Bibelwochenplanung „Das Hohelied“ 2017/2018, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2018

Zu:

Zwischen dir und mir, Ökumenische Bibelwoche 2017/2018, Exegesen, Bibelarbeiten und Anregungen zum Hohelied der Liebe, Texte zur Bibel 33, Hrsg. Von Elisabeth Birnbaum, Kerstin Offermann, Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn 2017, Softcover, 160 Seiten mit DVD, ISBN 978-3-7615-6414-1, Preis: 23,00 Euro

Kerstin Offermann ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste der EKD mit Sitz in Berlin. Sie gibt die Vorbereitungsmaterialien zur Bibelwoche im Auftrag der Deutschen Bibelgesellschaft und dem katholischen Bibelwerk heraus, beide in Stuttgart.

Im Vorwort stellt sie dar, dass die Bibeltexte aus dem Buch Hohelied und dem Text 1. Korinther 13 der Ausgabe der neuen Einheitsübersetzung entnommen sind. Eine Zugabe auf der DVD ist neben dem Teilnehmerheft als PDF-Datei und anderem Material ein „Kreativheft zum Hohelied der Bibel“ mit Impulsen aus dem „Bible Art Journaling“. Dabei wird in einer einfachen persönlichen Bibelausgabe die betreffende Seite farbig mit phantasievollen Motiven ausgestaltet. „Bibelwochenplanung „Das Hohelied“ 2017/2018, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2018“ weiterlesen

Die Liebe aber ist die größte, Rezension von Joachim Wehrenbrecht

Zu: Richard Rohr: Paulus. Der unbekannte Mystiker, Aus dem Amerikanischen von Bruno Kern, Verlag Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 2017, gebunden, 106 Seiten, ISBN: 978-3-460-50019-8, Preis: 12€

Das katholische Bibelwerk legt mit einem modern aufgemachten festen Bucheinband mit Lesebändchen und acht farbigen Paulusbildern aus der Kunstgeschichte ein attraktives und preisgünstiges Paulusbüchlein auf. Die aus dem Amerikanischen übersetzten Vorträge von Bruno Kern behalten ihren Redecharakter bei. Den 14.Kapiteln  auf 103 Seiten ist jeweils in kursiver Schrift eine Übertragung/Übersetzung paulinischer Grundtexte vorangestellt.

Ein schönes Büchlein, das einem breiteren Publikum eine kleine Einführung in paulinische Theologie gewährt und zum eigenen Nachdenken anregt. Richard Rohr liest Paulus von der Tradition der Mystik her und zeigt auf, dass die paulinische Dialektik von seiner Christusmystik verstanden werden will. Dieser Gedanke ist nicht neu, wird aber von Rohr zugespitzt. Schon länger versteht und vermittelt Rohr die biblischen Schriften spirituell. Dieser Zugang ist fruchtbar und zeigt auch hier wie lebensnah und radikal der paulinische Weg bis heute ist.

Mit seinem Ansatz leistet Rohr einen Beitrag zur Erneuerung der Theologie und der christlichen Praxis. Er ist im guten Sinn ein praktischer Theologe für den der Glaube in der Liebe seine tiefste Bestimmung erfährt. Rohrs Leidenschaft für den Glauben wird in jedem Kapitel deutlich. Das gefällt mir. An manchen Stellen hätte ich mir ein stärkeres Lektorat gewünscht, etwa wenn Rohr pathetisch sagt: „Paulus ich vergebe dir, dass du das Wort Fleisch benutzt hast, doch die Vergebung fällt mir nicht leicht.“ (S.52)

Die Stärke Rohrs, seine Zuspitzung, Leichtigkeit und die Fähigkeit gegen den Strich zu denken, enthält auch die Schwäche der Verkürzung, Vereinfachung und eine gewisse Laxheit. Alles in allem aber ein gutes Büchlein, das Lust auf den Begründer der christlichen Theologie macht.