Als in den neunziger Jahren die Möglichkeiten der sozialen Netzwerke aufkamen, bin ich AOL beigetreten. Meine Predigten veröffentlichte ich unter www.kanzelgruss.de. Nach einiger Zeit war ich auf der Suche nach einem Internetanschluss mit E-Mailadresse und kam zu einem neuen Anbieter, bei dem die Emailadresse mit einer Homepage verbunden war. So hatte ich seitdem auch eine Homepage. Sie hieß schlicht www.christoph-fleischer.de.
Ich habe die neusten Texte einfach nach oben gesetzt und jeweils einen Newsletter geschrieben, um auf die Neuerscheinungen hinzuweisen. Es gab zusätzlich zu den Predigten einige Gedichte und Lieder, einige längere Rezensionen und Referate z. B. über den Islam oder Rudolf Bultmann. Als die Theologin Dorothee Sölle im Jahr 2003 starb, nahm ich das zum Anlass, ihre Schriften systematisch aufzuarbeiten. Mir schien ihr Einsatz so etwas zu sein wie eine säkulare Religion, damals stark politisch oder feministisch geprägt. Hinter dem allen wie auch den Arbeiten von Lothar Zenetti und Wilhelm Willms, die auch als Liederdichter bekannt waren, sah ich das Bemühen, den Menschen in der Vermittlung der christlichen Botschaft auf Augenhöhe zu begegnen und nicht mit dem Anspruch einer Überlegenheit oder religiösen Besserwisserei oder exklusiven Heilsdenkens. Jürgen Habermas hat in seiner Paulskirchenrede 2001 zwar den Wert der Religion für die Gesellschaft betont, aber gleichzeitig gefordert, die Religionen müssten sich der säkularen Gesellschaft verständlich machen. Daraus schloss ich, dass es auch eine säkulare Sprache für religiöse Inhalte geben müsse und bin seitdem auf der Suche danach.
Zusätzlich muss ich bemerken, dass ich schon immer mal einige kürzere Tagungsberichte oder kleinere Artikel im deutschen Pfarrerblatt veröffentlicht habe, ab 2004 auch Rezensionen.
Als ich Anfang 2004 die Pfarrstelle in Dortmund aufgab, kam ich nach Meschede, um dort in der Studierendenseelsorge und im pastoralen Vertretungsdienst zu arbeiten.
Die ökumenische Hochschulgemeinde hatte auch eine eigene Homepage. Anfang 2007 bin ich aus persönlichen Gründen in den Kirchenkreis Soest gewechselt und wohnte inzwischen in Werl. Ein Verwandter meiner Frau, Jan Schöne aus Dortmund, der mich in Internetfragen immer etwas beraten hat, schlug mir vor, meinen Webspace zu einem neuen Anbieter zu verlegen und die Homepage mit dem bekannten System CMS auszubauen. In dem Zusammenhang habe ich die persönliche Homepage in www.der-schwache-glaube.de umbenannt und alle Inhalte in das neue Format hineinkopiert, um auch anderen die Möglichkeit zu geben, etwas zu veröffentlichen. Das war viel Arbeit, bei der auch Susan Schöne viele Texte neu bearbeitet und auf der neuen Seite gespeichert hat. Die Homepage wurde mit der Seite der Studierendenseelsorge www.hg-soest.de vernetzt, so dass ich mit der Homepage auch an der Hochschule präsent bin.
Da meine Homepage schon damals eigentlich mehr vom Aufbau einem Blog ähnlich war, bin ich seit Ende 2012 auf WordPress umgestiegen. Die Zahl der Zugriffe liegt zwischen 4.000 und 7.000 Zugriffen monatlich. Das liegt auch daran, dass ich sämtliche alten Inhalte auf der Seite belasse und dass mit jedem neuen Text der Umfang der Texte wächst. Meine Texte haben neben der Überschrift den Namen und den Ort. Damit hat jeder Autor bzw. jede Autorin sein bzw. ihr Urheberrecht. Sicherlich habe ich schon einmal Texte abgelehnt, die mir inhaltlich oder von der Form her nicht passend erschienen, behalte mir aber vor, das Urheberrecht mit allen Recht und Pflichten beim jeweiligen Autor oder der Autorin zu belassen, was mit meinen Vorstellungen von Pressefreiheit zu tun hat.
