Zu: Nikil Mukerji, Adriano Mannino: Covid-19: Was in der Krise zählt, Über Philosophie in Echtzeit, Reclams Universal – Bibliothek 14053, P. Reclam jun. Verlag, Stuttgart 2020, Taschenbuch, 120 Seiten, ISBN: 978-3-15-014053-6, Preis: 6,00 EuroCorona – Philosophie, Teil 2, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2020
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In diesen Tagen fuhr ich eine Straße mit dem Fahrrad entlang und musste spontan anhalten. Das Bild, das sich mir bot, wollte ich doch sofort mit dem Smartphone festhalten. An einem neu errichteten Haus wurden die Außenwände verputzt, die dafür eingerüstet waren. An einer Wand, die ich hier sehen konnte, arbeiteten fünf Maler gleichzeitig. Ich dachte spontan: Das ist Arbeit in Echtzeit. Die Wand muss heute fertig werden.
Die Frage: Was ist Philosophie in Echtzeit? wird m. E. durch dieses Foto illustriert. Schade, dass das Wort „Echtzeit“ im Glossar (5 Seiten) am Ende des Büchleins fehlt.
Dafür endet das Buch mit einem Abschnitt überschrieben mit: „Über Philosophie in Echtzeit“, der 10 Thesen zu diesem Thema enthält: Die Notwendigkeit in Echtzeit philosophieren zu müssen, wird quasi von der Zeitgeschichte aufgedrängt. „Drohende und aktuelle Katastrophen stellen typische Kontexte dar. In denen Philosophie in Echtzeit gefragt ist.“ (S. 106) Gerade der Druck dieser Aktualität macht diese Art zu Philosophieren problematisch und für Fehler anfällig. Die Autoren empfehlen, die Problem im Voraus zu sehen und so quasi auf Vorrat zu bearbeiten. Die in der Situation geforderte Praxisorientierung muss hingegen kein Nachteil sein. Die kommenden Katastrophen voraus zu sehen und zu bearbeiten, schließt bewusst andere Szenarien ein.
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