Im Glauben zu sich selbst finden, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2019

Anselm Grün: Die Kunst, bei sich zu bleiben, Was wir von weisen Mönchen lernen können, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2019, gebunden, Großdruck, ISBN: 978-3-579-01499-9, Preis: 18,00 Euro

Link: https://www.randomhouse.de/Buch/Die-Kunst-bei-sich-zu-bleiben/Anselm-Gruen/Guetersloher-Verlagshaus/e559389.rhd

 

Es ist zunächst ein auffallend farbliches und grafisch aufwändig gestaltetes Buch, dass der ehemalige Cellerar des Klosters Münsterschwarzach Anselm Grün hier vorlegt. Das Druckbild ist extrem groß, was das Buch einerseits zum idealen Vorlesebuch macht, andrerseits auch für Sehbehinderte und ältere Menschen gut lesbar macht. Dem gegenüber wird der mangelnde Kontrast auf einigen wenigen farblich beige gestalteten Seiten in dieser Hinsicht zum Problem.

 

Pater Anselm Grün hat in der letzten Zeit schon mehrfach auf die Überlieferung der Wüstenmönche hingewiesen. Im Impressum ist allerdings auch vermerkt, dass dieses Buch im gleichen Verlag vor 12 Jahren schon einmal unter einem anderem Titel erschienen ist, nun aber neu ediert und gestaltet.

 

Was hat die sogenannten Wüstenväter, eigentlich Wüstenmönche oder Eremiten genannt, im vierten Jahrhundert bewogen, sich in die Abgeschiedenheit und lebensfeindliche Umwelt der syrischen oder ägyptischen Wüstenregion zurückzuziehen? Deutlich wird die Antwort auf diese Frage, an den Texten, die in diesem Buch exemplarisch dokumentiert werden. Dabei werden zuerst einzelne dieser Wüstenväter kurz biografisch vorgestellt: Antonius, Evagrius Ponticus, Johannes Cassian, Poimen, Dorotheus von Gaza, Johannes Klimakos.

Man muss es sich allerdings nicht so vorstellen, als hätten diese Eremiten sich in der Wüste ein Loch gegraben und dort gelebt. Antonius z. B. hielt sich in einer ehemaligen Zitadelle auf, die inzwischen zur Ruine verfallen war.

Die Wüstenmönche blieben in ihren Briefen mit ihren Mitbrüdern im Kontakt. Sie wurden durch Spenden verpflegt und waren dementsprechend auch gastfreundlich und freuten sich über Besuch. Ihre Lehren übten eine hohe Autorität aus.

Dass ihre Briefe später dokumentiert worden sind und ihre Biografien aufgeschrieben wurden, verdanken wir, dass die Nachwelt davon Kenntnis bekam.  Außerdem galten diese Mönche ja als Begründer des Mönchtums überhaupt.

 

Aus heutiger Sicht würde man sagen, dass sie hauptsächlich in die Wüste gingen, um besonders in der Ruhe zu meditieren und zu fasten. Hier muss allerdings auch vom Problem des Dämonenglaubens die Rede sein. Aus heutiger Sicht, muss man sich Dämonen allerdings als innere psychische Kräfte vorstellen. Die Kräfte der Frömmigkeit sollen dann einen Prozess der inneren Läuterung und Resilienz auslösen.

 

Pater Anselm Grün schreibt über Menschen in der heutigen Zivilisation: „Sie sind nicht in der Lage, bei sich zu bleiben, weil sie sich selbst nicht aushalten. Die Menschen haben Angst, in der Stille könnte etwas Unangenehmes in ihnen hochkommen. Sie könnten erkennen, dass ihr Leben nicht stimmt, dass sie an sich selbst vorbei leben.“

 

Werden solche Beobachtungen auf die Lehren der Wüstenväter bezogen, muss man auch mit Differenzen zur Gegenwart rechnen. Andererseits sind hier auch mystische Erfahrungen überliefert, die auch für die heutige menschliche Situation wichtig sein können. So haben die Eremiten auch in sich selbst die Erfahrung der Gegenwart Gottes gemacht, ohne dass diese (in der Rückgezogenheit) von der Kirche oder der Bibel vermittelt worden ist.

 

Für Anselm Grün sind die Überlieferungen der Wüstenväter zumindest zum Teil mystische Traditionen. Zu einer kurzen Einleitung bietet das Buch jeweils eine unkommentierte Zitatensammlung.

Diese Oberbegriffe Achtsamkeit, Schweigen, Freiheit, Herzensruhe, Einfachheit, Leidenschaft können auch in der Gegenwart dazu anregen, bei sich selbst zu bleiben und in sich zu gehen. Die Spiritualität der Wüstenväter erinnert uns heute eher an die Formen buddhistische Meditation, sind ab er auf dem Boden des Christentums entständen und im späteren Mönchtum weiter fortgesetzt worden.

 

Das Buch ist kein reines Andachtsbuch, sondern informativ und meditativ zugleich.

