Hier findet Ihr das Gedicht von Amanda Gorman auf Deutsch und Englisch und eine Videoaufnahme:
Monat: Januar 2021
Eine subversive Novelle, Predigt Rut 1,1-19a, Joachim Leberecht, Herzogenrath 2021
Am 3. Sonntag nach Epiphanias 2021. Predigttext (Lutherbibel 2017):
1 Zu der Zeit, als die Richter richteten, entstand eine Hungersnot im Lande. Und ein Mann von Bethlehem in Juda zog aus ins Land der Moabiter, um dort als Fremdling zu wohnen, mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen. 2Der hieß Elimelech und seine Frau Noomi und seine beiden Söhne Machlon und Kiljon; die waren Efratiter aus Bethlehem in Juda. Und als sie ins Land der Moabiter gekommen waren, blieben sie dort. 3Und Elimelech, Noomis Mann, starb, und sie blieb übrig mit ihren beiden Söhnen. 4Die nahmen sich moabitische Frauen; die eine hieß Orpa, die andere Rut. Und als sie ungefähr zehn Jahre dort gewohnt hatten, 5starben auch die beiden, Machlon und Kiljon. Und die Frau blieb zurück ohne ihre beiden Söhne und ohne ihren Mann.
6Da machte sie sich auf mit ihren beiden Schwiegertöchtern und zog aus dem Land der Moabiter wieder zurück; denn sie hatte erfahren im Moabiterland, dass der Herr sich seines Volkes angenommen und ihnen Brot gegeben hatte. 7Und sie ging aus von dem Ort, wo sie gewesen war, und ihre beiden Schwiegertöchter mit ihr. Und als sie unterwegs waren, um ins Land Juda zurückzukehren, 8sprach sie zu ihren beiden Schwiegertöchtern: Geht hin und kehrt um, eine jede ins Haus ihrer Mutter! Der Herr tue an euch Barmherzigkeit, wie ihr an den Toten und an mir getan habt. 9Der Herr gebe euch, dass ihr Ruhe findet, eine jede in ihres Mannes Hause! Und sie küsste sie. Da erhoben sie ihre Stimme und weinten 10und sprachen zu ihr: Wir wollen mit dir zu deinem Volk gehen. 11Aber Noomi sprach: Kehrt um, meine Töchter! Warum wollt ihr mit mir gehen? Wie kann ich noch einmal Kinder in meinem Schoße haben, die eure Männer werden könnten? 12Kehrt um, meine Töchter, und geht hin; denn ich bin nun zu alt, um wieder einem Mann zu gehören. Und wenn ich dächte: Ich habe noch Hoffnung!, und diese Nacht einem Mann gehörte und Söhne gebären würde, 13wolltet ihr warten, bis sie groß würden? Wolltet ihr euch einschließen und keinem Mann gehören? Nicht doch, meine Töchter! Mein Los ist zu bitter für euch, denn des Herrn Hand hat mich getroffen.
14Da erhoben sie ihre Stimme und weinten noch mehr. Und Orpa küsste ihre Schwiegermutter, Rut aber ließnicht von ihr. 15Sie aber sprach: Siehe, deine Schwägerin ist umgekehrt zu ihrem Volk und zu ihrem Gott; kehre auch du um, deiner Schwägerin nach. 16Rut antwortete: Bedränge mich nicht, dass ich dich verlassen und von dir umkehren sollte. Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott. 17Wo du stirbst, da sterbe ich auch, da will ich auch begraben werden. Der Herr tue mir dies und das, nur der Tod wird mich und dich scheiden.
18Als sie nun sah, dass sie festen Sinnes war, mit ihr zu gehen, ließ sie ab, ihr zuzureden. 19So gingen die beiden miteinander, bis sie nach Bethlehem kamen.
