Predigt zu Okuli über 1. Petrus 1, Christoph Fleischer, Welver 2018

Predigt über 1.Petr 1,13-21

Die Predigt halte ich in Neuengeseke und Körbecke am 4.3.2018

Geheiligtes Leben

13 Darum  umgürtet die Lenden eures Gemüts, seid nüchtern und setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch angeboten wird in der Offenbarung Jesu Christi.

14  Als gehorsame Kinder gebt euch nicht den Begierden hin, denen ihr früher in der Zeit eurer Unwissenheit dientet;

15 sondern wie der, der euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel.

16 Denn es steht geschrieben (3. Mose 19,2): »Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.«

17 Und da ihr den als Vater anruft, der  ohne Ansehen der Person einen jeden richtet nach seinem Werk, so  führt euer Leben, solange ihr hier in der Fremde weilt, in Gottesfurcht;

18  denn ihr wisst, dass ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöst seid von eurem  nichtigen Wandel nach der Väter Weise,

19 sondern mit dem teuren  Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten  Lammes.

20 Er ist zwar zuvor ausersehen, ehe der Welt Grund gelegt wurde, aber offenbart am Ende der Zeiten um euretwillen,

21 die ihr durch ihn glaubt an Gott, der ihn auferweckt hat von den Toten und ihm die Herrlichkeit gegeben, damit ihr Glauben und Hoffnung zu Gott habt.

Dietrich Bonhoeffer im Hof von Tegel 1944, vierter von links (http://www.dietrich-bonhoeffer.net/leben/tegel/)

Liebe Gemeinde,

Als im Jahr 2007 die Heiligsprechung von Mutter Teresa vorbereitet wurde, kamen Notizen aus ihrem Tagebuch ans Tageslicht, in denen sie tiefe Gotteszweifel zugegeben hat. Sie schrieb unter anderem: Sollte ich jemals eine Heilige werden, dann werde ich zweifellos eine Heilige der ‚Finsternis‘ sein. Ich werde mich nie im Himmel aufhalten, sondern das Licht derer entzünden, die auf Erden im Dunkel leben. (Quelle: http://www.deutschlandfunk.de/mutter-teresa-eine-heilige-der-finsternis.2540.de.html?dram:article_id=364019).

Papst Franziskus hat dann die Heiligsprechung fast 10 Jahres später vollzogen und sagte: „Möge sie euer Vorbild an Heiligkeit sein! Diese unermüdliche Arbeiterin der Barmherzigkeit helfe uns, immer besser zu begreifen, dass das einzige Kriterium für unser Handeln die gegenleistungsfreie Liebe ist, die unabhängig von jeder Ideologie und jeder Bindung ist und sich über alle ergießt, ohne Unterscheidung der Sprache, der Kultur, der Ethnie oder der Religion.“ (http://religion.orf.at/tv/stories/2794383/) „Predigt zu Okuli über 1. Petrus 1, Christoph Fleischer, Welver 2018“ weiterlesen

Ernstfall Integration, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2015

Zu: Albecht Philipps: Diaspora im Münsterland, Vorgeschichte, Gründung und Entwicklung evangelischer Kirchengemeinden in Westfalen im 19. Und 20. Jahrhundert am Beispiel Ochtrups, Luther-Verlag, Bielefeld 2015, ISBN 978-3-7858-0669-2, Preis: 29,90 Euro

Cover Philipps

Dr. Albrecht Philipps, promoviert seit 2014, arbeitete schon länger als Pfarrer in Ochtrup, als er begann, mit seiner Frau sich seine Pfarrstelle zu teilen. Zu dieser Zeit hatte er dann mehr Zeit dafür, seine Forschungen zur Geschichte der Gemeinde Ochtrup zur Dissertation auszubauen (Quelle: Westfälische Nachrichten, Internet). Herausgekommen ist die vorliegende Arbeit im Bereich der Erforschung von Gemeindeentwicklungen in der Diaspora. Dabei ist zunächst der Diasporabegriff nicht von der Situation geprägt, dass sich Kirche jeder Konfession heute im säkularen Umfeld abspielt. Es geht vielmehr um die Minderheit im religiösen Sinn. Dabei zeigt sich dem Mitglied des westfälischen Pfarrvereins Philipps auch, dass die Pfarrerinnen und Pfarrer in der Diaspora unter zum Teil erschwerten Bedingungen wirken: Dass sich mit der Diasporabezeichnung immer auch typische Muster wie die besondere Belastung der Pfarrer in der Gemeindearbeit, eine fehlende Kontinuität im gottesdienstlichen Leben der Gemeinde, ein durch Fluktuation der Gemeindeglieder bedingter stetiger Neubeginn im Gemeindeaufbau und oft eine große finanzielle Armut der Gemeinde verband, kann auch für Ochtrup nachgewiesen werden.“ (S. 16) „Ernstfall Integration, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2015“ weiterlesen

