Lieder aus fünf Jahrhunderten für Kirchentag und Reformationsjubiläum – Pressemitteilung und Kommentar

Anlässlich des Reformationsjubiläums geben die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und der Deutsche Evangelische Kirchentag erstmals gemeinsam ein Liederbuch heraus. 202 Lieder umfasst das in einer Auflage von 265.000 Exemplaren gedruckte Liederbuch „freiTöne“, das einen Bogen aus der Zeit der Reformation bis in die Gegenwart spannt.

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„freiTöne“ enthält Lieder aus der Feder Martin Luthers, aus dem Evangelischen Gesangbuch, viele Kirchentagsklassiker und mehrsprachige Lieder aus der internationalen Ökumene. Neu sind mehr als 40 Lieder – darunter die zwölf prämierten Lieder des Liedwettbewerbs von EKD und Kirchentag zum Reformationsjubiläum und 30 Lieder aus der Liederwerkstatt des Kirchentages.

Kirchentagspastor Arnd Schomerus betont: „Lieder wecken Gefühle, stärken den Glauben und die Gemeinschaft. In der Liederwerkstatt haben wir gemeinschaftlich die Kirchentagslosung ‚Du siehst mich‘ (1. Mose 16,13) in Ton und Text übersetzt. Es freut mich sehr, dass dieses Mal mehr Tagzeitengebete in das Liederbuch aufgenommen wurden und wir Formate wie die ‚Andacht unterwegs‘ anbieten. Mit den ‚freiTönen‘ können wir beschwingt in das Reformationsjubiläum starten!“„

Das Singen von Liedern ist den Protestanten seit der Reformationszeit eine Herzensangelegenheit. Anlässlich der Feier des Reformationsjubiläums wollen wir altes und neues Liedgut gemeinsam pflegen. Der Wettbewerb für das Liederbuch ist auf große Resonanz gestoßen und die Auswahl der Lieder ist uns am Ende nicht leicht gefallen. Ich danke allen, die zur Entstehung der ‚freiTöne‘ beigetragen haben“, so Stephan Goldschmidt, Oberkirchenrat und Referent für Gottesdienste und Kirchenmusik bei der EKD.

Das Liederbuch „freiTöne“ ist im KirchentagsShop erhältlich unter kirchentag.de/shop. Ab dem 22. September verschicken die Landeskirchenämter bis zu drei Exemplare an jede evangelische Gemeinde in Deutschland.

Lied zum Kirchentag: „Du bist ein Gott, der mich anschaut“, Miriam Buthmann und Band (Video)

Das im vorgenannten Video gezeigte Lied ist eins von 40 Liedern zum Thema des Kirchentages. Dieses Lied ist hier etwas schnell vorgestellt, lässt sich m. E. aber auch gut etwas ruhiger singen. 
Interessant am Liederbuch „freiTöne“ ist, wie wenig von den alten Kirchentagsschlagern des neuen geistlichen Lieds der siebziger und achtziger Jahre übrig geblieben sind. Immerhin finden sich von den 160 bekannten Liedern hier die meisten mit dem Symbol Ö für ökumenisch gezeichnete und auch moderne Lieder wie „Wenn das Brot, das wir teilen“, „Bewahre und Gott“,  „Gott gab uns Atem“ und „Ich lobe meinen Gott“. Das Taizehalleluja fehlt genauso wie der alte Schlager „Komm, Herr, segne uns“. Dafür sind aber einige alte Gesangbuchlieder enthalten wie „Lobe den Herren“ und „Nun danket alle Gott“. „Morning has broken“ und „We shall overcome“ sind wieder in der Originalfassung aufgetaucht, ebenso „Amazing grace“, das mit einer deutschen Übersetzung versehen ist.
Bekannte Lieder können gemischt werden mit neueren Herausforderungen. Schön sind auch die ausgeführten Andachten für Morgen, Mittag, Abend und Nacht mit je einer schlichteren Kirchentagsform und einer traditionellen Form. Hier finden sich auch noch einige Taizélieder. Das Liederbuch ist breiter als die früheren Kirchentagsliederhefte. Es wäre ihm auch eine breitere Verbreitung in den Gemeinden zu wünschen und dass auch einige von diesen Liedern in den allgemeinen Gebrauch übergehen. (C.F.)

 

Jüdische Portraits, Pressemeldung des Jüdischen Museums Westfalen in Dorsten

Fotoausstellung von Herlinde Koelbl

Ein verwegenes Lächeln. Ein nachdenklicher Blick. Tiefe Furchen in bekannten Gesichtern, die das Leben zeichnete, aber nicht erschüttern konnten. Mit einer Auswahl von 26 Portraits zeigt das Jüdische Museum Westfalen ab dem 4.9.2016 Herlinde Koelbls Fotoausstellung „Jüdische Portraits“.