Liebe Gemeinde,
meine Tante und mein Onkel – Gott habe sie selig – führten eine christliche Ehe mit festen Werten, aber auch voller Liebe und Zuwendung zu den Menschen. Mein Onkel war evangelischer Pfarrer und meine Tante war ganz Mutter und Pfarrfrau. Sie hatten vier Kinder, und wir, meine Geschwister und ich, waren auch zu viert und oft mit unseren Cousinen und Cousins zusammen.
Als die Zwillinge im Pfarrhaus flügge wurden, achteten die Eltern mit Argusaugen darauf, dass sie auch die richtigen Partner mit nach Hause brachten. Meine Cousinen konnten es ihren Eltern nicht recht machen. Der eine kam aus einem niedrigeren Sozial- und Bildungstand, der andere war gar katholisch. Das ging gar nicht und musste verhindert werden. Es kam wie es kommen musste, meine Cousinen heirateten jede ihre Liebe und letztendlich traute sie ihr Vater. Ein langer Weg lag dazwischen. Das Kennenlernen des anderen. Der Abbau von Vorurteilen. Die Einsicht, dass es immer um den konkreten Menschen geht, seine Geschichte, seine Gaben und Unzulänglichkeiten, seine Beziehungsfähigkeit und die Bindung, ja die Liebe, die auf dem gemeinsamen Weg entsteht.
Der Lernweg für Onkel und Tante war noch nicht zu Ende. Der jüngste Sohn heiratete und ließ sich nach zehn Jahren scheiden. Eine Scheidung war für seine konservativen Eltern, die selbst eine glückliche Ehe führten, eine Katastrophe. Allerdings ging es um ihren Sohn und sie konnten seinen Schritt nachvollziehen, auch wenn ihnen die Ehe heilig blieb.
Es war für sie auch schwierig, als ein Ziehsohn sich ihnen anvertraute, dass er homosexuell sei. Besonders meine Tante wollte es nicht akzeptieren, aber da sie ihren Ziehsohn liebte, konnte sie ihm weiter mit Herzensgüte begegnen. Homosexualität hatte einen Namen bekommen, und Furcht und Ablehnung waren völlig fehl am Platz.
Viele durch ihre Kindheit geprägte Vorstellungen, manche auch vermeintlich als christlich tradierte Einstellung, wurden vom Leben selbst korrigiert.
Das war ein langer Prozess.
Dieser ging weiter, als der geschiedene Sohn eine türkischstämmige Frau heiratete, eine liberale Muslimin. Ich glaube, dass es Tante und Onkel sehr schwer fiel und viele Gebete und innere Bereitschaft brauchte, die neue Schwiegertochter wirklich anzunehmen. Ich habe nie mit ihnen darüber gesprochen, aber wahrgenommen habe ich, dass beide auf Familienfesten der neuen Frau mit Liebe und Freundlichkeit begegnet sind. Die Beiden haben auch gesehen, dass ihr Sohn in der Beziehung glücklich war, dass er liebte und geliebt wurde. Seine Frau wurde in die große Familie aufgenommen.
Bei Familienzusammenkünften hat mein Onkel – zuletzt bei der Feier der Diamantenen Hochzeit – von dem gemeinsamen Glauben an Jesus Christus als tragenden Grund ihrer Ehe und ihres Lebens ganz selbstverständlich gesprochen und in seinem Gebet alle mit eingeschlossen.
Fast eine Rut-Geschichte, denke ich. Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Das Universale ist individuell. Die Liebe ist der Maßstab. Sie schafft neue Wege, sie überwindet menschlich geschaffene Gebote und führt zu neuen Erfahrungen und Einstellungen.
Theologisch gesprochen: Gottes Wege mit seinen Menschen sind so ganz anders, als wir Menschen es uns denken und wünschen. Es ist gerade so, als machte Gott uns immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Als würde er uns unterbrechen und ständig herausfordern. Das Einzige was bleibt, ist Vertrauen auf seine Wege. Seine Liebe und sein Heil gehen verschlungene Wege, aber am Ende steht immer: Gott meint es gut mit uns und bleibt sich selbst treu. Manchmal scheint es, als habe Gott eine gute Portion Humor.
