Predigtmeditation für den ersten Sonntag nach Epiphanias, Josua 3, 5-17 (Auswahl), Christoph Fleischer, Welver 2015

Predigttext (neu) Josua 3, 5-11.17

5 Und Josua sprach zum Volk: Heiligt euch, denn morgen wird der HERR Wunder unter euch tun. 6 Und zu den Priestern sprach er: Hebt die Bundeslade auf und geht vor dem Volk her! Da hoben sie die Bundeslade auf und gingen vor dem Volk her.
7 Und der HERR sprach zu Josua: Heute will ich anfangen, dich groß zu machen vor ganz Israel, damit sie wissen: Wie ich mit Mose gewesen bin, so werde ich auch mit dir sein. 8 Und du gebiete den Priestern, die die Bundeslade tragen, und sprich: Wenn ihr an das Wasser des Jordans herankommt, so bleibt im Jordan stehen.
9 Und Josua sprach zu den Israeliten: Herzu! Hört die Worte des HERRN, eures Gottes! 10 Daran sollt ihr merken, dass ein lebendiger Gott unter euch ist und dass er vor euch vertreiben wird die Kanaaniter, Hetiter, Hiwiter, Perisiter, Girgaschiter, Amoriter und Jebusiter: 11 Siehe, die Lade des Bundes des Herrschers über alle Welt wird vor euch hergehen in den Jordan. 17Und die Priester, die die Lade des Bundes des HERRN trugen, standen still im Trockenen mitten im Jordan. Und ganz Israel ging auf trockenem Boden hindurch, bis das ganze Volk über den Jordan gekommen war.

Lesungen: Epistel: Römer 12, 1-8, Evangelium: Mt. 3, 13-17

Exegese:

Diese Kurzfassung beschränkt sich auf das wesentliche Ereignis, dass die Angehörigen des Volkes Israel den Jordan (vor der Landnahme) trockenen Fußes überqueren konnten. Der Kontext kann auf das Schilfmeerwunder verweisen. Es wird vermutet, in Gilgal nahe Jericho sei der Zwölfstämmebund kultisch vergegenwärtigt worden (Die Wissenschaft hat diese Theorie verworfen. Der Text ist also in erster Linie literarisch zu würdigen: http://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/gilgal-1/ch/f7f94d07c4a6abdd0e541ef88a0cc602/).

IMG_0081 (2) KopieHier ist von der Bundeslade die Rede, die durch den Jordan hindurch getragen werden soll. Zugleich wird in diesem Text durch die Bundeslade das Wunder der Flussüberquerung erst ermöglicht. „Predigtmeditation für den ersten Sonntag nach Epiphanias, Josua 3, 5-17 (Auswahl), Christoph Fleischer, Welver 2015“ weiterlesen

Predigt über Johannes 12, Christoph Fleischer, Welver 2014

Predigttext: Johannes 12, 44-50 (Gute Nachricht Bibel)

Diese Predigt halte ich am Sonntag nach Weihnachten in Bad Sassendorf und am 2. Sonntag nach Weihnachten in Ense.

Jesus rief laut:

„Wer mich annimmt, nimmt nicht mich an, sondern den, der mich gesandt hat.
Wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat.
Ich bin als Licht in die Welt gekommen,
damit alle, die mich annehmen, nicht im Dunkeln bleiben.
Wer hört, was ich sage, und sich nicht danach richtet, den verurteile ich nicht;
denn ich bin nicht als Richter in die Welt gekommen,
sondern als Retter.
Wer mich ablehnt und nicht annimmt, was ich sage,
hat seinen Richter schon gefunden:
Die Worte, die ich gesprochen habe,
werden ihn am letzten Tag verurteilen.
Was ich euch gesagt habe, stammt nicht von mir;
der Vater, der mich gesandt hat,
hat mir aufgetragen, was ich zu sagen und zu reden habe.
Und ich weiß, dass das, was er mir aufgetragen hat,
euch ewiges Leben bringt.
Für alle meine Worte gilt also:
Ich sage euch genau das, was der Vater mir gesagt hat.“

Liebe Gemeinde,

Als ich gerade den Text noch einmal abgeschrieben habe, kam mir der Gedanke: Jetzt ist die Katze aus dem Sack. Darum geht es also am Weihnachtsfest, das wir heute in der Rückschau betrachten.

