Gerard Manley Hopkins (1844-1889) Eis-Vogel-Sonett. mit deutscher Übersetzung von Christoph Fleischer, Werl 2011

Englisch:

As kingfishers catch fire, dragonflies dráw fláme;
As tumbled over rim in roundy wells
Stones ring; like each tucked string tells, each hung bell’s
Bow swung finds tongue to fling out broad its name;
Each mortal thing does one thing and the same:
Deals out that being indoors each one dwells;
Selves – goes itself; myself it speak and spells,
Crying Whát I do is me: for thatI came.

Í say móre: the just man justices;
Kéeps grace: thát keeps all his goings graces;
Acts in God’s eye what in God’s eye he is –
Chríst – for Christ play in ten thousand places,
Lovely in limbs, and lovely in eyes not his
To the Father through the features of men’s faces.

Eis-Vogel-Sonett, G. M. Hopkins, übersetzt von Christoph Fleischer, Werl 2011.

Eisvögel suchen Feuer, Libellen das Licht.
Vom Brunnenrand plumpst der Stein und schallt.
Wie eine Saite klingt, wie jede Glocke hallt,
Mit Schwung sie spricht und zeigt uns ihr Gesicht,
So trägt ein sterblich Ding den Sinn und sein Gewicht,
Spricht aus, was darin selbst gelegt.
Selbst – von dort zu mir es spricht und trägt
Hinaus den Ruf: Ich bin so, anders nicht!

Das heißt: Das Recht, das er verkündet
Spricht Gnade, die andern sich verbindet.
Er tut vor Gott, wie Gottes Auge sieht.
Christus selbst sich in dem allen findet,
Das Herz der Liebe, das sich in ihm kündet.
Des Vaters Güte in unsre Augen zieht.

Kommentar von David Steindl-Rast:

„Der kosmische Christus spielt und tanzt in und durch uns vor dem Vater. Dieses Bild sollten wir in uns aufnehmen und mit geschlossenen Augen auf uns einwirken lassen. Was es uns sagen will, ist klar: Der Glaube an Jesus Christus als GOTTES EINGEBORENEN SOHN schließt niemanden aus, sondern bezieht uns alle in diese einzigartige Liebe des Vaters zu seinen Kindern ein.“

David Steindl-Rast. Credo. Herder, Freiburg, 2010, S. 76

So führt der Weg ins neue Morgen. Gedichtzyklus zu Deuterojesaja. Christoph Fleischer, Dortmund 2003

Ankunft der Rettung (Jesaja 42,1 – 43,4)

Gott wird einmal den Retter schicken,
Der das geknickte Rohr nicht bricht.
Er wird auf unsere Sorgen blicken.
Das kleine Feuer löscht er nicht.

Du sollst den Völkern Frieden bringen,
Du bringst die Dunklen an das Licht.
Wir werden neue Lieder singen,
Denn Gottes Geist vergisst uns nicht.

Sein Lob wird laut herausgesungen,
Vom Wüstenland bis auf den Berg.
Voll Freudenklang der Menschen Zungen:
Gerettet ist der David – Zwerg.

Gott lässt den heißen Atem kommen,
Dann führt er sicher unser Land.
Das Dunkel ist zum Licht erglommen.
Wir bleiben stets in Gottes Hand.

Im Volk sind alle Gottes Kinder
Auch wenn es hungrig ist und weint.
Verschlossen waren unsre Münder,
Als Gottes Zorn uns hat gemeint.

Doch neu erklingen Gottes Worte.
Sie sagen: Fürchte dich doch nicht!
Sein Name gilt an jedem Orte;
Und über uns sein Angesicht!

Der Bote geht durchs Leiden (Jesaja 52, 13 – 53, 12)

Doch wer in Gottes Vollmacht stehet,
Er ist in Ost und West bekannt.
Sein Weg zunächst ins Leiden gehet.
Gesicht entstellt, wird nicht erkannt.

Die Völker werden heute staunen,
Dass aus der Not wächst Kraft und Mut.
Er war nicht stattlich, hatte Launen,
Gab Gott ihm trotzdem seine Glut?

Die Menschen ihn sogar belachten.
Die Krankheit prägte sein Gesicht.
Und andre sollten ihn verachten.
Wir glaubten seinen Worten nicht.

Doch hat er alle Not getragen
Und lud sich unsre Krankheit auf.
Er war die Antwort, wir die Fragen,
Sein Leid beschwört´ das Glück herauf.

Er ward an unsrer Statt geschlagen
Und gab uns durch das Leid das Heil.
Er trug´s geduldig, ohne Klagen.
Es traf ihn unsrer Strafe Pfeil.

Er gab sein Leben für die andern,
Und so kam Zukunft neu herauf.
Vollendet wir nun weiter wandern.
Gerechtigkeit der Völker Lauf.

Bereitet einen Weg (Jesaja 40, 1 – 11)

Kommt, tröstet wieder alle Leute,
Denn ihre Schuld ist abgebüßt.
Gönnt ihnen wieder Freiheit heute,
Die ihnen ihre Zeit versüßt.

Bahnt durch die Wüste eine Straße,
Den guten und den sich´ren Weg,
Dass Herrlichkeit ohn´ alle Maße
Gott über seine Leute leg´.

So spricht das Gras: du wirst vergehen!
Die Zeit ist kurz, das Leben auch.
Gott lässt uns jetzt die Gnade sehen.
Von böser Zeit bleibt kalter Rauch.

Komm Zion – Freudenbotin singe:
Gott kommt und herrscht mit seiner Hand.
Das Volk er in die Heimat bringe,
Führt seine Kinder in das Land.

Gott ist groß (Jesaja 40, 12 – 31)

Mit wem kannst Gott du noch vergleichen?
So weit wie der Äquator misst?
Kannst Gott du hier das Wasser reichen?
Das Leben kurz und endlich ist.

Für Gott gibt´s keine echten Bilder.
Die Götzen sind nur Menschenwerk.
Die Wolken sind wie Gottes Schilder.
Vor´m Himmel ist der Mensch ein Zwerg.

Und weißt du wie viel Sterne stehen?
Ja, jeder Mensch ist Gott bekannt.
Die Zeit des Unheils wird vergehen.
Gott gibt uns Kraft und neues Land.