So erzählt die kleine, aber berühmte Rut-Novelle im ersten Testament, wie eine ausländische Nichtjüdin zur Stammmutter des Geschlechts Davids wird. Aus diesem Geschlecht wird der zukünftige Messias Jesus hervorgehen. Es ist eine subversive Erzählung gegen das damals herrschende Gesetz, keine (religiöse) Mischehe einzugehen. Gesetz und Praxis des Mischehenverbots waren weit verbreitet und hatten zum Ziel, den eigenen Glauben zu bewahren und vor fremden Einflüssen rein zu halten. Noomi aber legt das jüdische Gesetz, das ausdrücklich eine Ehe mit einer Moabiterin verbietet, mit Zuhilfenahme einer anderen jüdischen Vorschrift geschickt und kreativ aus.
Oder anders gesagt: Gott widersteht der Uniformität, dem Reinheitsgedanken, dem auch heute wieder in unserem Land in rechten Gruppierungen grassierenden Allmachtswahn, Menschen auszugrenzen und abzuwerten; und Gott stellt den Rückzug in die Nische, in die eine kleine von gleichgesinnten Menschen geprägte Blasenwelt in Frage.
Im Anderen begegnet Gott uns selbst.
Im Kern der Rut-Geschichte stehen zwei Frauen: die ausländische Schwiegertochter Rut und die jüdische Schwiegermutter Noomi. Es ist eine Flucht- und Heimkehrgeschichte: Distanz und Nähe, Tod und Leben liegen dicht beieinander.
Die Männer sterben. Die Frauen bleiben übrig.
Was sollen sie tun, recht- und mittellos wie sie damals waren? Noomi entschließt sich, nach Israel in das Land ihrer Herkunft zurück zu kehren. Rut bindet sich an sie. Sie sagt: Dein Schicksal ist mein Schicksal, deine Heimat ist meine Heimat, dein Gott ist mein Gott.
Sie hätte auch wie Orpa an der Grenze in ihre Heimat umkehren können.
Wir Menschen haben immer eine Wahl.
Rut bindet sich mit ihrer ganzen Existenz an Noomi. Sie bilden seitdem eine enge Lebensgemeinschaft, auch nachdem sich das Schicksal wendet. Aber als sie die Worte ausspricht, kann sie nicht wissen, was sie erwartet. Auch Noomi kann ihr nichts versprechen. Menschlich gesehen erwartet sie Not, Elend und Ablehnung – wie auch viele, die als Kriegsflüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien zu uns kamen und später in ihre Dörfer zurückkehrten und dort oft als Verräterinnen und Verräter gebrandmarkt wurden.
Gott selbst ist es, der Noomi und Rut segnet, der Unheil in Heil verwandelt. So kommt es schlussendlich in der Rut-Erzählung zu dem biblischen Traumpaar von Rut und Boas. Gott schreibt Heilsgeschichte entgegen der menschlichen Erwartung.
Aus allen Völkern schafft Gott das Heil.
Ende gut – alles gut?
Nein, das Ende ist nur der Anfang und der Ausgang ist und bleibt offen. Die Geschichte erzählt von Gottes Barmherzigkeit, die größer ist als unsere menschlichen engen (und ausgrenzenden religiösen) Vorstellungen.
Die Rut-Geschichte ist und bleibt eine Anfrage an alle Gläubigen gleich welcher Religion.
Wir können uns fragen und selbstreflektiert mit unseren Begegnungen, Stimmungen, Abwehrhaltungen und Vorurteilen umgehen: Wie sehen wir unser Gegenüber? Zuerst als Mensch in seiner Bedürftigkeit oder fragen wir sofort nach Glauben oder Unglauben, nach Volk oder Ethnie, nach arm oder reich?
Ach es gibt so viel Spielarten von Freund- und Feinddenken mit denen wir uns alle selbst ins Abseits stellen.