 

 

Kreis Soest: Ständig Schadstoffen im Erdreich auf der Spur, Pressemeldung

Untere Bodenschutzbehörde untersucht Verdachtsflächen auf Umweltgefahren

Bergungsarbeiten eines alten Heizöltanks auf einem ehemaligen Kasernengelände. Foto: Gerhard Haverland/ Kreis Soest
Bergungsarbeiten eines alten Heizöltanks auf einem ehemaligen Kasernengelände. Foto: Gerhard Haverland/ Kreis Soest

Derzeit sind im Kataster über altlastverdächtige Flächen für das Soester Kreisgebiet insgesamt 929 Standorte erfasst. Davon sind bis heute gut 50 Prozent untersucht. „Die Untere Bodenschutzbehörde der Kreisverwaltung hat sich zum Ziel gesetzt diesen Anteil zunächst bis 2020 auf 60 Prozent zu erhöhen, um etwaige Gefahren möglichst flächendeckend zu erkunden und diese dann beseitigen zu können“, betont Alfons Matuszczyk, Leiter der Abteilung Umwelt.

Die Flächen sind über das ganze Kreisgebiet verteilt. Es handelt sich dabei um alte Müllkippen, so genannte Altablagerungen, und um stillgelegte Betriebe, in denen mit umweltgefährdenden Stoffen umgegangen wurde, sogenannte Altstandorte, wie zum Beispiel Tankstellen oder chemische Reinigungen. „Die erfassten Flächen untersuchen wir nach und nach im Hinblick auf mögliche Gefahren für Mensch und Umwelt“, erläutert Marius Scheliga, Mitarbeiter der Unteren Bodenschutzbehörde. „Außerdem führen wir systematische Erhebungen über unter Altlastverdacht stehende Flächen und Bereiche mit möglichen schädlichen Bodenveränderungen durch, um sie bei Bestätigung ins Kataster aufzunehmen.“ 

So genannte Sondierbohrungen dienen dann jeweils dazu, Bodenproben aus verschiedenen Tiefen zu entnehmen und anschließend auf mögliche Schadstoffe zu untersuchen. Bei einem entsprechenden Verdacht wird auch noch die Qualität des Grundwassers beurteilt. Für die erforderliche technische Ausrüstung sorgt jeweils ein beauftragtes Ingenieurbüro.

Alfons Matuszczyk ist überzeugt, dass sich alle Anstrengungen und der Finanzaufwand in diesem Bereich lohnen und besonders nachhaltig sind. „Ziel unserer Arbeit ist es, den Boden so zu erhalten oder wieder herzustellen, dass seine vielfältigen Funktionen auch künftigen Generationen zur Verfügung stehen“, bringt es der Abteilungsleiter auf den Punkt.

Anmerkung (C.F.): Auf Nachfrage bei der Kreistagsfraktion der Grünen erhalte ich die Auskunft, dass diese bemüht ist, die Altlasten bis 2030 vollständig untersucht zu haben. Wie ist das in anderen Kommunen? Müsste das nicht schon jetzt vollständig untersucht sein? Das Gift schlummert bis dahin weiter im Boden.

 

Umweltamt informiert: Ozonwerte steigen -nur in Bielefeld?

Die hohen Temperaturen mit viel Sonne und schwachem Wind sorgen auch in Bielefeld für hohe Ozonkonzentrationen in der Luft. Darüber informiert das Umweltamt vorsorglich. Aktuell wird zwar der Zielwert für den Gesundheitsschutz von 120 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m³) Luft als Acht-Stunden-Mittelwert noch nicht überschritten, nach den Prognosen ist dies jedoch in den nächsten Tagen wahrscheinlich. Ob auch der Schwellenwert von 180 µg/m³ Luft als Ein-Stunden-Mittelwert überschritten wird, der zu einer Information der Bevölkerung verpflichtet, hängt wohl von den Niederschlägen der nächsten Tage ab. „Umweltamt informiert: Ozonwerte steigen -nur in Bielefeld?“ weiterlesen

Von der Verharmlosung des Klimaproblems zur Phase des Entsetzens. Begegnungen mit „der vierten Macht“ von Gerd Kracht Recklinghausen 2013

Begegnungen mit: Dirk C. Fleck: Die vierte Macht, Spitzen – Journalisten zu ihrer Verantwortung Krisenzeiten, Hoffmann und Campe Hamburg 2012, ISBN: 3455502598, 317 Seiten, 22,99 Euro.

 

Eigentlich wollte ich sagen- oder märchenhaft beginnen
Dirk C. Fleck, die vierte Macht
Von einem, der hinausging und sein persönliches Anliegen vorzutragen.

Es kommt, wie im Buch beschrieben, in vielen Fällen zur persönlichen Begegnung.
Begegnung scheint dem Autor als die edelste Form gegenseitiger Wertschätzung. Die respektvolle Anerkennung jeder Person geschieht automatisch, wenn man sich und sein Herz und Anliegen selber schätzt.

„Von der Verharmlosung des Klimaproblems zur Phase des Entsetzens. Begegnungen mit „der vierten Macht“ von Gerd Kracht Recklinghausen 2013“ weiterlesen