Predigtmeditation zu Römer 15, 4-13, 3. Advent, neue Perikopenordnung, Reihe 1, Christoph Fleischer, Welver 2014

Predigttext (Gute Nachricht Bibel):

Römer 15, 4-13
4 Was in den Heiligen Schriften steht, wurde im Voraus aufgeschrieben, damit wir den Nutzen davon haben. Es soll uns zum geduldigen Ertragen anleiten und uns Mut machen, an der gewissen Hoffnung auf die endgültige Erlösung festzuhalten. 5 Gott, der Geduld und Mut schenkt, gebe euch, dass ihr alle in der gleichen Gesinnung miteinander verbunden seid, so wie es Jesus Christus gemäß ist. 6 Dann werdet ihr alle einmütig und wie aus einem Mund den Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus preisen.
7 Lasst einander also gelten und nehmt euch gegenseitig an, so wie Christus euch angenommen hat. Das dient zum Ruhm und zur Ehre Gottes. 8 Denn das sage ich: Christus ist ein Diener der Juden geworden, um Gottes Treue zu bezeugen. Durch ihn hat Gott die Zusagen eingelöst, die er ihren Vorfahren gegeben hatte. 9 Die anderen Völker aber haben Grund, Gott für sein Erbarmen zu rühmen, wie es schon in den Heiligen Schriften heißt: »Dafür will ich dich, Herr, preisen unter den Völkern und deinen Ruhm besingen.«(zitiert Psalm 18,50) 10 Es heißt dort auch: »Jubelt, ihr Völker, zusammen mit Gottes erwähltem Volk!« (nach 5. Mose 32,43) 11 Und weiter: »Preist den Herrn, alle Völker; alle Nationen sollen ihn rühmen!«(zitiert Psalm 117,1) 12 Und der Prophet Jesaja sagt: »Es kommt der Spross aus der Wurzel Isais, er steht auf, um über die Völker zu herrschen. Auf ihn werden Menschen aller Völker ihre Hoffnung setzen.« (nach Jesaja 11,10,vgl. 11,1)
13 Ich bitte Gott, auf den sich unsere Hoffnung gründet, dass er euch in eurem Glauben mit aller Freude und allem Frieden erfüllt, damit eure Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes immer stärker und unerschütterlicher wird.
Gedanken zum Predigttext
Der folgende Kommentar ist gut zum Einstieg in den Text geeignet. Von sich selbst absehen und Distanz zu sich selbst gewinnen, ist eine gute und wichtige Funktion der Religion. Dazu kommt noch, dass wir aus dieser Distanz neue Anregungen zum Handeln gewinnen. Wir können etwas hören und denken, was wir uns selbst nicht sagen können. (Ein äthiopisches Sprichwort sagt: „Das Wort, das dir weiterhilft, kannst du dir nicht selber sagen!“) „Predigtmeditation zu Römer 15, 4-13, 3. Advent, neue Perikopenordnung, Reihe 1, Christoph Fleischer, Welver 2014“ weiterlesen

Keine Angst vor dem Sterben, Rezension von Emanuel Behnert, Lippetal 2014

Zu: Herwig Oberlechner / Gerald Heschl (Hg.), „Dem Menschen nahe sein“ – „Vom Umgang mit Leiden, Würde und dem Sterben“ Styria Premium 2014, ISBN 978-3-222-13483-8, gebunden 19,99€

Die deutschsprachige jüdische Schriftstellerin Mascha Kaleko (*1907  +1975) schrieb 1973 in ihrem Gedicht „Memento“ die Zeilen: „Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang“… und „… bedenkt, den eignen Tod, den stirbt man nur…“. Ein Gedicht, in dem sie sich aus persönlichen Erfahrungen heraus sehr intensiv und einfühlsam mit dem Sterben und dem Tod von nahestehenden Menschen beschäftigt, der sie selbst intensiv an die Begrenztheit des eigenen Lebens heranführt und ihr diese in die Gegenwart ihrer Gedanken ruft.

9783222134838_Cover_300dpiEine Wirklichkeit, die uns auch heute Tag für Tag vor Augen steht, von vielen aber, die mitten im Leben zu stehen scheinen, oft verdrängt wird. Wenngleich durchaus betont werden muss, dass m.E. hier ein Umdenken eingesetzt hat, wenn man daran denkt, wie viele Menschen heute schon frühzeitig eine Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung verfassen. Der Tod geht uns alle an, und wird uns eines unbekannten Tages einfach so nur erreichen, ereilen. „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden!“ betete schon vor über 2500 Jahren der Psalmbeter, beten auch wir mitunter noch heute. „Keine Angst vor dem Sterben, Rezension von Emanuel Behnert, Lippetal 2014“ weiterlesen

Glaube, in der Neuzeit angekommen, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2014

Zu: Tobias Schulte: Ohne Gott mit Gott, Glaubenshermeneutik mit Dietrich Bonhoeffer, Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2014, ISBN 9783791725697, 413 Seiten, Preis 44,00 Euro

rf Schulte, Ohne Gott mit GottDiese Arbeit von Tobias Schulte wurde im Jahr 2013 als Dissertation der Universität Freiburg im Fach katholische Theologie angenommen. Sie versteht sich als theologische Analyse mit philosophischem Hintergrund und erscheint in einer Reihe des Pustet Verlages, Regensburg, die bezeichnenderweise „ratio fidei“ (Vernunftverständnis des Glaubens) heißt Beiträge zur philosophischen Rechenschaft der Theologie). In dieser Hinsicht sehe ich in dieser Arbeit eine gute Fragestellung für die Erforschung des Werkes von Dietrich Bonhoeffers wie überhaupt der Evangelischen Theologie des 20. Jahrhunderts, inwiefern diese die Philosophie der Neuzeit rezipiert und wie sie sich in den Dialog mit der Philosophie einordnen lässt. Dass hierbei kein Weg an Immanuel Kant vorbeiführt, zeigt der jetzige Priesteramtskandidat Tobias Schulte an einigen Stellen des Buches und setzt damit nicht nur die „Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft“ (I. Kant) auf die Tagesordnung, sondern das transzendentale Denken überhaupt, das in der Religion die Antwort auf den Umgang mit den Grenzen der menschlichen Existenz und des menschlichen Denkens sieht, ja Gott überhaupt als den Namen dieser Grenze bezeichnet. „Glaube, in der Neuzeit angekommen, Rezension von Christoph Fleischer, Welver 2014“ weiterlesen