Machtlose Götzen (Jesaja 41, 1 – 29)

Von Osten her zieh´n Reiterheere.
Der stärkste König wird besiegt.
Sich Babylon dadurch verzehre,
Und Israel die Freiheit kriegt.

Wer jetzt noch fragt die Götzenbilder,
Ist wahrlich auf dem falschen Weg.
Gott ist zu Abraham jetzt milder.
Das Volk ist nicht der letzte Dreck.

Gott wird dir helfen alle Tage.
Er stärkt dich auch im Widerstand.
Er hält die Hand, dass nicht verzage
Sein eig´nes Kind im fremden Land.

Gott wird die Hilfeschreie hören.
Die Hilfe kommt von Osten schon.
In seinem Namen wird er stören
Die Macht im reichen Babylon.

Die Götzen müssen dann verzagen.
Hier sind sie machtlos, können nicht.
Die Götzen wird man nicht mehr fragen.
Sie sind im Dunkel, Gott im Licht.
(Jesaja 42, 1 – 43, 4 findet sich vorn.)

Ein Gott – ein Retter (Jesaja 43, 5 – 13)

Vor aller Welt und ihren Göttern
Wird Gottes Volk stets Zeuge sein.
Damit bewiesen sei den Spöttern,
Gott kann ja nicht gestorben sein.

Ich glaube Gott, der ganz alleine
Die einzig gute Gottheit ist.
Gott ist von Anfang an der Eine,
Ganz gleich was jetzt und morgen ist.

Es gibt ja keinen andern Retter
Als unsern Gott, nur Gott allein.
Wie unbeständig auch das Wetter,
Gott wird derselbe immer sein.

Gott hat die Rettung uns versprochen
Aus Not und aus Gefangenschaft:
Auf seinen Namen lasst uns hoffen!
Die Macht der Welt ist abgeschafft.

Befreiung (Jesaja 43, 14 – 28)

Es war dereinst so stark und mächtig
Das große reiche Babylon,
Und nun ist´s nicht mehr groß und prächtig,
Erobert wird’s mit Spott und Hohn.

Befreiung aus der Sklaverei,
Gleichwie zuvor in Moses Zeit,
Die Nacht der Fremde geht vorbei.
Die Rettung kommt und steht bereit.

Und niemand wird nach hinten sehen,
Denn Zukunft, sie liegt immer vorn.
Man wird der Hoffnung Lied verstehen,
Und es ist aus mit Gottes Zorn.

Gott hatte Grund für viele Strafen,
Er zeigt sich letztlich mild und gut.
Vorbei der Sturm, es geht zum Hafen.
Die Wunde schließt und stoppt das Blut.

Lebendiger Gott – blühendes Land (Jesaja 44, 1 – 8)

Nach vielen langen Hitzetagen
Der Boden ist ganz ausgebrannt.
Kommt dann der Regen, wirst du sagen:
Es blüht und grünt das ganze Land.

So wird es Israel ergehen
Nach Zeiten der Gefangenschaft.
Das Volk wird leben, du wirst sehen,
Der Boden steht in vollem Saft.

Gott ist lebendig, du wirst sehen.
In Zukunft bist du nicht allein.
Von Anfang an, du wirst verstehen,
War Gott und wird zuletzt noch sein.

Drum lasst euch bitte nicht verwirren,
Denn war`s nicht alles schon gesagt?
Seid seine Zeugen ohne Irren,
Glaubt Gottes Worten ungefragt.

Gott wohnt nicht in Gottesbildern (Jesaja 44, 9 – 28)

Was können denn die Gottesbilder?
Sie sind doch nur von Hand gemacht.
Sind sie mal zornig und mal milder?
Was haben Götzen uns gebracht?

Sind Gottes Worte nun aus Eisen?
Ist Gottes Güte Eichenholz?
Geschnitztes Holz kann ich nicht preisen?
Bin ich auf Holzfiguren stolz?

Der Wert der Götzen ist die Asche,
Die übrig bleibt, wenn Holz verbrennt.
Belügt man dich, so ist die Masche,
Glaubst du nur das, was jeder kennt.

Doch Gottes Wirken hat begonnen,
Er zeigt sich hier im Weltenlauf.
Sogar die Berge sind gekommen.
Steigt noch ihr Lied zum Himmel auf?

Gott hat den Himmel uns geschaffen.
Sein Wissen stets der Kosmos ist.
Die Menschheit kann nur staunend gaffen,
Hier auch der Weise ratlos ist.

Wirst auferstehen aus Ruinen,
Du heilig, hohe Gottesstadt!
Der neue König spricht zu ihnen:
Baut auf, was Gott geschaffen hat.

Gott schickt einen fremden König zur Rettung seines Volkes (Jesaja 45, 1 – 25)

Der fremde König an der Pforte
Des alten Gottesreiches steht.
Er gibt zurück die alten Orte
Dem Volk, das in die Heimat geht.

Gott hat sogar den Mensch´ gerufen,
Der nicht mal Gottes Namen kennt.
Ein solcher König ist berufen
Von einem Gott, der ihn bekennt.

Wie einst die Dunkelheit gekommen,
So gibt der Schöpfer nun das Licht.
Das Glück wird neu, du wirst bekommen,
Das, was du bisher kanntest nicht.

So wie der Himmel gibt den Regen,
Gibt Gott die Rettung seinem Reich.
Der Schöpfer selbst ist hier zugegen,
Bringt Frieden und das Glück zugleich.

Der Mensch dagegen ist geschaffen;
Er ist nicht Töpfer, sondern Ton.
Es stammt von einem kleinen Affen.
Der Menschen Kunst, was ist das schon?

Gott gibt den Sieg nun durch den andern,
Der nicht zu deinem Volk gehört.
Gott kennt die Länder. Er kann wandern.
Sein Wort die andre Sprache hört.

Die Leute noch die Götzen feiern.
Sie sind enttäuscht in ihrer Schmach.
Sie werden bald nur Klagen leiern.
Gott wirkt die Heilung und hilft nach.

Ich glaube Gott, der mich entworfen,
Sowie auch dich, die ganze Welt.
Ein andrer Gott, für mich verworfen,
Erschafft dasselbe nicht für Geld.