Hier haben wir alle zu lernen und immer wieder umzukehren von hartnäckigen Hindernissen und Vorurteilen, die sich in unser Herz schleichen.
Wenn Gottes Barmherzigkeit so groß ist, dass seine Liebe allen Menschen gilt, wie sollten wir dann engherzig und verbohrt sein?
Wenn wir aber wirklich an Gottes Liebe glauben, dann lasst uns kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden und gemeinsam sitzen am Tisch des Herrn, heute schon und für immer in seinem Reich.
Amen
Shared History: 1700 Jahre jüdisches Leben im deutschsprachigen Raum, Presseinformation, Margarete Schwind, Berlin 2021
Ein Projekt des Leo Baeck Institute – New York | Berlin — www.sharedhistoryproject.org
Berlin, 15. Januar 2021 – 2021 markiert das 1700-jährige Jubiläum des frühesten Dokuments, das eine jüdische Gemeinschaft in dem Gebiet des deutschsprachigen Raums erwähnt. In einem Edikt aus dem Jahre 321, dessen Abschrift heute in der Vatikanischen Bibliothek verwahrt wird, erlaubte Kaiser Konstantin den Kölner Stadträten, auch Juden zur Ausübung öffentlicher Ämter zu verpflichten.
Um die facettenreichen Narrative jüdischer Geschichte in diesem Zeit- und Sprachraum zu schildern, hat das Leo Baeck Institute – New York | Berlin das Projekt Shared History: 1700 Jahre jüdisches Leben im deutschsprachigen Raum ins Leben gerufen. Es ist eine Shared History, eine gemeinsam geteilte Geschichte, im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die Geschichte von Jüdinnen und Juden war und ist seit Jahrhunderten tief verwoben mit der Geschichte der Mehrheitsbevölkerung in den Regionen und Ländern dieses Raums.
Im Verlaufe des Jahres 2021 werden unter www.sharedhistoryproject.org wöchentlich je ein Objekt und korrespondierende Essays veröffentlicht. Die dabei geschaffene 1700 Jahre umfassende Gesamtschau jüdischer Geschichte im deutschsprachigen Raum wird aktiv zur Vermittlung jüdischen Lebens im deutschsprachigen Raum dienen und mithilfe von Fakten und Aufklärung einen wichtigen Beitrag gegen Unkenntnis, zunehmende Geschichtsverzerrung und wachsenden Antisemitismus leisten.
Das Shared History Projekt beleuchtet schlaglichtartig die individuellen und kollektiven Erfahrungen, die jüdischen Alltag über Jahrhunderte prägten: Diskriminierung, Ausgrenzung und Entrechtung auf der einen Seite, Akzeptanz, Akkulturation und gesellschaftlicher Aufstieg auf der anderen Seite. Dabei zeigen die Objekte, dass es mitunter die kleinsten Dinge sein können, wie ein paar gläserne Ampullen, die ein gemeinsames Miteinander vor Augen führen – oder den gesellschaftlichen Ausschluss bis zur skrupellosen Ermordung unverkennbar machen, wie der aus der Erde geborgene Anhänger eines Mädchens.
Jüdisches Leben ist heute in all seiner Vielfalt wieder ein fester Bestandteil der deutschen Gesellschaft. Doch wie ein Blick auf die Objekte des Shared History Projekts und deren Geschichten zeigt, ist der Weg dorthin alles andere als einfach gewesen. Er war geprägt von Rückschlägen und Brüchen, aber auch von Zeiten des lebendigen Miteinanders und dynamischen Austausches.
Einen Beitrag über das Projekt von David Dambitsch dürfen wir zum Nachhören anbieten:
Deutschlandfunk, Schalom 08.01.2021 / 1700 Jahre Juden in Deutschland
Virtuelle 3D Ausstellung & Website
Gefördert durch: #2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland e.V. aus Mitteln des Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI)
Die verschiedenartigen Exponate – unter anderem Schmuck, Gemälde, Sakralgegenstände, Bücher und Mankuskripte, Synagogen und andere Bauten, und selbst fiktionale Konzepte wie der Golem – werden mittels moderner Techniken wie 3D Fotogrammetrie und 360-Videos abgebildet und in einem fiktionalen Raum zur Schau gestellt.
