Die Quellen der Kraft, Andacht elf, Weisheit, Die Weisheit Salomos 7, 22 – 30, Christoph Fleischer, Welver 2016

 

Preis der göttlichen Weisheit (Gute Nachricht Bibel)

22 Die Weisheit ist vernünftig und heilig. Sie ist einzig in ihrer Art und doch vielfältig, fein und beweglich, durchsichtig, fleckenlos und klar. Niemand kann ihr etwas anhaben. Sie liebt das Gute und durchschaut alles. 23 Nichts kann sie hindern. Sie erweist den Menschen Wohltaten und meint es gut mit ihnen. Sie ist fest und unerschütterlich und genügt sich selbst. Sie kann alles, sie sieht alles; sie durchdringt alle denkenden Geister, so fein sie sind.

24 Die Weisheit ist schneller als alles und so rein und fein, dass sie durch alles hindurchgehen kann. 25 Denn sie ist ein Hauch, der von dem allmächtigen Gott ausgeht, ein reiner Ausfluss seiner Herrlichkeit; deshalb kann nichts Unreines in sie eindringen. 26 Sie ist der Abglanz des ewigen Lichtes, der ungetrübte Spiegel von Gottes Macht, das Abbild seiner Vollkommenheit. 27 Sie ist nur eine und kann doch alles; selbst unwandelbar, erneuert sie alle Dinge.

In jeder Generation nimmt sie Wohnung in heiligen Seelen und macht Menschen zu Vertrauten Gottes und zu Propheten. 28 Nur wer in engster Verbindung mit ihr lebt, wird von Gott geliebt.

29 Die Weisheit leuchtet herrlicher als die Sonne und steht höher als jeder Stern; sie übertrifft sogar das Tageslicht. 30 Denn auf den Tag folgt die Nacht; aber über die Weisheit hat das Böse keine Macht.

Foto: Christoph Fleischer

Liebe Gemeinde (hier in der Klinik):

Ich habe heute unter der Überschrift „Die Quellen der Kraft“ mal einen etwas ungewöhnlichen Text ausgewählt, einen Abschnitt aus dem Buch „Die Weisheit Salomos“. In Wahrheit ist das Buch keinesfalls aus der Zeit des Königs Salomo, sondern im griechischen Judentum in Ägypten um 40 nach Christi Geburt entstanden, etwa gleichzeitig mit den Paulusbriefen oder nur wenige Jahre eher. „Die Quellen der Kraft, Andacht elf, Weisheit, Die Weisheit Salomos 7, 22 – 30, Christoph Fleischer, Welver 2016“ weiterlesen

Osterpredigt über 1. Korinther 15, 1-11, Christoph Fleischer, Welver

  1. Korinther 15, 1-11 (http://www.bibel-in-gerechter-sprache.de)

 

(Die Predigt wird am Ostersonntag in Günne und Meiningsen gehalten.)

Ich erinnere euch, Geschwister, an die frohe Botschaft, die ich euch brachte, die ihr auch angenommen habt und mit der ihr auch auf festem Boden steht.

Durch sie seid ihr auch befreit worden, wenn ihr sie festhaltet in dem Geist, in dem ich sie euch verkündete; ohne diese Botschaft höhlt ihr euer Vertrauen aus. Denn als Erstes habe ich euch weitergegeben, was auch ich empfangen habe:

Der Messias ist für unsere Sünden gestorben, wie es die Schrift schon sagt. Er wurde begraben und am dritten Tag aufgeweckt nach der Schrift. Von Kephas und dann den Zwölf wurde er als Lebendiger gesehen. Danach erschien er mehr als 500 Geschwistern auf einmal, von denen die meisten heute noch leben, nur einige sind schon tot. Und er erschien danach noch Jakobus und allen Apostelinnen und Aposteln. Als Letztem erschien er auch mir als einer Nachgeburt.

Denn ich bin der Geringste in der apostolischen Gemeinschaft und nicht wert, Apostel zu heißen, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe. Durch Gottes Freundlichkeit bin ich geworden, was ich jetzt bin, und Gottes Freundlichkeit zu mir ist nicht enttäuscht worden. Ich habe nämlich mehr als alle anderen geschuftet – nicht aus angeborener Kraft, sondern weil Gottes Freundlichkeit mich begleitet hat. Doch gleich, ob die anderen oder ich: So haben wir verkündigt, und so habt ihr geglaubt.