Hört hin ihr Menschen auf der Erde:
Es gibt nur einen Gott allein!
Ja zu ihm sprecht: Der Frieden werde!
Denn Streit und Krieg, das soll nicht sein.

Das Ende Babylons naht (Jesaja 46, 1 – 13)

Die Götter werden aufgeladen
Wie aus dem Wald das lange Holz.
Und nicht geringer ist der Schaden
Für Babyloniens ganzen Stolz.

Denn unser Volk noch ist geblieben
Hat überlebt nach langer Haft,
Nach Hause wird es jetzt getrieben,
Denn Schluss ist mit Gefangenschaft.

So wird nun unser ganzes Leben
Getragen nur von Gottes Geist.
Ein Gott aus Gold kann hier nicht leben.
Und niemand tote Götzen preist.

Gott ruft den Adler aus dem Osten,
Der wirklich scharfe Krallen hat.
Das wird in Babylon was kosten.
Doch heimwärts nun, was Füße hat!

Der Untergang Babylons (Jesaja 47, 1 – 15)

Ach, Babel, du verwöhnte Dame
Nun liegst du da in Dreck und Staub.
Geknechtet bis die Kraft erlahme,
Dein Reichtum wird der Völker Raub.

Einst warst du Heer der Königreiche.
Mein Volk ging vor dir auf die Knie.
Nun bist du selber eine Leiche.
Wir gehen weg, so stolz wie nie.

Dir helfen keine Zaubersprüche,
Verlieren wirst du Kind und Mann.
Nun stehst du schutzlos in der Küche.
Mit Zauberei fängst du nichts an.

Nun stürzst du plötzlich ins Verderben.
Dein Unglück kommt, ich seh´ es schon.
Wer nun nicht flieht, wird qualvoll sterben.
Das Unheil ist des Hochmuts Lohn.

Was sagen dazu wohl die Sterne?
Geh schnell und frage sie um Rat!
Sie drehen ihre Kurven gerne.
Doch Zeichen sind wie Silberdraht.

Gottes Namen (Jesaja 48, 1 – 11)

Nun seht, ihr schwört bei Gottes Namen,
Bekennt euch stets zu Gott, dem Herrn.
Ihr zählt euch noch zu Jakobs Samen,
Und habt ihn dennoch weiter gern?

Was kam, das hat er angekündigt,
Propheten taten es euch kund.
Ihr wart ja nicht total entmündigt,
Geschehen war´s aus Gottes Mund.

Doch Gott heimlich schuf neue Pläne,
Ihr habt davon noch nichts gewusst.
Es krähen nicht heraus die Hähne.
Es ist ganz still und unbewusst.

Obwohl du treulos bist geblieben,
Bekennt Gott dennoch sich zu dir
Und hat der Völker Spott vertrieben.
Sein Name gilt für immer hier.

Gott handelt und befreit. (Jesaja 48, 12 – 22)

Gott ist der Erste und der Letzte.
Gemacht ist alles durch sein Wort.
Er bringt aus Not heraus Verletzte
Und hilft dem Volk an jedem Ort.

Er hat den Menschen sich berufen;
Denn Gott besiegt die Tyrannei.
Bedrücktes Volk zu sich gerufen,
So spricht der Bote: Ihr seid frei!

Ihr habt vergessen die Gebote,
Auf euch geladen ist die Schuld.
Doch Freiheit kündet euch der Bote,
Und zeigt euch dadurch Gottes Huld.

So macht euch auf, verlasst die Gegend,
In der ihr noch gefangen seid.
Das Wüstenland durchquert ihr lebend.
Zu neuem Frieden seid bereit.

Die Gegenwart Gottes (Jesaja 49, 1 – 7)

Gott spricht zum Volk durch Propheten,
Die er in seine Dienste nimmt.
Mit Macht sein Wort hier zu vertreten:
Zur Vollmacht hat er es bestimmt.

Kannst du es auch nicht immer spüren,
Gott hält die Hände über dich.
Schon vorgeburtlich zu berühren,
Dich zu begleiten, müht er sich.

Gott ruft die Menschen aller Länder,
Nicht nur das Volk, den alten Bund.
Sein Einfluss geht bis an die Ränder,
Die ganze Menschheit wird gesund.

Heimkehr (Jesaja 49, 8 – 26)

Ich hör´ von Gott jetzt neue Worte:
Die Zeit der Rettung, sie ist da!
Macht ödes Land zu seinem Orte.
Gerechtigkeit ist nun ganz nah.

Durch diese Heimkehr Gott schafft Frieden,
Bewahrt uns vor dem Untergang.
Der Dunkelheit ist Licht beschieden.
Nun fängt ein neues Leben an.

Der Weg wird eine gute Reise.
Hier gibt es Rast, und dort gibt´s Ruh,
Verpflegung auch auf jede Weise.
Auf Straßen geht’s der Heimat zu.

Nun freut euch Himmel, freu dich Erde:
Gott hat noch an sein Volk gedacht:
„Die feste Stadt ich bauen werde
So groß und schön mit meiner Macht“.

Auch wenn nur wenige geblieben,
Es wird ein neuer Anfang sein.
Das Volk, das vormals war vertrieben,
Es kommt ins alte Land hinein.

Kraft zum Widerstand (Jesaja 50, 1 – 11)

Wann hat Gott seine Frau verlassen,
Für Israel das Mutterland?
Wer hat die Schuld berechnen lassen,
Zu der Gott selber sich bekannt?

Die Sklaverei hat selbst verschuldet
Das Volk, das oftmals treulos war.
Gott hat dies nur nicht mehr geduldet.
So kam das Unheil ganz und gar.

Doch jetzt spricht Gott durch seinen Boten,
Dem täglich öffnet er das Ohr.
Er trug das Leid so wie´s geboten,
Das Volk vor ihm Respekt verlor.

Doch Gott, er steht auf seiner Seite,
Das gibt ihm Kraft zu Widerstand.
Was auch das Schicksal ihm bereite,
Er weiß sich stark in Gottes Hand.

Neubeginn mit Gottes Wort (Jesaja 51, 1 – 8)

Wir zählen heut´ zu Sarahs Kindern,
Zum großen Stamm von Abraham.
Gott hat vergeben allen Sündern,
Nun fließt hier wieder Milch und Rahm.

