Predigt zur Jahreslosung 2016, Christoph Fleischer, Welver 2016

Predigt zur Jahreslosung 2016

gehalten wurde diese Predigt am 03.01.2016 in Günne und Meiningsen

Liebe Gemeinde,

Gott spricht: Ich will dich tröstet, wie einen seine Mutter tröstet. Jesaja 66,13

Werler Madonna Kopie
Werler Madonna

Der ganze biblische Abschnitt ist von Vergleichen der Beziehung Gottes zu seinem Volk mit einer Mutter geprägt. Zuerst ist von den Wehen der Geburt die Rede, dann von der Geburt selbst und vom Trinken an der Mutterbrust. Dann davon, dass die Kinder auf dem Arm getragen werden, und nun ist vom Trost die Rede, der einem Kind zuteilwird. Es ist deutlich, dass dies alles zu einem einzigen Vergleich gehört: Gott ist wie eine Mutter zu seinem Volk. Zuerst zu Israel, dann zu uns allen. Wir sagen in Christus: Gott ist wie eine Mutter zu uns. „Predigt zur Jahreslosung 2016, Christoph Fleischer, Welver 2016“ weiterlesen

Bücher zum Hören und Lesen, Sammelrezension zu Dietrich Bonhoeffer und Maria von Wedemeyer, Wilhelm Gräb und Bernhard Lang, Christoph Fleischer, Welver 2015

Im folgenden werden drei Lese-/Hörbücher des Gütersloher Verlagshauses vorgestellt:

  1. Renate Wind und Michael Koch: Dietrich Bonhoeffer und Maria von Wedemeyer – die Geschichte einer Sehnsucht in Texten und Tönen, Michael Kuch, Klavier, und einführende Texte zu Werken von Bach, Mendelssohn, Schumann und Brahms, mit Audio CD, Gütersloher Verlagshaus Gütersloh 2015, ISBN 978-3-579-08191-5, Preis: 16,99 €

Dietrich Bonhoeffer und Maria von Wedemeyer von Renate WindDieses Medienpaket geht über die kognitive Aneignung von Leben und Theologie von Dietrich Bonhoeffer (1906 bis 1945) weit hinaus. Das Foto Bonhoeffers im Gefängnishof von Tegel animiert die Autorin Renate Wind zu der Vermutung, beziehungsweise Ahnung, die Verlobung Bonhoeffers mit Maria von Wedemeyer (1924 – 1977) kurz vor Bonhoeffers Verhaftung im Jahr 1943 habe seiner Theologie einen ganz entscheidenden Impuls gegeben. In der Tat sind die Gefängnisgedichte zum Teil an Maria von Wedemeyer gerichtet oder durch Anfragen und Bemerkungen schriftlich oder mündlich von ihr motiviert. Da in der schriftlichen Verlobung durch den Brief Marias an Dietrich im Januar 1943 auf Anordnung der Mutter eine Beziehungspause vereinbart war (Wartezeit von einem Jahr), hat sich das Brautpaar erst im Besuchsraum der Haftanstalt Tegel wiedergetroffen. Die Schilderung dieser Begegnung ist das Bewegendste was es zwischen Dietrich Bonhoeffer und Maria von Wedemeyer gibt. Die Beziehung selbst wird von beiden als Sehnsucht bezeichnet. „Bücher zum Hören und Lesen, Sammelrezension zu Dietrich Bonhoeffer und Maria von Wedemeyer, Wilhelm Gräb und Bernhard Lang, Christoph Fleischer, Welver 2015“ weiterlesen

Predigt Lukas 1, 39 – 55 zum 4. Advent, Emanuel Behnert, Lippetal 2014

Die Gnade Gottes, unseres Vaters und die Liebe unsres Herrn Jesus Christus und die Gemeinschaft im Heiligen Geist sei mit uns allen. Amen.

Liebe Gemeinde!

Wie haben Sie diese Tage in der letzten Woche, die letzten vorweihnachtlichen Tage verbracht? Wie werden Sie die verbleibenden verbringen? Unruhe, Hast und Hektik? Alles, oder die Reste einkaufen für das bevorstehende Weihnachtsfest, weil es danach ohnehin nichts mehr zu kaufen gibt? Letzte Vorbereitungen, damit alles heimelig wird und man die friedliche Harmonie, nach der man sich so sehr sehnt, zumindest ansatzweise genießen kann? Einmal noch ein Besuch über einen Weihnachtsmarkt, um so richtig in die sentimentale Stimmung, die zu Weihnachten dazu zu gehören scheint, zu kommen? Und auch, wenn es gut tut, sich den Gefühlen von Weihnachten zu öffnen, was häufig verbunden ist mit (wehmütigen) Erinnerungen, aber auch vielleicht mit dem Gefühl wieder einmal, vielleicht nach langer Zeit,  Harmonie und familiäre Gemeinschaft zu spüren und zu erfahren. All das soll sicher nicht klein geredet werden. Aber da gibt es noch eine andere Seite, die wir in unserer Sehnsucht nach Weihnachtsharmonie allzu oft ausblenden. —– „Predigt Lukas 1, 39 – 55 zum 4. Advent, Emanuel Behnert, Lippetal 2014“ weiterlesen

