Zu: Gebhard Fürst (Hg.): Katholisches Medienhandbuch, Fakten–Praxis–Perspektiven, Butzon&Bercker Kevelaer 2013, ISBN 978-3-7666-1671-5, Preis: 29,95 Euro, 335 Seiten
Die erste gute Nachricht, passend zum medienorientierten Inhalt: Das „Katholische Medienhandbuch“ ist in allen seinen Teilen online verfügbar (www.mdg-online.de/medienhandbuch). Sechs Grundsatzartikel über Kommunikation und Medienarbeit im Zusammenhang mit Religion und Kirche leiten das umfassende Handbuch ein. Die mediale Präsenz der Kirche ist notwendig, um Menschen im medialen Zeitalter überhaupt zu erreichen.
Einerseits hat die Kirche z. B. in der Reformation die Neuerungen im Medienbereich schnell übernommen, sofern man die Entdeckung des Buchdrucks in beweglichen Lettern als Medienrevolution bezeichnen kann, aber andererseits ist gerade von dort her zu erkennen, dass die religiösen Inhalte in der Medienkommunikation einen Eigensinn oder anderen Akzent erhalten, so gibt Michael Ebertz, Professor an der katholischen Hochschule in Freiburg zu bedenken. Dazu gehört gleichzeitig ein „Kontrollverlust“ seitens der Kirche als Institution, der hinzunehmen ist, aber natürlich auch zu Konflikten führen kann.
In 43 kleineren Artikeln werden die unterschiedlichsten Facetten der kirchlichen Medienlandschaft beleuchtet, von den „AV-Medienstellen“ bis zu den „Zeitschriften“. Neue Medien existieren selbstverständlich neben älteren, die sich und ihren Eigenwert behaupten. Der dritte Teil führt in die Optionen kirchlicher Medienarbeit ein vor dem Hintergrund einiger Aspekte kirchlichen Handelns wie Ethik, Seelsorge, Verkündigung, Institution usw. Im letzten Teil werden einzelne Beispiele vorgeführt, z. B. ein „Internetportal“, ein „webapostel“, „Kirche unter den Bloggern“. Die schon weit entwickelten Angebote audiovisueller Medien, z. B. für den Religionsunterricht, sind inzwischen mit dem Internet verknüpft, wie „medientube – die Videoplattform des Erzbistums Köln“.
Ein Zitat aus dem zuletzt genannten Text verdeutlicht beispielhaft die Rolle der Medienarbeit in Kirche und Religion und deren Bedeutung nach innen und außen: „Inhalte und Formen bezieht die kirchliche Medienarbeit aus aktuellen Erscheinungen und Formen der medialen Wirklichkeit und schließt diese dem innerkirchlichen Raum zur Information und Nutzung auf. Nach außen verdeutlicht sie die Präsenz von Kirche in den Feldern der medialen Kommunikation, bildet Kirche ab und fördert so die Wahrnehmung von Kirche in weiteren Zusammenhängen.“ (S. 330).