Für Gott nun Dank- und Freudenlieder
Erklingen in Jerusalem.
Aus Trümmern wächst die Stadt nun wieder,
Die Häuser bald aus Stein und Lehm.

Nun wird das Volk die Ordnung halten.
Ein Licht erleuchtet in der Welt
Den fernen Ländern und Gewalten.
Gott will, dass man Gebote hält.

Die Treu und Güt´ im Herzen hütet,
Und steht euch bei in Not und Leid!
Und wenn mit Spott sie euch beschüttet
Seid stolz zum Glauben heut´ bereit.

Gebete erhört (Jesaja 51, 9 – 52, 3)

Das Volk hat Gott schon lang gerufen
Voll Hoffnung auf Befreiungstat.
Nun ist´s soweit, schwingt eure Hufen
Und kehrt zurück nach Gottes Rat.

Gott macht dem Leiden nun ein Ende.
Die Furcht auf immer auch vergesst.
An jedem Ort reicht seine Hände
Gott, der euch heute leben lässt.

Es grüßt euch bald mit seinen Toren
Die alte Stadt Jerusalem.
Das Land, das damals wir verloren
Zur Heimat wird wie ehedem.

Ja, auf den Straßen lebten Kinder.
Zum Unglück traf dazu das Schwert.
Die anderen trifft´s nun nicht minder.
Sie röstet nun der Unheil Herd.

Gott beweist seine Macht (Jesaja 52, 4 – 11)

Gott selbst besiegt die Unterdrücker.
Die Sklaven werden nun zu Herr´n.
Nun ist er wieder selbst am Drücker.
Die Rettung schickt er ihnen gern.

Denn Gott ist König aller Welten.
Vom Wachtturm schallt das Freudenlied.
Verlasst das Land und lasset gelten
Den Ruf, der in die Freiheit zieht.
(Jesaja 52, 13 – 53, 12 findet sich vorne)

Neues Leben (Jesaja 54, 1- 10)

In Gottes Stadt kommt neues Leben,
Da niemand mit gerechnet hat,
Zu neuer Blüte zu erheben.
Die Zukunft neu begonnen hat.

Was Krieg und Not dereinst zerstörte
Ersteht dann neu in vollem Glanz.
Auch, was dir da noch nicht gehörte,
zählt neu dazu, nun voll und ganz.

Was du im Jugendwahn zerschlagen,
Wird nicht von Schuld belastet sein.
Gott hat die Last mit dir getragen
Und wird nun dein Befreier sein.

Er hat dich eine Zeit verlassen,
Kommt nun jedoch erneut zurück.
Das Unrecht brachte ihn zum Hassen,
Es ist vorbei, wird neu das Glück,

Jetzt wollen wir erneut dran denken,
An das, was er versprochen hat:
Nie wird er ins Verderben lenken,
Was er zuvor geschaffen hat.

Neue Stadt (Jesaja 54, 11 – 17)

Die Stadt, die auf dem Berge stehet,
Sie war zerstört, dem Acker gleich.
Doch nun die Zeit schon weitergehet.
Wird neu gebaut, wird schön und reich.

Die Mauer steht auf Edelsteinen,
Aus blauem Lapislazuli.
Darauf Rubinen rot vereinen
Karfunkelsteine, schön wie nie.

Die Bürger geh´n auf Gottes Wegen,
So bauen sie aus Frieden Glück.
Sie haben keine Angst, deswegen.
Die Sicherheit kehrt dann zurück.

Wer immer eine Waffe bauet,
Und meint er auch, sie sei geschenkt,
Er niemals wieder damit hauet;
Für immer er die Lanze senkt.

Der neue Bund (Jesaja 55, 1 – 13)

Kommt her zu mir; ich braucht nicht zahlen.
Und nehmt euch, was ihr brauchen könnt.
Hier gibt’s Getreide, lasst uns mahlen.
Das Beste sei euch stets vergönnt.

Der Bund wird neu mit Gott begründet.
Was David wusste, gilt nun neu.
Da jedes Volk von ihm gegründet,
Ist nun manch eines neu dabei.

Nun ist es Zeit zu Gott zu wenden.
Drum lasst von eig´nen Werken ab.
Der Himmel Gottes kann nicht enden.
Sein Wort gibt euch den Lebensstab.

So führt der Weg ins neue Morgen.
Der Jubel füllt das ganze Land.
Der Boden wird uns nun versorgen.
Das Heil wird aller Welt bekannt.

Lieder zum Gottesdienst nach dem Kirchenjahr und zu besonderen Anlässen von Christoph Fleischer, Neuauflage im Selbstverlag Meschede 2004

Vorbemerkung.

In den vergangenen beiden Jahren sind nach Lust und Laune einige Kirchenlieder entstanden. Ich habe sie immer für bestimmte Gottesdienste geschrieben und dann bald als Fotokopie dort eingesetzt. Bis auf eine Ausnahme sind alle Melodien im neuen Evangelischen Gesangbuch. Ausgabe für die Evangelische Kirche im Rheinland, die Evangelische Kirche von Westfalen und die Lippische Landeskirche. Auf diese Ausgabe beziehen sich die Liednummern der Melodien. Wer über die CD Rom für das neue EG verfügt, kann dort auch leicht zu einer Melodie neue Texte hinzufügen und entsprechend mit einer beliebigen Auswahl von Strophen zur Melodie abdrucken. Dadurch lassen sich mit diesem Programm meine Liedtexte auch für Gottesdienste verwenden, wenn man möchte, versteht sich. Ich gebe diese Texte heraus in der Hoffnung, dass sie Freude bereiten und manche Christinnen und Christen auch zum besseren Verstehen des Glaubens führen mögen.

In Dortmund am Sonntag Jubilate erstmals herausgegeben, danach fortlaufend ergänzt.

Adventslied.

Nach Melodie und Text von: Es ist ein Ros entsprungen (eg 30).