Dazu fiel mir ein:

Vor etwa 10 Jahren bin ich einmal kurz nach Neujahr ins Erzgebirge gefahren, nach Schneeberg. Die Buden auf dem Weihnachtsmarkt standen noch, aber waren verschlossen. Die Pyramiden drehten sich noch. Die Weihnachtsbäume waren erleuchtet, aber keiner war da, der sich dafür interessierte. Die erzgebirgischen Läden und das Museum waren Gottseidank geöffnet, wir hatten wirklich alle Zeit der Welt, uns diese Weihnachtswelt der Räuchermänner und Pyramiden in Ruhe anzuschauen und waren in der Stadt fast unter uns.

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Und mir kam die Frage: Was bleibt vom Weihnachtsfest, wenn sich der Tanz ums goldene Kalb verzogen hat, wenn der Glühweinduft verschwunden ist und das Geplärre der Rekorder aufgehört hat? „Predigt über Johannes 12, Christoph Fleischer, Welver 2014“ weiterlesen

Weihnachtspredigt über Johannes 1, 1. Weihnachtstag, Christoph Fleischer, Welver 2014

Predigt über Johannes 1, 1 – 5,9 – 14,16 – 18 (Gute Nachricht Bibel)
1Am Anfang war das Wort*. Das Wort war bei Gott,
und in allem war es Gott gleich.
2Von Anfang an war es bei Gott.
3Alles wurde durch das Wort geschaffen;
und ohne das Wort ist nichts entstanden.
4In ihm war das Leben,
und dieses Leben war das Licht für die Menschen.
5Das Licht strahlt in der Dunkelheit,
aber die Dunkelheit hat sich ihm verschlossen.
9Das wahre Licht, das in die Welt gekommen ist
und nun allen Menschen leuchtet, ist Er, der das Wort ist.
10Er, das Wort, war schon immer in der Welt,
die Welt ist durch ihn geschaffen worden,
und doch erkannte sie ihn nicht.
11Er kam in seine eigene Schöpfung,
doch seine Geschöpfe, die Menschen, wiesen ihn ab.
12Aber allen, die ihn aufnahmen und ihm Glauben* schenkten,
verlieh er das Recht, Kinder Gottes zu werden.
13Das werden sie nicht durch natürliche Geburt
oder menschliches Wollen und Machen,
sondern weil Gott ihnen ein neues Leben gibt.
14Er, das Wort, wurde ein Mensch,
ein wirklicher Mensch von Fleisch und Blut.
Er lebte unter uns, und wir sahen seine Macht und Hoheit,
die göttliche Hoheit, die ihm der Vater gegeben hat, ihm, seinem einzigen Sohn*.
Gottes ganze Güte und Treue ist uns in ihm begegnet.
16Aus seinem Reichtum hat er uns beschenkt,
uns alle mit grenzenloser Güte überschüttet.
17Durch Mose gab Gott uns das Gesetz*,
in Jesus Christus aber ist uns seine Güte und Treue begegnet.
18Kein Mensch hat Gott jemals gesehen.
Nur der Eine, der selbst Gott ist und mit dem Vater in engster Gemeinschaft steht, hat uns gesagt und gezeigt, wer Gott ist.