Glaube, in der Neuzeit angekommen, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2014

Zu: Tobias Schulte: Ohne Gott mit Gott, Glaubenshermeneutik mit Dietrich Bonhoeffer, Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2014, ISBN 9783791725697, 413 Seiten, Preis 44,00 Euro

rf Schulte, Ohne Gott mit GottDiese Arbeit von Tobias Schulte wurde im Jahr 2013 als Dissertation der Universität Freiburg im Fach katholische Theologie angenommen. Sie versteht sich als theologische Analyse mit philosophischem Hintergrund und erscheint in einer Reihe des Pustet Verlages, Regensburg, die bezeichnenderweise „ratio fidei“ (Vernunftverständnis des Glaubens) heißt Beiträge zur philosophischen Rechenschaft der Theologie). In dieser Hinsicht sehe ich in dieser Arbeit eine gute Fragestellung für die Erforschung des Werkes von Dietrich Bonhoeffers wie überhaupt der Evangelischen Theologie des 20. Jahrhunderts, inwiefern diese die Philosophie der Neuzeit rezipiert und wie sie sich in den Dialog mit der Philosophie einordnen lässt. Dass hierbei kein Weg an Immanuel Kant vorbeiführt, zeigt der jetzige Priesteramtskandidat Tobias Schulte an einigen Stellen des Buches und setzt damit nicht nur die „Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft“ (I. Kant) auf die Tagesordnung, sondern das transzendentale Denken überhaupt, das in der Religion die Antwort auf den Umgang mit den Grenzen der menschlichen Existenz und des menschlichen Denkens sieht, ja Gott überhaupt als den Namen dieser Grenze bezeichnet. „Glaube, in der Neuzeit angekommen, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2014“ weiterlesen

Predigt über 2. Korinther 3, 1-6, Christoph Fleischer, Welver 2014

Diese Predigt hielt ich am heutigen Sonntag, den 2.11.2014 in der Kirche Maria zur Höhe in Soest. Sie ist meiner Mutter gewidmet, die heute vor fünf Jahren gestorben ist.

  1. Korinther 3,(1-2)3-6(7-9)

 

1 Fange ich schon wieder an, mich selbst anzupreisen? Oder brauche ich vielleicht Empfehlungsschreiben an euch oder von euch, wie gewisse Leute sie nötig haben? 2 Ihr selbst seid mein Empfehlungsbrief! Er ist in mein Herz geschrieben und alle können ihn sehen und lesen.

3 Für alle ist sichtbar:

Ihr seid ein Brief von Christus, ausgefertigt und überbracht durch meinen Dienst als Apostel. Dieser Brief ist nicht mit Tinte geschrieben, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes.

Er steht nicht auf Steintafeln, sondern in den Herzen von Menschen.

4 So viel Selbstvertrauen habe ich vor Gott, weil Christus mich in seinen Dienst gestellt hat.

5 Ich meine nicht, dass ich einem solchen Auftrag aus eigener Kraft gewachsen bin und mir irgendetwas selbst zuschreiben kann.

Gott ist es, der mir die Fähigkeit dazu geschenkt hat.

6 Er hat mich fähig gemacht, ihm zu dienen durch die Bekanntmachung seines neuen Bundes. Dieser Bund unterscheidet sich dadurch von dem früheren Bund, dass Gott jetzt nicht ein geschriebenes Gesetz gibt, sondern seinen Geist.

Der Buchstabe des Gesetzes führt zum Tod; der Geist aber führt zum Leben.

 

Liebe Gemeinde!

(Ich zeige ein Schild und lasse dazu Assoziationen laut werden mit den Worten:)

Ihr seid ein Brief von Christus,Sync 25.10.2014 094147

nicht mit Tinte geschrieben,

sondern mit dem Geist

des lebendigen Gottes.

 

Das ist Vers 3 in Kurzform. Bei der Vorbereitung habe ich eine Beobachtung gemacht: Wenn ich diesen Spruch auf ein gelbes Schild schreibe, wie hier, dann stellt sich die Assoziation ein: Ortsschild. Wir sind ein Ort, an dem dies gilt: Brief Christi zu sein. Geschrieben mit dem Geist des lebendigen Gottes. Dieser Satz stellt die Kirche in all seinen Teilen dar, in allen Personen. Der Geist des lebendigen Gottes macht aus gewöhnlichen Menschen Botschafter Jesu Christi. Zu dem Inhalt gleich noch mehr. „Predigt über 2. Korinther 3, 1-6, Christoph Fleischer, Welver 2014“ weiterlesen