Es soll die Rose blühen,
Auch in der kalten Zeit.
Es soll die Liebe glühen,
Wir sind dazu bereit,
Grad angesichts der Not.
Das Leiden wird vertrieben,
Geteilt das Lebensbrot.
Maria konnte hoffen
Und glaubte Gottes Wort.
Die Zukunft ist noch offen
An jedem Lebensort.
Gebrochen ist der Tod;
Gott selbst erhält das Leben,
Und hält die Welt im Lot.
Als Jesus ward geboren,
Da kam hinein das Licht.
Was immer scheint verloren,
Gott Leben neu verspricht.
Die Blindheit wird geheilt;
Verfehlung wird vergeben;
Die Fluten sind geteilt.
Verheißung bleibt bestehen,
Der Glaube ruft zur Tat.
Mit Christus wollen gehen,
Die folgen seinem Rat.
Damit die Rose blüht
Und bricht den Schnee im Winter,
Gibt Jesus seine Güt.
Adventsfragen

Zu singen auf die Melodie: Es kommt ein Schiff, geladen (eg 8).

Das ist ein Lied mit Fragen
Zur lauten Weihnachtszeit.
Was Gott uns hat zu sagen,
Betrifft auch unser Leid.
Sind jeden Tag die Türen
Mit Schokozeug versehn?
Wird`s zum Gelingen führen,
Wenn wir zum Kaufen gehen?
Was machen alte Leute
In dieser Weihnachtszeit?
Wohin gehen Menschen heute
In Not und Einsamkeit?
Wie Weihnachtslieder singen,
Wenn keine Kerze brennt?
Wenn Kinderstimmen klingen,
Ist´s dann erneut Advent?
Wo Gott kommt auf die Erde,
Da gilt ein neues Wort.
Das Wort den Menschen werde
Zum Heil an ihrem Ort.
Marias Lied – Magnifikat

Melodie: Komm, sag es allen weiter, eg 225

Refrain:
Preist Gott mit euren Herzen,
Laut mit der Freude Lobgesang.
Preist Gott mit euren Herzen,
Dem Retter Jubelklang.
Es sind Marias Worte,
Schon vieler Zeiten Lauf:
Gott hilft an unsrem Orte.
Ehrt ihn und singt zuhauf.
Refrain: Preist Gott…
Wir finden sein Erbarmen,
Ist Glauben unser Ziel.
Ganz reich sind nun die Armen.
Der Stolz zählt nicht mehr viel.
Refrain: Preist Gott…
Verloren sind die Mächte,
Der Angst und der Gewalt.
Die Schwachen kriegen Rechte
Ohn jeden Vorbehalt.
Refrain: Preist Gott…
Die Armen dürfen leben,
Bekommen wieder mehr,
Und ihnen wird’s gegeben.
Der Reichen Schatz ist leer.
Refrain: Preist Gott…
Was Gott uns hat versprochen,
Vor langer, langer Zeit,
Das wird nicht mehr gebrochen.
Das Ziel ist nicht mehr weit.
Refrain: Preist Gott…
Weihnachtslied

nach der Idee von „Go, tell it on the mountains“
Melodie: Komm, sag es allen weiter (eg 225).

Refrain:
Laut schallt es von den Bergen,
Weit übers Tal ertönts von fern,
Laut schallt es von den Bergen:
„Gott hat die Menschen gern!“
Als Jesus war geboren
In einem kleinen Stall,
Die Welt schien ganz verloren.
Gewalt war überall.
Refrain:
Laut schallt es…
Die Hirten hielten Wache,
Es war ne dunkle Nacht,
Als Gott dann ihre Sache
Ins andre Licht gebracht.
Refrain:
Laut schallt es …
Ein Bote auf die Erde
Kam zu der Hirtenschar.
Der Engel trat zur Herde.
Die Nacht wurd hell und klar.
Refrain:
Laut schallt es…
Der Engel sprach zu ihnen:
Geht in des Königs Stadt.
Ihr könnt das Heil verdienen,
Das man erwartet hat.
Refrain:
Laut schallt es von den Bergen,…
Gewickelt liegt in Windeln
Das königliche Kind.
Ihr seht, es war kein Schwindeln,
Wenn ihr die Krippe findt.
Refrain:
Laut schallt es von den Bergen,…
Die Mutter an der Wiege,
Sie hört auf euer Wort.
Beenden soll die Kriege
Das Kind in Davids Ort.
Refrain:
Laut schallt es von den Bergen,…
Die Eltern mit dem Kinde,
Sie freuen sich dann so.
Die Botschaft, wie ich finde,
macht alle Menschen froh.
Refrain:
Laut schallt es von den Bergen,…
Passionslied – Neufassung

Melodie: O Haupt voll Blut und Wunden (eg 85).

Als Jesus mit den Seinen
in Gottes Stadt einzog,
da wies ihn die Verheißung,
dass Gottes Wort nicht trog.
Ein Esel war sein Reittier,
die Armen sein Konvoi,
der Frieden seine Hoffnung,
die Menschen war´n ihm treu.
Das Pflaster solcher Straßen,
das war zu hart für ihn;
Soldaten voll mit Waffen,
die zogen auch dorthin.
Im Tempel war´n die Händler,
die dachten an ihr Geld.
Für Gott war hier kein Raum mehr,
um´s Heil war´s schlecht bestellt.
Die Hoffnung schien vergebens,
dass Gott das Heil gesät.
Die Sorge uns´res Lebens,
sie schafft, dass Krieg entsteht.
Nur in der Jünger Runde,
da teilte er das Brot
und sprach vom neuen Bunde,
der enden wird die Not.
Doch vor des Reiches Kommen,
das Blut der Zeugen fließt.
Der Angst kann widerstehen,
wer Gottes Willen liest.
Wer in der Hand der Mächte,
der Macht des Lebens traut,
der dann auch trotz der Nächte,
dem Lichte stolz vertraut.
Die Freunde wollten fliehen
als der Diktator droht`
und bei der Hähne Krähen
droht die Gewissensnot.
Sein Weg führt´ in das Leiden
und vor des Herrschers Stuhl,
vor seiner Feinde Neiden,
der bösen Spötter Pfuhl.
Und das Gesicht, das schöne,
gemacht nach Gottes Bild,
zerstörten Menschensöhne.
Der Zorn, der trieb sie wild.
Wir hören lautes Schlagen,
und hören kein Geschrei.
Wann ist die Nacht der Plagen
der Menschheit mal vorbei?
Dann kam der Toten Stille
zu dem in Mörderhand.
war das noch Gottes Wille
für unser Erden – Land?
Denn dunkel schien die Sonne
noch über Golgatha.
Vorbei des Lebens Wonne,
die letzte Stund´ war da.
Wenn hinter´s Grabes Steinen
die Sonne rot auf geht,
dann wissen, die dort weinen,
dass Hoffnung noch besteht.
Und Jesu Wort und Leben,
es findet keinen Tod;
das wird der Mensch erleben,
der teilen mag das Brot.
Im Leiden wächst Gemeinschaft,
ein gutes Wiedersehn,
und du erlebst Bereitschaft,
zum Mensch in Not zu geh´n.
Und Jesu gute Worte,
die machen heut´ noch Mut,
und sind an jedem Orte,
der Gottes Willen tut.
Osterlied

Nach dem Lied der Hanna, 1. Samuel 2
Melodie: Wir haben Gottes Spuren festgestellt (eg 648).

