Im Kreisgebiet beginnt die Amphibienwanderung
Immer im Frühling begeben sich Kröten und andere Amphibien auf die Wanderschaft. Leider endet die Reise für viele Tiere jäh unter einem Autoreifen. Damit dieses Schicksal möglichst wenigen blüht, wird der Kreis Soest an potentiellen Gefahrenstellen Krötenzäune und Warnschilder aufstellen und eine Strecke sperren. Die Maßnahmen dienen auch der Sicherheit der Verkehrsteilnehmer. Denn viele überfahrene Tiere sorgen für eine erhöhte Rutschgefahr.
Die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Soest bittet alle Kraftfahrer für den relativ kurzen Zeitraum der Amphibienwanderung, etwa sechs bis acht Wochen, besonders vorsichtig zu fahren und die Warnschilder zu beachten. Insbesondere in den späten Abend- und Morgenstunden, von 19 bis 6 Uhr, werden die Tiere aktiv und sind für Verkehrsteilnehmer spät zu erkennen.
„Wenn es draußen wärmer als fünf Grad wird, die Tage länger werden und es öfters regnet, dann kommen Amphibien, insbesondere Erdkröten, aus ihren Winterquartieren und machen sich auf den Weg zu Teichen und Weihern“, erklärt Marianne Rennebaum, Sachgebietsleiterin für Natur- und Landschaftsschutz der Kreisverwaltung Soest. Das Ziel der Tiere ist das sogenannte Laichgewässer, was ein Teich, ein See oder aber auch ein Wiesengraben sein kann.
Zur Sicherheit der Kröten und der Autofahrer hat der Kreis Soest vorsorglich Warnschilder an den Kreisstraßen 9 (Meiningsen), 74 (Oberbergheim), 30 (Lüttingen), 42 (Benninghausen/ Hellinghausen) und 3 (Schwefe/ Merklingsen) aufgestellt. Zudem wird in den kommenden Tagen die Schulstraße in Mellrich zwischen der Bundesstraße 55 und dem Abzweig Schloß Eggeringhausen für die Zeit der Amphibienwanderung gesperrt. „Auf diesem Streckenabschnitt wandern jedes Jahr tausende von Erdkröten und Molchen zu ihrem Laichgewässer“, weiß Rennebaum.
Weiterhin werden an zehn Streckenabschnitten Krötenzäune mit einer Gesamtlänge von über drei Kilometern aufgestellt. Im Einzelnen werden Zäune an der Kreisstraße 74 in Oberbergheim, an der Kreisstraße 11 in Hattrop, an den Zufahrten zu Schloss Körtlinghausen in Kallenhardt, an der Landesstraße 673 in Wiehagen, an der Kreisstraße 8 in Möhnesee-Völlinghausen, am Fischteich in Wamel, an der Kreisstraße 30 in Lüttringen, an der Straße Im Grund in Günne und an der Landesstraße 845 in Lippetal errichtet. Unterstützung bekommt der Kreis Soest dabei vom Landschaftsinformationszentrum Wald und Wasser Möhnesee e.V. (LIZ), Straßen NRW, verschiedenen Ortsvorstehern und der BUND-Ortsgruppe Kallenhardt. Die Kreisverwaltung Soest bedankt sich bei allen ehrenamtlichen Helfern für Ihren Einsatz beim Aufbau und der Betreuung der Zäune.