Sexualethik in der Lebenswelt verantworten, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2016,

Zu: Peter Dabrock, Renate Augstein, Cornelia Helfferich, Stefanie Schardien, Uwe Sielert: Unverschämt – schön, Sexualethik: evangelisch und lebensnah. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2015, ISBN: 978-3-579-08222-6, Preis: 14,99 Euro

Unverschaemt - schoen von Peter Dabrock
Unverschaemt – schoen von Peter Dabrock

Sexualethik ist in der kirchlichen Debatte, auch in der ökumenischen und im interreligiösen Dialog ein gemiedenes Thema, da es wenig Konsens verspricht. Was die Vorkommnisse sexuellen Missbrauchs betrifft, hat schließlich jeder vor seiner eignen Haustür zu kehren. Wo allerdings Positionen der Sexualethik überdeutlich zu Bekenntnispositionen stilisiert werden, antwortet diese Schrift, die trotz allem das kirchenleitende Konsensprinzip verlässt: „Dazu ist es notwendig, die Beurteilung und den Umgang mit Sexualität nicht zu einer Frage des Heils zu überhöhen.“ (S. 171) Der Fettdruck entspricht dem Druckbild des Buches, in dem immer mal einige Kernsätze fett markiert werden. Das dementsprechend die Erinnerung an die Liebe Gottes folgt, und die Sexualität als dessen Geschenk bezeichnet wird, ist da schlicht konsequent. „Sexualethik in der Lebenswelt verantworten, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2016,“ weiterlesen

Ausgelieferte, Rezension von Christoph Fleischer, Werl 2013

Zu: Bruno Preisendörfer: Die Schutzbefohlenen, Psychosozial-Verlag Gießen 2013, ISBN 978-3-8379-2251-6, Preis: 19,90 €

20130813-150807.jpgWenn es doch auch wenig hilfreich ist, die Pointe einer Erzählung oder eines Romans in einer Rezension vorwegzunehmen so ist es umso einfacher und wichtiger, seine inhaltliche Linie auf einen Punkt zu bringen. Die Frage, die Bruno Preisendörfer mit seinem Titel stellt und in Form einer Erzählung erzählerisch beantwortet, lautet: „Wer sind die Schutzbefohlenen? Wofür und wovor werden sie geschützt?“

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Die Wut bewältigen, Rezension von Markus Chmielorz, Dortmund 2013

Zu: Albus, Michael und Ludwig Brüggemann: Hände weg! Sexuelle Gewalt in der Kirche. Kevelaer 2011.

978-3-7666-1482-7Anfang 2010 wurde einer breiten Öffentlichkeit bewusst, was viele schon vorher wussten: Katholische Ordensbrüder und Priester haben sexuelle Gewalt ausgeübt an Kindern und Jugendlichen. Sie haben als Pädagogen ein Abhängigkeitsverhältnis für die Befriedigung ihrer eigenen Triebbedürfnisse missbraucht. Einer, der offen darüber sprach, war der Jesuit Klaus Mertes, Oberer seiner Kommunität am Berliner Canisius-Kolleg, einem grundständigen Gymnasium, an dem aus Mitbrüdern Täter wurden. Ein Großteil der Taten lag mehr als 30 Jahre zurück; damals wurden die Täter weder angezeigt, noch irgendwie belangt, heute sind die Taten verjährt. Nun also, endlich, bekommen die Opfer eine Stimme, so haben sie z. B. in Berlin einen “Eckigen Tisch” ins Leben gerufen. Der vorliegende Band wurde ein Jahr nach der “Kirchenkatastrophe” (S. 209), ein Jahr, nachdem der “Tsunami” (S. 17) rollte, herausgegeben. „Die Wut bewältigen, Rezension von Markus Chmielorz, Dortmund 2013“ weiterlesen