Gott, du hast heute fröhlich mich gemacht und gabst mir neue Stärke.
Den, der mir Angst macht, hab ich ausgelacht, sah ich dann auf deine Werke.
Refrain:
Du wirst der Retter unsres Lebens sein. Wir sind dann wieder oben.
Wir Christen trauen immer dir allein, woll´n dich als heilig loben.
Gott, du hast uns aus deren Macht befreit, die freche Pläne schmieden.
Und hältst uns Mut und Zuversicht bereit. Nur gewaltfrei gibst du Frieden.
Refrain:
Du wirst der Retter …
Gott, du führst deine neue Welt herbei, wo ohne Schuld die Armen.
Wo dann auch Kinderlosigkeit vorbei. Jeder Mensch erlangt Erbarmen.
Refrain:
Du wirst der Retter …
Gott, du lässt enden unser Sein im Tod, und rufst dann neu ins Leben.
Befreist die Armen aus der Hungersnot, jedem auch sein Brot zu geben.
Refrain:
Du wirst der Retter …
Gott, du bist unsres Lebens sichrer Grund, und du bewahrst die Erde.
Zu dir gehört die Katze und der Hund. Du schufst alle wilden Pferde.
Refrain:
Du wirst der Retter …
Gott, du schützt alle auch in Not und Leid, die sich zur Liebe halten.
Wem aber auch steht Lebenskraft bereit, bleibt sie dir doch vorbehalten.
Refrain:
Du wirst der Retter …
Das Pfingstfest.

Melodie: O komm, du Geist der Wahrheit (eg 136).

Das Pfingstfest, keine Frage,
fällt in die Frühlingszeit;
da hört man keine Klage,
nur Freude weit und breit.
Im Kirchraum frischer Bäume Grün,
erwacht ist die Natur.
Da treibt die Macht der Sonne
des Lebens Kraft in Feld und Flur.
Mit diesem Geist des Lebens
ein jeder ist erfüllt.
Die Sorgen sind vergebens,
der Hunger ist gestillt.
Denn wenn das Licht des Lebens scheint,
ist Traurigkeit vorbei.
Und gut sind alte Wege.
Getröstet lebst du dann wie neu.
Was zu der Jünger Zeiten
nach Jesu Tod geschah,
erzählten sie den Leuten,
denn Gottes Geist war nah.
Dass Jesus, der gestorben war,
sie doch mit Kraft erfüllt,
ist seines Geistes Wirken,
der Gottes Willen uns enthüllt.
Dass seither viele Christen
den Friedensgeist bekannt,
den Menschen oft vermissten
in ihrem Volk und Land,
geschieht durch Gottes Wort und Tat,
er sendet seinen Geist,
die Christen all verpflichtet,
den Weg zu geh´n, den Gott uns weist.
Pfingstlied II.

Melodie: When Israel was in Agyptsland (tradional).

Seit du auf dieser Erde bist, in dir lebt Gottes Geist,
Mit allem, was lebendig ist, in dir lebt Gottes Geist.
Gott ist mit dir und gibt dir neue Kraft,
Du kannst leben, in dir lebt Gottes Geist.
Ist Not und Unrecht dir bekannt, in dir brennt Gottes Geist,
Und weckt in dir den Widerstand, in dir brennt Gottes Geist.
Gott ist mit dir und gibt dir neue Kraft;
Du kannst kämpfen, in dir brennt Gottes Geist.
Als Jesus auf die Erde kam, kam zu uns Gottes Geist.
Als Liebe wieder neu begann, kam zu uns Gottes Geist.
Gott ist mit dir und gibt dir neue Kraft.
Und im Glauben kam zu uns Gottes Geist.
Im Leiden wir verzweifelt sind, komm zu uns Gottes Geist!
Das Abendmahl Gemeinschaft bringt, komm zu uns Gottes Geist!
Gott ist mir dir und gibt dir neue Kraft.
Du rufst betend, komm zu uns Gottes Geist.
Die Zukunft ist ein Friedensreich, vertrau auf Gottes Geist.
Vor Gott sind alle Menschen gleich, vertrau auf Gottes Geist.
Gott ist mit dir und gibt dir neue Kraft.
Hoff auf Frieden, vertrau auf Gottes Geist.
Segenslied

Melodie: Von guten Mächten, S. Fietz (eg 652).

Seit jenem Tag, als unsre Welt geworden
und Wasser von den Bergen ständig fließt,
Gott überall vom Süden bis zum Norden
des Lebens Segen auf die Menschheit gießt.
Wird Gottes Güte deine Wege segnen,
erneuert wird dein Leben jeden Tag;
dann werden alle freundlich sich begegnen,
weil jeder spürt, was Gottes Geist vermag.
Und kannst du einmal Gottes Heil nicht spüren,
und meinst darum, dass Gottes Liebe fehlt,
kann Gottes Wege unsichtbar auch führen
zur Lebensfülle deine kleine Welt.
Wird Gottes Güte …
Der Weg des Lebens wird mit Kraft erfüllet,
mit Lebensfreude, Lust und Tatendrang,
und wenn durch Leid und Trauer er verhüllet,
führt doch dein Schritt den Zukunftsweg entlang.
Wird Gottes Güte …
Das Recht soll blühen, damit auch der Frieden.
Wer Brot empfängt, zum Teilen ist bereit.
Und wem im Leben Heil und Glück beschieden,
den andern Menschen schenkt Zufriedenheit.
Wird Gottes Güte …
Baumlied