83960006 Kopie

Liebe Gemeinde,

das Osterfest hat es mit einem Begräbnis zu tun. Jesus ist am Kreuz gestorben und im Grab des Ratsherrn Josef von Arimathäa beigesetzt worden. Das Grab wurde bewacht. Doch die Wachen waren in die Flucht geschlagen worden. Am frühen Morgen des 3. Tages, also nach weniger als 36 Stunden, war das Grab leer, als drei Frauen den Leichnam einmal einbalsamieren wollten. Jesus hat sich dem Begräbniskult verweigert. Der Leichnam schlicht verschwunden. Es hieß, dass Jesus auferstanden sei. Was mit dem Leichnam passiert ist, interessiert von da an niemanden mehr, denn Jesus begegnet den Jüngerinnen und Jüngern persönlich. Dass es sich dabei um Erscheinungen also um Visionen handelt, daraus macht die Bibel kein Hehl. Aber es sind sehr realistisch wirkende Erscheinungen, da Jesus zum Teil mehreren Aposteln gleichzeitig begegnet. Die Zeit der Erscheinungen Jesu ist 40 Tage nach Ostern allerdings auch wieder vorbei. Jesus wird, wie es heißt, in den Himmel aufgenommen. Die Gegenwart des Auferstandenen ist von nun an das Bekenntnis zu ihm. „Osterpredigt über 1. Korinther 15, 1-11, Christoph Fleischer, Welver“ weiterlesen

Predigt über 2.Kor 5,14-21, Christoph Fleischer, Welver 2016

Karfreitag 2016 – Günne, Meiningsen am 25.03.2016

Version 2

Liebe Gemeinde am Karfreitag,

in der letzten Woche kam am Rande der Konfirmandenprüfung die Frage auf, warum man den Karfreitag als höchsten evangelischen Feiertag bezeichnet. Die Frage ist tatsächlich berechtigt, denn der Zusammenhang ist nicht einfach zu erklären. Anders ausgedrückt: Die Kreuzigung Jesu ist zweifelsfrei eins der wichtigsten Glaubensereignisse und Bekenntnisse. Doch da Jesus am Kreuz zu Tode kommt, ist der Begriff Feiertag irgendwie auch nicht so ganz angebracht.

Entweder nimmt man die Kreuzigung als Tod eines Menschen ernst, dann ist mir nicht zum Feiern zumute, oder man sieht in der Kreuzigung das wichtigste evangelische Glaubensbekenntnis, das zu feiern wäre. Doch es müsste dann auch unmittelbar einleuchten, was daran dann zum Feiern Anlass gibt. In diesem Fall müsste der Zusammenhang von Karfreitag und Ostern mitgedacht werden. Karfreitag ist nur darum der höchste evangelische Feiertag, weil es ohne den Kreuzestod Jesu kein Ostern gäbe. Das Osterfest ist doch mehr als ein fröhliches Eiersuchen oder Feier des österlichen Sonnenaufgangs, sondern die Bestätigung und Auferweckung des Gekreuzigten. Was ist daran aber nun  ausschließlich besonders evangelisch?

Ich denke, dass die Epistel, die uns heute als Predigttext gegeben ist, eine Antwort auf dieses angeschnittene Problem liefert. Ich nehme vor der Lesung die Pointe einfach mal vorweg: Wir feiern heute die Kreuzigung Jesu als Heilsereignis zwischen Gott und den Menschen. Der Verdienst dies besonders herausgestellt zu haben, gebührt dem Apostel Paulus.

Der Glaube der Urgemeinde an die Auferstehung Jesu war ihm zunächst ein Greuel. Er verfolgte die Gemeinde der messianischen Juden, der Christen. Doch dann erschien ihm in einer epileptischen Krise vor Damaskus, als er sich von einem Blitz geblendet fühlte und erblindete, der gekreuzigte und auferstandene Christus in einer Vision und fragte ihn: „Saul, was verfolgt du mich?“ Das ist eigentlich ein Bibelwort aus dem Samuelbuch. David fragt Saul, der ihn heimtückisch verfolgte. Zuletzt wurde David doch König. David steht hier für Christus und Saul für Saulus, der später Paulus hieß.

Durch diese Erscheinung verstand auch Paulus die Auferstehung des Gekreuzigten als das Heilsereignis. Der Gekreuzigte lebt. Die Verfolgung ist sinnlos.

Doch das veränderte die Vorstellung vom Messias bei Paulus selbst: Es gibt keine messianische Machtergreifung, sondern einen Machtverzicht Gottes. Niemand muss daran verzweifeln, dass die judäische Revolution ausgeblieben ist. Gott selbst verzichtet auf die Durchsetzung einer irdischen Herrschaft und ermöglicht so das Wirken seines Geistes. Aber wozu das alles? Wozu muss Jesu sterben, um uns das Heil der Güte Gottes zu übergeben?

