Von vorhandenen Glaubenssystemen und ihrer kompletten Erneuerung, Rezension von Gerhard Kracht, Recklinghausen 2014

Zu: Andrea Gardner, Ändere deine Worte und du änderst deine Welt, J. Kamphausen Verlag Mediengruppe, Bielefeld, 2014, ISBN 978-3-89901-702-1, Preis: 16,95 Euro
Die Filme
Das Buch basiert auf der Videosequenz der Autorin Andrea Gardner. Der knapp zweiminütige Film „The Power of Words“ ist konkrete Handlungsanweisung des besprochenen Buches.
https://www.youtube.com/watch?v=Hzgzim5m7oU 
In dieser kurzen Sequenz demonstriert die Autorin, wie mit Worten innere und äußere Welten verändert werden können. Der 2. Teil des Films „the power of words“ baut auf das Vermögen des Einzelnen auf, mit Worten Hindernisse aus dem Wege zu räumen.
https://www.youtube.com/watch?v=jnwQYwAnud4.
9783899017021Frieden entsteht von selbst, indem der Einzelne mit Worten, das eigene Bewusstsein neu konzipiert. 
Das Buch
 „Ändere deine Worte, dann änderst du deine Welt!“ enthält die Ausführungsbestimmungen für den eigenen weiteren Visualisationsprozess beider Videos. 
Mit einem Zitat von William James (1842 – 1910) fasst die Autorin systematisch in der Einleitung die Grundkonzeption ihres Buches zusammen:

„Die Welt, die wir erleben und die uns so verrückt erscheint, ist das Ergebnis eines Glaubenssystems, das nicht funktioniert. Wir müssen bereit sein, unser Glaubenssystem zu ändern, uns allmählich von der Vergangenheit zu lösen, unseren Sinn auf das Jetzt auszurichten und unsere Ängste in unserem Geist aufzulösen, um die Welt mit anderen Augen wahrnehmen zu können.“
1. Verlassen wir uns in unserer Wahrnehmung auf anerzogene, übernommene Glaubenssysteme, erleben wir die Welt zwangsläufig verrückt und widersprüchlich.
2. Übernommene Glaubenssysteme sind kindheitsbedingte internalisierte Denkstrukturen anderer Menschen. Kollidieren alte, übernommene Glaubenssysteme mit aktuellen Wahrnehmungsgewohnheiten, entsteht Verwirrung im Gegenwarts-Bewusstsein.
– Innere Saboteure, Selbstzweifel, die einen selbst an inneren Weisheit zweifeln lassen, führt A. Gardner mit den Beispielsätzen: „Ich bin nicht gut genug“ in verschiedenen Abwandlungen dieser Selbstwiederholung ein: „Ich verdiene es nicht“, „es reicht nicht aus.“
3. Werden alte Konditionierungen in der Gegenwart wahrgenommen und eingesehen, verlieren sie ihren destruktiven Einfluss. Dabei berücksichtigt die Autorin die Ängste vor Veränderungen, die mit dem Loslassen alter Glaubenssätze verbunden sind.
4. Neue, selbstgewählte Affirmationen richten, so A. Gardner, die Funktionsweise des eigenen Geistes neu aus.
– Gardner schlägt neue Affirmationen vor, z. B.: „Visualisieren Sie Ihren Erfolg. Ich bin Liebe. Positive Worte nähren Wachstum.“ Die Logik dieser Funktionsweise des Geistes demonstriert die Autorin in der Beschreibung autobiographischer Wegstationen. Andrea Gardner ist Softwareentwicklerin. Als Programmiererin zeigt Ihre Vorgehensweise deutlich, wie sie praktisch mit problematischen Geistesstörungen umgeht. Sie erkennt und benennt die Fehlprogrammierungen des Bewusstseins, um dann eine neue veränderte und vor allem selbstgewählte Programmierung vorzustellen. 
Das Buch macht Mut, übernommene und gewohnte Glaubenssätze zurückzulassen und mit selbstgewählten Affirmationen das Bewusstsein neu zu kultivieren. Wir können, so die Autorin, jederzeit durch die Himmelspforte schreiten, weil unser Gehirn verschaltet ist, wie ein Computer. Klingt diese Tatsache nicht viel einfach? Das Buch schlägt vor, sich auf diesen einfachen Gebrauch des Bewusstseins einzulassen, um sich selber in Wundern neu zu erfinden. Dafür lässt die Autorin alte und ausgediente religiöse Vorstellungswelten und theoretische Erörterungen beiseite.
Das Vertrauen an die vorhandenen eigenen Potentiale entfaltet sich nach Gardner in den selbstgewählten Affirmationen. Die Filme und das Buch inspirieren exemplarisch den Weg eigener Einsichten und Entfaltungen. Prädikat: Besonders empfehlenswert.

Autor: christoph.fleischer

Christoph Fleischer, evangelischer Pfarrer in Westfalen, Mitglied in der Gesellschaft für evangelische Theologie und in der Dietrich Bonhoeffer Gesellschaft.

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