Demenz und Validation, Stichworte aus einem Vortrag von Bärbel Schenkluhn, Oberhausen.

Bärbel Schenkluhn ist Trainerin für integrative Validation nach Nicole Richard® und arbeitet im sozialen Dienst eines Seniorenzentrums in Essen-Kettwig. Der Vortrag wurde gehalten im Rahmen einer Demenzwoche des evangelischen Kirchenkreises Soest am 20.3.2013 im Mehrgenerationenhaus, Bad Sassendorf . (Mitschrift: Christoph Fleischer, Werl 2013)

 

Es geht darum, die Frage zu beantworten, wie man einen entsprechenden Rahmen schafft, um den Kontakt bzw. den Umgang mit Menschen mit Demenz wertschätzend und respektvoll zu gestalten. Die Begegnung ist bestimmt durch unterschiedliche Realitätsebenen, einerseits hier und jetzt (der orientierte Mensch) und andererseits in der Vergangenheit (innere Erlebniswelt des Menschen mit Demenz). Diese Diskrepanz löst Verwirrung aus, man kann sagen: Die Welt ist „ver-rückt“ für den Moment der Begegnung. Dies erklärt sich aus dem Krankheitsbild und der Symptomatik der Demenz.

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Staunen und Wundern – mit der Bibel, Rezension von Christoph Fleischer, Werl 2013

Ruben Zimmermann (Hrsg.): Die Wunder Jesu, Kompendium der frühchristlichen Wundererzählungen Bd. 1, Gütersloher Verlagshaus Gütersloh 2013, ISBN 978-3-579-08120-5, Preis: 58,00 Euro

Die Wunder Jesu vonDie Geschichte der Exegese des Neuen Testaments ist von der Frage nach der historischen Wahrheit der Überlieferung um Jesus von Nazareth bestimmt. Zugleich jedoch ist der Gegenstand, der die Antwort auf diese Frage gibt, eine Form von Literatur. Diese Literatur wird einerseits mit der Frage nach historischer Wahrheit überfrachtet, da es für Jesus nur wenige außerbiblische Zeitzeugnisse gibt; andererseits ist die Kirche schon von Anbeginn an darum bemüht, Jesus als historische Gestalt darzustellen und zu verstehen. Nicht nur Kreuzigung und Auferstehung, auch der Weg Jesu, seine Taten und Worte gelten im Prinzip durch die Autorität der Apostel als geschichtlich bezeugt. Eine besondere Herausforderung stellen vor diesem Hintergrund die Wundergeschichten dar.

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Mehr als nur ein Kleiderwechsel, Rezension von Christoph Fleischer, Werl 2013

Zu: Christina Bergmann: Und meine Seele lächelt, Transsexualität und Spiritualität – Mein Weg zu einem authentischen Selbst, Pomaska-Brand-Verlag Schalksmühle 2011, ISBN 978-3-935937-870, Preis: 16,80 Euro

Und meine Seele laecheltDie geschlechtliche Identität ist nicht gewählt, sondern bestimmt. Es gilt nicht, zu wählen, sondern anzuerkennen, was ist. Doch damit ist nicht die biologische Disposition gemeint. Transsexuell zu sein, bedeutet: ein Mann ist eine Frau. Dazu gilt es ja zu sagen und sich dementsprechend zu entwickeln. Doch anders als dieses Verständnis orientieren sich Elternhaus und Gesellschaft am vorgegebenen. In welchem Alter sich die Umwandlung vom Mann zur Frau dann real gestaltet, ist auch sehr stark vom Vollzug der heterosexuellen Vorprägung her bestimmt. „Mehr als nur ein Kleiderwechsel, Rezension von Christoph Fleischer, Werl 2013“ weiterlesen

Predigt über Matthäus 27,33–54, Karfreitag 2013, Christoph Fleischer, Werl 2013

Grabkreuz AuferstehungUnd als sie an die Stätte kamen mit Namen Golgatha, das heißt: Schädelstätte, gaben sie ihm Wein zu trinken mit Galle vermischt; und als er’s schmeckte, wollte er nicht trinken.

Als sie ihn aber gekreuzigt hatten, verteilten sie seine Kleider und warfen das Los darum.

Und sie saßen da und bewachten ihn. Und oben über sein Haupt setzten sie eine Aufschrift mit der Ursache seines Todes: Dies ist Jesus, der Juden König.

Und da wurden zwei Räuber mit ihm gekreuzigt, einer zur Rechten und einer zur Linken.

Die aber vorübergingen, lästerten ihn und schüttelten ihre Köpfe und sprachen: Der du den Tempel abbrichst und baust ihn auf in drei Tagen, hilf dir selber, wenn du Gottes Sohn bist, und steig herab vom Kreuz! Desgleichen spotteten auch die Hohenpriester mit den Schriftgelehrten und Ältesten und sprachen: Andern hat er geholfen und kann sich selber nicht helfen. Ist er der König von Israel, so steige er nun vom Kreuz herab. Dann wollen wir an ihn glauben. Er hat Gott vertraut; der erlöse ihn nun, wenn er Gefallen an ihm hat; denn er hat gesagt: Ich bin Gottes Sohn. Desgleichen schmähten ihn auch die Räuber, die mit ihm gekreuzigt waren. Und von der sechsten Stunde an kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde.

Und um die neunte Stunde schrie Jesus laut: Eli, Eli, lama asabtani? Das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Einige aber, die da standen, als sie das hörten, sprachen sie: Der ruft nach Elia. Und sogleich lief einer von ihnen, nahm einen Schwamm und füllte ihn mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr und gab ihm zu trinken. Die andern aber sprachen: Halt, lass sehen, ob Elia komme und ihm helfe! Aber Jesus schrie abermals laut und verschied. Und siehe, der Vorhang im Tempel zerriss in zwei Stücke von oben an bis unten aus. Und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, und die Gräber taten sich auf, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen standen auf und gingen aus den Gräbern nach seiner Auferstehung und kamen in die heilige Stadt und erschienen vielen. Als aber der Hauptmann und die mit ihm Jesus bewachten das Erdbeben sahen und was da geschah, erschraken sie sehr und sprachen: Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen! „Predigt über Matthäus 27,33–54, Karfreitag 2013, Christoph Fleischer, Werl 2013“ weiterlesen

Kirche wertschätzend von außen gesehen. Rezension von Christoph Fleischer, Werl 2013

Zu: Eberhard Hauschild, Uta Pohl-Patalong: Kirche, Lehrbuch Praktische Theologie, Band 4, Gütersloher Verlagshaus Gütersloh 2013, ISBN 978-3-579-05990-7, Preis: 29,99 Euro

Kirche von Uta Pohl-PatalongTheologinnen und Theologen als Kirchenmitglieder, manche von ihnen sogar als ordinierte Pastorinnen und Pastoren, arbeiten als Hochschulangehörige und veröffentlichen aus der Sicht einer staatlich verantworteten Lehre an der Universität. Ihr Blick von außen ist für die Kirche wertvoll, da er erstens wertschätzend und aktuell, andererseits aber auch analytisch und konstruktiv-kritisch ist. Die Arbeit des Autorenteams Hauschild und Pohl-Patalong, das den gesamten Text des Buches gemeinsam verantwortet, ist ein Neuentwurf der praktisch-theologischen Bearbeitung des Themas „Kirche“. Diesen Entwurf müsste man in Aufnahme eines Ausdrucks von William James (1842–1910) als pragmatisch bezeichnen.

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