Herlinde Koelbl, 1939 in Lindau am Bodensee geboren, ist eine der renommiertesten Portraitfotografinnen Deutschlands. Nach dem Studium zur Modedesignerin begann ihre fotografische Karriere fast zufällig und autodidaktisch. Als Künstlerin, Journalistin und auch Chronistin ist ihr Zugang zu den persönlichen Geschichten, die sie anhand Portraits und Interviews erzählt, ein sehr besonderer. Auf diesem Weg fügt sie ihren Werken eine neue „dritte Dimension“ hinzu. Größere Bekanntheit erlangte Koelbl in der deutschen Öffentlichkeit durch den Bildband „Das deutsche Wohnzimmer“ im Jahre 1980, der einen Querschnitt der sozialen Gegebenheiten in Deutschland zeigte. Ihre Arbeiten sind geprägt von einer konzeptionellen Herangehensweise, wie bei „Spuren der Macht“ (1998). Hierbei handelte es sich um eine Langzeitstudie, die die Veränderungen der Menschen durch das Amt darstellte. Es gelang ihr, anhand von Interviews, sich verändernden Lebensumständen und der Beobachtung von Gestik und Mimik sowie der Kleidung, eine Chronik der Macht zu skizzieren.

Ida Ehre Copyright Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Ida Ehre Copyright Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland

Die Themen, die sie umtreiben, kennzeichnen zum einen die sozialen Verhältnisse der deutschen Gesellschaft, zum anderen markieren sie Schnittpunkte in ihrem Leben. So auch in der kommenden Ausstellung „Jüdische Portraits“ im Jüdischen Museum Westfalen, die von der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland zur Verfügung gestellt wird. „Jüdische Portraits, Pressemeldung des Jüdischen Museums Westfalen in Dorsten“ weiterlesen

Neukirchener Verlagsgesellschaft stellt sich neu auf: Vandenhoeck & Ruprecht übernimmt wissenschaftlich-theologisches Programm 

Presseinformation
Neukirchen-Vluyn, 15. Juli 2016. Die Neukirchener Verlagsgesell-schaft hat ihr wissenschaftlich-theologisches Programm an den Göttinger Verlag Vandenhoeck & Ruprecht verkauft. Einem ent-sprechenden Angebot hatten die Aufsichtsräte beider Häuser zugestimmt. Wirksam wird die Übernahme, die jetzt von den Geschäftsführungen beider Verlage in Neukirchen-Vluyn vertraglich besiegelt wurde, zum 1. September dieses Jahres.

Im Rahmen eines Kooperationsvertrages zwischen der Neukirchener Verlagsgesellschaft und Vandenhoeck & Ruprecht ist zudem festgelegt worden, dass die zuständigen Mitarbeiter aus Lektorat und Herstellung das wissenschaftliche Programm von Neukirchen-Vluyn aus vorerst weiter betreuen werden. Entlassungen wird es im Zusammenhang mit der Übernahme nicht geben. Alle in Planung befindlichen Buchprojekte werden an den neuen Eigentümer übergeben. Die Marke „Neukirchener Theologie“ wird für die nächsten fünf Jahre von Vandenhoeck & Ruprecht weiter genutzt. Die Sparte „Neukirchener Aussaat“, in der christliche Belletristik erscheint, sowie der traditionsreiche Neukirchener Kalenderverlag sind von der Übernahme nicht betroffen.

„Wir sind der festen Überzeugung, dass mit dieser Maßnahme die Zukunft der renommierten wissenschaftlichen Reihen und Einzeltitel aus Neukirchen-Vluyn gesichert werden kann“, so Hans-Wilhelm Fricke-Hein, Geschäftsführer der Neukirchener Verlagsgesellschaft. Eine schon seit langem bestehende inhaltliche Nähe zwischen den beiden Verlagen sei dabei sehr förderlich. Die „Neukirchener Theologie“ werde in ein größeres Programm eingebettet, ohne ihren eigenen Charakter zu verlieren. „Wir wollen auf diesem Wege den Fortbestand des wertvollen wissenschaftlichen Programms für die Fachwelt sichern“, erklärte Carola Müller, Geschäftsführerin von Vandenhoeck & Ruprecht. „Es wird zudem von unserem bestehenden digitalen und internationalen Vertrieb profitieren.“

 In Neukirchen-Vluyn wird die verlegerische Arbeit auf die Programme „Neukirchener Aussaat“ und den Kalenderverlag konzentriert. Dank der positiven Entwicklung der letzten Jahre wird das „Aussaat“-Programm nicht nur im bisherigen Umfang fortgeführt, sondern weiter ausgebaut.

