Im Rahmen des Jahres „Reformation und Toleranz“ veranstaltet der Evangelische Kirchenkreis Soest vom 16. bis 28. November eine Themenwoche zur Hexenverfolgung. In diesem Zusammenhang wird am Donnerstag, 21. November, um 15 Uhr im Soester Kreishaus die Ausstellung „Anton Praetorius und die Hexenprozesse“ eröffnet.
Die Ausstellung führt auf zwölf großformatigen Tafeln Ausmaß und Hintergründe der Hexenverfolgung des 16. bis 18. Jahrhunderts und Leben und Wirken des in Lippstadt geborenen evangelischen Pfarrers Anton Praetorius (1560-1613) vor Augen, der als Kämpfer gegen Hexenprozesse und Folter in Erscheinung trat.
Die Hexenprozesse sind ein dunkles Kapitel der Geschichte des christlichen Abendlandes. In Zeiten großer Not und großer Katastrophen suchte man, heute wie damals, Sündenböcke. 300 Jahre lang verlangten die Menschen auch im Gebiet des Kreises Soest: „Sie sollen brennen zu Tode“. Dass das Thema nach wie vor die Menschen bewegt, wird unter anderem dadurch deutlich, dass in den vergangenen Jahren die Städte Rüthen, Werl und Soest Erklärungen zur Rehabilitation der Opfer der Hexenverfolgung abgegeben haben.
Die Ausstellung, die von Pfarrer Hartmut Hegeler aus Unna entwickelt wurde, ist vom 21. bis zum 28. November zu den Öffnungszeiten des Kreishauses zu sehen: Montag bis Mittwoch 8 bis 12.30 Uhr und 13.30 bis 16 Uhr, Donnerstag 8 bis 17 Uhr, Freitag 8 bis 12.30 Uhr. Die weiteren Termine der Veranstaltungsreihe Hexenverfolgung sind: 16. bis 20. November Ausstellung „Anton Praetorius und die Hexenprozesse“, Jakobikirche Lippstadt, Lange Straße 69a; 18. November, 19.30 Uhr, „Sie sollen brennen zu Tode“, Vortrag zur Hexenverfolgung von Hartmut Hegeler, VHS Werl, Kirchplatz 5; 20. November, 19 Uhr, Ökumenischer Gedenkgottesdienst für die Opfer der Hexenverfolgung, Buß‐ und Bettag, Jakobikirche Lippstadt, Lange Straße 69a.
Zu den Kooperationspartnern der Veranstaltungsreihe gehören das Dekanat Lippstadt-Rüthen, der Kreis Soest, das Stadtarchiv Lippstadt, die Volkshochschule Werl-Ense, die Evangelische Frauenhilfe von Westfalen, Bezirksverband Soest, und die Evangelischen Kirchengemeinden Lippstadt und Werl. Bei der Eröffnung im Soester Kreishaus werden Synodalassessor Volker Neuhoff vom Evangelischen Kirchenkreis Soest, Pfarrer Hartmut Hegeler, Maria Schulte-Kellinghaus, Dezernentin für Jugend, Schule und Soziales des Kreises Soest, und Kreisheimatpfleger Peter Sukkau anwesend sein. Eine Theatergruppe aus Lippstadt führt ein kurzes Stück zum Thema Hexenverfolgung auf.
Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe finden sich im Internet unter www.kirchenkreis-soest.de/hexenverfolgung.Abbildung: Historische Darstellung
Diese historische Darstellung ist auf einer der Tafeln der Ausstellung „Anton Praetorius und die Hexenprozesse“ zu sehen. Foto: Kirchenkreis Soest