Hat die Kirche Grenzen? Notiz zur Frage der Kirchengemeinschaft, Christoph Fleischer, Werl 2013

Bezug: Dietrich Bonhoeffer: Zur Frage nach der Kirchengemeinschaft, erschienen in Dietrich Bonhoeffer Werk (DBW) Band 14, S. 655-680, zuerst veröffentlich in der Zeitschrift Evangelische Theologie, Jahrgang 1936, zitiert aus: Dietrich Bonhoeffer Auswahl, Hrsg. von Christian Gremmels und Wolfgang Huber, Band 3, Entscheidungen 1936-1939, Gütersloher Verlagshaus Gütersloh 2006 (zitiert als: Kirchengemeinschaft).

 

Bonhoeffers Aufsatz beschreibt einen doppelten Effekt der Bekenntnisorientierung. Nach innen gab es eine Form der Entgrenzung, indem die neue Gemeinschaft im Bekenntnis die bisherigen Unterscheidungen zwischen Lutheranern und Reformierten aufzulösen begann. Eine strikte Abgrenzung dagegen bestimmte das Verhältnis zu allen, die sich der Reichskirche unterstellten und damit faktisch die Übernahme der Kirche durch den NS-Staat mit allen seinen Rassegesetzen duldeten (Kirchengemeinschaft, S. 42ff, vgl.auch dazu: Die Barmer Theologische Erklärung 1934/Einführung und Dokumentation, Hrsg. von Alfred Burgsmüller und Rudolf Weth, Neukirchen-Vluyn 1983).

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Die islamischen Friedhöfe des Kreises Soest, Laura-Kristin Skirka, Soest, 2013

Recherche im Rahmen einer Hausarbeit zum Thema „Soester Friedhöfe“

Der Anteil der Muslime im Kreis Soest ist weitaus höher, als etwa die der Juden. Eine eigene Moschee in Soest hat ihren Sitz am Brunowall, in welcher sich regelmäßig die Gläubigen des Islams zum Gebet treffen. Jedoch war es deutlich schwieriger, Informationen über die islamische Bestattungskultur und deren Friedhöfe heraus zu finden. Literatur zu dem Thema existiert nicht und Anfragen an den Imam oder ein Islam-Archiv blieben unbeantwortet. Letztlich kontaktierte ich Pfarrer Fleischer, welcher den christlich-islamischen Dialog im Kreis fördert und Soester Muslime, um etwas über das Thema zu erfahren. „Die islamischen Friedhöfe des Kreises Soest, Laura-Kristin Skirka, Soest, 2013“ weiterlesen

Demenz und Validation, Stichworte aus einem Vortrag von Bärbel Schenkluhn, Oberhausen.

Bärbel Schenkluhn ist Trainerin für integrative Validation nach Nicole Richard® und arbeitet im sozialen Dienst eines Seniorenzentrums in Essen-Kettwig. Der Vortrag wurde gehalten im Rahmen einer Demenzwoche des evangelischen Kirchenkreises Soest am 20.3.2013 im Mehrgenerationenhaus, Bad Sassendorf . (Mitschrift: Christoph Fleischer, Werl 2013)

 

Es geht darum, die Frage zu beantworten, wie man einen entsprechenden Rahmen schafft, um den Kontakt bzw. den Umgang mit Menschen mit Demenz wertschätzend und respektvoll zu gestalten. Die Begegnung ist bestimmt durch unterschiedliche Realitätsebenen, einerseits hier und jetzt (der orientierte Mensch) und andererseits in der Vergangenheit (innere Erlebniswelt des Menschen mit Demenz). Diese Diskrepanz löst Verwirrung aus, man kann sagen: Die Welt ist „ver-rückt“ für den Moment der Begegnung. Dies erklärt sich aus dem Krankheitsbild und der Symptomatik der Demenz.

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Zwischenruf: Gibt es Mystiken oder nur die Mystik und wie wahr ist sie? Christoph Fleischer, Werl 2013

Gibt es eigentlich verschiedene Mystiken, falls man das Wort einmal so im Plural gebrauchen darf? Klar ist: Mystik ist interreligiös. Buddhismus gehört genauso dazu, wie Yoga. Im Christentum gibt es Mystiken seit dem frühen Mittelalter. Besonders bekannt ist Meister Eckhart (um1260-1328), ein Ordensgeistlicher, der kurz vor seiner Ketzerverurteilung eines natürlichen Todes starb. Gleichwohl landeten seine Schriften auf dem Index. Weiterhin gibt es Mystik auch als modernes Phänomen bei Dichtern wie Rainer Maria Rilke (1875-1926) oder Hermann Hesse (1877-1962), Bildhauern wie Ernst Barlach (1870-1938), aber auch bei manch anderem Filme- oder Theatermacher. Selbst die Musik in Melodie und Text sollte von der Frage nicht ausgenommen werden, ob sie sich als mystisch versteht. Heute verbinden sich mit Mystik auch Namen wie Ken Wilber (geb. 1949, USA) und Eckhart Tolle (geb. 1948 in Deutschland, jetzt Kanada), und die Frage bei allem ist, wozu Mystiken eigentlich da sind. „Zwischenruf: Gibt es Mystiken oder nur die Mystik und wie wahr ist sie? Christoph Fleischer, Werl 2013“ weiterlesen

„Ich bin wie Gott“ – Projekt zur Kommentierung des Cherubinischen Wandersmanns von Angelus Silesius

„Der cherubinische Wandersmann“ – lyrische Kurztexte von Angelus Silesius kurz interpretiert, Christoph Fleischer und Gerhard Kracht, Recklinghausen, Werl 2012

Quelle: http://www.zeno.org/Literatur/M/Angelus+Silesius/Gedichte/Cherubinischer+Wandersmann

1. Was fein ist, das besteht

Rein wie das feinste Gold, steif wie ein Felsenstein,
Ganz lauter wie Kristall soll dein Gemüte sein.

Zweimal werden Bilder für Reinheit aus dem Bereich der Chemie gewählt,
ein reines Metall wie Gold
und die Klarheit eines Kristalls.

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