Realisation der Webpräsenz: Z-Reality GmbH (Kaiserslauten) und Design360 (New York)
Expertenbeiträge
Zur Webpräsenz gehört auch ein Platform, wo die Objekte von erläutenden Expertenbeiträgen begleitet werden. Zu den Autorinnen und Autoren gehören Forschende aus der Geschichtswissenschaft, Archäologie und Kunstwissenschaft, aber auch Mitarbeitende aus Bibliotheken und Archiven sowie Vertreterinnen und Vertreter von Gemeinden und Publizierende.
Vom 27. Januar 2021 – 23. April 2021 wird eine physische Ausstellung im Paul Löbe Haus des Deutschen Bundestages gezeigt. Die Ausstellung auf 27 Glaspanelen präsentiert eine Auswahl der Objekte des Shared History Projekts.
Die 58 Objekte aus den Sammlungen von über 40 Museen, Bibliotheken, Archiven und anderen Institutionen in 10 Ländern werden in über die folgenden Kanäle präsentiert:
LEO BAECK INSTITUTE –
Zum Leo Baeck Institut
Gegründet von deutsch-jüdischen Emigrierten als unabhängige Forschungs- und Dokumentationseinrichtung für die Geschichte und Kultur des deutschsprachigen Judentums mit drei Teilinstituten in Jerusalem, London und New York hat sich das Leo Baeck Institut seit nunmehr über 60 Jahren der Aufgabe verschrieben, das kulturelle Vermächtnis des durch den Holocaust nahezu ausgelöschten deutschsprachigen Judentums zu bewahren. Die Gründungsväter und -mütter zählten zu den führenden Intellektuellen ihrer Zeit und waren selbst oftmals nur mit großen Mühen dem NS-Regime entflohen: unter ihnen befanden sich Martin Buber, Max Grunewald, Hannah Arendt, Selma Stern und Robert Weltsch. Sie benannten das Institut nach dem Rabbiner Leo Baeck, dem letzten führenden Repräsentanten der jüdischen Gemeinden im Nationalsozialismus, der zugleich erster Präsident des Leo Baeck Instituts wurde.
Die Bestände des LBI New York umfassen über 80.000 gedruckte Bände, zahlreiche Periodika, 10.000 archivalische Nachlässe, 25.000 Fotografien und rund 8.000 Kunstwerke und Objekte. Der Großteil der im Leo Baeck Institut erhaltenen Objekte wurde von jüdischen Flüchtlingen selbst oder ihren Nachkommen in die Obhut des Instituts übergeben. Die bewahrten deutschsprachigen Dokumente, Bücher, Aufzeichnungen und Erinnerungsstücke haben ihre früheren Besitzer mitunter durch mehrfaches Exil begleitet und verdeutlichen, wie stark die emotionale und psychologische Verbundenheit zur verlorenen Heimat im deutschsprachigen Raum war – trotz Brüchen, Entwurzelung und Trauma. Mit seinem Archiv in New York schuf das LBI einen Aufbewahrungsort seiner erstklassigen über fünf Jahrhunderte umspannenden Sammlungen, die heute zu den wichtigsten Primärquellen jüdischer Geschichte und Alltags in Mitteleuropa gehören.
Das hilft in Zweifel und Versuchungen, Dennis Streichert, Hamburg 2021
Foto: Trübes Wetter in Kanada, Foto Dennis Streichert
Wenn das Leben hart ist und Versuchungen uns überfluten, können wir leicht das Gefühl haben, völlig untauglich als Christ zu sein. Die Versuchung schlägt gerade in diesen Momenten zu, in denen wir sie so gar nicht erwarten oder verkraften.
