostenlose Führung durch die Ausstellung

Kreisstadt Unna.

Seit dem 21. November ist die Ausstellung „DER ESEL. Viel mehr als Unnas Stadtsymbol“ im Hellweg-Museum Unna für Gäste geöffnet. Die erste Führung findet am Sonntag, 5. Dezember, statt und startet um 15 Uhr. Es gilt die 2G-Regel.

Bei dem einstündigen Rundgang mit Historikerin und Museumspädagogin Birgit Hartings erfahren die Besucher*innen nicht nur, wieso der Esel in Unna eine so wichtige Rolle spielt. Auch die ihm zugeschriebenen Eigenschaften und der Wandel vom Nutztier zum Freizeitpartner in unseren Breitengraden werden thematisiert. Danach begeben sich die Teilnehmenden auf die vielfältigen Spuren, die der Esel in der Kulturgeschichte hinterlassen hat. Diese lassen sich unter anderem in Religion, Kunst, Literatur und Sprache, aber auch im Strafwesen finden. Eine Schandmaske aus der Frühen Neuzeit gehört zu den Höhepunkten der Ausstellung.

Dieses Verlies ist direkt in das Gebäude des Stadtmuseums integriert.

Auf dem folenden Bild ist ebenfalls ein Esel dargestellt. Dieser steht vor der Krippe am Unnaer Weihnachtsmarkt. Er erinnert ein wenig an eine Comikfigur.

Mir selbst kam ein anderer Esel in den Sinn, auf den die Unnaer Ausstellung nicht hinweist, der Esel aus der Drüggelter Kapelle (Möhnesee). Und so schrieb ich die Kuratorinnen der Ausstellung in einer Email an:

Warum steht der Esel im Wasser oder am Wasser? Er ist ohne Gepäck, warum? Hat das etwas mit dem Übergang zwischen Soester Börde und Arnsberger Wald zu tun?

Kathrin Götker:

Ein möglicher Zusammenhang zwischen der Darstellung eines Esels im/am Wasser und dem Übergang zwischen Soester Börder und Arnsberger Wald ist mir nicht bekannt. Falls es eine entsprechende Erzähltradition gibt, wäre das aber sicherlich eine gute Erklärung für diese spezielle Darstellung.

Ansonsten: Da der Esel keine Anzeichen von Domestizierung zeigt, wird es sich sicherlich um die Darstellung eines Wildesels handeln. Sollte er tatsächlich im Wasser stehen (das ist auf dem Foto nicht richtig zu erkennen), wäre das in der Tat sehr ungewöhnlich, da Esel das Betreten von Wasser üblicherweise meiden. Vielleicht steht das Tier doch eher an einer Wasserstelle?

Durch die Position am Kapitell eines Kirchenbaus liegt ein Zusammenhang zur christlich-allegorischen Bildwelt nahe, die sowohl sehr negative (Teufelstier, Tier der Ungläubigen, …) und auch sehr positive (Tier der Genügsamkeit, Duldsamkeit, Einfältigkeit, später auch: Tier der Pilger, …) Deutungen bereithält. Eine konkrete Verbindung zum Wasser findet sich z. B. im Buch der Natur des Konrad von Megenberg und in der Enzyklopädie De proprietatibus rerum des Bartholomäus Anglicus. Dort wird die natürliche Vorliebe des (Wild-)Esels für reines, bewegtes Wasser (und die Ablehnung von trübem Wasser) mit der Tugend der Genügsamkeit und der intuitiven Orientierung an der lebendigen Lehre Gottes (und der Verachtung der weltlichen Lehre) in Verbindung gebracht. Könnte das eine Spur sein? Gibt es vielleicht weitere Bildwerke an anderen Kapitellen, so dass sich ein Programm erschließen ließe?

Die Email, die, so Frau Götker, zunächst nicht für eine Veröffentlichung gedacht war, zeigt doch sehr sachkundig den Umgang mit ikonografischem Material. Selbstverständlich kann man hier aus dem zeitlichen Abstand heraus nur spekulieren. Die sonstige Ausstattung der Kirche ist mager an Bildwerken. Lediglich die Architektur des Zwölf-Säulen-Kreises weist auf die Israelpilgerfahrten wenn nicht gar auf die Kreuzzüge hin.

Der Esel rastet am frischen fließenden Wasser der Möhne, das Bild gefällt mir. Ob er hier auch mit auf die Pilgerfahrt ins Heilige Land geht, muss offen bleiben. Die Verbindung zur Schöpfung sowohl im Tier des Wildesels, der später zum Haus- und Lasttier wurde, als auch im Wasser passt zum Standort der Drüggelter Kapelle sehr wohl.

Zum Schluss ein Hinweis auf Johann Moritz Schwager aus Jöllenbeck. Der umtriebige Pfarrer der Aufklärung, der fleißig literarisch aktiv war, hinterließ einige Reisebeschreibungen aus dem achtzehnten Jahrhundert. Dabei kam er ausgerechnet auch nach Unna und dort fielen auch ihm die vielen Hausesel als Nutztiere auf:

Link: https://museen.de/der-esel-unna.html