Kreis Soest: Ständig Schadstoffen im Erdreich auf der Spur, Pressemeldung

Untere Bodenschutzbehörde untersucht Verdachtsflächen auf Umweltgefahren

Bergungsarbeiten eines alten Heizöltanks auf einem ehemaligen Kasernengelände. Foto: Gerhard Haverland/ Kreis Soest
Bergungsarbeiten eines alten Heizöltanks auf einem ehemaligen Kasernengelände. Foto: Gerhard Haverland/ Kreis Soest

Derzeit sind im Kataster über altlastverdächtige Flächen für das Soester Kreisgebiet insgesamt 929 Standorte erfasst. Davon sind bis heute gut 50 Prozent untersucht. „Die Untere Bodenschutzbehörde der Kreisverwaltung hat sich zum Ziel gesetzt diesen Anteil zunächst bis 2020 auf 60 Prozent zu erhöhen, um etwaige Gefahren möglichst flächendeckend zu erkunden und diese dann beseitigen zu können“, betont Alfons Matuszczyk, Leiter der Abteilung Umwelt.

Die Flächen sind über das ganze Kreisgebiet verteilt. Es handelt sich dabei um alte Müllkippen, so genannte Altablagerungen, und um stillgelegte Betriebe, in denen mit umweltgefährdenden Stoffen umgegangen wurde, sogenannte Altstandorte, wie zum Beispiel Tankstellen oder chemische Reinigungen. „Die erfassten Flächen untersuchen wir nach und nach im Hinblick auf mögliche Gefahren für Mensch und Umwelt“, erläutert Marius Scheliga, Mitarbeiter der Unteren Bodenschutzbehörde. „Außerdem führen wir systematische Erhebungen über unter Altlastverdacht stehende Flächen und Bereiche mit möglichen schädlichen Bodenveränderungen durch, um sie bei Bestätigung ins Kataster aufzunehmen.“ 

So genannte Sondierbohrungen dienen dann jeweils dazu, Bodenproben aus verschiedenen Tiefen zu entnehmen und anschließend auf mögliche Schadstoffe zu untersuchen. Bei einem entsprechenden Verdacht wird auch noch die Qualität des Grundwassers beurteilt. Für die erforderliche technische Ausrüstung sorgt jeweils ein beauftragtes Ingenieurbüro.

Alfons Matuszczyk ist überzeugt, dass sich alle Anstrengungen und der Finanzaufwand in diesem Bereich lohnen und besonders nachhaltig sind. „Ziel unserer Arbeit ist es, den Boden so zu erhalten oder wieder herzustellen, dass seine vielfältigen Funktionen auch künftigen Generationen zur Verfügung stehen“, bringt es der Abteilungsleiter auf den Punkt.

Anmerkung (C.F.): Auf Nachfrage bei der Kreistagsfraktion der Grünen erhalte ich die Auskunft, dass diese bemüht ist, die Altlasten bis 2030 vollständig untersucht zu haben. Wie ist das in anderen Kommunen? Müsste das nicht schon jetzt vollständig untersucht sein? Das Gift schlummert bis dahin weiter im Boden.