Singen im Advent, Christian Hufgard

singenimadventIn der dritten Auflage des Liederbuchs „Singen im Advent“ sind über 50 klassische Lieder für Weihnachten und die Adventszeit von „A B C, die Katze lief im Schnee“ über „Ihr Kinderlein kommet“ bis hin zu „Zu Bethlehem geboren“ enthalten. Da die Urheber der Lieder bereits seit über 70 Jahren verstorben sind, dürfen alle Noten kostenfrei gesungen, kopiert und verbreitet werden. Die meisten der neu aufgenommenen Lieder sind der „Ebersberger Liedersammlung“ entnommen, einige wurden aus alten Liederbüchern übertragen. Insgesamt sind in „Singen im Advent“ über 50 Notensätze enthalten. Interessant für Chöre sind am Ende des Buches auch ein paar vierstimmige Sätze.

Zusätzlich zu dem PDF kann die Liedersammlung auch in gedruckter Form zum Herstellungspreis 6,67 Euro bestellt werden.

Zum Download des 4,3 MB großen PDFs bitte hier klicken.

Natürlich stehen auch die Rohdaten des Buches zur Verfügung. Sie können unter https://github.com/Musikpiraten/public-domain-season-songs heruntergeladen werden.

Predigt über Hiob 14, 1 – 6, 13, 15 – 17, Christoph Fleischer, Welver 2014

Die Predigt wurde gehalten in der Pauluskirche in Ense.

Ich lese den Predigttext in der Übersetzung der Bibel in gerechter Sprache:

Hiob 14 (Bibel in gerechter Sprache, Taschenausgabe, Gütersloher Verlagshaus 4. Auflage 2011, S. 954f)

1 Der Mensch, geboren von einer Frau, kurz an Tagen und satt an Unrast.
2 Wie eine Blume geht er auf und welkt, flieht wie ein Schatten und hat keinen Bestand.
3 Doch noch über den hältst du deine Augen auf, und bringst mich ins Gericht mit dir.
4 Wer gäbe es, dass rein aus unrein kommt, kein Einziger, keine Einzige!
5 Wenn die Tage eines Menschen fest beschlossen sind, liegt die Zahl seiner Monate bei dir;
Du hast seine Grenzen markiert, und er überschreitet sie nicht.
6 Blick weg von ihm und er könnte aussetzen, dass er sich wie ein Tagelöhner seines Tages freuen kann.
13 Wer gäbe es, dass du mich in der Unterwelt verborgen hieltest, mich verstecktest, bis dein Wutschnauben sich wendet, dass du mir eine Markierung setztest und meiner gedächtest.
15 Du riefest und ich würde dir antworten, nach dem Werk deiner Hände trügest du Verlangen.
16 Ja, jetzt zähltest du meine Schritte, wachtest nicht über meine Verfehlung,
17 versiegelt wäre im Beutel meine Sünde und zugekittet hättest du meine Verschuldung.

Liebe Gemeinde,

Der Tod gehört zum Leben. Das ist für manche Menschen eine sehr bittere Erfahrung, wenn sie nicht nur eine Lebensversicherung abschließen, sondern tatsächlich erleben müssen, dass jemand völlig unerwartet aus ihrer Mitte gerissen wird. Bei meinen vielen Fahrten über den Haarweg Richtung Möhnesee fallen mir immer wieder die kleinen Gedenkstellen ins Auge, an denen augenscheinlich Unfallopfer ums Leben gekommen sind. Was bedeutet das, dass an diesem Todesort so ein Kreuz steht, welches an diesen einen Menschen erinnert, fast noch bewusster und deutlicher ausgestaltet als auf dem Friedhof? Es ist sicherlich nicht gedacht als Warnung für die Autofahrer, Vorsicht walten zu lassen, obwohl ich das immer wieder denke, wenn ich vorbeifahre. Dieses Gedenken gilt der Trauer überhaupt. Oft sind es gerade sehr junge Menschen, die tödlich  verunglücken. Ich habe in der vergangenen Woche eines dieser Gedenkbilder fotografiert, das in Wippringsen auf der Höhe der Einfahrt zum Industriegebiet steht. Eltern und Geschwister trauern hier um Sohn und Bruder. Dieser Todesfall bleibt auf lange Zeit präsent. Oft beobachtet man auf Friedhöfen, dass Grabstellen regelrecht verfallen und nicht mehr gepflegt werden. Hier scheint geradezu das Gegenteil der Fall zu sein. Das zeigt: die Tatsache soll an die Öffentlichkeit, dass der Verlust eines Kindes die Familie, die Lebenssituation der Familie sehr nachhaltig beeinflusst, denn dieser Verlust ist sehr gravierend und schmerzlich. „Predigt über Hiob 14, 1 – 6, 13, 15 – 17, Christoph Fleischer, Welver 2014“ weiterlesen