Gebete und Texte des Kirchenjahres in aktueller Sprache, Rezension von Konrad Schrieder, Hamm 2018

Stephan Goldschmidt: Denn du bist unser Gott. Gebete, Texte und Impulse für die Gottesdienste des Kirchenjahres, Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn 2018, gebunden, 352 S., mit CD, ISBN 978-3-7615-6553-7, Preis: 32,00 Euro

Seit dem 1. Advent gilt die neue revidierte Perikopenordnung. Neben einer moderaten Modifikation der Lesungstexte unterscheidet sie sich von ihrer Vorgängerin vor allem, dass die altkirchliche Evangelien- und Epistelreihe aufgegeben wurde und nahezu ein Drittel der Texte aus dem Alten Testament stammen. So finden sich nach dem abgedruckten Wochenpsalm ein Text aus der jeweiligen der drei Gattungen, der verschiedenen Lesejahren zugeordnet ist. Da der Turnus von sechs Lesejahren beibehalten bleibt, folgen zusätzlich für jeden Sonn- und Festtag drei Predigttexte sowie weitere Perikopenvorschläge. Dazu ist bereits eine Fülle an Material erschienen.

Stephan Goldschmidt, der Geschäftsführer der Liturgischen Konferenz in der EKD, legt mit seiner Neuerscheinung einen liturgischen Wegbegleiter für das Proprium de Tempore des ganzen Kirchenjahres vor, in den eine 20 Jahre lange reiche Erfahrung mit dem Umgang und der Formulierung von Gebeten eingeflossen ist. Für jeden Anlass finden sich der Wochenspruch, die Textstellen des Wochenpsalms und der drei ersten Lesungen, die beiden Wochenlieder, ein Eingangs- und ein Schlusslied sowie zwei weitere Liedvorschläge aus dem Stammteil des EG oder dem Ergänzungsheft, die die beabsichtigte ausgewogene Mischung von traditionellem und neuem Liedgut weiterführt. Es folgt eine Meditation mit den Wochenpsalmen in aktualisierter Sprache, teilweise auch mit freien Texten, etwa am 8. und 10. (Israelsonntag/Gedenktag der Zerstörung des Tempels) Sonntag nach Trinitatis zum Thema „Klage“. Die Tagesgebete sind an Gott den Vater gerichtet und folgen im Wesentlichen dem klassischen Aufbau, lassen aber den trinitarischen Schluss vermissen.

Die Fürbitten bieten ein breites Spektrum an Gebetsanliegen, die auf das jeweilige Thema des Son- oder Festtages abgestimmt sind (etwa „Frieden“ in der Christnacht, „Geist Gottes“ zum 6. Sonntag nach Trinitatis, „Teilen“ zum 7. Sonntag nach Trinitatis und „Schuld und Vergebung“ sowie Fürbitte gegen Antisemitismus zum 10. Sonntag nach Trinitatis. Die einzelnen Fürbitten sind übersichtlich in Abschnitte gegliedert und Gebetsrufe lassen sich, sofern nicht vorhanden, individuell einfügen. Ein Impuls zum Sonntagsevangelium, das das Thema des Gottesdienstes vorgibt, rundet schließlich die Textsammlung ab.

Zur Christnacht und zum Altjahrsabend wird jeweils eine „Alternative Lesung“ mit verteilten Rollen angeboten, zum ersten Anlass als Verschränkung der bekannten Geburtserzählung nach Lukas in Verschränkung mit Prediger 3 (alles hat seine Zeit).

Das Erntedankfest ist nach dem 18. Sonntag nach Trinitatis angeordnet und entsprechend der Ordnung im Lektionar als erster Sonntag im Oktober ausgewiesen. Der Reformationstag folgt dem 21. Sonntag nach Trinitatis und der Letzte Sonntag im Kirchenjahr findet sich der neuen Ordnung entsprechend als Ewigkeitssonntag und als Totensonntag mit unterschiedlichem Proprium.

Der Leser hält passend zum Evangelischen Gottesdienstbuch einen Band mit Texten in aktueller, zeitgemäßer und inklusiver Sprache in Händen. So wird Gott im Tagesgebet zum 5. Sonntag nach Ostern „Vater und Mutter“ genannt oder am 3. Sonntag nach Epiphanias die verschiedenen Religionen und Kulturen in unserem Land bedacht.

Eine CD mit einer PDF aller Texte zum Kopieren ist beigefügt, zwei Lesebändchen erleichtern die Handhabe.

Dieses Werk will keine Predigthilfe ersetzen. Das übersichtliche und vielseitige Arbeitsbuch sollte als unentbehrliches Rüstzeug auf dem Schreibtisch des Liturgen/der Liturgin bei der Vorbereitung des Gottesdiensts nicht fehlen.

Luthers Lieder – Entstehungsgeschichte und Dokumentation, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2017

Zu:

Martin Luther: Die Lieder, Herausgegeben von Jürgen Heidrich und Johannes Schilling, Reclam und Carus Verlag, Stuttgart 2017, gebunden, 204 Seiten, ISBN (Reclam): 978-3-15-011096-6, Preis: 35,00 Euro

Alle bis heute überlieferten Kirchenlieder Martin Luthers sind in diesem Band in der Reihenfolge der Entstehung dokumentiert. Die Kompetenzen beider Verlage Reclam und Carus verbinden diese Text- und Notenedition.

