Vom Regenbogen lernen, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2020,

Zu:

Jando: Die Weisheit des Regenbogens, Wegweiser des Herzens, Mit Illustrationen von Antje Arning, KoRos Nord, Bad Zwischenahn 2020, gebunden und farbig illustriert, 155 Seiten, ISBN: 978-3-945908211, Preis: 13,99 Euro

Link: https://jandoautor.com/2020/05/14/die-weisheit-des-regenbogens-wegweiser-des-herzens/

  

Wie einen Kuchen mit aromatisierten Rosinen durchziehen  das Buch immer wieder kleine, weisheitliche Sprüche, die der Erzähler oft seinem Vater zuordnet. Es sind Leitworte des Lebens, die immer zur nächsten Generation weitergegeben werden.

Wir verstehen damit das Leben als ununterbrochenen Lernprozess. So heißt es im Vorwort des Erzählers: „Ich habe gelernt, dass man manchmal nur eine schützende Hand braucht, die einen hält, und ein liebevolles Herz, das einen versteht.“ (S. 9)

Und so gebe ich im Folgenden einige Stichworte zur Geschichte dieses Buches, natürlich ohne die Pointe oder den Spannungsbogen des Buches vorweg zu nehmen.

Malin verbringt seit ihrem vierzehnten Geburtstag immer wieder mal ein Wochenende auf einem Reiterhof. An einem Wochenende vor Ostern ereignet sich ein plötzlicher Wintereinbruch. Malin tobt mit ihrem Hund Ava im Schnee herum.

Doch sie merkt nicht, dass sie sich in Gefahr befindet, rollt auf die Straße und kollidiert mit einem Auto. Beide, Ava und Malin überleben den Unfall schwer verletzt. Die Konsequenzen des Unfalls sind schmerzhaft.

Malin, die im Krankenhaus erwacht, hat Angst um ihren Hund Ava. Ihre Mutter Sina trifft eine gute Entscheidung. Sie bucht eine Woche Urlaub auf einer kleinen Insel. Dort leben sie bei Bent, der einen Rettungshof für Hunde betreibt. Bent wird auch an anderer Stelle als „Hundeversteher“ bezeichnet. Er wird mehr und mehr zur Hauptperson des Buches.

Jando gelingt es hierbei immer wieder, sensibel und einfühlsam das Leben als Beziehungsgeflecht erfahren zu lassen. Menschen und Tiere werden füreinander zu Stützen und Hinweisgebern.

Hier kommt auch Bents Vater Ohlsen ins Spiel. Er ist Leuchtturmwärter und rät seinem Sohn, sich nach dem Tod seiner Ehefrau wieder dem Leben neu zuzuwenden. Er lädt Malin auf den Leuchtturm ein, wodurch Sina und Bent einige Stunden gemeinsam verbringen können.

Doch die Sache wird kompliziert, so, als ob das neue Leben kaum mehr als ein bloßer Traum wäre.

Jando fasziniert nicht nur durch die Darstellung von Personen und Tieren, sondern auch durch die Schilderung von Ereignissen, die den Atem stocken lassen und Dramatik in die Geschichte bringen.

Der Sinn des Lebens bleibt unverfügbar und ereignet sich dennoch spürbar. Die Farben des Regenbogens symbolisieren das Beziehungsgeschehen. Weisheitliche Stichworte halten die Mutworte fest, die als Perlen immer wieder Elemente des Sinns in die Erzählung bringen .

Mein Fazit: Jandos Buch, wie schon seine Bücher vorher, trifft das Herz von Erwachsenen und Kindern gleichermaßen. Jandos Bilder auf seiner Homepage, die ihm mit seinem Hovawart „Sunny“ am Ufer eines Sees frühmorgens zeigen, passen gut zur Erzählung des Buches und lassen Bent und Jando zu einer Person verschmelzen.

Ohne weiter ins Detail zu gehen, spüre ich eine tiefe lebensgeschichtliche Erfahrungsbasis des Autors, die zu wesentlichen Erkenntnissen führt: Lerne mit den Verletzungen zu leben und sei immer offen für die Zukunft. Sieh deine jetzigen und zukünftigen Beziehungen als Quelle der Hoffnung an.

Instagram: https://www.instagram.com/p/CCX7d3vo4wG/

In dir ist Vertrauen, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2018

Zu:

Anselm Grün: Engel die dich begleiten, 7×7 Engelkarten, Vier-Türme-Verlag, Münsterschwarzach 2017, ISBN: 978-3-7365-0074-7, Preis: 12,00 Euro, siehe auch: vier-tuerme-verlag.de

Die von der Künstlerin Bernadette Höcker ansprechend und inspirierend gestalteten Karten sind in sieben Kategorien eingeteilt, die farblich voneinander abgesetzt sind: Liebe (rot), Hoffnung (blau-gelb), Vertrauen (orange), Schutz (violett), Trost (gelb-violett), Verwandlung (purpur), Begegnung (gelb-grün).

Anselm Grün legt gar nicht genau fest, in welcher Gestalt uns Engel begegnen, wobei schon klar ist, dass hiermit die Gegenwart Gottes gemeint ist. Sie geschieht: „Der Engel, den Gott zu uns schickt, verwandelt unser Herz.“ (Anselm Grün). „In dir ist Vertrauen, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2018“ weiterlesen

Dietrich Bonhoeffer: Das Gebetbuch der Bibel, Bad Salzuflen 1940

Eine Einführung in die Psalmen, zuerst erschienen im MBK-Verlag Bad Salzuflen 1940, spätere Ausgaben im Hänssler-Verlag und in den Dietrich Bonhoeffer Werken, Band 5, inzwischen gemeinfrei.

