Die folgende Lesung eignet sich hervorragend für einen Weihnachtsgottesdienst:
(aus: „Aus der Luft gegriffen“, Butzon und Bercker, Kevelaer 1976 – Copyright)
Bemerkung: Im Interesse der Lesbarkeit habe ich die konsequente Kleinschreibung von Wilhelm Willms in die übliche Schreibweise verändert, obwohl natürlich auch die konsequente Kleinschreibung ein deutliches Votum gegen jeden „Höhenunterschied“ und somit auch gegen jede Autoritätsmetaphysik ist. Siehe auch Dorothee Sölle, Hans Magnus Enzensberger u. a.. Das Wort Bonn habe ich aus Aktualitätsgründen duch das Wort Berlin ersetzt. (Christoph Fleischer, Werl 2010)
Die Weltbevölkerung
Die im Dunkel sitzt
Und nicht mehr ein noch aus weiß
Sieht plötzlich ein Licht
Ein Licht
Geht auf
Über unserer Finsternis
Und da bricht eine Freude auf
Ein tiefes Aufatmen geht über die Erde
Die Bevölkerung der Erde
Gerät in einen Zustand der Freude
Überall wird es gemeldet
Es spricht sich rund
Es ist
Wie bei einem großen Erntefest
Mitten in der Steppe
Es ist wie wenn
In der Wüste
Ein Garten aufgebrochen wäre
Und sich schnell ausbreite
Überall hört man Freude
Der Stock der Antreiber
Ist weggenommen
Die schwere Last
Von Hunger Krieg
Und Sklaverei
Ist weggenommen
Ein Kind
Ist uns geboren
Ein Junge
Und die Führung
Und Regierung der Welt
Ist in die Hand eines Kindes gelegt
Man gibt ihm einen Namen
Wunder heißt er
Friede heißt er
Gott heißt er
Dieses Kind
Und dieses Kind
Sitzt auf allen Thronen der Welt
In Peking, in Moskau, in Washington, in London, in Berlin, im Vatikan,
das Kind, das Wunder, der Friede,
regiert endlich die Welt
Ohne Macht in Gerechtigkeit