Aktueller Klassiker, Rezension von Joachim Leberecht, Herzogenrath 2020

Josef Pieper: Muße und Kult (1948, Ausgabe 2007 mit einem Vorwort von Karl Lehmann)

„Muße und Kult“ aus dem Jahr 1948 ist inzwischen ein Klassiker im Werk von Josef Pieper. Wer offen ist, sich auf philosophische Gedankengänge in der Tradition der Antike und der mittelalterlichen Scholastik eines Thomas von Aquin einzulassen, wird überrascht sein, wie diese Philosophie einen kritischen Blick auf die Gegenwart evoziert. Pieper geht es um Grundfragen der menschlichen Existenz, die Bedeutung von Arbeit und Muße im Leben einer Gesellschaft und jedes einzelnen Menschen. Es gelingt Pieper, sein Menschenbild klar zu verorten. Ausgehend von der Geschöpflichkeit des Menschen, die ihn zu Feier und Muße beruft, entwirft Pieper ein befreiendes Gegenbild zu einer den Menschen völlig vereinnahmenden Arbeit zum Zwecke des Konsums. Im Zeitalter der Digitalisierung und der drohenden Entlassungswellen, stellt sich für uns neu die Frage, was das Menschsein ohne Erwerbsarbeit bedeutet. Siehe hierzu auch die Thesen von Richard David Precht, die er zuletzt in „Jäger, Hirten, Kritiker. Eine Utopie für die digitale Gesellschaft“ (2018) entfaltet hat. Heute gewinnen Piepers vor mehr als siebzig Jahren formulierten Überlegungen zum Menschsein und sein Blick auf das Ganze, die Bejahung des Lebens besonders in Gestalt von Fest und Muße, überraschend an Aktualität. Es ist Piepers Verdienst, dass er Fest und Muße überzeugend aus dem Kult herleitet. Sein religiöses Menschen- und Weltbild, philosophisch elegant verankert, ist mehr als ein Lesegenuss, es ist ein geistvoller Standpunkt in einer geistvergessenen Zeit. Das kleine Bändchen bietet erstaunlich viel Stoff zum Nachdenken über Gott und die Welt.

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Predigt über Micha 6, 6 – 8, Christoph Fleischer, Werl 2013

Die Predigt wird am 22. Sonntag nach Trinitatis in Bad Sassendorf-Neuengeseke und in Möhnesee-Völlinghausen gehalten.
Verlesung des Textes aus der Gute Nachricht Bibel:
6 Ihr fragt: »Womit soll ich vor den HERRN treten, diesen großen und erhabenen Gott? Was soll ich ihm bringen, wenn ich mich vor ihm niederwerfe?
Soll ich einjährige Rinder als Opfer auf seinem Altar verbrennen?
7 Kann ich ihn damit erfreuen, dass ich ihm Tausende von Schafböcken und Ströme von Olivenöl bringe?
Soll ich meinen erstgeborenen Sohn opfern, damit er mir meine Schuld vergibt?«
8 Der HERR hat dich wissen lassen, Mensch, was gut ist und was er von dir erwartet: Halte dich an das Recht,
sei menschlich zu deinen Mitmenschen
und lebe in steter Verbindung mit deinem Gott! „Predigt über Micha 6, 6 – 8, Christoph Fleischer, Werl 2013“ weiterlesen