In aktuelle Rechtschreibung gesetzt von Christoph Fleischer, Welver 2017

„Herr, lehre uns beten!“

So sprachen die Jünger zu Jesus. Sie bekannten damit, dass sie von sich aus nicht zu beten vermochten. Sie müssen es lernen. Beten-lernen, das klingt uns widerspruchsvoll.  Entweder ist das Herz so übervoll, dass es von selbst zu beten anfängt, sagen wir, oder es wird nie beten lernen. Das ist aber ein gefährlicher Irrtum, der heute freilich weit in der Christenheit verbreitet ist, als könne das Herz von Natur aus beten.  Wir verwechseln dann Wünschen, Hoffen, Seufzen, Klagen, Jubeln – das alles kann das Herz ja von sich aus – mit Beten. Damit aber verwechseln wir Erde und Himmel, Mensch und Gott. Beten heißt ja nicht einfach das Herz ausschütten, sondern es heißt, mit seinem erfüllten oder auch leeren Herzen den Weg zu Gott finden und mit ihm reden. Das kann kein Mensch von sich aus, dazu braucht er Jesus Christus.

„Dietrich Bonhoeffer: Das Gebetbuch der Bibel, Bad Salzuflen 1940“ weiterlesen

Predigt über die Jahreslosung 2017, Christoph Fleischer, Welver 2016

Die Predigt wird am Sonntag, den 08.01.2017 in Bad Sassendorf und Lohne gehalten. Es ist eigentlich der erst Sonntag nach Epiphanias, aber zugleich der erste Gottesdienst im neuen Jahr. Ich nehme als Lesung einen Text zum Sonntag, da das Thema des Sonntags und der Jahresspruch zusammen passen. Der Wochenspruch zum Sonntag lautet: „Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.“ (Römer 8,14)

Heimathaus Welver, Foto: Niklas Fleischer (C)
Jahreslosung 2017: Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch. Aus dem Buchnde Prohpeten Hesekiel (Ezechiel) Kapitel 36, Vers 26

 

Liebe Gemeinde,

Am Beginn des neuen Jahres zumal des Reformationsjubiläums 2017 möchte uns mal mit Worten des Philosophen Friedrich Nietzsche ein wenig aufwecken. Vielleicht sind ja Philosophen auch so etwas wie Propheten. Nietzsche hat ein Buch geschrieben, das mit „Der Antichrist“ überschrieben ist. Eine zentrale Rolle in diesem Buch spielt Jesus. Jesus ist quasi selbst der Antichrist, weil er die Botschaft der Kirche, die dann entstanden ist, so nicht gewollt hätte. Jesus hätte nach Nietzsche auch keinen Glauben gewollt, keine Religion, sondern er wollte das Leben der Menschen verändern. Im Abschnitt 34 geht er auf die Verkündigung Jesu ein, die besagt, das „Reich Gottes“ sei kein Gegenstand der Zukunft oder der Hoffnung, sondern es ist „mitten unter euch“. Friedrich Nietzsche folgert: „Das ‚Himmelreich’ ist ein Zustand des Herzens – nicht etwas, das ‚über der Erde’ oder ‚nach dem Tode’ kommt. …. Das ‚Reich Gottes’ ist nichts, das man erwartet; es hat kein Gestern und kein Übermorgen, es kommt nicht in ‚tausend Jahren’ – es ist eine Erfahrung an einem Herzen; es ist überall da, es ist nirgends da…“ (Friedrich Nietzsche: Der Antichrist, in: Kritische Studienausgabe, Band 6, dtv München, 11. Auflage 2014, S. 207). „Predigt über die Jahreslosung 2017, Christoph Fleischer, Welver 2016“ weiterlesen

Der Weg zum Licht, Gott in mir, Jesus, Rainer Neu, Wesel 2014

Die folgenden drei Texte sind eine Leseprobe aus dem Buch:

Rainer Neu: Den Glauben erfahren, Selbstverlag Rainer Neu Wesel am Rhein 2012, ISBN 978000398049, erhältlich z. B. über www.tauschticket.de und www.booklooker.de.

Aus dem Vorwort:

„Die Beiträge dieses Bandes sind ursprünglich als Radioandachten, Predigten, biblische Besinnungen und Meditationen entstanden.“

Gott in mir

Elke suchte zwei Dinge in ihrem Leben: das Wahre und das Einfache. Sie hoffte bei dieser Suche auch Gott zu finden. Da stieß sie in der Ecke einer Buchhandlung auf einen Band, der ihr versprach, die Prinzipien der Welt in klaren und einsich­tigen Worten zu erklären. „Alles ist EINS“, lautete ein Grundsatz dieses Buches. Die Trennungen und Unterscheidungen würden nur in unserem Kopf entstehen. Die­ser Gedanke schien Elke zu überzeugen. Sie hatte gehört, dass indische Philo­sophen und Mystiker Ähnliches lehren. Sie las weiter: „Wenn tatsächlich alles EINS ist, dann heißt das doch logischerweise: wir sind auch EINS mit Gott. Wir sind EINS mit dieser allmächtigen, allwissenden, allliebenden Macht. Also: wir sind Gott!“  „Der Weg zum Licht, Gott in mir, Jesus, Rainer Neu, Wesel 2014“ weiterlesen