Predigt über Genesis 8,1 – 12 am 4. Sonntag nach Epiphanias, Christoph Fleischer, Werl 2014

Genesis 8, 1 – 12 (Gute Nachricht Bibel)
1 Da dachte Gott an Noach und an all die Tiere, die bei ihm in der Arche waren. Er ließ einen Wind über die Erde wehen, sodass das Wasser fiel. 2 Er ließ die Quellen der Tiefe versiegen und schloss die Schleusen des Himmels, sodass es zu regnen aufhörte. 3 So fiel das Wasser nach hundertfünfzig Tagen. 4 Am 17. Tag des 7. Monats setzte die Arche auf einem Gipfel des Araratgebirges auf. 5 Das Wasser fiel ständig weiter, bis am 1. Tag des 10. Monats die Berggipfel sichtbar wurden. 6 Nach vierzig Tagen öffnete Noach die Dachluke, die er gemacht hatte, 7 und ließ einen Raben hinaus. Der flog so lange hin und her, bis die Erde trocken war. 8 Noach ließ auch eine Taube fliegen, um zu erfahren, ob das Wasser von der Erde abgeflossen war. 9 Sie fand aber keine Stelle, wo sie sich niederlassen konnte; denn die ganze Erde war noch von Wasser bedeckt. Deshalb kehrte sie zur Arche zurück. Noach streckte die Hand aus und holte sie wieder herein. 10 Er wartete noch einmal sieben Tage, dann ließ er die Taube zum zweiten Mal fliegen. 11 Sie kam gegen Abend zurück und hielt einen frischen Ölbaumzweig im Schnabel. Da wusste Noach, dass das Wasser abgeflossen war. 12 Er wartete noch einmal sieben Tage, dann ließ er die Taube zum dritten Mal fliegen. Diesmal kehrte sie nicht mehr zurück.

Liebe Gemeinde,

der Gott Israels war ursprünglich ein Stammesgott, der aus der Verbindung von Stämmen zu einem lockeren Heeresverband und später zu einer Nation hervorging. Dazu gehörten dann die örtlichen Heiligtümer. Erst in einem späteren Entwicklungsstadium des israelitischen Glaubens wurde die Gotteserfahrung von einer Religion der Vereinheitlichung und Zentralisierung in einem Land zu einer universellen, im Prinzip weltweiten Gottesvorstellung. Diese Gottesvorstellung ist dann auch die unsere. Sie ist durch das Neue Testament in das Christentum übergegangen. „Predigt über Genesis 8,1 – 12 am 4. Sonntag nach Epiphanias, Christoph Fleischer, Werl 2014“ weiterlesen

Sinnerfahrung durch Religion, Rezension von Christoph Fleischer, Werl 2013

Zu: Joachim Kunstmann: Leben eben! Religion für Sinnsucher – eine Anleitung, Gütersloher Verlagshaus Gütersloh 2013, ISBN 978-3-579-08156-4, Preis: 17,99 Euro

Die Grundhaltung dieses großartigen Buches von Joachim Kunstmann (Professor für Religionspädagogik in Weingarten) findet sich im letzten 20131025-202711.jpgKapitel „Meine unsakrale Religiosität“. Die „Rückkehr der Religion“ (so der Titel des letzten Buches vom Autor) findet dann statt, wenn sie in einer völlig anderen oder besser gesagt veränderten Gestalt erscheint. Religion ist demnach quasi ein menschliches Grundbedürfnis, das dem Denken einer Institution wie der Kirche nicht untergeordnet werden kann. Nicht die Gestalt des religiösen Verhaltens, sondern die Sinnerfahrung macht den Inhalt der Religiosität aus. Sinnerfahrung wird nicht nur geschenkt, sondern auch erlebt und erfahren und vielleicht sogar auch ein wenig erarbeitet. „Sinnerfahrung durch Religion, Rezension von Christoph Fleischer, Werl 2013“ weiterlesen