(Die Predigt halte ich am 25.12 um 10 Uhr in der Anna-Kaplle Ense-Niederense)

Liebe Gemeinde,

dieses Evangelium, das heute Predigttext ist, ist vormals am zweiten Weihnachtstag vorgelesen worden. In diesem Jahr ist es zur Erprobung am ersten Weihnachtsfeiertag dran. Die Ordnung geht sicherlich davon aus, dass wir aus unterschiedlichen Gründen die Weihnachtsgeschichte des Lukas noch im Ohr oder in Gestalt einer Krippe vor Augen haben. Das Johannesevangelium liefert keine derartige Erzählung, weder die von den Hirten noch die der Weisen aus dem Morgenland.IMG_0337
Trotzdem ist der Anfang des Johannesevangeliums, genannt der Prolog, auch eine Art Weihnachtsgeschichte. Während die eine Weihnachtsgeschichte an einem Ort spielt, in Bethlehem, ist diese Weihnachtsgeschichte über die ganze Welt verbreitet. In der ganzen Schöpfung. „Weihnachtspredigt über Johannes 1, 1. Weihnachtstag, Christoph Fleischer, Welver 2014“ weiterlesen

Predigt Lukas 1, 39 – 55 zum 4. Advent, Emanuel Behnert, Lippetal 2014

Die Gnade Gottes, unseres Vaters und die Liebe unsres Herrn Jesus Christus und die Gemeinschaft im Heiligen Geist sei mit uns allen. Amen.

Liebe Gemeinde!

Wie haben Sie diese Tage in der letzten Woche, die letzten vorweihnachtlichen Tage verbracht? Wie werden Sie die verbleibenden verbringen? Unruhe, Hast und Hektik? Alles, oder die Reste einkaufen für das bevorstehende Weihnachtsfest, weil es danach ohnehin nichts mehr zu kaufen gibt? Letzte Vorbereitungen, damit alles heimelig wird und man die friedliche Harmonie, nach der man sich so sehr sehnt, zumindest ansatzweise genießen kann? Einmal noch ein Besuch über einen Weihnachtsmarkt, um so richtig in die sentimentale Stimmung, die zu Weihnachten dazu zu gehören scheint, zu kommen? Und auch, wenn es gut tut, sich den Gefühlen von Weihnachten zu öffnen, was häufig verbunden ist mit (wehmütigen) Erinnerungen, aber auch vielleicht mit dem Gefühl wieder einmal, vielleicht nach langer Zeit,  Harmonie und familiäre Gemeinschaft zu spüren und zu erfahren. All das soll sicher nicht klein geredet werden. Aber da gibt es noch eine andere Seite, die wir in unserer Sehnsucht nach Weihnachtsharmonie allzu oft ausblenden. —– „Predigt Lukas 1, 39 – 55 zum 4. Advent, Emanuel Behnert, Lippetal 2014“ weiterlesen

Der Weg zum Licht, Gott in mir, Jesus, Rainer Neu, Wesel 2014

Die folgenden drei Texte sind eine Leseprobe aus dem Buch:

Rainer Neu: Den Glauben erfahren, Selbstverlag Rainer Neu Wesel am Rhein 2012, ISBN 978000398049, erhältlich z. B. über www.tauschticket.de und www.booklooker.de.

Aus dem Vorwort:

„Die Beiträge dieses Bandes sind ursprünglich als Radioandachten, Predigten, biblische Besinnungen und Meditationen entstanden.“

Gott in mir

Elke suchte zwei Dinge in ihrem Leben: das Wahre und das Einfache. Sie hoffte bei dieser Suche auch Gott zu finden. Da stieß sie in der Ecke einer Buchhandlung auf einen Band, der ihr versprach, die Prinzipien der Welt in klaren und einsich­tigen Worten zu erklären. „Alles ist EINS“, lautete ein Grundsatz dieses Buches. Die Trennungen und Unterscheidungen würden nur in unserem Kopf entstehen. Die­ser Gedanke schien Elke zu überzeugen. Sie hatte gehört, dass indische Philo­sophen und Mystiker Ähnliches lehren. Sie las weiter: „Wenn tatsächlich alles EINS ist, dann heißt das doch logischerweise: wir sind auch EINS mit Gott. Wir sind EINS mit dieser allmächtigen, allwissenden, allliebenden Macht. Also: wir sind Gott!“  „Der Weg zum Licht, Gott in mir, Jesus, Rainer Neu, Wesel 2014“ weiterlesen