Melodie: Herr, deine Liebe (eg 663)

Grünt auch ein Baum im heißen Sand der Wüste,
ragt auf zum Himmel, leben wird gedeihn.
Das Dach der Palmen wogend mich begrüßte,
gotischer Kirchbau soll ihm ähnlich sein.
Siehst du den Baum mit hoher Blätterkrone;
Er ist von alters her ein Bild der Welt.
Es heißt vom Vogel, der den Baum bewohne,
Sonne und Mond, sei in ihm dargestellt.
Am Wurzelwerk fließt Wasser dreier Quellen,
Gedächtnis, Werden, Schicksal sie genannt.
Darin den Fluss des Lebens darzustellen,
der auch dem Mensch als Lebensgeist bekannt.
In seinem Schatten Lebensraum für alle;
Völker die Hand zum Friedensgruße reicht.
Doch auch die Menschheit kennt der Sünde Falle.
Nicht jede Frucht zum Heile uns gereicht.
Doch zeigt der Vielfalt aller Früchte Gaben,
Ursprung und Ziel der Welt im Paradies.
Ein Leben lang wir Gottes Güte haben,
und seines Geistes Früchte schmecken süß.
Ein Baum hat Hoffnung, wird er auch mal sterben,
und er gibt sich zu unserm Nutzen hin.
Astwerk und Holz kann Menschen er vererben,
lebt er dann fort in seiner Pflanzung Sinn.
Der Mast des Schiffes steht in seiner Mitte
und um dem Maibaum stets ein Fest beginnt.
Auch Jesu Kreuz lenkt fester unsre Schritte,
daraus wächst Grün, das Ewigkeit gewinnt.
Engelslied

Melodie: Wir haben Gottes Spuren festgestellt (EG 648)

Wo einmal Angst und Sorgen ich gespürt,
Mich schreckten die Gefahren,
Doch auch mein Weg der Himmel hat geführt,
Engel mir beiseite waren.
Refrain:
Wie immer wir der Zeiten Läufe sehn,
Und wo wir Menschen leben,
Wird uns ein Engel vor den Augen stehn,
Wird er uns Kräfte geben.
Wo einmal ich die Worte hab gehört,
Zu meines Lebens Segen,
Werd ich von keinem Sorgenkram gestört,
Könnt´ den schweren Stein bewegen.
Refrain:
Wie immer wir der Zeiten …
Wo einmal wir vor einer Mauer stehn,
Können nicht überwinden,
Wird aber dann die Leidenzeit vergehn,
Rettung sollen wir bald finden.
Refrain:
Wie immer wir der Zeiten …
So wollen wir auf neue Ziele schaun.
Wir wollen Schritte wagen,
Finden, wenn wir den Worten dann vertraun,
Menschen mit uns Lasten tragen.
Refrain:
Wie immer wir der Zeiten …
Hochzeitslied.

Melodie: Herr, deine Liebe… (eg 663)

Gott, unser Leben trägt die Hand der Liebe
und füreinander sind die Menschen da.
Wenn sie gemeinsam durch das Leben gehen,
dann tut es gut, dann ist die Freude nah.
Kehrvers: Gott, unser Leben trägt die Hand der Liebe
und füreinander sind die Menschen da.*
Auch wenn einmal verdunkelt ist der Himmel
und uns das Licht der Sonne dann nicht scheint,
und wenn der Weg, den wir gemeinsam gehen,
auch mal einander nicht so gut gemeint.
Kehrvers: Gott, unser Leben trägt die Hand der Liebe
und füreinander sind die Menschen da.*
Dann für das Leben zeigt die Macht der Liebe,
dass miteinander Hoffnung wachsen kann.
Wenn wir gemeinsam durch das Leben gehen,
nur aus der Liebe kommt die Freude dann.
Kehrvers: Gott, unser Leben trägt die Hand der Liebe
und füreinander sind die Menschen da.*
Gott ist die Macht, die unsichtbar das Leben
für unser Dasein gibt und weiter hält.
Wenn wir zur Liebe halten das Bestreben,
schafft Gottes Geist, dass alles gut bestellt.
Kehrvers: Gott, unser Leben trägt die Hand der Liebe
und füreinander sind die Menschen da.
*Unter leichter Abänderung der Melodie, könnte der Kehrvers hier auch entfallen.

Lied zur Konfirmation

Melodie: Komm, sag es allen weiter, (eg 225)

Refrain:
Du lässt dich konfirmieren, willst selbst im Haus der Kirche sein.
Du lässt dich konfirmieren, und Jesus lässt dich ein.
Du hast schon viel verstanden, hast Jesu Ruf gehört,
der klingt in allen Landen, dass Friede ungestört.
Refrain:
Du lässt dich konfirmieren, willst selbst im Haus der Kirche sein.
Du lässt dich konfirmieren, und Jesus lässt dich ein.
Der Lebensbund der Taufe, er wurde dir zuteil.
In deinem Lebenslaufe, will Gott dein Seelenheil.
Refrain:
Du lässt dich konfirmieren, …
Sein Geist schenkt neues Leben. Wenn du Probleme hast,
du kannst ihm dann abgegeben, was immer deine Last.
Refrain:
Du lässt dich konfirmieren, …
Gott hat dich auch berufen in seinen Zeugendienst.
Besteige nun die Stufen, sein Haus zum Gottesdienst.
Refrain:
Du lässt dich konfirmieren, …
Wenn viele kleine Leute den Weg des Friedens geh´n,
wird Gottes Geist auch heute an allen Orten weh´n.
Refrain:
Du lässt dich konfirmieren, …
Abendmahlslied.

Melodie: Das sollt ihr Jesu Jünger, Johann Crüger (eg 221).

