9. November 1938 in Münster: Jüdische Bürgerinnen und Bürger werden schikaniert, misshandelt, verhaftet, ermordet. Ihre Wohnungen und Häuser verwüstet. Auch die historische Synagoge an der Klosterstraße im Herzen Münsters wird Zielscheibe antisemitischer Ausschreitungen und steht in Flammen. Erbaut wurde sie zwischen 1870 und 1880 im byzantinischen Stil. Erst am 12. März 1961 kann die jüdische Gemeinde in Münster ihren ersten Gottesdienst in der neu gebauten Synagoge am alten Standort feiern. Geblieben ist die Inschrift über dem Eingang: „Mein Haus ist ein Bethaus für alle Völker“. „Vor 75 Jahren: Brandstiftung in Münsters Synagoge“ weiterlesen |
Nachkoloniales Schriftverständnis, Rezension von Christoph Fleischer, Werl 2013
Zu: Rike Felka: Eingefaltete Zeit, Derridas Philosophie der Schrift, Institut für Buchkunst, Leipzig 2013, ISBN 978-3-932865-73-2, Preis: 8,00 Euro
„Mit der Schrift lenken wir unsere Aufmerksamkeit auf etwas, geben wir etwas bekannt, veröffentlichen wir etwas, das deshalb auch schnell überholt ist. […] Die der Schrift eigentümliche Lautlosigkeit ist es, die vom Weiß des Papiers ausgeht. Derrida spricht von der ‚Strenge‘ des Papiers, es lässt uns zunächst ‚ohne Antwort‘ (Anmerkung: Derrida, Jacques: Das Papier oder ich, wissen sie… in … Maschinen Papier, Passagen Verlag Wien 2006).“ (S. 31).
Diese im Institut für Buchkunst herausgegebene Schrift will mehr sein, als nur das Wort und die Bilder, die sie enthält. Schon die vierzehn Abbildungen zeigen, dass der Begriff Schrift nicht auf die Buchstaben beschränkt werden darf, dass auch das Papier, „120 g Munken Pure“, der Satz, „Korpus Kiss“, die Bindung und Edition zur Erarbeitung eines Buches hinzugehören (Vgl. Impressum). „Nachkoloniales Schriftverständnis, Rezension von Christoph Fleischer, Werl 2013“ weiterlesen
Skulpturen, Gemälde und Lichtinstallationen – Heimatkalender 2014 legt Fokus auf die Kunstszene im Kreis Soest
Rechtzeitig vor der Allerheiligenkirmes ist er wieder erschienen, der Heimatkalender Kreis Soest. In der aktuellen Ausgabe für das Jahr 2014 geht es um Kunst und Künstler zwischen Möhne und Lippe.
Zu Teilen ist die Kunstsammlung des Soester Carl-Jürgen Schroth mit der weltweit wichtigsten Sammlung konkreter und postminimaler Kunst ab den 1950er Jahren aufgeführt,
die sowohl Bildwerke als auch Skulpturen und Objekte umfasst. Darunter Werke zeitgenössischer Künstler wie Imy Knobel, Yves Klein, Klaus Staud oder Günther Uecker. Aber auch Nachwuchskünstler haben einen Platz im Heimatkalender gefunden: Die Malschulen in Werl, Soest und Lippstadt zeigen Kindern, wie sie sich mit Hilfe von Pinseln und Paletten eigene Welten erschaffen können.
Abbildung:
| Lehmarbeiter mit gelber Karre |
| Das farbenfrohe Gemälde von Wilhelm Morgner trägt den Titel „Lehmarbeiter mit gelber Karre“ und ist im Wilhelm-Morgen-Haus zu sehen. Foto: Christian Theopold |
Gott und das Leben, Erinnerung an eine Rede von Dorothee Sölle, Christoph Fleischer, Werl 2013
Die 10. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen, die vom 30. Oktober bis zum 8. November dieses Jahres in Busan, Korea, tagt,
steht unter Überschrift: „Gott des Lebens, weise uns den Weg zu Gerechtigkeit und Frieden.“ Diese Überschrift erinnert vom Anspruch her an das Thema der 6. Vollversammlung 1983 in Vancouver, Kanada, also genau vor 30 Jahren, „Jesus Christus, das Leben der Welt“. Damals hielt die Theologin Dorothee Sölle eine viel beachtete Rede über das „Leben in seiner Fülle“.
Da das Wort Leben in der aktuellen Überschrift erneut auftaucht, ist es vielleicht interessant, hier noch einmal nachzulesen, was Dorothee Sölle über das Leben in Beziehung auf Gott sagte. Das Wort „Leben“ kommt in ihrer Rede mehr als achtzigmal vor, seltener als Verb wie in der Frage: „Wer lebt es denn?“ (S. 11) Doch diese Frage ist sicherlich eine Leitfrage des Artikels. Das „Leben in seiner Fülle“ wird jedoch zumeist in Frage gestellt, entweder durch die Sinnlosigkeit der Leere oder des Elends. Das Leben muss jeweils in seinem gesellschaftlichen Kontext betrachtet werden. „Gott und das Leben, Erinnerung an eine Rede von Dorothee Sölle, Christoph Fleischer, Werl 2013“ weiterlesen
Christliche und islamische Theologien im Dialog, Rezension von Christoph Fleischer, Werl 2013
Zu: Lexikon des Dialogs, Grundbegriffe aus Christentum und Islam, Im Auftrag der Eugen-Biser-Stiftung herausgegeben von Richard Heinzmann in Zusammenarbeit mit Peter Antes, Martin Thurner, Mualla Selcuk und Halis Albayrak, 2. Bände, Herder Freiburg im Breisgau 2013, ISBN 978-3-451-30684-6, Preis 38,00 Euro
Die Eugen-Biser-Stiftung unterstützte die katholisch-theologische Fakultät
der Universität München seit 2005 dabei, Symposien mit der islamisch-theologischen Fakultät der Universität Ankara durchzuführen. Daraus resultierte das Vorhaben, ein Lexikon für den christlich-islamischen Dialog zu erstellen. Bei der Auswahl der Autoren (keine Autorin) auf der christlichen Seite wurden auch evangelische Theologen beteiligt. Die Autorinnen und Autoren auf der muslimischen Seite sind allesamt aus Ankara. Das Lexikon selbst ist sowohl auf Deutsch, als auch auf Türkisch erschienen.

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