Mitgearbeitet haben Markus Chmielorz im Lektorat und Rezensionswesen. Markus Chmielorz ist Partner meines Stiefsohns und inzwischen Leiter der Beratungsstelle des Vereins Rosa Strippe in Bochum, für Schwule und Lesben. Er ist philosophisch interessiert und hat mich animiert, mit ihm sozusagen etwas zu lesen oder zu hören und uns darüber auszutauschen, z. B. über Jürgen Habermas und Jacques Derrida. Er hat aber auch schon sehr intensiv ehrenamtliche Lektoratsarbeit gemacht. Meine Autorinnen und Autoren machen also gleichzeitig Lektoratsdienst und tauschen so ihre Dienstleistungen im Interesse der Veröffentlichung.
Dann kam Gerd Kracht hinzu, den ich als Studierendenseelsorger kennengelernt hatte, ein Kollege also aus Recklinghausen. Er war inzwischen Beauftragter für Weltanschauungsfragen der westfälischen Landeskirche. Ich hatte zuerst die Befürchtung, die Kirche wolle mich weltanschaulich auf Kurs bringen. Das Gegenteil war der Fall. Krachts Ansatz war der einer religiösen und weltanschaulichen Vielfalt, in der auch das Christentum seinen Platz hat. Seine Beiträge haben die Homepage immer wieder bereichert. Er ist im Mai dieses Jahres mit 62 an einem Herzinfarkt verstorben.
Als ich eine Auswahl von Gedichten und Gebeten des Aachener Pfarrers und Liederdichters Wilhelms Willms mit Genehmigung des katholischen Verlages Butzon und Bercker auf die Homepage gesetzt hatte, kam Marlies Blauth dazu, die Künstlerin und Autorin in Meerbusch ist und aus Dortmund stammt, weil ihre Tochter ein Willms Musical mitaufgeführt hat und sie einen Text brauchte. Marlies Blauth korrigiert meine Predigten und gibt Anregungen in Sachen Kunst. Wir haben gemeinsame Bekannte und haben uns aber noch nie persönlich gesehen.
Inzwischen ist mein Sohn Niklas hinzugekommen, der jetzt einen Text über das Problem des modernen Internets schreibt und auch bereit ist, die eine oder andere Rezension zu machen. Ich finde es gut, dass es auf der Homepage eine gewisse Bandbreite gibt von der Esoterik bis zur zeitgenössischen Philosophie, von der Religionssoziologie bis hin zu einfachen Beispielen praktischer Umsetzung in Gemeinde und Unterricht.
Meine Rezensionen, die ursprünglich eigentlich für das Deutsche Pfarrerblatt entstanden, sind inzwischen ausschließlich auf der Homepage. Manchmal versuche ich, aktuelle Neuerscheinungen zu bekommen, die mir aus einem Punkt interessant erscheinen, manchmal schicken mir die Verlage ihre Prospekte und bieten an, etwas auszuwählen. Neben dem Suhrkamp Verlag und dem ehemaligen Akademie-Verlag und jetzt DeGruyter sind fast ausschließlich kirchlich orientierte Verlage dabei, Gütersloher Verlagshaus, Luther Verlag und Neuenkirchener Verlag von der evangelischen Seite, Echter Verlag, Butzon und Bercker, Herder und Styria aus Österreich von der katholischen Seite. Der esoterisch orientierte Kampmann-Verlag Bielefeld, der Verlag freies Geistesleben und die Agenturen Kirchner sowie Literaturtest informieren mich über möglicherweise interessante Buch-Projekte.
Ich habe auch einen Pressedienst abonniert, für die Städte Münster, Bielefeld, Iserlohn, Hamm und die Kreise Soest und Unna. Hin und wieder poste ich diese aktuellen Meldungen, wenn sie mir passend erscheinen, wie zuletzt den Bericht über die Aufnahme der Flüchtlinge im Lippe-Berufskolleg in Lippstadt oder die Renaturierung des Salzbachs.