Der Weg zum Licht, Gott in mir, Jesus, Rainer Neu, Wesel 2014

Die folgenden drei Texte sind eine Leseprobe aus dem Buch:

Rainer Neu: Den Glauben erfahren, Selbstverlag Rainer Neu Wesel am Rhein 2012, ISBN 978000398049, erhältlich z. B. über www.tauschticket.de und www.booklooker.de.

Aus dem Vorwort:

„Die Beiträge dieses Bandes sind ursprünglich als Radioandachten, Predigten, biblische Besinnungen und Meditationen entstanden.“

Gott in mir

Elke suchte zwei Dinge in ihrem Leben: das Wahre und das Einfache. Sie hoffte bei dieser Suche auch Gott zu finden. Da stieß sie in der Ecke einer Buchhandlung auf einen Band, der ihr versprach, die Prinzipien der Welt in klaren und einsich­tigen Worten zu erklären. „Alles ist EINS“, lautete ein Grundsatz dieses Buches. Die Trennungen und Unterscheidungen würden nur in unserem Kopf entstehen. Die­ser Gedanke schien Elke zu überzeugen. Sie hatte gehört, dass indische Philo­sophen und Mystiker Ähnliches lehren. Sie las weiter: „Wenn tatsächlich alles EINS ist, dann heißt das doch logischerweise: wir sind auch EINS mit Gott. Wir sind EINS mit dieser allmächtigen, allwissenden, allliebenden Macht. Also: wir sind Gott!“  „Der Weg zum Licht, Gott in mir, Jesus, Rainer Neu, Wesel 2014“ weiterlesen

Predigt über Hiob 14 i. A., Emanuel Behnert, Lippetal 2014

Diese Predigt hält Diakon Behnert am vorletzten Sonntag des Kirchenjahres in der Christuskirche (Hamm) und richtet sich nach der zur Erprobung freigegebenen Neuen Perikopenordnung.

Die Gnade Gottes, unseres Vaters und die Liebe unsres Herrn Jesus Christus und die Gemeinschaft im Heiligen Geist sei mit uns allen. Amen.

Liebe Gemeinde!

Die Zeit zwischen den Jahren ist für viele Menschen eine Gelegenheit, Bilanz zu ziehen. Rückschau zu halten, auf das, was war. Ausschau zu halten in eine nicht bekannte Zukunft hinein, die aber trotzdem schon oftmals angefüllt ist von Plänen und Träumen. Keine Sorge! Ich weiß sehr wohl, dass wir noch nicht am Ende des kalendarischen Jahres angekommen sind. Und doch leben wir auch in diesen Wochen seit dem letzten Sonntag bis hin zum 1. Advent in einer besonderen Zeit zwischen den Jahren. Das alte Kirchenjahr geht, beginnend mit dem vergangenen drittletzten Sonntag zu Ende, bis dann am 1. Advent das neue Kirchenjahr beginnen wird. In besonderer Weise wird dabei, gegen alle unsere Pläne, Hoffnungen und Träume unser Blick immer wieder auf die Begrenztheit unseres Lebens gerichtet. Manch einer mag es schon am letzten Sonntag gehört und gebetet haben, was wir heute miteinander im Psalmgebet gesprochen haben: „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden!“ Ein Angst machender und Mut machender Satz gleichermaßen, auch wenn man das Letztere unter Umständen nur sehr verzögert wahrnimmt. Wir werden hingewiesen auf die Begrenztheit unserer Lebenszeit auf Erden, wir werden gleichermaßen aber auch heraus genommen aus dem ewigen Kreislauf des „Stirb und Werde“. Wir werden hingewiesen auf die Begrenztheit unserer Lebenszeit auf Erden und werden doch hineingestellt in die ganz andere Zeitrechnung Gottes. „Denn tausend Jahre sind vor Dir, wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache.“ Doch gerade dies ist eine Größenordnung, die wir oftmals übersehen, und die, wenn wir sie denn wahrnehmen uns eher erschreckt und ängstigt, als dass sie uns tröstet. Und schnell kommt in uns die Frage auf: Was ist der Mensch überhaupt? Und nicht wenige sind es, die diese Frage angesichts einer scheinbar unaufhaltsamen Vergänglichkeit des Seins, erweitern und nach dem Wert des Menschen und seines jeweiligen Lebens fragen. Insbesondere in persönlichen Krisenzeiten, in Zeiten, in denen wir mit der Begrenzung des Lebens unmittelbar konfrontiert werden, wird diese Frage immer wieder – und ich denke auch, nicht zu Unrecht –  mal mehr mal weniger laut, deutlich und bewusst gestellt.  „Was ist der Mensch?“ „Predigt über Hiob 14 i. A., Emanuel Behnert, Lippetal 2014“ weiterlesen

Das Denkmal wackelt nicht, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2014

Zu: Sebastian Moll: Albert Schweitzer, Meister der Selbstinszenierung, Berlin University Press 2014, ISBN 9783862800728, Preis 29,90 Euro