Wenn sich Ihr Glaube klein anfühlt, erinnern Sie sich an diese Tatsachen:
Gott hat uns zu seiner Freude geschaffen
Leiden und Herausforderungen in diesem Leben ist unausweichlich für jeden, der in dieser Welt lebt. Schwierigkeiten werden immer kommen. Trotzdem dürfen wir auf Gott vertrauen, weil diese harten Schicksalsschläge nie vergeblich sind.
Gott hat Sie geschaffen, weil er sich an Ihnen erfreut. Er wünscht sich, dass Sie ihn kennen, sich an ihm erfreuen und ihn lieben, selbst inmitten von Leid. Gott bietet Ihnen ein Leben voller Sinn an. Alle guten Dinge kommen aus seiner Hand. Seine Güte ändert sich nie, auch wenn wir es tun.
Egal, was wir erleben, wir erleben es niemals für uns allein. Es ist erstaunlich, dass Gott uns nahe ist und uns hört. Er hat die absolute Kontrolle über jede Situation, jeden Lebensbereich und jede Schwierigkeit.
Gott greift uns unter die Arme, wenn wir fallen
Wenn wir schon länger für etwas beten, dies aber nicht erhalten, weil Gott es momentan für nicht angebracht hält, können wir in Versuchungen geraten. Beispielsweise, wenn Sie schon lange Single sind und sich nach einem Partner sehnen.
Wenn wir schwach werden, so ist Gott dennoch da. Er wird seine geliebten Kinder niemals in Stich lassen. Er sandte Jesus, der in allem mit uns fühlt und um unsere Nöte weiß. Gott wusste, dass wir immer wieder fallen würden.
Gott hat sich zu uns in unserer Sünde herabgelassen, weil er sich mit uns verbinden möchte und uns wertschätzt. Christus nahm in Demut Menschengestalt an und war seinem Vater gehorsam bis in den Tod, damit wir mit ihm wieder vereint werden.
Gott liebt uns immer noch, auch wenn wir versagen
Selbst wenn wir ständig versagen, liebt Gott uns immer noch. Das gute Werk, das Gott begonnen hat, indem er uns durch den Glauben für gerecht erklärt hat, wird fortgesetzt, bis er diese Wiederherstellung und Vervollkommnung abschließt und uns seinem Sohn gleich macht. Nichts kann oder wird uns von seiner Liebe trennen – nichts!
Als Christus am Kreuz starb, machte sein Opfer es möglich, dass Sie in die Gegenwart Gottes eintreten können. Wenn der Vater uns anschaut, sieht er seinen Sohn.
Wir können uns Gott nun als seine eigenen Kinder nähern. Wir können uns diesem liebenden Vater nähern, der seine Kinder liebt und sich um sie kümmert, auch wenn wir versagen. Wir sind durch den Tod Jesu mit Gott versöhnt worden. Wie viel mehr werden wir dann durch sein Leben gerettet werden?
Gott schenkt uns eine neue Freude an ihm
Selbst wenn die Fluten dieser Welt uns zu ertränken scheinen, schenkt Gott sich uns immer wieder. Wir dürfen die Gemeinschaft mit ihm, seine Liebe und Erneuerung genießen.
Kein Abgrund von Sünde oder Zweifel ist zu entsetzlich für Gott, um uns zu erlösen! Wir haben einen Erlöser, der sich an uns erfreut, damit wir uns an ihm erfreuen können. Christus möchte, dass wir das Leben in seiner Gegenwart leben und uns an das Leiden erinnern, das er durchgemacht hat. Das Leiden, das uns die Erlösung ermöglicht und durch das er immer mit uns mitfühlt.
Wenn sich also Ihr Glaube klein und schwach anfühlt, wenn Sie in Versuchung geraten, wenn Sie an Gottes Güte oder Gnade zweifeln, halten Sie sich an Gott fest. Denken Sie daran, dass Gott uns Rettung und Glück, Freude und Wonne schenkt, weil er uns nichts Geringeres als sich selbst gegeben hat
Jeder von uns wird mit Situationen konfrontiert, in denen Zweifel, Verwirrung und Angst uns umgeben und das Vertrauen in Gott schwindet. Die Frage ist: Was werden Sie mit Ihrem Zweifel tun? Werden Sie entmutigt und laufen weg von Gott, oder werden Sie im Schmerz des Zweifels zu Gott rufen?