„Predigt über 2.Kor 5,14-21, Christoph Fleischer, Welver 2016“ weiterlesen

Predigt über Hebräer 5, 7-9, Christoph Fleischer, Welver 2016

Die Predigt wird am Sonntag Judika in Günne und Meiningsen gehalten in einer frei vorgetragenen Fassung

Hebräer 5, 7-9 (Gute Nachricht Bibel)

7Als er noch auf der Erde lebte, hat Jesus sich im Gebet mit Bitten und Flehen an Gott gewandt, der ihn vom Tod retten konnte; mit lautem Rufen und unter Tränen hat er seine Not vor ihn gebracht.

Weil er treu zu Gott hielt, ist er schließlich auch erhört worden.

8Und doch: Obwohl er Gottes Sohn war, hat er zunächst durch das, was er durchmachen musste, Gehorsam gelernt.

9Nachdem er nun das Ziel erreicht hat, ist er für alle, die ihm gehorchen, zum Begründer ihrer endgültigen Rettung geworden.

Foto: Christoph Fleischer, Gedenktalfen in Günne - Warum fehlen die Opfer der KZs auf den offiziellen Gedenkstätten?
Foto: Christoph Fleischer, Gedenktafeln in Günne – Warum fehlen die Opfer der KZs auf den offiziellen Gedenkstätten bei uns?

Liebe Gemeinde,

zu Anfang möchte ich mal eine Frage stellen und einleiten. Dieser aus dem Zusammenhang gerissene Bibeltext gibt eine Meinung wieder, die man nicht zu Unrecht auf die Passionsgeschichte bezogen hat. Sicherlich ist der Text aber auch nur ungefähr anwendbar und im Detail gar nicht unbedingt passend. Denn das Gebet, das er meint, kann nicht das Gebet im Garten Gethsemane sein, denn dort ist Jesus gerade nicht erhört worden. Seine Bitte war damals, den Kelch des Leids von ihm zu nehmen. Nur wenn das nicht möglich sei, so Jesus im Gebet, würde er in den Plan Gottes einwilligen, und sich dem Willen Gottes zu beugen. Einverständnis oder gar Gebetserhörung sieht meines Erachtens anders aus. Um welche Bitte hätte es sich aber sonst gehandelt? Vermutlich ist Gethsemane tatsächlich gemeint, aber der genaue Sinn der Gebetserhörung liegt im Dunkeln.

„Predigt über Hebräer 5, 7-9, Christoph Fleischer, Welver 2016“ weiterlesen

Predigt 2. Korinther 1, 3–7, Christoph Fleischer, Welver 2016

Die Predigt wird gehalten am Sonntag Lätare zur Einführung des neuen Presbyteriums nach der Presbyteriumswahl

3 Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus! Er ist ein Vater, dessen Erbarmen unerschöpflich ist, und ein Gott, der uns nie verzweifeln lässt.

4 Auch wenn ich viel durchstehen muss, gibt er mir immer wieder Mut. Darum kann ich auch anderen Mut machen, die Ähnliches durchstehen müssen. Ich kann sie trösten und ermutigen, so wie Gott mich selbst getröstet und ermutigt hat. 5 Ich leide mit Christus und in seinem Dienst in reichem Maß. Aber ebenso reich sind der Trost und die Ermutigung, die mir durch ihn geschenkt werden.

6 Wenn ich leide, so geschieht es, damit ihr Mut bekommt und zur Rettung gelangt. Und wenn ich getröstet werde, so geschieht es, damit ihr den Mut bekommt, die gleichen Leiden wie ich geduldig zu ertragen. 7Ich bin voller Zuversicht, wenn ich an euch denke; denn ich weiß: Wie ihr meine Leiden teilt, so habt ihr auch teil an dem Trost und der Ermutigung, die mir geschenkt werden.

Liebe Gemeinde,

P1010957 Kopieheute beginnt die nächste Wahlperiode des Presbyteriums. Hier in Meiningsen sind es keine neuen Gesichter, sondern einfach diejenigen, die es bis jetzt auch bereits gemacht haben. Aber auch durch das altersbedingte Ausscheiden von N.N. als Kirchmeister, der aber freiwillig weiter mitarbeitet und den langen krankheitsbedingten Ausfall von Pfarrer N.N. ist bewusstgeworden, dass nie nur einzelne den Karren ziehen können, sondern dass die Gemeinde insgesamt dafür verantwortlich ist, dass die Gottesdienste laufen, dass Gemeindeglieder besucht werden und dass die weiteren Aufgaben der Gemeinde erledigt werden. Manchmal macht die Not erfinderisch. So hat sich in Günne zu Heiligabend eine Gruppe ehemaliger Konfirmanden gefunden, um ein Krippenspiel zu übernehmen, das den Mitwirkenden und der Gemeinde viel Spaß gemacht hat. Auch beim Krippenspiel in Meiningsen haben die Katechumenen mit zusätzlicher Unterstützung alles gegeben und es gut gemacht. „Predigt 2. Korinther 1, 3–7, Christoph Fleischer, Welver 2016“ weiterlesen