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Manchmal legt der Autor Sebastian Moll den Finger in eine Wunde, die nicht blutet. Mit Albert Schweitzer hat er sich eine lange in Vergessenheit geratene Ikone der Öko- und Friedensbewegung ausgesucht. Das Buch ist in weiten Teilen aber so gründlich recherchiert, dass man es auch als Einstieg in die Beschäftigung mit Albert Schweitzer empfehlen kann. Die Beschäftigung mit einem kritischen Geist, wie es Schweitzer war, setzt offenbar einen ebenso kritischen Geist voraus. Man spürt förmlich, wie sich der Autor diesem „Meister der Selbstinszenierung“ im Laufe der hier präsentierten Recherche näher gekommen ist. „Das Denkmal wackelt nicht, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2014“ weiterlesen

Existenz in der Zeit, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2014

Zu: Emmanuel Lévinas: Gott, der Tod und die Zeit. Vorwort von Astrid Nettling, Übersetzt von Astrid Nettling und Ulrike Wasel, Herausgegeben von Peter Engelmann, 2. Überarbeitete Auflage, Passagen Verlag Wien 2013, ISBN 978-3-7092-0084-1, Preis: 29,00 Euro
9783709200841Emmanuel Lévinas (1905 – 1995) stammte aus einer litauischen Familie, geboren 1905 in Kaunas (damals Kovno, Russland). Die Familie lebte zwischenzeitlich in der Ukraine, kehrte aber nach Litauen zurück. 1924 begann Lévinas sein Studium in Frankreich (Straßburg), studierte aber auch zwei Semester in Freiburg bei Edmund Husserl und Martin Heidegger, Denkern, denen er zeitlebens verbunden blieb. Er wurde 1931 Franzose, kämpfte für die französische Armee und verbrachte die restliche Zeit des zweiten Weltkriegs in deutscher Kriegsgefangenschaft. Seine Eltern fielen der Ausrottung durch die Deutschen zum Opfer. Lévinas, seit 1931 französischer Staatsbürger, lehrte Philosophie als Professor von 1967 an, seit 1973 an der Pariser Sorbonne, wo er 1976 emeritiert wurde. (Informationen aus Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Emmanuel_Levinas (31.08.2014)) „Existenz in der Zeit, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2014“ weiterlesen

Predigt über Genesis 8,1 – 12 am 4. Sonntag nach Epiphanias, Christoph Fleischer, Werl 2014

Genesis 8, 1 – 12 (Gute Nachricht Bibel)
1 Da dachte Gott an Noach und an all die Tiere, die bei ihm in der Arche waren. Er ließ einen Wind über die Erde wehen, sodass das Wasser fiel. 2 Er ließ die Quellen der Tiefe versiegen und schloss die Schleusen des Himmels, sodass es zu regnen aufhörte. 3 So fiel das Wasser nach hundertfünfzig Tagen. 4 Am 17. Tag des 7. Monats setzte die Arche auf einem Gipfel des Araratgebirges auf. 5 Das Wasser fiel ständig weiter, bis am 1. Tag des 10. Monats die Berggipfel sichtbar wurden. 6 Nach vierzig Tagen öffnete Noach die Dachluke, die er gemacht hatte, 7 und ließ einen Raben hinaus. Der flog so lange hin und her, bis die Erde trocken war. 8 Noach ließ auch eine Taube fliegen, um zu erfahren, ob das Wasser von der Erde abgeflossen war. 9 Sie fand aber keine Stelle, wo sie sich niederlassen konnte; denn die ganze Erde war noch von Wasser bedeckt. Deshalb kehrte sie zur Arche zurück. Noach streckte die Hand aus und holte sie wieder herein. 10 Er wartete noch einmal sieben Tage, dann ließ er die Taube zum zweiten Mal fliegen. 11 Sie kam gegen Abend zurück und hielt einen frischen Ölbaumzweig im Schnabel. Da wusste Noach, dass das Wasser abgeflossen war. 12 Er wartete noch einmal sieben Tage, dann ließ er die Taube zum dritten Mal fliegen. Diesmal kehrte sie nicht mehr zurück.

Liebe Gemeinde,

der Gott Israels war ursprünglich ein Stammesgott, der aus der Verbindung von Stämmen zu einem lockeren Heeresverband und später zu einer Nation hervorging. Dazu gehörten dann die örtlichen Heiligtümer. Erst in einem späteren Entwicklungsstadium des israelitischen Glaubens wurde die Gotteserfahrung von einer Religion der Vereinheitlichung und Zentralisierung in einem Land zu einer universellen, im Prinzip weltweiten Gottesvorstellung. Diese Gottesvorstellung ist dann auch die unsere. Sie ist durch das Neue Testament in das Christentum übergegangen. „Predigt über Genesis 8,1 – 12 am 4. Sonntag nach Epiphanias, Christoph Fleischer, Werl 2014“ weiterlesen