Vandenhoeck & Ruprecht publiziert seit 1735 in Göttingen wissen-schaftliche Literatur und gehört damit weltweit zu den ältesten konzernunabhängigen Verlagen. Jährlich erscheinen bisher über 350 neue Titel. Das Kernprogramm umfasst Theologie, Geisteswissen-schaften, Psychologie und Pädagogik.

www.v-r.de

 

 
Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG

Theaterstraße 13, 37073 Göttingen

Telefon: +49 551 5084-40, Telefax: +49 551 5084-422

Internet: www.v-r.de

E-Mail: info@v-r.de

 

Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH

Andreas-Bräm-Straße 18/20 , 47506 Neukirchen-Vluyn

Telefon 0 28 45. 392 234, Telefax 0 28 45. 392 250

Internet: www.neukirchener-verlage.de

Mail: info@neukirchener-verlage.de

 

 

„Wege des Unsichtbaren“ von Yury Kharchenko Große Ausstellung im Jüdischen Museum Westfalen  Dorsten, Pressemeldung

„Schwarze Milch der Frühe wir trinken sie abends /wir trinken sie mittags und morgens wir trinken sie nachts /wir trinken und trinken“. Paul Celans „Todesfuge“ hallt durch das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten. Sie durchdringt den ganzen Raum und erreicht den Besucher ganz tief im Inneren. „Ein Mann wohnt im Haus dein goldenes Haar Margarete / dein aschenes Haar Sulamith er spielt mit den Schlangen“.

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Das Gedicht ist das Hauptmotiv in den Bildern des jüdischen Künstlers Yury Kharchenko. Es taucht immer wieder in seinen Gemälden auf: Mal sind einzelne Verse, mal ganze Strophen handschriftlich in den Werken eingebunden. „Der Tod ist ein Meister aus Deutschland sein Auge ist blau / er trifft dich mit bleierner Kugel er trifft dich genau“. Kharchenkos Werke werden seit Mai in der Dauer- und Sonderausstellung des Museums präsentiert. Noch bis zum 21. August 2016 ist seine Ausstellung „Wege des Unsichtbaren“ im Jüdischen Museum Westfalen zu sehen. Die 87 Bilder hängen zwischen Thorarollen und Kidduschbechern, Channukka –Leuchtern und anderen jüdischen Kultusgegenständen.  „„Wege des Unsichtbaren“ von Yury Kharchenko Große Ausstellung im Jüdischen Museum Westfalen  Dorsten, Pressemeldung“ weiterlesen

Kreis Soest: Ständig Schadstoffen im Erdreich auf der Spur, Pressemeldung

Untere Bodenschutzbehörde untersucht Verdachtsflächen auf Umweltgefahren

Bergungsarbeiten eines alten Heizöltanks auf einem ehemaligen Kasernengelände. Foto: Gerhard Haverland/ Kreis Soest
Bergungsarbeiten eines alten Heizöltanks auf einem ehemaligen Kasernengelände. Foto: Gerhard Haverland/ Kreis Soest

Derzeit sind im Kataster über altlastverdächtige Flächen für das Soester Kreisgebiet insgesamt 929 Standorte erfasst. Davon sind bis heute gut 50 Prozent untersucht. „Die Untere Bodenschutzbehörde der Kreisverwaltung hat sich zum Ziel gesetzt diesen Anteil zunächst bis 2020 auf 60 Prozent zu erhöhen, um etwaige Gefahren möglichst flächendeckend zu erkunden und diese dann beseitigen zu können“, betont Alfons Matuszczyk, Leiter der Abteilung Umwelt.

Die Flächen sind über das ganze Kreisgebiet verteilt. Es handelt sich dabei um alte Müllkippen, so genannte Altablagerungen, und um stillgelegte Betriebe, in denen mit umweltgefährdenden Stoffen umgegangen wurde, sogenannte Altstandorte, wie zum Beispiel Tankstellen oder chemische Reinigungen. „Die erfassten Flächen untersuchen wir nach und nach im Hinblick auf mögliche Gefahren für Mensch und Umwelt“, erläutert Marius Scheliga, Mitarbeiter der Unteren Bodenschutzbehörde. „Außerdem führen wir systematische Erhebungen über unter Altlastverdacht stehende Flächen und Bereiche mit möglichen schädlichen Bodenveränderungen durch, um sie bei Bestätigung ins Kataster aufzunehmen.“ 

So genannte Sondierbohrungen dienen dann jeweils dazu, Bodenproben aus verschiedenen Tiefen zu entnehmen und anschließend auf mögliche Schadstoffe zu untersuchen. Bei einem entsprechenden Verdacht wird auch noch die Qualität des Grundwassers beurteilt. Für die erforderliche technische Ausrüstung sorgt jeweils ein beauftragtes Ingenieurbüro.

Alfons Matuszczyk ist überzeugt, dass sich alle Anstrengungen und der Finanzaufwand in diesem Bereich lohnen und besonders nachhaltig sind. „Ziel unserer Arbeit ist es, den Boden so zu erhalten oder wieder herzustellen, dass seine vielfältigen Funktionen auch künftigen Generationen zur Verfügung stehen“, bringt es der Abteilungsleiter auf den Punkt.

Anmerkung (C.F.): Auf Nachfrage bei der Kreistagsfraktion der Grünen erhalte ich die Auskunft, dass diese bemüht ist, die Altlasten bis 2030 vollständig untersucht zu haben. Wie ist das in anderen Kommunen? Müsste das nicht schon jetzt vollständig untersucht sein? Das Gift schlummert bis dahin weiter im Boden.