Gott hat die Leute
Nicht im Leid gelassen,
Als sie wie Beute
In der Knechtschaft saßen.
Im Bund mit ihnen
Auf den neuen Wegen
Gibt Gott den Segen.
Im Abendmahle
Wir den Sieg bedenken.
Jesus im Saale
Wollte Leben schenken.
Kreuz, Not und Leiden
Sind doch nicht das Ende
Nur Gottes Hände.
Brot gibt uns Leben
Aus der Saat geworden.
Leib hingegeben.
Menschenhände morden.
Jesus gibt’s Leben.
Uns allein zugute
Fließt Jesu Blute.
Im Kelch liegt Leben.
Gott mit uns im Reinen.
Heil Gott wird geben,
Sich mit uns vereinen.
In Jesu Geiste
Und mit ihm verbunden:
Welt kann gesunden.
Brot unsres Lebens,
Kelch des Heils wir teilen.
Gott nicht vergebens
Lässt uns das verteilen,
Was wir empfangen.
Woran wir auch denken,
Gott wird es schenken.
Tauflied

Melodie: Komm, Herr, segne uns, D. Trautwein (eg 170)

Wasser steht nicht still,
Wasser ist lebendig.
Lebenskraft für dich
gibt es dir beständig.
Gottes Kind bist du
immer angenommen;
heute ist gekommen
Gottes Bund dazu.
In der Taufe wird
Wasser dich berühren.
Gottes Wort verspricht,
dich zum Licht zu führen.
Du empfängst den Geist,
der dich kann verwandeln
zu dem neuen Handeln,
das da christlich heißt.
Lebend kannst du selbst
dich zu Gott bekennen.
Keine Mauer wird
dich vom Leben trennen.
Jesus läd dich ein
und du kennst die andern,
die mit Jesus wandern,
wollen bei ihm sein.
Liebe wird geschenkt,
kannst du weitergeben.
Sie erhält die Welt
und schafft neues Leben.
Lass dich darauf ein!
Stifte selbst den Frieden!
Waffen umzuschmieden,
ist kein Mensch zu klein.
Beerdigungslied nach Psalmworten (Psalm 23)

Du, Gott, bist meiner Wege Hüter,
Du gibst mir Brot, du gibst mir Saft.
Von dir empfing ich viele Güter,
Führst mich aus der Gefangenschaft.
Du, Gott, gehst mit mir auf dem Wege,
Und deckst mir auch so manchen Tisch.
Als Gast leb ich in deiner Pflege,
Dein Güt, dein Lieb sind täglich frisch.
Du, Gott, ist meine Zeit zu Ende,
Und geh zur letzten Ruh ich ein,
Ich fall zuletzt in deine Hände,
Gehöre in dein Haus hinein.
Lied gegen Vorurteile.

Alle Glatzen sind glatt
Und alle Mädchen sind zickig
Alle Fenster sind matt
Und alle Teenies sind flippig
Alle Katzen sind grau
Und alle Hunde sind bissig
Alle Lehrer sind schlau
Und alle Lieder sind schmissig
Wer durch ´ne Farbenbrille sieht,
Wird keinen Freund erkennen,
Und wer nur jeden andern flieht,
Wird nur alleine pennen.
Wer immer eine Antwort weiß,
Wird keiner bald mehr fragen.
Und wer nur immer denkt an Fleiß,
Wagt selbst kein Wort zu sagen.
Alle Wasser sind tief
Und alle Stürme sind windig
Alle Wände sind schief
Und alle Wetter sind lindig
Alle Wege sind weit
Und alle Menschen sind sündig
Alle Straßen sind breit
Und alle, die suchen wer´n fündig.
Wer durch ´ne Farbenbrille sieht,
Wird keinen Freund erkennen,
Und wer nur jeden andern flieht,
Wird nur alleine pennen
Wer immer eine Antwort weiß,
Wird keiner bald mehr fragen.
Und wer nur immer denkt an Fleiß,
Wagt selbst kein Wort zu sagen.
Abendmahlslied II.

Nehmt das Brot.
Melodie: Let us break bread together.

Nehmt das Brot und verteilt es unter euch.
Nehmt das Brot und verteilt es unter euch.
Refrain:
Du bist mitten unter uns.
Guter Gott segne unsern Geist
mit Jesu Gnade für uns.
Nehmt den Wein und verteilt ihn unter euch.
Nehmt den Wein und verteilt ihn unter euch.
Refrain:
Du bist mitten unter uns.
Guter Gott segne unsern Geist
mit Jesu Gnade für uns.
Singt ein Lied und erzählt von Gottes Reich.
Singt ein Lied und erzählt von Gottes Reich.
Refrain:
Du bist mitten unter uns.
Guter Gott segne unsern Geist
mit Jesu Gnade für uns.
Hört auf Gott und vergebt euch eure Schuld.
Hört auf Gott und vergebt euch eure Schuld.
Refrain:
Du bist mitten unter uns.
Guter Gott segne unsern Geist
mit Jesu Gnade für uns.
Sprecht mit Gott und betet für die Welt.
Sprecht mit Gott und betet für die Welt.
Refrain:
Du bist mitten unter uns.
Guter Gott segne unsern Geist
mit Jesu Gnade für uns.
Spürt den Geist und geht im Segen heim.
Spürt den Geist und geht im Segen heim.
Refrain:
Du bist mitten unter uns.
Guter Gott segne unsern Geist
mit Jesu Gnade für uns.

Gebet: Das religiöse Netzwerk. Christoph Fleischer Werl 2010

Lebendiger Gott.
Wir sehnen uns nach Freundschaft und Liebe.
Wir möchten Anerkennung und Lob auch jenseits von Leistung und Konkurrenz.
Wir möchten so akzeptiert werden, wie wir sind.
Wir sehnen uns nach Freunden, die uns zeigen: Du bist O.K..
Eine virtuelle Gemeinschaft über alle Kontakte dieser Welt hinaus, bietest du Gott uns an.
Wir gehören zu dir.
Du gibst uns Freundinnen und Freunde auf der ganzen Welt.
Aus dem Vertrauen auf deine Gegenwart können wir leben.
Wir vertrauen auf die Liebe als das Grundprinzip.
Das religiöse Netzwerk ist in allem gegenwärtig und präsent, auch in diesem Gottesdienst.
Dafür danken wir dir.
Amen.

Lyrische Texte von Lothar Zenetti, zusammengestellt von Christoph Fleischer, Werl 2010

Wie durch ein Zufall begegnete mir das Werk dieses kirchlichen Liederdichters und Gedichteschreibers wieder, dessen Texte ich schon früher so gerne gelesen habe. Es sind eben Texte, die dem Volk im besten Sinn aufs Maul schauen, aber eben nicht nach dem Mund reden. Die Rede ist von Lothar Zenetti aus Frankfurt.

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