Überzeugung statt Erbauung, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2015

Zu: Frank Stückemann (Hrsg.): Johann Moritz Schwager: Homiletische Volksaufklärung für den Landmann, Einzelpredigten und Predigtskizzen, Luther-Verlag, Bielefeld 2014, ISBN 978-3-7858-0647-0, Preis: 29,90 Euro

Cover-StückemannFrank Stückemann arbeitet als Pfarrer im westfälischen Soest und ist im Rheinland und in Jöllenbeck aufgewachsen, das heute zu Bielefeld gehört. Die Heimatgeschichte dieses ostwestfälischen Ortes hat es in sich, weil dort die Erweckungsbewegung und die Aufklärung miteinander konkurrierten, ein Schauspiel, das sich in der evangelischen Kirche immer mal wiederholt.

Der aufstrebende Buchmarkt und die wachsende Bildung brachten es im 18. Jahrhundert mit sich, dass es auch Pfarrern möglich war, sich als Schriftsteller lukrativ zu betätigen. Frank Stückemann hat das Lebenswerk von Johann Moritz Schwager (1738-1804) in seiner Dissertation aufgearbeitet und diverse Schriften Schwagers herausgegeben, Romane und Reisebeschreibungen. Die Predigten Schwagers wurden ebenfalls zu Lebzeiten gedruckt, vor allem im später erschienen Buch „Predigtbuch zur Beförderung der bürgerlichen Glückseligkeit…, Ein Lesebuch für gebildete Christen“ (Berlin Stettin 1794, 21806). Auch die gedruckten Predigten des hier besprochenen Buches sind an unterschiedlichen Stellen erschienen (dazu ist je eine Quellenangabe in den Anmerkungen und ein ausführliches Literaturverzeichnis beigefügt). „Überzeugung statt Erbauung, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2015“ weiterlesen

Witzige Cartoons aus dem Kirchenmilieu, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2015

Zu: Holger Pyka: Schwarz macht schlank, Kirchen-Cartoons, Luther-Verlag, Bielefeld 2015, ISBN 978-3-7858-0675-3, Hardcover, Preis: 14,95 Euro

9783785806753Holger Pyka (geb. 1982), der Zeichner der Cartoons, ist tatsächlich selbst evangelischer Pfarrer. Manche Karikaturen offenbaren seine Praxiskenntnis und auch sein Insiderwissen. Ob er auch schon einmal einen Osterfrühgottesdienst, eine Auferstehungsandacht, (fast) verschlafen hat? „Er ist wahrhaftig aufgestanden!“ Anstelle wie angekündigt um 6 Uhr kommt er mit Talar und Stola um 7.30 Uhr angehetzt. „Witzige Cartoons aus dem Kirchenmilieu, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2015“ weiterlesen

Glaube oder Steuer? Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2015

Zu: Jochen Teuffel: Rettet die Kirche, Schafft die Kirchensteuer ab, fontis – Brunnen, Basel 2014, ISBN 978-3-03848-011-2, 144 Seiten, gebunden, 12,99 Euro

Rettet-die-Kirche.-Schafft-die-Kirchensteuer-ab.-Jochen-Teuffel-204011Jochen Teuffel ist ein promovierter Theologe und Pfarrer der bayerischen Landeskirche, heute Gemeindepfarrer im Kirchenkreis Augsburg, der eine Zeit lang am „Lutheran Theological Seminary“ in Hongkong als Dozent gearbeitet hat. Der dortigen Gemeinde (Praise Lutheran Church, Mongkok Road, Hongkong) ist das Buch gewidmet, da es eine der vielen lutherischen Kirchen in der Welt ist, die auch ohne Kirchensteuer leben.

Seine Thesen zu Beginn und weite Strecken des Buches vor allem im ersten Teil sind davon bestimmt, dass die Kirche von den Worten der Bibel und der Bekenntnisse bis hin zur Barmer Theologischen Erklärung von 1934 geprägt ist und nicht von staatskirchenrechtlichen Vorgaben. Am deutlichsten wird es vielleicht in These 3: „Kirche lebt nicht von Abgaben der Gläubigen, sondern allein durch die Selbsthingabe Jesu, die wir im Abendmahl empfangen.“ (S. 8). „Glaube oder Steuer? Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2015“ weiterlesen