Als Beispiel diene das bekannte Lied: „Ein feste Burg ist unser Gott“ (Nr. 25, S. 98 – 101). Zuerst sehen wir den Notendruck des Liedes in der Ausgabe Melchior Kriegstein aus Augsburg. Es folgt die historische Erläuterung. Zunächst geht der Kommentar auf die Entstehung dieses Dokuments ein. Der Komponist dieser Noten ist Trompeter Johann Kugelmann, der als Kapellmeister in Königsberg wirkte. „Luthers Lieder – Entstehungsgeschichte und Dokumentation, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2017“ weiterlesen

Ursprünge des christlichen Kultes im Judentum, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2016

Zu: Jürgen Ebach: Das Alte Testament als Klangraum des evangelischen Gottesdienstes, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2016, gebunden, 368 Seiten, ISBN: 978-3-579-08242-4, Preis: 29,99 Euro

Schon der Bielefelder Alttestamentler Frank Crüsemann schrieb über die Wirkungsgeschichte des Alten Testaments bis ins Neue Testament hinein. Er bezeichnete dies als „Wahrheitsraum“. Anders im Buch von Jürgen Ebach. Ihm geht es um mehr als um eine biblische Quelle, die zudem noch zeitlich nah am historischen Alten Testament, der Bibel des antiken Judentums lag, sondern es geht ihm um die Fortsetzung des Alten Testaments bis in die heutige Praxis des Gottesdienstes hinein.

Der Begriff Klangraum soll eine Verstehenslinie verdeutlichen: „Der gegenwärtige evangelische Gottesdienst bringt in seinen liturgischen Elementen, seinen Wörtern, Worten, Motiven und Texten […] das Alte Testament zum Klingen und entfaltet sich weithin eben in diesem Klangraum.“ (S. 13). „Ursprünge des christlichen Kultes im Judentum, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2016“ weiterlesen

Singen im Advent, Christian Hufgard

singenimadventIn der dritten Auflage des Liederbuchs „Singen im Advent“ sind über 50 klassische Lieder für Weihnachten und die Adventszeit von „A B C, die Katze lief im Schnee“ über „Ihr Kinderlein kommet“ bis hin zu „Zu Bethlehem geboren“ enthalten. Da die Urheber der Lieder bereits seit über 70 Jahren verstorben sind, dürfen alle Noten kostenfrei gesungen, kopiert und verbreitet werden. Die meisten der neu aufgenommenen Lieder sind der „Ebersberger Liedersammlung“ entnommen, einige wurden aus alten Liederbüchern übertragen. Insgesamt sind in „Singen im Advent“ über 50 Notensätze enthalten. Interessant für Chöre sind am Ende des Buches auch ein paar vierstimmige Sätze.

Zusätzlich zu dem PDF kann die Liedersammlung auch in gedruckter Form zum Herstellungspreis 6,67 Euro bestellt werden.

Zum Download des 4,3 MB großen PDFs bitte hier klicken.

Natürlich stehen auch die Rohdaten des Buches zur Verfügung. Sie können unter https://github.com/Musikpiraten/public-domain-season-songs heruntergeladen werden.

Psalmengedichte von Andreas Prade vertont

Wenn der Liedermacher Martin Kaminski und der Borkumer Kirchenmusiker Andreas Prade in einem Konzert in der Christuskirche handgemachte Lieder von Gott und der Welt präsentieren wird es in der Borkumer Kirche am Strand musikalisch. Der Konzerttitel: „Am schönsten ist es in der Küche“. Hier kann man träumen, lachen und erzählen und müde Geister werden hier schnell wieder wach! Anlässlich der neuen Küche in der Arche (Evangelisch Lutherisches Gemeindehaus Borkum) singen sie eigene Lieder von Gott und der Welt – von Mitmenschlichkeit – Ohnmacht – Hoffnung – Schmerz und Heiterkeit. Bei der Abfassung der ausgewählten Lieder wurden Psalmengedichte von Christoph Fleischer verwendet.
Die Kollekte sowie alle Einnahmen des Tages kamen der neuen Küche zugute. Nach dem Konzert sind noch alle zu einem Umtrunk und kleinem Snack mit Küchenbesichtigung in der Arche willkommen.
Die folgenden Aufnahmen sind alle aus dem am 06.04.2014 zusammen mit Martin Kaminski gespielten Konzert. Sie sind mit der Handkamera aufgenommen worden.

https://www.youtube.com/watch?v=znDIDFMVeiU
https://www.youtube.com/watch?v=pQUw4a8NakA
https://www.youtube.com/watch?v=Y4A-5gbODs0
https://www.youtube.com/watch?v=6Cp4WJi1vFY
https://www.youtube.com/watch?v=Gn86gmPCoV8

Hinweis:
Psalmengedichte. Christoph Fleischer, Neubearbeitung, Werl 2011 | Der schwache Glaube