Mut zur Taufe, Christoph Fleischer Werl 2009

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Rezension zu: Werkbuch Taufe, hrsg. Von Peter Barz, Bernd Schlüter Gütersloher Verlagshaus 2009, ISBN: 978-3-579-05915-0 Preis: 19,95 Euro
Zunächst beeindruckt an diesem Buch das multimediale Modell. Da dieses Praxisbuch aus einem Projekt entstand, war das Problem zu lösen, dass viel mehr Material unterzubringen war, als in ein Print-Medium gepasst hätte. Nun hat das Buch sowohl einen gedruckten Materialteil, als auch ein Inhaltsverzeichnis der beigefügten DVD, die selbstredend das gesamte Buch als PDF-Datei, sowie zusätzliche Texte, Präsentationen, Bilder, Praxisergebnisse, Druckvorlagen und ein Video enthält. Das Buch ergänzt die Handreichung der Evangelischen Kirche in Deutschland und lädt zur liturgischen Praxis ein. Da fehlen grundsätzliche Texte zur Tauftheologie ebenso wenig wie methodische Anregungen und Vorbereitungsmodelle für Taufliturgien zu diversen Altersphasen. Eine Vielzahl liturgischer und didaktischer Bausteine sowie ein erweiterter Blick auf das Thema Taufe in unterschiedlichen kirchlichen Handlungsfeldern schließen die Palette ab. So steht der Vorbereitung eines Konfirmandentages zur Taufe genauso wenig im Weg wie einer Unterrichtsreihe in der Schule. Keine Angst vor Neuerungen: Warum kann nicht für jedes Neugeborene Kind in der Gemeinde geläutet werden? Soll die Kindersegnung als Alternative zur Taufe wieder stärker beworben werden? Sollen junge Eltern angeschrieben und eingeladen werden? Können Taufkleider ausgeliehen werden? Wie gestaltet man Elternabende zur religiösen Erziehung? Findet eine Kinderbibelwoche zur Taufe in der Gemeinde statt oder ein Familientag im Kindergarten? Gibt es eine Taufecke in einer Kindertagesstätte? Das Grundschulalter und der Kindergottesdienst sind ebenso berücksichtigt wie die Pfadfinder und, selbstverständlich, die Konfirmandenarbeit. Ob auch ein Konfirmandentag im Schwimmbad dazu beitragen kann, mag vielleicht nicht jedem einleuchten, muss es aber auch nicht. Das ist ja auch der Sinn eines solchen Praxishandbuches, dass es einfach zu unterschiedlichen Formen gemeindlicher oder pädagogischer Praxis einlädt. Immer wieder zeigt sich, auch im Praxisteil für die Erwachsenenarbeit, dass das Tauferleben und die Tauferinnerung zusammen gehören. Je mehr Menschen auch, so oft es geht, im Gemeindegottesdienst eine Taufe erleben, umso stärker kann dieses Sakrament zur Verkündigung werden und übermittelt die Botschaft: Ich bin getauft, das heißt von Gott geliebt und von Christus erlöst. Die Gaben, die ich habe, können im Alltag und in der Gemeinde allen Menschen zugutekommen. Die Taufe darf kein Anhängsel zur Predigt sein, denn sie verkündigt selbst. Danke für dieses Taufbuch.

Autor: christoph.fleischer

Christoph Fleischer, evangelischer Pfarrer in Westfalen, Mitglied in der Gesellschaft für evangelische Theologie und in der Dietrich Bonhoeffer Gesellschaft.

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