Predigt über Micha 6, 6 – 8, Christoph Fleischer, Werl 2013

Die Predigt wird am 22. Sonntag nach Trinitatis in Bad Sassendorf-Neuengeseke und in Möhnesee-Völlinghausen gehalten.
Verlesung des Textes aus der Gute Nachricht Bibel:
6 Ihr fragt: »Womit soll ich vor den HERRN treten, diesen großen und erhabenen Gott? Was soll ich ihm bringen, wenn ich mich vor ihm niederwerfe?
Soll ich einjährige Rinder als Opfer auf seinem Altar verbrennen?
7 Kann ich ihn damit erfreuen, dass ich ihm Tausende von Schafböcken und Ströme von Olivenöl bringe?
Soll ich meinen erstgeborenen Sohn opfern, damit er mir meine Schuld vergibt?«
8 Der HERR hat dich wissen lassen, Mensch, was gut ist und was er von dir erwartet: Halte dich an das Recht,
sei menschlich zu deinen Mitmenschen
und lebe in steter Verbindung mit deinem Gott! „Predigt über Micha 6, 6 – 8, Christoph Fleischer, Werl 2013“ weiterlesen

Predigt über 2. Mose 20, 1-17 mit Zitaten von Albert Schweitzer*, Christoph Fleischer, Werl 2013

Die Predigt wird am 18. Sonntag nach Trinitatis in Ense gehalten.

Exodus 20:
1 Dann gab Gott dem Volk seine Gebote. Er sagte: [1] 2 »Ich bin der HERR, dein Gott! Ich habe dich aus Ägypten herausgeführt, ich habe dich aus der Sklaverei befreit. 3 Du sollst keine anderen Götter neben mir haben. [-/2] 4 Du sollst dir kein Gottesbild anfertigen. Mach dir überhaupt kein Abbild von irgendetwas im Himmel, auf der Erde oder im Meer. 5 Wirf dich nicht vor fremden Göttern nieder und diene ihnen nicht. Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein leidenschaftlich liebender Gott und erwarte auch von dir ungeteilte Liebe. Wenn sich jemand von mir abwendet, dann ziehe ich dafür noch seine Nachkommen zur Rechenschaft bis in die dritte und vierte Generation. 6 Wenn mich aber jemand liebt und meine Gebote befolgt, dann erweise ich auch noch seinen Nachkommen Liebe und Treue, und das über Tausende von Generationen hin. [2/3] 7 Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der HERR wird jeden bestrafen, der das tut. [3/4] 8 Halte den Ruhetag in Ehren, den siebten Tag der Woche! Er ist ein heiliger Tag, der dem HERRN gehört. 9 Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Tätigkeiten verrichten; 10 aber der siebte Tag ist der Ruhetag des HERRN, deines Gottes. An diesem Tag sollst du nicht arbeiten, auch nicht dein Sohn oder deine Tochter, dein Sklave oder deine Sklavin, dein Vieh oder der Fremde, der bei dir lebt. 11 Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel, Erde und Meer mit allem, was lebt, geschaffen. Am siebten Tag aber ruhte er. Deshalb hat er den siebten Tag der Woche gesegnet und zu einem heiligen Tag erklärt, der ihm gehört. [4/5]

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Gott, der, die, das Ewige. Rezension von Marlies Blauth, Meerbusch 2013

Ina Praetorius: Ich glaube an Gott und so weiter… Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2013. ISBN 978-3-579-08169-4, 16,99 €

Ich glaube an Gott und so weiter von Ina PraetoriusSoso, eine Auslegung des Glaubensbekenntnisses, ein Zerlegen, ein Verhackstücken Zeile für Zeile. Will ich das Buch überhaupt lesen? Denn ich erinnere mich, unangenehm, ans Auswendiglernen: „Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. – Was ist das? (und so weiter)“. Luthers Erklärungen waren für uns KonfirmandInnen manchmal kryptischer als der Textabschnitt, den sie erläutern sollten. „Gott, der, die, das Ewige. Rezension von Marlies Blauth, Meerbusch 2013“ weiterlesen