Begegnungen mit: Dirk C. Fleck: Die vierte Macht, Spitzen – Journalisten zu ihrer Verantwortung Krisenzeiten, Hoffmann und Campe Hamburg 2012, ISBN: 3455502598, 317 Seiten, 22,99 Euro.
Eigentlich wollte ich sagen- oder märchenhaft beginnen
Von einem, der hinausging und sein persönliches Anliegen vorzutragen.
Es kommt, wie im Buch beschrieben, in vielen Fällen zur persönlichen Begegnung.
Begegnung scheint dem Autor als die edelste Form gegenseitiger Wertschätzung. Die respektvolle Anerkennung jeder Person geschieht automatisch, wenn man sich und sein Herz und Anliegen selber schätzt.
Flecks Frage war im Tenor eindeutig, wie seit vierzig Jahren formuliert:
„Geschätzte Mitbürger in verantwortlichen Positionen der vierten Macht:
Was machen wir jetzt gerade?
Wir sitzen im gleichen Boot. Und das läuft gerade ziemlich voll.“ In alle Krisen- Richtungen hinaus und über.
Und Ihr wisst davon, – genau wie ich auch.“
Aber ihr sorgt zentral dafür dass uns der Ökozid nicht in dem Maße bewusst wird, wie er es eigentlich müsste.
Die Vierte Macht, hat die Macht. Sie geht zur Tagesordnung über, ohne dass es zu einem neuen, veränderten Bewusstsein .
„Zuerst die persönliche Begegnung, dann die mediale Macht.“
Hat zumindest jeder Theologiestudent gelernt, beim Lesen des Neuen Testamentes. Dann weiß man auch, wer die sind, (auch aus dem Neuen Testament), die sich gerade die Hände in Unschuld waschen. Einigen Kolleginnen und Kollegen Flecks, ist dieser Vergleich möglicherweise im Nachhinein bewusst geworden. Sie wissen jetzt, dass sie selbst gemeint waren. Er hatte nur um ein Gespräch ersucht.
Niemand der angesprochenen Kollegen und Kolleginnen, war von Flecks Apokalypse überrascht. Viele ließen den Propheten ein in ihre Büros, das mit vielen Angestellten bestückt ist. Und sie schenkten ihm ihre eigene Gegenwart. Das ehrt sie. Nicht alle wollten sich persönlich beehren lassen.
Die verantwortlichen Journalisten ahnten, dass Fleck seine Botschaft sicher auf den Punkt landet:
Die vierte Macht… ist gar nicht die 4. Macht.
Das heißt: Sie ist nicht an vierter Stelle.
Sie die 1. Macht im Lande.
Die angedeuteten grauen Buchstaben auf dem Titel des Buches, lassen Zahlendreher vermuten…
Hoheitsfrage also:
„Welche Macht erreicht die meisten Zeitgenossen?“
Diese Frage würde kaum bei „Wer wird Millionär?“ noch „Wetten, dass…?“ gestellt.
Bei „Wer wird Millionär“ würden die alternativen Antwortmöglichkeiten den ganzen Schwindel aufdecken.
Am Neujahrtag, saß ich mit meiner Frau in einem Eiscafe, um unbeschwert eine Tasse Kaffee zu trinken. Beim Anblick des eingeschalteten Monitors im Café, kam mir eine verrückte Einsicht. So wie wir Zeitgenossen uns, den Medien zur Verfügung stellen, in dem Maße vereinnahmen uns diese sie auch.
Ich spürte, wie mich die laufenden Bilder schon in die Cafes verfolgen, die früher einmal gemütlich waren. Nun aber blinken von allen Seiten andere bewegte Welten hinein. Und diese gaukeln einem vor: deine wahre Wirklichkeit ist woanders. Nicht da, wo du jetzt bist. Spätestens zu diesem Zeitpunkt, fühlst du dich Bewusstseins/ Gespalten. Erst draußen spürst du Fragezeichen und Differenzen…“komisch, welche Realität gilt denn jetzt? Es scheint beinahe so, als habe man sich selbst vergessen.
Beim nächsten Besuch werde ich fragen, ob das Fernsehen abzustellen sei, solange ich dort bin. Ist auch neurologisch zu erklären.
Abgesehen davon, dass im Café eine Occupation meines Bewusstseins stattfindet, ohne, dass ich wie zu Hause, erst einschalten muss.
Das Nachwort von Frau Göring-Eckardt fasst die Situation kirchen-politisch zusammen: „Ja, das ist ja ganz, ganz schlimm…“
Stimmt.
Wir sind jetzt gemeint. Uns werden unsere Kinder eines Tages fragen: Was habt ihr für Bräuche gehabt?
2. Mose 12, 26.
Werden sie sagen: Ihr habt uns an Autos und Plastik erstickt?
Mögen sich die Interviewpartner angesprochen fühlen und uns und unseren Kindern ein Sabbatjahr in Aussicht stellen, das die vorhandenen positiven Aktivitäten aufnimmt.
Das Sabbatjahr mögen sie unbedingt einläuten. Auch die besonders gestressten Mitarbeiter in den Medien benötigen unbedingt eine Atempause.
Es gibt sie immer noch, die modernen Märchen.
mehr unter:
http://www.ngo-online.de/2012/10/26/dirk-fleck-die-vierte-macht/