Sie und ich haben unsere Errettung nicht durch eigene Tugendhaftigkeit erkauft. Der Herr weiß, dass wir schwach sind, und deshalb hat er versprochen, unsere Stärke zu sein und seine Autorität in unserem Namen auszuüben.
Derjenige, zu dem Sie beten, ist gütig, langsam zum Zorn und überreich an Liebe. Er hat versprochen, dass er nie ein taubes Ohr für die leisen Gebete seiner Kinder haben wird, egal wie schwach sie sind.
Über den Autor
Dennis Streichert beschäftigt sich viel mit dem Thema Berufung und Lebenssinn. Mit seinem Blog dennis-streichert.de/blog verfolgt er das Ziel, Menschen zu einem sinnerfüllten Leben zu inspirieren. Andere Menschen zu ihrer Berufung zu führen – das ist seine Vision.
Wie komme ich zum Impfzentrum? Pressemitteilung der Diakonie Ruhr-Hellweg, Arnsberg 2021
Die Diakonie Ruhr-Hellweg bietet zusätzliche Fahrdienste an
Kreis Soest (drh) – Die Schutzimpfungen gegen das Corona-Virus sind gestartet – die Erleichterung ist überall spürbar. Aber der Ablauf macht gerade viele Seniorinnen und Senioren im Kreis Soest unsicher: Wann und wo kann ich mich impfen lassen? Was muss ich beachten? Und vor allem: Wie komme ich dahin? Die Diakonie Ruhr-Hellweg in Soest reagiert darauf und bietet Fahrdienste zum Impfzentrum an – natürlich unter Einhaltung aller Schutz- und Hygienemaßnahmen. „Damit sorgen wir dafür, dass die älteren Menschen ihren Termin sicher und gut organisiert wahrnehmen können“, erklärt Martina Fuchs, Fachbereichsleiterin „Pflege und Gesundheit“.
Wer den Fahrdienst beauftragt, wird von speziell ausgebildeten Fahrern zuhause abgeholt, am Impfzentrum begleitet und nach dem Termin wieder zurückgebracht. Für Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt und auf einen Rollstuhl angewiesen sind, ist das Angebot ebenfalls gut geeignet. Die Diakonie hilft auch bei vielen anderen Fragen rund um die Corona-Schutzimpfung weiter – zum Beispiel beim Ausfüllen der nötigen Unterlagen. Die Fahrten übernehmen die „NettWerker“, die die Menschen in der Region seit vielen Jahren mit haushaltsnahen Dienstleistungen, Betreuungs- und Fahrdiensten unterstützen, damit diese länger in ihrer gewohnten Umgebung selbständig leben können.
„Mit unserem Fahrdienst zum Impfzentrum sind wir für alle Menschen da, die uns brauchen. Solidarität, aufeinander achtgeben – das ist gerade in diesen Zeiten so wichtig“, betont Martina Fuchs. Darüber hinaus möchte die Diakonie auf diese Weise dazu beitragen, dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen. „Masken tragen, Abstand halten – das alles wirkt. Aber die Impfung ist der bestmögliche Schutz vor einer Ansteckung mit Corona, und wir sind froh, dass das Programm gestartet ist“, so Fuchs weiter. Die Diakonie ermutigt ihre Mitarbeitenden seit Anfang des Jahres auf verschiedenen Wegen, zum Beispiel über interne Kommunikation, zur Corona-Schutzimpfung.
Der Fahrdienst zum Impfzentrum kann ggf. über die Pflegekasse abgerechnet werden. Weitere Informationen unter Telefon 02303/25024-241 und gbrumberg@diakonie-ruhr-hellweg.de.